Diskussion:Edgeworth-Theorem
Mathematical Physics
[Quelltext bearbeiten]Ich stieß durch Studien zu John Rawls auf Edworths mathematical phyisics. Um das Argument von Rawls genau zu verstehen, habe ich mich durch dieses anspruchsvolle Buch geackert. -- Das, was im Artikel, als Edgeworth-Theorem erklärt wird, steht auch drin. Auf Seite 20. Es ist die »general answer« auf die Frage »how far contract is indeterminate?«. Dieser Frage spürt Edgeworth nach, kommt auf den Seiten 46 - 49 zu vier prinzipiellen Eigenschaften, die Märkte unperfekt machen und dann kommts auf Seite 50: »Altogether [...] it does not seem very rash to infer, if not for the present, at least in the proximate future, an considerable extent of indeterminateness.« Edgeworth argumentiert hart gegen die Annahme der Ökonomie, es läge perfekter Wettbewerb vor. In der Ökonomie sei es eben nicht wie in der Physik, dass die Menge der Atome schon groß genug sei, dass Wettbewerb wie eine Flüssigkeit fließe. Ökonomie sei eben keine Natur, wie man seit Smith (natürliche Preise, Gravitationsmethaper) denke. Wenn seine Annahmen über die Unperfektheit des Marktes stimme, sei Ökonomie eine »dismal science« und die »Ehrfurcht vor dem Wettbewerb« müßte verschwinden. Daraus zieht Edgeworth den Schluß, dass man in der Ökonomie ein ethisches Prinzip brauche! (So kommt man von Rawls zu Edgeworth) Dieses liege letztlich im Interesse aller Marktteilnehmer. (Vgl. Seite 55)
Liest man den Wiki-Artikel, so scheint es einem, Edgeworth habe den Grenzfall behandelt, dass nur wenige Marktteilnehmer vorhanden sind. Da sei der Wettbewerb eben nicht pefekt. Aber im Großen passe die Mathematik der vollkommenen Konkurrenz. Man mag auch das normative Gebot darin erkennen, dass man immer für möglichst viel Wettbewerb sorgen solle. Genau das Gegenteil steht in Mathematical Physics: Unperfekter Wettbewerb ist die Regel! Normativ hineinlesen kann man: Wer mehr Wettbewerb fordert, glorifiziert die angebliche Neutralität der Natur (Vgl. Seite 50), weil er möchte, dass die Verträge in dem Bereich ihrer Unbestimmtheit zu seinen Gunsten verschoben werden.
Für einen Wiki-Artikel gehen die normativen Implikationen vielleicht etwas zu weit. Unerheblich ist auch, ob Edgeworth Recht hat oder nicht. Das Theorem in dieser Darstellung verzerrt aber die Aussage von Edgeworth in Gegenteil. Das ist ein Makel, der behoben werden sollte.
Die Seitenzahlen beziehen sich auf die Netz als Faksimile verfügbare Originalausgabe.