Diskussion:Ethnozid

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Fährtenleser in Abschnitt Assimilation der niederdeutschen Bevölkerung
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Ethnozid ist laut meiner Definition, die gewollte organisierte Vernichtung der kulturellen Identität vo Menschen einer bestimmten ethnischen Gruppe durch politische, soziale und kulturelle Umerziehung. Ich find das das bei dir nich allgemein genug ist.

Bergarbeiterkultur

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Das hab ich mir doch nicht ausgedacht, sondern wurde von Arbeitern, die aus traditionellen Bergbaufamilien stammen beklagt. Die haben Tradtionen, die weit älter sind als die Gehörlosenkultur. Eigene Trachten, Lieder, Rituale, ... --Lord Fiddlebottom 00:11, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

WP:QA. Solange du die Klagen vom Hörensagen und nicht aus reputablen Quellen hast, bleibt es draußen. Der Artikel ist bereits schrottig genug. --Asthma 00:13, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

vgl. Portal:Bergbau --Lord Fiddlebottom 00:15, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

WP:QA: Wikipedia ist keine Quelle. Ich habe mir erlaubt, deine nicht weiterführende Kopie des Portalausschnittes hier zu löschen. --Asthma 00:16, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Zitat: Schreib du mir mal einen Artikel zur Bergarbeiterkultur, bis dahin bleibt deine Theoriefindung draußen. Jetzt habe ich auf bestehende Artikel verwiesen.

Zitat: Wikipedia ist keine Quelle. Und vorher wolltest du von mir noch den Artikel zur Bergarbeiterkultur sehen. Ziemlicher Widerspruch. --Lord Fiddlebottom 00:21, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Nö. Aber auf eine weitere Erläuterung lasse ich mich nicht ein, habe auf deine Rabulistik gerade keine Lust. --Asthma 00:24, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Literatur zur Bergarbeiterkultur:

  • Tenfelde, Klaus: Bergarbeiterkultur in Deutschland. Ein Überblick, in: in: Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Jg. 5 (1979), S. 12-53, hier S. 19 f. - HIEBL, Soziale Orientierung, wie Anm. 6, S. 220 f. --Lord Fiddlebottom 00:25, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

Untergang der Bergarbeiterkultur --Lord Fiddlebottom 00:27, 11. Jul. 2007 (CEST)Beantworten

  • Hi, Benutzer Lord u.a.: (a) Was bitte soll denn DEMOZIDALER GENOZID sein außer ´m Pleonasmus ("done twice") - oder gibt´s irgendeinen Völkermord ("Genozid"), der nicht demozidal ist, also´s Volk betrifft? (b) Weshalb wenn deutsch dann besser nicht von Genozid, sondern von Völkermord gesprochen wird, nicht nur, aber auch um sprachlogischen Dummsinn wie DEMOZIDALER GENOZID zu vermeiden. (c) Formallogisch: Ethnozid ist als Besonderheit eine Teilmenge von Genozid als Allgemeinem ... Gruß 80.136.100.107 16:35, 3. Aug. 2009 (CEST)Beantworten

Zitat von Pierre Clastres

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Hallo User:Mesomorphos, der von dir eingefügte Zitatblock ist nmA nicht enzyklopädietauglich. Der Inhalt sollte von einem Wiki-Autor neutral formuliert werden und nur Auszüge daraus können als Zitate stehenbleiben. Zudem geht es weitschweifig um den Ethnozentrismus, wenn auch in Verbindung mit Ethnozid, aber eben nicht in lexikalischer Form. Hast du Lust, das selbst zu überarbeiten oder etwas dagegen, wenn es jemand anderes macht? --Ökologix (Diskussion) 07:32, 19. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

+1 und entfernt. --GiordanoBruno (Diskussion) 20:12, 19. Jul. 2015 (CEST)Beantworten

Ethnozid als Hauptlemma?!?

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Ich mag ja anglophil sein, aber das hätte ich gerne belegt. --Kängurutatze (Diskussion) 10:56, 13. Nov. 2015 (CET)Beantworten

ethnozid ODER/UND assimilationspolitik

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Ein user Benutzer:Fährtenleser hat die inhaltliche zusammenlegung beider lemmata, die ich vornahm, was viel arbeit war, ratzfatz durch reset rückgängig gemacht. Ich sehe das durchaus anders, aber egal, das ist nur ein streit um worte, den können andere führen. ABER: leider haben sie, fährtenleser, bei der gelegenheit gleich alle (!!) verbesserungen im neuen, einheitlichen lemma entfernt, sodass zb die unsäglichen, vollkommen unbrauchbaren lit-angaben wieder dort standen. einfach auf die reset-taste hauen kann meine großmutter auch, sie könnten sich schon ein bisschen mehr arbeit machen, wenn sie schon dieser ansicht der trennung beider lemmata sind; diese arbeit hat der vorgänger, nämlich ich, sich ja auch gemacht. und vorher nachfragen und meine meinung einholen wäre auch nicht übel gewesen. Aber klar, immer drauf auf die tasten gehauen... und fertig. was ist das für eine arbeitsweise???--Eisbaer44 (Diskussion) 12:28, 16. Nov. 2015 (CET)Beantworten

Sorry, aber ich habe NICHT resettet, sondern manuell übertragen und nachgearbeitet (das kann man am Versionsvergleich auch sofort erkennen). Dabei sind vermutlich Änderungen verlorgen gegangen. Ich wollte die inhaltlichen Verbesserungen durchaus behalten. Die Literatur habe ich dabei wohl übersehen. Das tut mir leid. Bitte wieder einpflegen. Der sonstige Text sollte jedoch aktuell sein.--Fährtenleser (Diskussion) 13:04, 16. Nov. 2015 (CET)Beantworten


Wie erklären?

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Wie kann man erklären, dass man in sozialistischem Jugoslawien serbische Kinder ins Ausland zur Adoption gegeben hat? Die serbischen Eltern wurden gelogen, ihre Kinder seien tot bei der Geburt! Die eigene Regierung tötet das Volk ab? Kann jemand helfen, zu verstehen? (nicht signierter Beitrag von 188.155.139.87 (Diskussion) 11:14, 6. Apr. 2018‎)

Lebensborn ist kein Ethnozid

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Lebensborn ist kein Beispiel für einen Ethnozid. Der Raub einiger polnischer Kinder zerstört schließlich nicht die polnische Kultur! Mir ist durchaus bewußt, dass Hitler die vollständige Versklavung der slawischen Völker anstrebte, aber das ist was anderes.--MBelzer (Diskussion) 18:07, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Sehe gerade, dass die Aufstellung auch Zwangsassimilation umfaßt.--MBelzer (Diskussion) 18:13, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Die Einbeziehung Norwegens in diesem Stichwort ist mir unverständlich. Norweger waren schon germanisch und konnten auch nach damaligem Verständnis nicht "germanisiert" werden. Der Lebensborn versorgte vorwiegend uneheliche Kinder von deutschen Soldaten mit norwegischen Frauen. Von einem Raub norwegischer Kinder zwecks Eindeutschung habe ich noch nie gelesen. Quellen? Rheinvolk (Diskussion) 12:26, 24. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Blablabla

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Zitat: "Ethnozid und Genozid gingen im Zeitalter der Kolonialisierung als Kennzeichen eines ausgeprägten Eurozentrismus Hand in Hand. Noch in den 1960er Jahren glaubten manche US-Amerikaner, für die Indianer sei es das Beste, sie durch Umerziehung und Umsiedlung der Reservationsbevölkerung in Großstädte endgültig in die moderne Kultur zu integrieren."

Dies ist absolutes Blablabla, wenn nicht durch konkrete Einzelbeispiele belegt. Eine allgemeine Referenz genügt nicht.

Der Kolonialismus ist sehr viel differenzierter zu betrachten. Richtig ist, das manche Aufstände gnadenlos zusammengeschoßen wurden und in Südamerika viel wertvolles Kulturgut in Form von Schriften zerstört wurde. Andererseits gab es eine objektiv vorhandene wirtschaftliche Unterlegenheit, die ja die Eroberungspolitik erst ermöglichte.--MBelzer (Diskussion) 18:57, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Ethnozid und Zwangsassimilation sind unterschiedliche Dinge

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Ethnozid sollte nicht mit Zwangsassimilation gleichgesetzt werden. Das eine ist das Mittel (Zwangsassimilation), das andere der Zweck (Ethnozid).

Auch sollte man zwischen Zwangsadoption und Zwangsassimilation trennen.--MBelzer (Diskussion) 19:27, 1. Sep. 2018 (CEST)Beantworten

Antiethnizismus

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Wir haben es heute häufig mit Kosmopoliten zu tun, die die Auflösung aller Völker, inkl. des eigenen Herkunftsvolks, im Namen der Weltgesellschaft anstreben. Ein Beispiel dafür sind die sog. Antideutschen. Eine Variante des Problems sind Leute, die einen "neuen" Nationalstaat auf nichtethnischer Basis (Proposition Nation, Verfassungspatriotismus) anstreben; auch das impliziert sehr oft die Auflösung der innerhalb dieses Nationalstaats vorhandenen Ethnien (Parallelgesellschaften). (Wenn die dominante Sprache weiterhin Staatssprache bleiben soll, ist der Unterschied zu einem klassischen Mehrheitsstaat porös.) Die nächstliegende Methode ist in solchen Fällen die Delegitimierung der betreffenden Volksgruppe durch "Dekonstruktion".

Logisch gesehen handelt es sich in all diesen Fällen ebenfalls um eine ethnozidale Intention. Die Frage ist, wie scharf die hierzu eingesetzten Mittel sind. Unterhalb einer gewissen Schwelle können wir sicher nur von einer ethnozidalen Intention reden, nicht von einem realen Ethnozid; aber wo soll diese Schwelle liegen? Gibt es dazu Literatur? Rheinvolk (Diskussion) 12:47, 24. Jan. 2020 (CET)Beantworten

Christliche Missionierung

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Viele Schriftsprachen und die Entstehung einer eigenen schriftlichen Literatur gehen auf christliche Missionare zurück. --134.2.189.37 07:47, 3. Sep. 2020 (CEST)Beantworten

Ergänzungvorschlag: Polenisierung von nicht Polnischen Fremdkörpern

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Nach 64 Jahren haben Deutsche Ureinwohner in Schlesien, die selben Rechte wie Polen in den neuen Neu-Polen

„3. Rechtliche Stellung
In den Jahrzehnten zwischen Ende des Zweiten Weltkrieges und der demokratischen Wende im bis 1989 sozialistischen Polen wurde die deutsche Minderheit, die größtenteils aus Überbleibseln der früheren deutschen Mehrheitsbevölkerung in den ehemaligen deutschen Ostgebieten besteht, massiv diskriminiert.3
Die Nutzung der deutschen Sprache in der Öffentlichkeit war lange in ganz Polen verboten, in den Woiwodschaften Schlesien, Oppeln und Ermland-Masuren war sogar ihre Lehre bis zur Wende untersagt, deutsche Inschriften, deutsche Bücher, Grabsteine und Denkmäler wurden zerstört, deutsche Orts- und Personennamen polonisiert. Die deutsche Minderheit wurde de facto unsichtbar gemacht.
Es sollte jedoch noch zehn Jahre dauern, bis im deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag von 1991 die Rechte der deutschen Minderheit von der Republik Polen erstmals anerkannt wurden.
Wieder zehn Jahre später, am 1. April 2001, ratifizierte Polen das Europäische Rahmenübereinkommen zum Schutz nationaler Minderheiten. Dessen konkrete Umsetzung in nationales Recht bildet wiederum das Minderheitengesetz von 2005, das im nächsten Abschnitt kurz dargestellt wird.
Die Europäische Charta der Regional- oder Minderheitensprachen gilt in Polen seit Juni 2009.“

Ebenso durften Deutsche Reste in neuen Polen keine höheren Ämter oder Behördenposten beruflich einnähmen oder ausüben ( verbot von Ausübung von bestimmten Berufen wegen zersetzungsgefahr des Staatsapparates )
Ebenso durften Deutsche Reste in Polen nicht das Land verlassen, die wurden von der BRD freigekauft ähnlich wie es in https://de.wikipedia.org/wiki/Freikauf_von_Rumäniendeutschen war
Ebenso war es für Deutsche Reste in Polen verboten ihre Woiwodschaft zu verlassen, ebenso das Land Polen. ebenso würden höhere Schulbildung unterbunden.
Ebenso hat der Staat Polen vor der UN immer wieder aufs neue beteuert, das es keine verbleibende Deutsche Minderheit in Polen mehr gäbe, was ansonsten eine https://de.wikipedia.org/wiki/Annexion des ehemaligen deutschen Staats Gebietes, Völkerrechtlich, Staatsrechtlich und Menschenrechtlich illegal währe, und ein verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen würde ( sehe Gazastreifen, Golanhöhen, Nordzypern , Krim und Domenzk, und Tibet Problem bis heute ) https://www.zdf.de/nachrichten/heute/trump-erkennt-israels-souveraenitaet-ueber-golanhoehen-formell-an-100.html

"Das Dekret und Gesetz „über die Ausstoßung feindlicher Elemente aus der polnischen Volksgemeinschaft“ von 1945 sowie das Dekret vom 13. September 1946 über den „Ausschluss von Personen deutscher Nationalität aus der polnischen Volksgemeinschaft“ betraf die deutsche Minderheit in der Zweiten Polnischen Republik. Sie verloren somit kollektiv ohne Einzelfallprüfung die polnische Staatsangehörigkeit."

--(nicht signierter Beitrag von 2A02:2454:9840:8500:18A8:6553:A247:9A3F (Diskussion) 06:03, 24. Feb. 2021 (CET))Beantworten

Worauf soll das hinauslaufen? (Ich habe die Übverschrift etwas eingekürzt) --Chiananda (Diskussion) 03:45, 25. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Assimilation der niederdeutschen Bevölkerung

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Hat sich hier eigentlich mal jemand mit der Assimilation der (nieder)sächsischen/niederdeutschen Bevölkerung befasst und kann etwas zur Einordnung dieses Vorgangs sagen? Prof. Dr. Peter von Polenz schrieb dazu bereits 1991 in seinem Standardwerk der Germanistik, "Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band 1, Einführung, Grundbegriffe, Deutsch in der frühbürgerlichen Zeit." einen Abschnitt, der sich leicht modifiziert auch in der 3. Auflage von 2021 befindet:

»Es ist davon auszugehen, dass das Mittelniederdt. seit dem 13. Jh. zu einer vollgültigen Schriftsprache entwickelt worden war (s. 4.4H), mit bedeutenden Gebrauchstexten in Rechtsleben, Religion, Geschichtstradition, Handel, Seefahrt, Hauswirtschaft, Gartenbau usw., mit dem einzigen Mangel gegenüber dem Mittelhochdt., dass die feudale Oberschicht Norddeutschlands in ihrer Standesdichtung das Hochdeutsche dem Niederdeutschen vorzog. So ist eine sprachenpolitische Erklärung als Zwangsbilinguismus und später folgender Sprachenwechsel naheliegend: Die Sprachbevölkerung eines runden Drittels des deutschen Sprachgebiets wurde von obrigkeitlichen Institutionen und einflussreichen Aufsteigerschichten gezwungen, in den kulturell wichtigsten Anwendungsbereichen (Domänen), Kommunikationsfunktionen und Textsorten neben ihrer bereits hochentwickelten eigenen Schriftsprache die nicht autochthone, wenn auch verwandte hochdeutsche Schriftsprache in mühsamem Schreib- und Leseunterricht und öffentlicher Kulturpraxis zu erlernen, wobei unter ‚hochdeutsche’ Schriftsprache bis weit ins 17., teilweise 18. Jh. noch kein homogenes Normensystem zu verstehen ist [...].

Die soziolinguistische Folge dieses Sprachenwechsels war, dass die Niederdeutsch Sprechenden und Schreibenden ihre eigene mündliche Umgangssprache als sozial minderwertiges Plattdütsch einzuschätzen lernen mussten. So entstand in denjenigen Orten, Gegenden und Bevölkerungsteilen, in denen Niederdeutsch noch als Dialekt gesprochen wurde, ein sprachkulturelles Spannungsverhältnis zwischen negativ diskriminierter Muttersprache (Primärsprache, vernacular language) und hochbewerteter, sprachstrukturell distanzierter offizieller Schreib- und Sprechsprache. Diese Diglossie war wegen der starken sozialen Stigmatisierung weitaus schärfer ausgeprägt als heute die Diglossie der Deutschschweizer und -schweizerrinnen mit ihrem sozial nicht belasteten, geregeltem Code-Switching zwischen Dialekt und Hoch-/Schriftsprache (vgl. 6.11T-X), da das Verhältnis zwischen Hochdeutsch und Niederdeutsch nach Besch (1979a, 343) „nicht Koexistenz mit Rollen- und Domänenverteilung“, sondern „Ausrottung mit allen Phänomenen der Mißachtung und Demütigung“ war. Was von den sozialen Aufsteigerschichten (vor allem dem Besitz- und Bildungsbürgertum) als kulturelle ‚Modernisierung’ begrüßt und gefördert wurde, bedeutete für den größten Teil der Sprachbevölkerung Norddeutschlands eine kulturelle Unterdrückung, die – ebenso wie die Germanisierung slawischer Bevölkerung (s. 4.9N-R, 6.4) – sozialgeschichtlich als „innere Kolonialisierung“ (Gessinger, 1980; 1982) erklärt werden kann.«

In diese Phase des Sprachenwechsels in Niederdeutschland fällt auch der Namenswechsel des Niederdeutschen, das vorher schlicht düdesch genannt wurde – i.d.R. im Kontrast zur Gelehrtensprache Latein – bzw. sassesch / sassesche sprâke – also sächsisch / sächsische Sprache – im Kontrast zum Hochdeutschen, Niederländischen und weiteren Sprachen, und nachher (oft abwertend) als Plattdütsch bezeichnet wurde.

Kennt hier jemand noch weitere Quellen zur Einordnung dieses Themas?

--Dergrimm (Diskussion) 22:16, 12. Aug. 2021 (CEST)Beantworten

Trotz der genannten Quellen (die ich nicht kenne), erscheint mir diese Entwicklung nicht als "gewollter Versuch, die kulturelle Identität einer bestimmten ethnischen Gruppe zu zerstören", da die feudale Oberschicht Norddeutschlands ethnisch betrachtet zur selben Gruppe gehörte wie der Bauernstand und da hier außer der Sprache (was ohne Frage ein kulturelles Kernmerkmal ist!) nichts anderes zerstört werden sollte. So etwas liegt etwa vor bei den Indianern, Saami und Aborigines, deren Kinder man den Eltern wegnahm, um sie kategorisch umzuerziehen. --Fährtenleser (Diskussion) 20:31, 13. Aug. 2021 (CEST)Beantworten
Das sind wohl die große Fragen, ob das nun als ein gewollter Versuch anzusehen ist und ob für die Zeit tatsächlich von einer Ethnie zu sprechen ist, wenn doch der Adel in Norddeutschland regelmäßig nicht seine Wurzeln dort hatte (bspw. die Welfen, ich meine mit bayerischen Wurzeln, oder die Hohenzollern in Brandenburg und später Preußen mit schwäbischen Wurzeln). Waren die Nieder- und Hochdeutschen also als eine Ethnie anzusehen, bzw. seit wann, wenn sie sich nicht richtig miteinander unterhalten konnten? So richtig zu Deutschen sind die Norddeutschen m.M.n. seit den Preußen und ihrer 'Eroberung' Norddeutschlands geworden, und auch die Wörter 'norddeutsch' und 'Norddeutschland' lassen sich erst seit ca. 1800 nachweisen. Aber auch wenn die Oberschicht der selben Ethnie zuzurechnen war wie das gewöhnliche Volk, macht das die Situation wirklich besser? Doch natürlich gibt es auch Unterschiede zu der Situation bei anderen Völkern. Betrachtet man die Abfolge der Sachsenkriege Karls des Großen, über die Auflösung des Stammesherzogtums Sachsen bis zur kulturellen Unterdrückung der und des Niederdeutschen, welches bis dahin ja auch noch als sassesch / sächsisch bezeichnet wurde, zeichnet das für mich als Laien auch kein gutes Bild. Aber letztlich geht es mir ja auch darum, ob weitere Literatur und Forschung zu dem Thema bekannt ist, und nicht darum, dass sich hier Wikipedianer das irgendwie zurecht rücken. Das Buch von Prof. Polenz kam dieses Jahr übrigens in einer neuen Version heraus. Da Prof. Polenz mittlerweile verstorben ist, wird diese nun von Prof. Dr. Claudin Moulin herausgegeben und auf dem Klappentext als "Das Standardwerk zur deutschen Sprachgeschichte" bezeichnet. Das obige Zitat habe ich auf die neue Auflage aktualisiert. --Dergrimm (Diskussion) 22:13, 5. Sep. 2021 (CEST)Beantworten
Okay, danke für die Aufklärung! Da erscheint das Ereignis in einem ganz anderen Licht. --Fährtenleser (Diskussion) 19:33, 6. Sep. 2021 (CEST)Beantworten