Diskussion:Eberswalder Kanaldeutsch

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Letzter Kommentar: vor 6 Monaten von Chiarcos in Abschnitt Worum geht es hier eigentlich?
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"Eine typische Eberswalder Ausdrucksform ist die häufige Verwendung des Wortes 'mäßig' in verschiedensten Verbindungen"

na, das gibts aber auch woanders reichlich.--acf 11:51, 22. Jan 2005 (CET)

Ich bezweifle die Eigenständigkeit eines "Eberswalder Kanaldeutsch". Das Klopsbeispiel kenne ich (Oberhavel-Südkreis) exakt genauso. Abgesehen von lokalen und kurzlebigen Besonderheiten spricht man heute zwischen Neuruppin und Eberwalde etwa gleich. Saxo 13:32, 22. Jan 2005 (CET)

Das mit 'mäßig' soll gar kein Alleinvertretungsanspruch sein, ist neben anderen Dingen typisch. Bereits Rudolf Schmidt hat 1938 im 'Oberbarnimer Wanderbuch' von Eberswalder Kanaldeutsch geschrieben. Er gilt allgemein als seriöse Quelle - abgesehen von zeitbedingten nazistischen Ausführungen in seinen zeitgenössischen Ausführungen 1940 in der 'Eberswalder Geschichte'. Wenn ich am Telefon so rede wie ich es hier gewohnt bin, versteht mich ein Kumpel in Fehrbellin nicht mehr richtig, von Berlin ganz zu schweigen. Deshalb ist es noch lange kein Dialekt, dem stimme ich zu. Ist denn kein Germanist hier, der mal wissenschaftlich begründet Aussagen treffen kann? Ralf 17:39, 22. Jan 2005 (CET)

aus Diskussionen hierherkopiert:

Dialektbezeichnung Barnimsch

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Hallo Ralf, ich habe beim Googlen auch kein "Barnimisch" gefunden. Im internationalen Sprachenregister wird jedoch ein Dialekt unter Barnimsch geführt (siehe Linguasphere register, Zone 52, Germanische Sprachen Guß Hoss 02:05, 22. Dez 2004 (CET)

Hallo Ralf, ich habe durchaus nichts gegen die Mundartbezeichnung Eberswalder Kanaldeutsch. Die Dialektbezeichnung "Barnimsch" wurde übrigens nicht von weltfremden Theoretikern erfunden. Internationale Sprachwissenschaftler haben sich auf diese Bezeichnung eines bestimmten märkisch-brandenburgischen Dialekts geeinigt. Mir ist nicht bekannt, ob das [Eberswalder Kanaldeutsch] mit diesem Dialekt genau identisch ist oder ob es möglicherweise eine spezielle Mundart innerhalb dieses Dialektraumes ist. Alles Gute zu Weihnachten, Gruß Hoss 14:10, 24. Dez 2004 (CET)
Hallo Ralf, mit brandenburgischen Dialekten kenne ich mich nicht gut aus. Wahrscheinlich würde ich nicht heraushören können, ob ein Mundartsprecher aus Ludwigsfelde, Eberswalde oder Potsdam kommt. Wenn es "Barnimsch" als Dialekt nicht gibt, dann sollte dieser Begriff m.E. keine Rolle mehr spielen. Gruß und alles Gute im neuen Jahr Hoss 16:30, 12. Jan 2005 (CET)

hallo,
diese Bezeichnung scheinen Theoretiker aufgestellt zu haben, die sich nicht um Gepflogenheiten kümmern und auf Teufel komm raus eine Klassifizierung erreichen wollen :-( Guck mal bei Eberswalder Kanaldeutsch... Gruß Ralf 11:28, 22. Dez 2004 (CET)

mehrere Germanisten der Fachhochschule Eberswalde haben bestätigt daß es kein Barnimisch gibt. Ob Eberswalder Kanaldeutsch als Mundart oder Dialekt angesehen wird ist umstritten. Unter Wissenschaftlern (aber nur wenn sie unter sich sind) gibt es weit strengere Regulierungen, nach denen es in Brandenburg gar keine Dialekte gibt. Mir geht es nicht um Streiterei, was hältst du davon, auf Barnimisch einen Redirekt zu machen bis sich ein Sachkundiger der Mundart angenommen hat? Ralf 13:58, 12. Jan 2005 (CET)

Warum "Kanaldeutsch"? etc.

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Warum heißt es "Kanaldeutsch" und nicht "Hauptstraßendeutsch" oder "Bahndammdeutsch"? Hab davon ja noch nie was gehört, aber auf dem ersten Blick siehts etwas obskur für mich aus, zumindest woher der Begriff kommt, sollte erklärt werden.
Der Beispielspruch mit den Klopsen ist mir als Berliner auch bekannt, hat die Oma nen paar Mal erzählt, hab ich aber bisher noch nie davon gehört, dass der aus Eberswalde kommt. Gibts dafür ne (literarische) Quelle, dass sie E.Kd. ist? Auch die typischen Ausdrucksformen wie "mäßig" und "damit" kann ich in dem Spruch nämlich nicht entdecken. Ist also ein schlechtes Beispiel.
Sorry fürs Auseinanderpflücken, aber Janneman nannte mir vorhin auf dem Stammtisch den Artikel und da musste ich jetzt doch mal hier reingucken. ;-) Gruß --BLueFiSH  04:29, 20. Mär 2006 (CET)

Schwierige Sache... Kanaldeutsch vielleicht deshalb, weil durch die Stadt jetzt 2, früher 1 Kanal gehen, was nicht gerade üblich ist. Im ausgehenden Mittelalter prägte der Verkehr auf dem Finow-Kanal das Leben der Stadt. In den 30er Jahren wurde „Eberswalder Kanaldeutsch“ von Rudolf Schmidt in den Oberbarnimer Wanderbüchern als Warnung an die Besucher der Stadt genannt. Ob das mit den Klopsen wirklich von hier ist, kann ich wissenschaftlich nicht belegen, ich glaube, das habe ich auch gar nicht geschrieben, vielleicht ist ein anderes Zitat besser... vielleicht mal nen Germanisten finden? Ralf 11:27, 20. Mär 2006 (CET)
Nach meinem Wissensstand heißt es Kanaldeutsch, da früher vorrangig die Kanalarbeiter so gesprochen haben um sich bei lauten Arbeiten besser verständigen zu können. Quelle dafür hab ich nicht. Die Klopsgeschichte kenne ich persönlich auch nur aus dem Berlinerischen. lg--87.142.100.78 18:46, 21. Sep. 2011 (CEST)Beantworten

"Anekdote"

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Ich hab mal Dein Gedicht in den Dialekt übersetzt, den wir hier im Oranienburger Raum sprechen: "Ick sitz am Tisch unn esse Klops. Uff eema klops. Ick kieke, staune, wundre mir - uff eema jeht se uff de Tür. Nanu, denk ick, ick denk nanu, jetz isse uff, erst wa(r) se zu. Ick je'e raus unn kieke! Wer steht draussen? Icke!" Am auffälligsten erschien mir das "erscht". Für mich ist das eher schlesisch/neumärkisch/lausitzisch. Ich kenne hier keinen, der das so ausspricht. Das "kicke" sprechen wir hier länger aus. Ansonsten verschlucken wir hier wohl mehr Endlaute - oder Du hast das nicht so klar aufgeschrieben. Saxo 20:18, 30. Apr 2006 (CEST)

Hallo, allgemein wird dieses Zitat/Gedicht/Anekdote einem unbekannten Berliner Dichter zugeschrieben. Gut, als Varietät gibt es dies sicher auch in Eberswalde. Aber in ihm wird keine der beiden typischen Kennzeichen des Kanaldeutschen erwähnt. Wieso wird es dann als Beispiel gebracht?Oliver S 19:15, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Ich hab das aus der erwähnten Quelle: Rudolf Schmidt. In seinen Werken erwähnt er das Eberswalder Kanaldeutsch immer wieder. Konkrete Quellen kann ich aber erst nennen, wenn ich wieder mal in der Geschichtsbibliothek der Humboldt-Uni bin, nur dort sind die Wanderbücher komplett vorhanden. --RalfRBIENE braucht Hilfe 20:07, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Schaffst das in 14 Tagen? Denn dann ziehe ich den LA wegen QS zurück. Hab entdeckt, daß diverse "Mundarten" bei WP für relevant gehalten werden, weit unter dem Status Dialekt. Also eher eine Frage der Definition und Erklärung, und nicht der Relevanz.Oliver S 20:16, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Siehe weiter oben unter "Barnimisch" - mehrere Germanisten haben mir gesagt, es gäbe in Berlin/Brandenburg aus wissenschaftlicher Sicht gar keine Dialekte. Ich werde am nächsten WE in Berlin sein und in die Bibliothek gehen. --RalfRBIENE braucht Hilfe 20:27, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
OK, dann ziehe ich das mal als Bucher zurück^^. Da ich Dich hier spreche - LA gegen Schwarzfüße. Finde dieses Zitat gräßlich. Relevanz, wenn überhaupt durch TV-Auftritte. Sollten im Lemma oder der Diskussion stehn. Unter regelmäßig versteh ich mehrmalige Auftritte bei Karnevalssendungen oder volkstümlichen Shows. Gelegentlich ist für mich ein Auftritt im Jahr irgendwo bei Sonntagsshows oder Mittagsmagazinen.Oliver S 20:48, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

--- Ok anderes Thema, hängt aber doch zusammen. Am 11.11. feiern sie ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum, das wird vom ORB aufgezeichnet. Seit etwa 10 Jahren gibts eine Brandenburger Karnevalssendung "hier steppt der Adler", die in Cottbus aufgenommen wird und bei der die wichtigsten Karnevalisten des Landes dabei sind. Die Schwärzefüße sind jedesmal dabei. Die Sendung wird jedes Jahr in ORB, NDR und ARD ausgestrahlt. Es ist nur logisch, daß sie als Karnevalstruppe nicht das ganze Jahr über auftreten. Das Zitat ist wirklich nicht optimal, aber das hat Platzeck nunmal gesagt. Die Schwärzefüße scheinen das Einzige zu sein, was er von Eberswalde kennt, das kommentiere ich mal nicht weiter. Aber die Quelle ist kaum anzuzweifeln (habe das damals auch live gehört). Warum die CD's nicht bei Amazon&Co auftauchen, weiß ich nicht. Es war jedenfalls kein Eigenverlag, ein GEMA-Aufdruck ist auch drauf (keine Ahnung, ob das ne Rolle spielt). --RalfRBIENE braucht Hilfe 21:43, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Kannst das mit den jährlich auch so herausstellen, denn obwohl ich eher den Kölner Karneval bevorzuge, wären solche Auftritte tatsächlich als regelmäßig relevant. Aber dann ZDF und RBB bitte weiter hinten erwähnen. Link sollte ja irgendwo zu finden sein über die Sendung.Oliver S 21:47, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Auf die Schnelle habe ich 3 Links gefunden:
Ich mach mich mal dran, den Artikel umzuarbeiten. --RalfRBIENE braucht Hilfe 21:52, 12. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Einglück 'Eberswalder' Kanaldeutsch

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HI,

ein glück heißt das 'Eberswalder' Kanaldeutsch, denn ich komme aus Bernau was ja im gleichen Kreis liegt(25km weg!?), und ich muss sagen bei uns redet keiner denn ich kenne so, ein paar mal Ick aber das war es auch schon ok obwohl wir näher an Berlin liegen!? Ist diese ausdrucksweise über uns rüber geschwappt? Oder haben Berliner Eberswalde bzw. Eberswalder Berlin kolonisiert?

Nun, Brandenburg hat ja gar keine intakte Dialektlandschaft mehr. Ich möchte mal behaupten, es heißt Kanaldeutsch, weil es sich entlang des Kanals ausgebreitet hat. Alles, was in Brandenburg auf gleicher Höhe oder nördlich wie Berlin liegt, spricht von alters her eigentlich Plattdeutsch. Das weiß bloß kaum noch ein Brandenburger, da die Großstadt Berlin massiv ins Umland ausgestrahlt hat und den echten plattdeutschen Dialekt komplett verdrängt hat. Die Brandenburger sprechen heute mehrheitlich ein mit Berlinerismen durchsetztes Hochdeutsch. Die Eberswalder waren sozusagen nur die ersten, die ihre Sprache verhunzt haben ;-)
Wer's nicht glaubt, möge in den Wenker-Atlas von 1880 gucken: diese Karte zum Beispiel. Damals haben selbst Reinickendorf, Schöneberg und Tempelhof noch kein Berlinerisch, sondern Plattdeutsch gesprochen. --::Slomox:: >< 20:38, 26. Mär. 2008 (CET)Beantworten
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--Ohrnwuzler (Diskussion) 09:22, 23. Jul. 2012 (CEST)Beantworten

Entfernung des Sprachbeispiels und ick/icke

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Das von mir entfernte Sprachbeispiel entstammt Wortwörtlich aus Claus Jürgen Hutterers "Die germanischen Sprachen", S. 413. Es erscheint im Kapitel IV.5.45 Berlinisch.Einen Bezug aufs Kanaldeutsch ist also nicht gegeben.

Ferner ist die Unterscheidung "ick"―"icke" für das Berlinische gar nicht untypisch, das damit niederdeutsche und niederländische Züge aufweist. Denn auch die niederländische Umgangssprache wie auch das angrenzende Niederdeutsche kennt diese Begriffe. Es sind sogenannte verlängerte Formen, die als absolute Form des Wortes "ich" auf die Beantwortung einer Frage folgen. Hanenberg nannte dieses 1905 eine Form des status absolutus. Weiterführende Informationen über dieses Phänomen sind nachzulesen in Jan Goosens: Sprachatlas des nördlichen Rheinlands und des südöstlichen Niederlands ("Fränkischer Sprachatlas"), Textband 2, ab S. 19ff.

Aus diesen Gründen habe ich die entsprechenden Abschnitte entfernt. -- HC-Mike (:±) 12:01, 3. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Kategorie Dialektologie des Deutschen

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Da es sich um einen Regiolekt und keinen Dialekt handelt, sollte die Kategorie Dialektologie des Deutschen entfernt werden.Sarcelles (Diskussion) 11:43, 4. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Vorlage:Überarbeiten

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Eigentlich wollte ich die Vorlage Stub hier einbauen, finde ich hier in der WP aber nicht. --Peter Littmann (Diskussion) 08:18, 1. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Daß der Artikel kurz ist, erkennt sogar jemand, der nicht lesen kann oder kein Deutsch versteht. Dazu braucht man keinen Bauklotz. --M@rcela 10:33, 1. Jul. 2019 (CEST)Beantworten
Wer Bauklötze reinklatscht, hat sich gefälligst auch um die Abarbeitung zu kümmern. Arbeitsaufträge nehme ich nicht an. Als einziger Wikipedianer aus Eberswalde nehme ich den Artikel jetzt von meiner Beobachtungsliste. Sollen sich die drum kümmern, die mit Bauklötzern spielen. --M@rcela 16:26, 1. Jul. 2019 (CEST)Beantworten
Ich weiß nicht, was Du hier für seltsame Privatregeln aufstellst. Ich habe Dir keinen Arbeitsauftrag erteilt. Aber ich glaube, es ist wirklich gut, wenn Du so viele Artikel wie möglich von Deiner Beobachtungsliste nimmst. Ich hatte jetzt zweimal Kontakt mit Dir, und Dein Verhalten war beide Male sehr wenig konstruktiv. --Yupanqui (Diskussion) 10:12, 2. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Worum geht es hier eigentlich?

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So langsam verdichten sich für mich die Anzeichen, dass es sich beim "Eberswalder Kanaldeutsch" um eine volkstümliche Bezeichnung einer Regionalmundart handelt, die Eberswalder Ausprägung der Berliner Stadtmundart, über die aber ansonsten nichts Wissenschaftliches je publiziert wurde. Konkrete Angaben fehlen. Auch Quellen fehlen. Die einzige Publikation, die angegeben wird, Rudolf Schmidt, Oberbarnimer Wanderbücher Bd. 6, ist über eine Google-Suche nicht auffindbar. Auch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, in dem ein zitierfähiges in Deutschland erschienenes Werk auf jeden Fall aufgeführt sein müsste, kriege ich eine komplette Fehlanzeige: [1]. Dieser Rudolf Schmidt hat eine ganze Menge Werke veröffentlicht, aber keines trägt auch nur einen ähnlichen Titel. Eine Suche nach "Oberbarnimer Wanderbücher" bleibt ergebnislos.

Wenn sich die einzige Quelle außerhalb Wikipedias für diesen Artikel nicht finden lässt, dann gehört er weg. --Yupanqui (Diskussion) 16:15, 2. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Eine Google-Ngram-Suche mit dem Stichwort "Kanaldeutsch" brachte keinen einzigen Treffer. Im Internet scheinen alle Treffer aus 2005 (dem Jahr, in dem dieser Artikel angelegt wurde) oder später zu stammen. Es kommen mir allmählich ernste Zweifel, ob es sich hier nicht um einen Jux handelt. --Yupanqui (Diskussion) 10:20, 3. Jul. 2019 (CEST)Beantworten

Als ehemaliger Einwohner von Eberswalde (und Finow) und Sprachwissenschaftler kann ich sagen, dass es sich nicht um einen Jux handelt, sondern um die regional etablierte Selbstbezeichnung der Eberswalder Ausprägung der Berliner Stadtmundart handelt, genau wie oben vermutet, und dass diese sich auch nicht grundsätzlich von anderen regionalen Ausprägungen unterscheidet (es gibt allerdings ein paar Besonderheiten, z.B. Butte für "Tetrapak"). Sprachwissenschaftliche Bedeutung hat das EK nicht, aber eine gewisse kulturhistorische: "Kanaldeutsch" m.E. deswegen, weil es die berlinisch-hochdeutsche Umgangssprache bezeichnet, die sich am Finowkanal entlang in eine noch bis ins späte 19.Jh. niederdeutsch geprägte Umgebung ausgebreitet hat und vielleicht zunächst mit Ortsfremden (also die vom Kanal kommen) assoziiert war. Das ist nur eine Vermutung, erklärt aber den Namen, denn die Stadt Finow (gegründet in den 1920ern, bald darauf mit Eberswalde vereinigt) hätte keine eigene Dialektbezeichnung bekommen, wenn es "Eberwalder Kanaldeutsch" damals schon gegeben hätte. Insofern ist das Kanaldeutsch nicht nach Finow (und schon gar nicht nach Eberswalde) benannt, sondern nach dem Finowkanal und sollte richtiger "Finowkanaldeutsch" heißen (tut es aber nicht). Es wäre m.E. nach am sinnvollsten, das komplett nach Eberswalde zu verschieben und dorthin zu redirecten. --Chiarcos (Diskussion) 16:20, 13. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Anmerkung zu fehlenden Quellen: Rudolf Schmidt war Regionalhistoriker. Es ist sehr häufig der Fall, dass ältere regionalhistorische Publikationen in Klein- oder Zeitungsverlagen erschienen und dann weder digital verfügbar noch bei der DNB gelistet sind. Man müsste im Heimatmuseum oder Stadtarchiv schauen. --Chiarcos (Diskussion) 17:10, 13. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Eventuell könnte man den Artikel auch umbenennen in "Kanaldeutsch". Eine kurze Suche ergab Treffer für Schwedter Kanaldeutsch, Wriezener Kanaldeutsch und Finower Kanaldeutsch. --Yupanqui (Diskussion) 08:47, 14. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Die Bezeichnung "Schwedter Kanaldeutsch" kenne ich auch. Nur kann sie mit Oder-Havel- oder Finowkanal nichts zu tun haben. --onkelrocco (Diskussion) 14:01, 5. Mär. 2024 (CET)Beantworten
Klar, in Schwedt gibt es keinen Oder-Havel-Kanal, aber die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße, die wohl auch vor Ort einfach "Kanal" [2] genannt wird und mit dem restlichen Kanalnetz zusammenhängt. Mit den Kanal zu tun haben kann es trotzdem, zusammen mit dem "Kanaldeutschen" selbst eingeschleppt, denn in Schwedt heimisch ist eigentlich das Niederdeutsche. --Chiarcos (Diskussion) 08:47, 14. Jun. 2024 (CEST)Beantworten
P.S.: Ich schließe daraus, dass Kanaldeutsch eine Bezeichnung für die regionale Umgangssprache östlich von Berlin ist, der man dann jeweils den Ortsnamen voranstellt, so wie man andernorts von ***er Platt spricht. Ob es eine besondere Eberswalder Ausprägung gibt, die sich erkennbar von den anderen örtlichen Umgangssprachen unterscheidet, können wir kaum sagen, da es ja offensichtlich keinerlei Beschreibungen dieser Varietäten gibt. --Yupanqui (Diskussion) 10:07, 14. Feb. 2020 (CET)Beantworten
Beschreibung: Wenn ich Zeit habe, mach ich mal eine. Die Unterschiede zum Eberswalder "Dialekt" der Wenkersätze (Danke für den Hinweis) finde ich absout berichtenswert und könnte man regionalhistorisch veröffentlichen. Ich habe nur das Gefühl, dass das heute insgesamt kaum von Berlinischen unterscheidbar ist. --Chiarcos (Diskussion) 18:23, 26. Feb. 2020 (CET)Beantworten

Rudolf Schmidt

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In einer älteren Version des Artikels wurde der Begriff auf "Rudolf Schmidt, Oberbarnimer Wanderbücher, Bd. 6" zurückgeführt. Mittlerweile ist sein literarischer Nachlass digital zugänglich (https://digital.barnim.de/start), die angebliche Quelle konnte ich immer noch nicht ausmachen. Es handelt sich jedenfalls *nicht* um sein "Eberswalder Wander-Buch" (https://digital.barnim.de/resolve?doc_id=R_2726_7).

Da hier ein Band angegeben ist, sind vermutlich eher die "Heimatbücher des Kreises Oberbarnim" gemeint, aber Band 6 behandelt nicht Eberswalde. Vermutlich ist die Bandangabe auch falsch. Viel mehr können wir leider nicht sagen. Das verwendete Fraktur-OCR ist weitgehend unbrauchbar (weshalb es nichts bedeutet, dass bei Volltextsuche "Kanaldeutsch" nicht gefunden wird) und eine Volltextsuche gibt es zwar, sie liefert aber keine Seiten, sondern nur ganze Dokumente zurück. Es gibt einige Treffer nach Worten im Archiv, die man in diesem Zusammenhang vermuten würde ("Mundart", "Platt", "Plattdeutsch"), aber das muss halt komplett gelesen werden, um diese Quelle zu verifizieren -- und selbst wenn man sie so nicht findet, heißt das noch nicht, dass es sie nicht gibt.

Wenn die Annahme der Benennung des Regiolektes nach dem Finow-Kanal aber richtig ist, so ist der Begriff wohl vor die Eröffnung des Oder-Havel-Kanals (1914) zu datieren, denn damit wurde der alte Kanal weitgehend obsolet. insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass Schmidt *irgendwo* diesen Begriff verwendet hat, und er ist auch in der Vorkriegszeit die zentrale Koryphäe für Heimatkunde der Region, bei der man danach suchen würde, aber das zu finden, ist eine Sisyphos-Arbeit. Eine Ersterwähnung des Begriffes wird damit kaum zu bestimmen sein, aber es gibt mittlerweile hinreichend neuere Quellen, die ihn belegen, insofern ist die Relevanzanforderung wahrscheinlich erfüllt. Die erste sichere Erwähnung ist damit Ludolf Parisius' Mittelmärkisches Wörterbuch, dessen Material 1980-1986 gesammelt wurde (https://lunow-heimatverein.de/museum/konsum/). In meiner Kindheit (auch um die Zeit herum) war der Begriff jedenfalls fest im Sprachgebrauch meiner Eberswalder Verwandtschaft etabliert. --Chiarcos (Diskussion) 11:02, 2. Mär. 2024 (CET)Beantworten