Diskussion:Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft
Ich schlage vor, den Artikel unter den ausführlichen Namen zu verschieben und unter EAGFL eine Weiterleitung einzurichten. Ist doch aussagekräftiger. Adrechsel 15:38, 9. Mai 2006 (CEST)
An den Autor des Textes. Dieser Text war sicherlich vorwiegend an ein deutschsprachiges Publikum adressiert. Daher fände ich es nicht verkehrt, wenn man der Vollständigkeit zu Liebe erwähnt, dass das "Ausgabengebiet" der Landwirtschaft folgende Gebiete in den meisten Fällen mitumfasst: nämlich Ernährung, Forst-,Energie- und Wasserwirtschaft, sowie verschiedene Dienstleistungen rund um diesen Oberbegriff Landwirtschaft. Es wäre interessant zu erfahren, ob diese Gebiete in dem EAGFL ebenfalls enthalten sind.
Desweiteren wäre es vielleicht auch nicht verkehrt zu erwähnen, dass die deutsche Landwirtschaft im jährlichen Schnitt seit der Gründung der europäischen Gemeinschaftsfinanzierung nur ca. 12% aus dem EU-Gesamtausgabentopf für Deutschland erhält und damit wohl weit unter der von Ihnen genannten 50% Marke liegt.
Ferner ist es vielleicht für einige noch interessant zu erfahren, dass die Landwirtschaft in Deutschland an Transferhzahlungen nur ca. 2,9 % der gesamten deutschen Haushaltsausgaben erhält, konkret gesagt nämlich 7,5 Milliarden € von insgesamt 257 Milliarden € im Jahr 2004 (laut Quelle: Bundesfinanzministerium: Monatsbericht 04.2004). Davon sollte man noch berücksichtigen, dass schätzungsweise ca. mindestens 33 % der hier genannte Summe an Verwaltungskosten wieder beim Staat hängen bleiben, um seinen Verwaltungsapparat zu bezahlen. Wenn man den nun verbleibenden Rest auf die verschiedenen Teilgebiete (wie oben aufgeführt) aufteilt, die sich durchaus zu Recht Landwirtschaft nennen, kann man sich herausrechnen, was noch für den eigentlichen deutschen "Bauern" bleibt.
In diesem Zusammenhang ist es durchaus auch nicht fehl am Platz festzuhalten, dass es in der europäischen Agrarpolitik definitiv falsche Anreizsysteme für landwirtschaftliche Produzenten gibt, allem voran die Abnahmegarantie für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Allerdings muss man sich fragen, wie kann man die Grundversorgung an einem essentiellen Produkt wie es die Nahrung eben ist, möglichst günstig für jeden zur Verfügung stehend, sonst sicherstellen. Vielleicht sollte man die Wikipedia-Schnell-Informations-Lesern auch darüber informieren, wie es heute wäre und welchen volkswirtschaftlichen Schaden es hätte, wenn es wieder, wie in den fünfziger Jahren des 20. Jh. wäre (in der Zeit gab es keine Nahrungsmittelüberversorgung und die Leute schätzten Lebensmittel als etwas sehr Kostbares) und wir ca. 60% unseres Einkommens jeden Monat für Nahrung ausgeben müssten.
Mit Sicherheit würden die hier angesprochenen Subventionen von jährlich 3 % des gesamten deutschen Staatshaushaltes einen wesentlich geringeren Teil an volkswirtschaftlichen Schaden darstellen wie immer behauptet wird.
Noch eins wäre sicherlich auch noch wichtig, nämlich die Erwähnung, wie hoch der Anteil der Gelder in der Landwirtschaft sind, die auf direktem Wege in die Wirtschaftsbranchen, der täglichen Geschäftspartner eines Landwirtes fließen. Der Landwirt ist mit Sicherheit eine wichtige Investitionsgrundlage für den Maschinenbau, der Pharmazie und eventuell für die Bauindustrie.
Insofern ist die Aussicht für einen deutschen Landwirten, wohin die Diskussion um die Agrarkostensenkung eigentlich führen soll eigentlich lächerlich und zu dem für beide Seiten, also Landwirt und Verbraucher, ebenso extrem riskant, da Sie uns im Extremfall um ein halbes Jahrhundert zurückwerfen kann.
Vielen Dank.
MFG
Ich würde ebenfalls vorschlagen, weitere Alternativlinks zu dieser Seite zu eröffnen. Zum Einen von der Vollbezeichnung (Europäischer Ausrichtungs- und Garantiefonds für Landwirtschaft), aber auch von der geläufigen Kurzform des Agrarfonds.