Diskussion:Dollendorfer Straße 10 (Bonn)
AD oder aD?
[Quelltext bearbeiten]Bezieht sich das AD in "Hauptmann A.D. von Meier" auf die Vornamen oder den Ruhestand (für "außer Dienst")? Ich würde zur zweiten Lesart tendieren, will aber nichts ändern, weil auch die erste stimmen könnte. --jergen ?
- In der Quelle für diese Angabe sind beide Buchstaben in Großschrift. Ich tendiere auch zur zweiten, weitere Fundstellen (z.B. zu den Vornamen) gibt es aber leider nicht. An einer anderen Stelle heißt es Bauherrn p.P. von Meier (vermutlich per Prokura). Gruß--Leit (Diskussion) 12:04, 12. Nov. 2012 (CET)
ein hochinteressantes zeitzeugnis der baukunst...
[Quelltext bearbeiten]...man kann der villa deutlich ansehn, dass der Jugendstil schon im untergang begriffen war - und das genaue gegenteil dessen verspielter ornamentik, nämlich der funktionalismus der Reformarchitektur während der bauzeit miteinfloss. Reine Jugendstil-villen sehen anders aus (davon haben wir ja grade in Poppelsdorf, Plittersdorf und auf der Rheinallee reichlich). spätestens mit dem eintritt Henry van de Veldes in den Deutscher Werkbund ging es für die fortschrittlich denkenden architekten in die gegenrichtung: erst →Bauhaus, später dann →Neue Sachlichkeit). lg, --ulli purwin fragen? 18:20, 17. Nov. 2012 (CET)
- Ich kann nur wiedergeben, was bei Sonntag steht. In ihrem ersten Band gibt es auch architektur- bzw. kunstgeschichtliche Einzelbeschreibungen einiger Villen, die Villa von Meier habe ich leider dort nicht gefunden. Vielleicht ist eine Formulierung wie Die Villa lässt sich stilistisch dem Übergang vom Jugendstil zur Neuen Sachlichkeit zuordnen besser? Zur Inneneinrichtung (vielleicht kann man ja daraus etwas ziehen) kann ich noch aus den umgesetzten Bauplänen von 1909 wiedergeben: Der Keller soll Betonböden, die übrigen Geschosse Balkendecken mit vegetabilfreier Ascheauffüllung und Holzfußböden bekommen, Bade- und Ankleideräume hingegen massive Böden mit Platten oder Terrazzobelag. Für das Treppenhaus sind massive Mauern oder feuersichere Eisenfachwände geplant. --Leit (Diskussion) 18:32, 17. Nov. 2012 (CET)
- ...das problem besteht darin, dasses eben diesen 'übergang' vom J. zur N. nich wirklich gab - ersterer ging definitiv mit dem Ersten Weltkrieg zu ende, die Neue Sachlichkeit begann etwa eine dekade später. deshalb trifft es die Reformarchitektur wahrscheinlich am besten. in diese rubrik würde ich z.b. auch die berühmte Villa Esche in Chemnitz einordnen, aber Architektur/Baustilkunde war für mich nur eines der nebenfächer in Kunst und Kunstgeschichte - ich will da keinen stress machen... werde mal die meinung eines architekten einholen: Benutzer:Port(u*o)s lg, --ulli purwin fragen? 19:18, 17. Nov. 2012 (CET)
- Nun, es gäbe auch Formulierungen, um diese Tatsache auszudrücken. „Die Villa lässt sich stilistisch/architekturgeschichtlich (zeitlich) zwischen dem Jugendstil und dem Aufkommen der Neuen Sachlichkeit verorten“. Ich kann es fachlich nicht beurteilen – wenn du Reformarchitektur für richtig hältst, wird es stimmen. Ich weiß nicht, welche Anforderungen man an konkrete Literaturbelege für diese Villa stellen muss oder ob es quasi „offensichtlich“ ist, wie diese Villa zu beurteilen ist.--Leit (Diskussion) 20:32, 17. Nov. 2012 (CET)
- Hallo, ich bin ja von ulli purwin darum gebeten worden, mich hier zu äußern (quasi 3M): Mit dem Label ‚Jugendstil‘ werden tatsächlich eine ganze Menge Gebäude nach Ende des eigentlichen Stils weiter bezeichnet, einfach aus der Hilflosigkeit heraus, dass eine klare kunstgeschichtliche Aufarbeitung der ganzen Reformarchitekturen (es gab nämlich weit mehr als nur einen reformerischen Ansatz) nie wirklich und umfassend stattgefunden hat. Das liegt sicherlich auch an der Theorieferne dieser Stile, mit Sicherheit aber auch am Ersten Weltkrieg und dem Interesse, das den dann folgenden Stilen (Stichworte Expressionismus, Bauhaus, Neue Sachlichkeit) entgegengebracht wurde. Ich würde die Bezeichnung als später Jugendstil nicht unbedingt hilfreich empfinden, sie aber akzeptieren, wenn das in der Literatur denn so drinsteht. Wenn ich selbst was dazu schreiben würde (aufgrund des einen Bildes im Artikel würde ich das natürlich nicht tun), dann wäre mir mit Reformarchitektur tatsächlich auch am wohlsten. Gar nicht geht, den Bezug zur neuen Sachlichkeit bereits herzustellen, damit hat das (noch) nichts zu tun, auch nicht im Übergang oder so: Die Baustile nach dem Krieg stellen einen (auch gewollten) Paradigmenwechsel dar, so, wie man vom späten Kaiserreich auch nicht von einer „Übergangszeit zur Weimarer Republik“ sprechen kann. Gruß --Port(u*o)s 21:23, 17. Nov. 2012 (CET)
- Dass Neue Sachlichkeit nicht gehen kann, wird ja alleine durch den Wikipedia-Artikel (ab frühe 1920er-Jahre vs. Baudatum der Villa 1909/10) „vorgegeben“. Ob man zu der Architektur der Villa noch etwas schreiben kann, kann ich nicht beurteilen. Ich könnte dir gerne die entsprechenden Seiten in Olga Sonntags Band (insgesamt acht Seiten mit zwei Abbildungen und etwa 25 Zeichnungen/Plänen) scannen und zuschicken, wenn es hilfreich wäre. "Später Jugendstil" ist nicht die Bezeichnung von Olga Sonntag. Die Villa wird von ihr unter der Rubrik Die Abkehr vom historischen Formenvokabular bei Villen des frühen 20. Jahrhunderts. Villen des Jugendstils und Villen der „Neuen Sachlichkeit“ behandelt. Gruß--Leit (Diskussion) 21:50, 17. Nov. 2012 (CET)
- Hallo Leit, das Vertrauen ehrt mich zwar, ist aber nicht ganz gerechtfertigt. Ich bin ja auch bloss Architekt, kein Kunstgeschichtler. Mein Interesse an der Architektur der Schweiz und den zugehörigen Biografien und Bauwerken rührt eher daher, mir die Schweizer Architekturgeschichte zu erarbeiten. Da wäre das naheliegende Stichwort dann Heimatstil (aus Schweizer Perspektive gesehen ein fürchterlicher Artikel, an den ich mich aber gar nicht herantraue, aus österreichischem Blickwinkel möglicherweise sogar ein Artikel, der den Stand der Forschung zusammenfasst). Das wäre einer dieser Reformansätze aus der Zeit ab etw–a 1904, als diffus in vielen Regionen Europas etwas Neues entstand. Wie gesagt: Ich fürchte, dass die Epoche im Grunde genommen noch überhaupt nicht systematisch aufgearbeitet ist und dass wir daher mit jeder stilgeschichtlichen Zuschreibung vorsichtig sein sollten. Vermutlich kannte und rezipierte der Architekt aber die Mathildenhöhe und Olbrich. Gruss --Port(u*o)s 22:28, 17. Nov. 2012 (CET)
- Entscheidend ist, dass im Artikel keine Falschinformationen stehen. Nun, dass diese Villa kein Paradebeispiel des Jugendstils im Sinne von dekorativen Elementen ist, sondern deutlich schlichter erscheint, erkennt man schon von der oberflächlichen Betrachtung. Wenn es nur darum geht, dies auszudrücken, müsste sich eine Formulierung finden lassen. Zumindest wenn man es auf den Punkt „schlicht/funktional“ vs. „malerisch/dekorativ“ reduziert.--Leit (Diskussion) 22:55, 17. Nov. 2012 (CET)
- Genau. Da die Villa ja kein Juwel oder Paradebeispiel eines Architekturstils zu sein scheint, würde ich mich auch kurz halten. Wichtig scheint ja vor allem auch die Nutzungsgeschichte zu sein. Gruss --Port(u*o)s 22:58, 17. Nov. 2012 (CET)
- Exakt, mehr hatte ich auch gar nicht beabsichtigt. Ulli hatte aber auf jeden Fall Recht, die Neue Sachlichkeit zu entfernen bzw. als problematisch anzusprechen. Von mir aus kann man es bei der jetzigen Artikelversion belassen – falls jemand es noch präzisieren will, gerne.--Leit (Diskussion) 23:12, 17. Nov. 2012 (CET)
- Genau. Da die Villa ja kein Juwel oder Paradebeispiel eines Architekturstils zu sein scheint, würde ich mich auch kurz halten. Wichtig scheint ja vor allem auch die Nutzungsgeschichte zu sein. Gruss --Port(u*o)s 22:58, 17. Nov. 2012 (CET)
- Entscheidend ist, dass im Artikel keine Falschinformationen stehen. Nun, dass diese Villa kein Paradebeispiel des Jugendstils im Sinne von dekorativen Elementen ist, sondern deutlich schlichter erscheint, erkennt man schon von der oberflächlichen Betrachtung. Wenn es nur darum geht, dies auszudrücken, müsste sich eine Formulierung finden lassen. Zumindest wenn man es auf den Punkt „schlicht/funktional“ vs. „malerisch/dekorativ“ reduziert.--Leit (Diskussion) 22:55, 17. Nov. 2012 (CET)
- Hallo Leit, das Vertrauen ehrt mich zwar, ist aber nicht ganz gerechtfertigt. Ich bin ja auch bloss Architekt, kein Kunstgeschichtler. Mein Interesse an der Architektur der Schweiz und den zugehörigen Biografien und Bauwerken rührt eher daher, mir die Schweizer Architekturgeschichte zu erarbeiten. Da wäre das naheliegende Stichwort dann Heimatstil (aus Schweizer Perspektive gesehen ein fürchterlicher Artikel, an den ich mich aber gar nicht herantraue, aus österreichischem Blickwinkel möglicherweise sogar ein Artikel, der den Stand der Forschung zusammenfasst). Das wäre einer dieser Reformansätze aus der Zeit ab etw–a 1904, als diffus in vielen Regionen Europas etwas Neues entstand. Wie gesagt: Ich fürchte, dass die Epoche im Grunde genommen noch überhaupt nicht systematisch aufgearbeitet ist und dass wir daher mit jeder stilgeschichtlichen Zuschreibung vorsichtig sein sollten. Vermutlich kannte und rezipierte der Architekt aber die Mathildenhöhe und Olbrich. Gruss --Port(u*o)s 22:28, 17. Nov. 2012 (CET)
- Dass Neue Sachlichkeit nicht gehen kann, wird ja alleine durch den Wikipedia-Artikel (ab frühe 1920er-Jahre vs. Baudatum der Villa 1909/10) „vorgegeben“. Ob man zu der Architektur der Villa noch etwas schreiben kann, kann ich nicht beurteilen. Ich könnte dir gerne die entsprechenden Seiten in Olga Sonntags Band (insgesamt acht Seiten mit zwei Abbildungen und etwa 25 Zeichnungen/Plänen) scannen und zuschicken, wenn es hilfreich wäre. "Später Jugendstil" ist nicht die Bezeichnung von Olga Sonntag. Die Villa wird von ihr unter der Rubrik Die Abkehr vom historischen Formenvokabular bei Villen des frühen 20. Jahrhunderts. Villen des Jugendstils und Villen der „Neuen Sachlichkeit“ behandelt. Gruß--Leit (Diskussion) 21:50, 17. Nov. 2012 (CET)
- Hallo, ich bin ja von ulli purwin darum gebeten worden, mich hier zu äußern (quasi 3M): Mit dem Label ‚Jugendstil‘ werden tatsächlich eine ganze Menge Gebäude nach Ende des eigentlichen Stils weiter bezeichnet, einfach aus der Hilflosigkeit heraus, dass eine klare kunstgeschichtliche Aufarbeitung der ganzen Reformarchitekturen (es gab nämlich weit mehr als nur einen reformerischen Ansatz) nie wirklich und umfassend stattgefunden hat. Das liegt sicherlich auch an der Theorieferne dieser Stile, mit Sicherheit aber auch am Ersten Weltkrieg und dem Interesse, das den dann folgenden Stilen (Stichworte Expressionismus, Bauhaus, Neue Sachlichkeit) entgegengebracht wurde. Ich würde die Bezeichnung als später Jugendstil nicht unbedingt hilfreich empfinden, sie aber akzeptieren, wenn das in der Literatur denn so drinsteht. Wenn ich selbst was dazu schreiben würde (aufgrund des einen Bildes im Artikel würde ich das natürlich nicht tun), dann wäre mir mit Reformarchitektur tatsächlich auch am wohlsten. Gar nicht geht, den Bezug zur neuen Sachlichkeit bereits herzustellen, damit hat das (noch) nichts zu tun, auch nicht im Übergang oder so: Die Baustile nach dem Krieg stellen einen (auch gewollten) Paradigmenwechsel dar, so, wie man vom späten Kaiserreich auch nicht von einer „Übergangszeit zur Weimarer Republik“ sprechen kann. Gruß --Port(u*o)s 21:23, 17. Nov. 2012 (CET)
- Nun, es gäbe auch Formulierungen, um diese Tatsache auszudrücken. „Die Villa lässt sich stilistisch/architekturgeschichtlich (zeitlich) zwischen dem Jugendstil und dem Aufkommen der Neuen Sachlichkeit verorten“. Ich kann es fachlich nicht beurteilen – wenn du Reformarchitektur für richtig hältst, wird es stimmen. Ich weiß nicht, welche Anforderungen man an konkrete Literaturbelege für diese Villa stellen muss oder ob es quasi „offensichtlich“ ist, wie diese Villa zu beurteilen ist.--Leit (Diskussion) 20:32, 17. Nov. 2012 (CET)
- ...das problem besteht darin, dasses eben diesen 'übergang' vom J. zur N. nich wirklich gab - ersterer ging definitiv mit dem Ersten Weltkrieg zu ende, die Neue Sachlichkeit begann etwa eine dekade später. deshalb trifft es die Reformarchitektur wahrscheinlich am besten. in diese rubrik würde ich z.b. auch die berühmte Villa Esche in Chemnitz einordnen, aber Architektur/Baustilkunde war für mich nur eines der nebenfächer in Kunst und Kunstgeschichte - ich will da keinen stress machen... werde mal die meinung eines architekten einholen: Benutzer:Port(u*o)s lg, --ulli purwin fragen? 19:18, 17. Nov. 2012 (CET)
Da fällt mir noch ein: Olga Sonntags Villen am Bonner Rheinufer behandeln ausschließlich Villen, die im Zeitraum 1819–1914 entstanden ist. Von daher verwundert es, dass sie eine Rubrik angelegt hat, die Neue Sachlichkeit enthält – obwohl die erst mit den 1920er-Jahren beginnt…--Leit (Diskussion) 14:41, 20. Nov. 2012 (CET)
Offene Punkte
[Quelltext bearbeiten]- Wann wurde die Villa unter Denkmalschutz gestellt?--Leit (Diskussion) 21:56, 15. Apr. 2013 (CEST)