Diskussion:Emil von Rintelen
Rintelens Telegramm
[Quelltext bearbeiten]vom 19. August 1942 siehe
- Akten zur deutschen auswärtigen Politik , Serie E: 1941-1945, Band III, S.342, Vandenhoeck & Ruprecht:Göttingen 1974
--Goesseln 17:52, 23. Okt. 2010 (CEST)
- Ich habe die unbelegten Änderungen der IP inzwischen zum zweiten Mal rückgängig gemacht. Unpublizierte Dokumente entsprechen nicht WP:Belege, und geschönte Memoiren sind keine seriöse Literatur. Grüße von --Gudrun Meyer (Disk.) 18:13, 23. Okt. 2010 (CEST)
- Theoriefindung ? Weiterleitung
- selber klar den Tatbestand der bloßen Weiterleitung aufzeigt (Ergänzung durch IP 88.74.23.117 am 16. Januar 2011) :
- Wortlaut:
- An Ministerbüro Berlin für Unterstaatssekretär Luther.
- Der Bericht des Chefs der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes vom 26. Juli an den Reichsführer-SS betreffend Evakuierung von Juden aus Rumänien lautet wie folgt: .......
- ist das eine Weiterleitung ? oder eine Information oder zur Kenntnisnahme ?
- Luther hatte am 17. August 1942 (also zwei Tage vor dem Rintelen-Telegramm) eine Vortragsnotiz (die an Ernst Woermann, Weizsäcker und Ribbentrop ging) erstellt, die sinngemäß besagt, dass Antonescu einverstanden ist und dass deutsche Dienststellen sofort mit dem Abtransport beginnen. Für Luther war das Rintelen-Telegramm also z.K., um die Aktenlage zu vervollständigen.
- Akten zur deutschen auswärtigen Politik , Serie E: 1941-1945, Band III, S.337f, Vandenhoeck & Ruprecht:Göttingen 1974
- selber klar den Tatbestand der bloßen Weiterleitung aufzeigt (Ergänzung durch IP 88.74.23.117 am 16. Januar 2011) :
- Theoriefindung Verhinderung:
- , die zudem einer Verhinderung dieses Vorganges der SS dienen sollte (Ergänzung durch IP 88.74.23.117 am 16. Januar 2011)
- wo ist der Beleg für die Verhinderung durch Rintelen oder andere AA-Mitarbeiter ? Wenn Luther, Woermann, Weizsäcker und Ribbentrop doch schon längst auf diese Linie (Deportation durch deutsche Dienststellen) eingestellt waren ?
- dafür dass das deutsche Vorgehen insgesamt chaotisch und nicht abgestimmt war: siehe das Schreiben Killinger an AA vom 28. August 1942, nur ist darin kaum etwas von Verhinderung zu finden, sondern die Konkurrenz zur SS (Richter, Eichmann).
- n.b. Absendeort ist „Feldmark“, das ist der „Sonderzug Westfalen“ des Reichsaußenministers, wo sich der am 19. August befand, weiß ich nicht.
- wie Rintelen an den Bericht Richters gekommen ist, ist auch noch nicht klar.
- --Goesseln 16:57, 17. Jan. 2011 (CET)
- Theoriefindung ? Weiterleitung
IP am 22. Jan. 2011
[Quelltext bearbeiten] in die Reihenfolge des Eingangs gebracht --Goesseln (Diskussion) 14:02, 3. Jan. 2013 (CET)
Wir sind jetzt einen Schritt weiter, da dankenswerterweise Goesseln (siehe unten) aus den Akten komplett zitiert hatte. Daher ist nun die letzte von Wikipedia akzeptierte Version auf jeden Fall zu berichtigen. Rintelen hat nicht aus Rumänien (dort war Rintelen nie stationiert) einen eigenen Text verfasst, "in dem er auf die geplante Deportation und Ermordung der rumänischen Juden einging". Rintelen hatte aus dem reisenden Stab Ribbentrops einen Text der SS an den Staatssekretär Luther im AA weitergeleitet, der verantwortlich war für die zuständigen Referate Inland I und Inland II (zuständig für die "Judensachen", wie der Jargon im AA war). Ziel war in der Tat (hier hat Goesseln mit dem Schreiben Killinger einen richtigen Indiz gefunden) das ewige Kompetenzgerangel im Dritten Reich zu nutzen, um Sand in das Getriebe der SS zu schütten. Rintelen hatte vor Absendung dieses Telegramms mit Luther telefoniert und darauf aufmerksam gemacht, dass hier die SS ohne die Abstimmung mit dem AA etwas veranlasst hatte und dann zu weiteren Veranlassung den Text der SS weitergeleitet. Das Telegramm war aus der Botschaft in Rumänien an den Stab Ribbentrops gegangen. Der Beweggrund der Verhinderung muss als Eigenaussage Rintelens angeführt werden (Rintelen.Antrieb und Trost, S. 1176ff.), es erschließt sich von selber, dass solche Beweggründe nicht aktenmanifest wurden und so als Aktennachweis für Historiker zur Verfügung stehen.
Werte Frau Meyer, Ihre Skepsis zu "geschönten Memoiren" ist durchaus richtig und daher muss richtigerweise deutlicher angeführt werden, dass dieses Rintelens Eigenaussage ist, aber Sie werden sicherlich zustimmen, dass gerade vor dem Hintergrund dieses Eigenbildes das fälschliche Anhängen eines Textes zur Judenvernichtung als seine eigene Tat korrigiert werden muss.Das war damals auch der Beweggrund Rintelens zur Klage gegen die erste Auflage von Poliakov/Wulf. Das Dritte Reich und seine Diener. 1956. Leider pflanzt sich die verkürzte, falsche Versionszitierung (Rintelen schrieb aus Rumänien usw.) in Folgewerke, wie im Buch von Ernst Klee fort. Zur Unterstützung von Rintelens Eigenbild muss auf Rintelens fortwährende Distanz gerade in der Spätzeit zur NS-Herrschaft und auch seine Kaltstellung hingewiesen werden, wie in dem gegenüber dem AA sehr kritischen Buch von Döscher. Das Auswärtige Amt im dritten Reich, S.289ff. dokumentiert worden ist.
Noch eine Notiz zum Aufenthalt des "Sonderzuges Westfalen" (=Feldmark als Absender dieses Telegramms). Dieser stand damals in der Ukraine. (nicht signierter Beitrag von 88.73.100.146 (Diskussion) 12:59, 22. Jan. 2011 (CET))
überarbeiten
[Quelltext bearbeiten]- unabhängig von diesem Telegramm, dessen "neutrale" Zitierung aus den Akten zur deutschen auswärtigen Politik ich hier demnächst einbringen werde, hat der Artikel schon eine ganze Reihe bemerkenswerten Formulierungen: einem alten Herforder Ratsgeschlecht; Sicherung der beruflichen Stellung (haben andere auch gesagt); keineswegs; unangenehm aufgefallen ; eindeutig selber nicht belastet ; ...
- Rainer Sieb schreibt in seiner Dissertation in einer Fußnote über den Verteiler der Liste Hans Hinkel, dass die in dem Verteiler genannte, zeitweise von Rintelen geleitete, Referatsgruppe Inland II "indirekt an der Judenvernichtung beteiligt war" (Seite 92). Ob das überhaupt pro oder contra einer These, dass PG Rintelen mit der Judenvernichtung befasst gewesen sei, zitiert werden sollte, bezweifle ich.
- Rintelens Memoiren "Antrieb und Trost" kann man dann unter einem Kapitel Schriften aufführen, wenn die Fundstelle im Archiv des Ausw. Amtes genannt wird.
- ebenso kann in einem eigenen Kapitel Prozess um das Rumänien-Telegramm das Urteil OLG Düsseldorf vom 12.03.1957 im Prozess gegen den Arani Verlag mit Aktenzeichen genannt und paraphrasiert werden, weil Prozesse um historische Darstellungen von übergeordnetem Interesse sind. Interessanterweise hätte dann auch Klee das Rintelen-Telegramm nicht mehr zitieren dürfen. (?)
- Von dem Artikel Gustav Richter (SS-Mitglied) ausgehend (ist der dann der SS-Autor des Telegramms (?)), findet sich sicher noch mehr über den August 1942 in Rumänien und die Rivalität zwischen SS einerseits und AA, Botschafter Manfred von Killinger und dem (warum ?) in Bukarest anwesenden Rintelen andererseits. Nb. Otto Abetz hat am 4. Juli 1942 wegen der Deportation der Juden aus Frankreich auch ein Telegramm verschickt, er und Ernst von Weizsäcker sind dafür in Gefängnis gegangen, ... vielleicht hatten auch sie das alles ganz anders gemeint ... Rintelens persönlicher Chef Joachim von Ribbentrop wurde gehängt...