Diskussion:Die Regeln der Kunst
Popularisierung Bourdieus
[Quelltext bearbeiten]Die faszinierende Kunsttheorie Bourdieus stellt nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich hohe Anforderungen an ihre Lektüre. Dennoch gehört sie wegen der ungewöhnlichen Dichte an Einsichten in eine Enzyklopädie wie Wikipedia: Die Popularisierung Bourdieus ist eine für die Sozialwissenschaften aktuelle Aufgabe. Ich bin aber weder Kunstwissenschaftler noch Soziologe und habe in meiner Begriffsverwendung und Schwerpunktsetzung vermutlich manches so arrangiert, wie es Fachleute nicht tun würden – ich bitte dringend um Korrekturen und Ergänzungen. Die verblüffende Aktualität Bourdieus zeigt sich z. B. im Editorial der Kunstzeitung (Ausgabe Februar/März 2022, Nr. 298), wo der Chefredakteur Karlheinz Schmid auf der Frontseite unter der Überschrift „Schafft sich die Kunst ab?“ mehrere der Regeln Bourdieus naiv praktiziert: Die Avantgarde der letzten Jahrzehnte werde durch die „Youngster-Szene“ und ihre „digitalen Blendwerke“ verdrängt; die Distinction der künstlerischen Neulinge nutze krude Selbstbezeichnungen für ihre Kollektive; die reine, „hehre Kunst“ werde durch den Geschäftssinn der Neulinge Lügen gestraft; deren Machwerke führten nur ins „Abseits der Gegenwartskunst“, erfüllten also nicht Definition von Kunst. Wöcki (Diskussion) 12:06, 8. Mär. 2022 (CET)