Diskussion:Dmitrij Tschižewskij
Es gibt kaum Informationen zum Thema Tschizevskij. Falls irgendjemand näheres weiss, bitte ergänzen, besonders eine Bibliographie wäre wünschenswert.--Ppenka 20:00, 13. Aug 2006 (CEST)
Eine Biografie findet sich auf meiner Seite www.catalogus-professorum-halensis.de, Genehmigung zum Einarbeiten erteilt. Ich gehe jetzt zu Bett. Henrik Eberle Konfession: griechisch-orthodox Vater: adliger Gutsbesitzer Tschizewsky besuchte ein klassisches Gymnasium, und studierte dann in St. Petersburg und Kiew Mathematik, Philosophie sowie slawische Philologie, wo er 1917 die Staatsprüfung ablegte. 1920 war er Dozent an der Frauenhochschule Kiew, 1921 kurze Zeit Dozent für Philosophie an der Pädagogischen Fakultät der Universität Kiew. Nach der Emigration 1921 studierte Tschizewsky Philosophie in Heidelberg und Freiburg, 1924 wurde er Lektor am Ukrainischen Pädagogischen Institut in Prag und dort 1927 zum Professor ernannt. Ab 1929 war er Privatdozent an der Ukrainischen Universität Prag. Wohl unfreiwillig verließ er Prag 1930. 1931 erhielt er ein Lektorat an der Universität Halle, ausschlaggebend war die Fürsprache eines Berliner Slawisten: »Ich halte diesen Mann in jeder Beziehung für diese Stelle für geeignet. Wenn er für Halle gewonnen werden könnte, dann wäre bei ihnen für die slawische Philologie und Literaturgeschichte in einer Weise gesorgt, um die Sie jede deutsche Universität beneiden könnte.« Obwohl Tschizewsky mehr als 50 Veröffentlichungen, darunter 6 Bücher, vorweisen konnte, versuchte 1932 der Polizeipräsident in Halle den Staatenlosen auszuweisen. Durch Fürsprache der Universität blieb Tschizewsky im Land und promovierte 1933 zum Thema »Hegel in Russland«. 1934 erhielt er zugleich ein Lektorat an der Universität Jena. Tschizewsky entdeckte die Handschriften des Comenius und war Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Gesellschaften, da er jedoch nicht habilitiert war, scheiterte seine Rangerhöhung; auch den Prager Professorentitel durfte er nicht führen. 1936 wurde zudem bekannt, dass Tschizewskys Ehefrau jüdische Eltern hatte. Am 26. Juni 1945 setzte sich Tschizewsky in die westlichen Besatzungszonen ab. In Marburg leitete er kommissarisch das Slawistische Institut. Von 1949 bis 1956 lehrte Tschizewsky als Gastprofessor in Harvard. Von 1956 bis 1965 wirkte er an der Universität Heidelberg.
Quellen: PA 16152 Dimitriy Tschizewsky, Angela Richter, Ein Ukrainer an der halleschen Universität: Dimitrij Tschizeswski (1894–1977). In: Scientia Halensis 1/1997, S. 13.
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