Diskussion:Evangelische Pfarrkirche Mödling
Mängel im Text, Korrektur + Ergänzung folgend:
[Quelltext bearbeiten]Die im dzt. Wikipedia-Eintrag rot markierten Zeilen sind unvollständig (E.A.B.) bzw. falsch: Hesse-Orgel. Leider ist auch der diesbezgl. Eintrag im Dehio 2003 unrichtig.
Vorschlag: Ersatz der ganzen Seite durch nachfolgenden Auszug aus der Pfarrchronik von Hans Kretz/Rudolf Leeb aus dem Jahr 2000 sowie: Ergänzung der Literaturliste
Dzt. Eintrag in Wikipedia vom 2.2.2011: Evangelische Pfarrkirche Mödling
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: Navigation, Suche Die Evangelische Pfarrkirche Mödling ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude in der Stadt Mödling in Niederösterreich in der Josef-Scheffer-Gasse 8. Die historistisch gestaltete Saalkirche mit einem angeschlossenen Pfarrhaus steht in erhöhter Lage in der Josef-Scheffer-Gasse auf der Höhe der Rupprechtgasse und wurde nach den Plänen von Eugen Sehnal im Jahre 1875 errichtet. Der dreiachsigen Langhausfront mit einer Fassade im Stil der Neorenaissance ist ein achtseitiger Glockenturm aufgesetzt. Das Portal ist im Stil der italienischen Frührenaissance gehalten. Die seitlichen Bauten zeigen vorgetäuschte Tormauern mit Balustraden und übergiebelte Rechteckportale. Der Saalraum hat ein Muldengewölbe und eine Orgelempore. Die Einrichtung ist aus der Bauzeit. Der Kanzelaltar in Neorenaissance trägt ein Altarblatt Kreuzigung Christi als Kopie nach Van Dyk von E. A. B. und die Statuen der Heiligen Petrus und Paulus. Die Orgel aus dem Jahre 1875 mit einem Gehäuse in Neorenaissance hat ein Werk von Carl Hesse.
Literatur Fetter Text[Bearbeiten] Hans Kretz/Rudolf Leeb: Chronik der Evangelischen Gemeinde Mödling Mödling 2000 196 Seiten, 142 Bilder. Hg. Evang. Gemeinde Mödling, 2340 Mödling, Scheffergasse 6 Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau. Teil 2. M - Z. Mödling. Evangelische Kirche mit Pfarrhaus. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Berger, Horn/Wien 2003, ISBN 3-85028-365-8, Seite 1466. Weblinks [Bearbeiten] Website der Evangelischen Pfarre A. B. in Mödling
Im Folgenden ein Auszug aus. HansKretz/ Rudolf Leeb: Chronik der Evangelischen Gemeinde Mödling Herausgeber: Evang. Gemeinde Mödling. 2000. 196 Seiten, 142 Bilder.
Der Bau der evangelischen Kirche in Mödling Die Gründung der selbständigen Gemeinde Mödling so wie auch der Wille, umgehend eine Kirche samt anschließendem Pfarrhaus zu errichten war nicht nur von tiefem Gottvertrauen sondern auch von beispielhafter Einsatzbereitschaft vieler Gemeindeglieder getragen. Die dabei entwickelte Strategie und Tatkraft aller Beteiligten, auch in den Jahren danach, verdienen uneingeschränkte Bewunderung.
Der Verein evangelischer Glaubensgenossen in Mödling und mit ihm das 1873 gewählte Presbyterium waren zielstrebig zur Aufbringung der Mittel für den geplanten Kirchbau geschritten. Den Baugrund zwischen Scheffergasse und Windthalstraße (heute Dr. Riegerstraße) im Ausmaß von 755 m² spendete Kurator Heinrich RUPPRECHT, nach dem bereits 1871 die Straße von der Kirche bis zur Demelgasse benannt worden war. Er ersteigerte dann auch die Kirchenfenster von einer abgetragenen Kapelle am Wiedner Gürtel für die neue Kirche und spendete das gesamte Bauholz samt Zimmermannsarbeiten für Kirche und Pfarrhaus. RUPPRECHT war überhaupt der Motor fast aller Aktivitäten in der Gründungsphase. Mit ihm gab es eine kleine Schar opferbereiter Glaubensgenossen; einige sprangen mit zinsenlosen Darlehen ein (auf deren Rückzahlung dann manche verzichteten). Dies alles zusammen gab der Gemeindeversammlung am 14. Juni 1874 Mut und Vertrauen, den Bau einer Kirche samt Pfarrhaus zu beschließen. Und fast noch unglaublicher: am nächsten Tag schon wurde der Grundstein gelegt; in bescheidenem Rahmen, "geräuschlos, unter Vermeidung jeglicher Festivität"... Mit den Arbeiten wurde umgehend angefangen! - Ein heute fast undenkbarer Elan.
Die evangelische Kirche in Mödling war übrigens - nach der Gumpendorfer Kirche (erbaut 1848/49) - der 2. Kirchenneubau im Bereich der damaligen Wiener Pfarrgemeinde A.B., zu der damals auch Mödling und Umgebung gehörte. Zwar wurde die Matzleinsdorfer Friedhofskapelle schon 1860 erbaut, aber erst 1899 zur Pfarrkirche erweitert. Vorher gab es nur die beiden ursprünglichen Wiener Klosterkirchen Dorotheergasse 18 und die Garnisonkirche. Die Reformierte Gemeinde (H.B.) hatte ihre Kirche in der Dorotheergasse 16 schon 1783/84, vorerst ohne Turm, erbaut.
Mit der Bauausführung der Mödlinger Kirche wurde der FERSTEL-Schüler Architekt Eugen SEHNAL betraut (er schuf ein Jahr später den Posthof am Schrannenplatz, 1886 das Waisenhaus und die Waisenhauskirche) sowie das aus Holland eingewanderte Gemeindeglied Baumeister Djurre DUURSMA.
Schon im Spätherbst 1874 war der Rohbau vollendet! Für Fertigstellungsarbeiten innen und außen gab es Preisnachlässe bis zu 50% im Gesamtausmaß von rund 1.000.- fl. Die Inneneinrichtung wie der Altar samt Kanzel, Abendmahlsgeräte, Kirchentor samt Beschlägen, Taufstein und Liedertafeln, 2 Öfen "für die Amtslocale" etc. kamen von edlen Spendern. Wie auch 30 Bouteillen Schaumwein vom Weingutbesitzer Robert SCHLUMBERGER fürs Kirchweihfest: "zur Erhöhung der Festfreude"!
Im folgenden einige Anmerkungen zur Architektur der Kirche: Die Hauptfassade ist im Stil italienischer Frührenaissance gehalten und teilweise mit Sgraffito-Ornamenten verziert. Symmetrische Flügelmauern mit Säulenbalustraden verstärken den Gesamteindruck des Ensembles. Eine 14stufige Freitreppe führt in das zwei Meter über Straßenniveau liegende Kircheninnere.
Die Gestaltung des Kircheninneren entspricht in stilistischer Hinsicht dem Wiener Historismus der Ringstraßenzeit, wobei man den Renaissancestil offenbar bewußt als jenen der Zeit der Reformation und des Humanismus gewählt hatte.
Die Innenraumgestaltung mit ihrer Beibehaltung eines dominierenden Kanzelaltars, der zu dieser Zeit in Deutschland bereits weitgehend außer Gebrauch gekommen war, folgt in typologischer Hinsicht großteils den seinerzeitigen Gepflogenheiten und Empfehlungen für den Bau protestantischer Kirchen in Österreich, die im wesentlichen den deutschen vor der Aufklärung entsprachen und eine deutliche Abgrenzung vom Stil katholischer Kirchen beabsichtigten. Für die beiden (einzigen) evangelischen Sakramente - Abendmahl und Taufe - stehen Altartisch und Taufstein im Zentrum auf halbkreisförmigem Podest. Ihnen mit Absicht übergeordnet ist die Kanzel als Ort der Verkündigung des Wortes Gottes; ihre Situierung über dem Altaraufbau war in Österreich wie in Deutschland lange Zeit eine nicht nur optisch-akustisch begründete Lösung. Heute sind (auch in Mödling) Altartisch und Kanzel näher an das "Volk" herangerückt.
Das Altarbild ist eine Kopie des Gemäldes im Wiener Kunsthistorischen Museum von Antonis van Dyck: Christus am Kreuz. Es wurde von Epaminonda A. BUCEVSCHI, einem ukrainischen, katholischen Theologie-Stipendiaten aus Czernowitz und Schüler von Anselm FEUERBACH gemalt. Der Künstler gewährte einen Nachlaß von 75% auf den vollen Preis von 300 fl. Der Tauf-"Stein" ist kunstvoll aus Eichenholz geschnitzt. An den Seitenwänden des Kirchenschiffs befinden sich je zwei Rundbogen-fenster mit ursprünglich einfacher farbiger Dekoration, an der Frontseite vier kleinere Fenster und eine Rosette mit reicher ornamentaler und polychromer Ausschmückung. Die Wandmalerei war ebenfalls im Stil italienischer Renaissance als Nachbildung einer Marmorinkrustation gehalten. Etwas reichere Ornamentik erhielten die Decke und die Hohlkehlen. Decke und Wände waren durch bunte Bordüren in Felder geteilt, welche auf azurblauem Fond ein zartes vergoldetes Rankenornament enthielten. Bei der Innenrenovierung 1997 konnten Teile der ursprünglichen Deckenmalerei vorübergehend freigelegt werden. Die blaue Farbe war seit Anbeginn (teilweise auch nach der Innenrenovierung 1941) nicht nur bei der Decken- und Wandmalerei dominant. Auch die achteckigen Boden-"Fliesen" (oberflächlich marginal gefärbte Betonplatten) umfaßten jeweils an vier Seiten intensiv blau gefärbte quadratische Steine.
Die Schleifladen-Orgel stand in der Mitte der von zwei bronzierten Säulen getragenen Empore. Sie ist das Opus 118 des Wiener Orgelbaumeisters Carl HESSE, umfaßt 6 Register und ein angehängtes Pedal. Der von Hand aus zu bedienende Blasebalg mußte von einer Hilfskraft bedient werden. *) Im Glockenturm hingen drei in Cis-Dur klingende Bronze-Glocken mit zusammen 326 kg Gewicht, welche vom Kirchendachboden aus mittels Seilzügen zum Läuten gebracht wurden. Die Beleuchtung kam von einem stilgerechten 18armigen Holzluster und einigen Wandleuchten, die mit echten Kerzen zu bestücken waren.
Die Mauern der Kirche wie auch des Pfarrhauses sind aus (z.T. recht großen) Natursteinen aus Kalk mit gelegentlich eingefügten Ziegelreihen aufgeführt. Die Kirchendecke wird von Holztramen getragen; darüber befindet sich eine Lehmauflage und ein schiefergedecktes Dach.
Worauf man allerdings die ersten 15 Jahre zu verzichten bereit war, war ein Ofen für den Kirchenraum. Weshalb auch die kunstvolle Wandbemalung längere Zeit von Staubablagerungen verschont blieb.
An die Westseite der Kirche angefügt ist das Pfarrhaus mit Sakristei, Pfarrkanzlei (zugleich Unterrichtszimmer) und Küsterwohnung im Parterre. Im 1. Stock befindet sich die Pfarrerwohnung mit 2 Zimmern, 2 Kabinetten und Küche. Toilette oder gar ein Bad fehlen mangels Kanalisation und Fließwasser. So gibt es nur ein "stilles Örtchen" (amtliche Bezeichnung: Retirat) samt Senkgrube im Pfarrgarten. Eine Dachstube und ein kleiner Kellerraum dienen als Lagerräume für Hausrat bzw. Lebensmittel und Getränke. Der Eingang zu Pfarrkanzlei und Wohnungen befindet sich an der Westseite, eine bescheidene Gartenanlage umschließt das Ensemble an drei Seiten. Als Ort der Begegnung vor und nach dem Kirchgang dient ein relativ großzügiger, von niedrigem Eisengitter und einigen Sträuchern und Bäumen umrahmter Kirchenvorplatz, von der geschotterten Scheffergasse durch einen Straßengraben getrennt.
Die neue Kirche lag etwas dezentral und weitgehend allein stehend inmitten grüner Wiesen und Weingärten, die damals die Riedenbezeichnung In den Lang Sätzen führten. Viele Tausende Evangelische Mödlings und seiner näheren und weiteren Umgebung können seither hier ihre Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten feiern bzw. Abschied nehmen von ihren Toten. Für das nach und nach entstehende Villenviertel zwischen Neusiedlerstraße und Goldener Stiege ist seither die evangelische Kirche ein attraktives Element des Mödlinger Stadtbildes.
- )Kapitel auf Seite 81 ff.:
Das Jubeljahr 1975 beschert eine neue Orgel Ein besonderes Fest war das 100-Jahr-Jubiläum der Kirchweihe am 14.11.1975 an historischem Ort im Gewerbesaal. Den Festvortrag hielt Univ.-Prof. Wilhelm DANTINE über “Protestantismus heute“, in dem er anregte, “die positive Herausforderung eines gewandelten, fortschrittlichen Katholizismus (nach dem 2. Vatikanischen Konzil) anzunehmen, um in ökumenischer Bemühung zu neuen Ufern aufzubrechen“. Viel Prominenz aus Politik und Kirchen gaben dem Festabend den gebührenden Rahmen. Selbst der 71jährige, 1938 nach Frankfurt berufene Pfarrer Hans R. MÜLLER beehrte seine “alte“ Gemeinde und war auch bei der “Einweihung“ der neuen Orgel dabei. Die alte Hesse-Orgel war zwar im Kern ein gutes Instrument, das 1975 sogar die Bestätigung als Kulturgut gemäß Haager Convention erhalten hatte, doch waren 100 Jahre und auch die Kriegsereignisse an ihre Substanz gegangen. Selbst eine Generalüberholung durch die Zwillingsbrüder Wolfgang und Werner SCHMID nach dem Zweiten Weltkrieg hielt nicht lange und führte allmählich zur Erkenntnis, daß “die Klänge der Orgel kein reiner Genuß mehr“ seien. Die Alternativen hießen: entweder Totalüberholung oder gleich eine Neuanschaffung. Man entschloß sich nach kräftigen Spenden seitens “Unbekannt“ (100.000.- S) sowie der Stadt Mödling (200.000.- S) zu letzterem und bestellte 1975 eine neue, leistungsfähige Orgel bei der Guntramsdorfer Firma WALCKER. Das “Opus 5706“ ist eine mechanische Schleifladenorgel mit zwei Manualen zu je fünf Registern und einem Pedal mit drei Registern mit zusammen beinahe 1000 Pfeifen. Die alte Orgel schenkte man der (noch 22 Jahre älteren) Missionskirche im burgenländischen Schmiedrait, wo sie, restauriert, noch immer ihren Dienst tut.
Verfasser obiger Korrektur:
DI Hans Kretz
Gießhüblerstraße 95
A-2371 HINTERBRÜHL
kretz.hans@tele2.at[[Datei:Beispiel.jpg--83.191.96.168 15:18, 5. Feb. 2011 (CET)]]--83.191.96.168 15:18, 5. Feb. 2011 (CET)--83.191.96.168 15:18, 5. Feb. 2011 (CET)
Zum Fotospaming [1]
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Sorry Karl, ich sehe es nicht als „Fotospaming“, sondern B und C als die bessere Wahl. – Postfaktisches Enzyklopädie-Zeitalter? 17:26, 2. Mai 2017 (CEST)