Diskussion:Fairer Handel/Archiv/2004

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Letzter Kommentar: vor 20 Jahren von Napa in Abschnitt Quellen
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Neutralität

seltsamer Stil --Rrdd 00:15, 4. Mär 2004 (CET)

Ja. Und sehr subjektiv dazu. Ich habe den Artikel deahalb auf der Liste der umstittenenen Artikeln eingefügt. --Napa 12:35, 4. Mär 2004 (CET)
habe ihn überarbeitet und wieder von der liste gestrichen.
na, da fehlt aber noch so einiges, bis der NPOV wird.. -- D 00:17, 5. Mär 2004 (CET)

die Überarbeitung von Aljoscha ist ausgesprochen subjektiv und entbehrt jeglicher praktischer Erfahrung. Insbesondere die Argumentation mit dem Zwischenhandel ist falsch. Beispiel Kaffee:

konventioneller Workflow: Produzent (Boden, Ernte, Fermentierung) -> Exporteur (Einkauf, Logistik, Verarbeitung (Trocknung, Schälen, Sortieren), Logistik) -> Röster -> Handel -> Verbraucher

Fair Trade Workflow: Kleinproduzent -> Genossenschaften (Die Führung ist regelmäßig korrupt) -> in der Regel Beauftragung von Exporteuren (Logistik, Verarbeitung, Logistik) -> in der Regel Beauftragung Röster -> Fair-Trade Grosshandel -> Weltläden -> Verbraucher ---> der ganze Prozess muss darüber hinaus von einer "unabhängige" Organisation überwacht werden.

Fazit Gewinner/Verlierer/Neutral und den gegebenen Marktverhältnissen: konventioneller Kaffee: Gewinner : Röster Verlierer: Exporteure Neutral: Produzenten, Verbraucher Fair Trade: Gewinner: korrupte Genossenschaftsführung, beauftragte Exporteure, Röster, Fair-Trade-Grosshandel und Prüfer Verlierer: Verbraucher Neutral: Produzent

nun. er war es vorher noch weniger. Ich habe das Konzept dargestellt und habe nix dagegen, wenn Kritik an dem Konzept dargestellt wird. Aber ein Stichwort, das ja auch die Idee beschreiben soll, nur aus Kritik bestehen zu lassen, halte ich für falsch - das ist ein Lexikon und kein Ideologiestadel. Wer auch immer sich für die kritische Sicht verantwortlich fühlt mag es ergänzen. Aljoscha 00:40, 5. Mär 2004 (CET)
ich fand den artikel in beiden versionen nicht neutral - allerdings war die gegen-fairhandel-seite deutlich schlechter argumentiert. kennst du dich mit den kritikpunkten am fair-trade aus? ich leider nicht, aber die müssten mit rein, finde ich. -- D 00:28, 5. Mär 2004 (CET)
Keine Frage - ich habe einfach mal angefangen den Begriff "Fairer Handel" in das Lexikon einzuführen. Natürlich ist er jetzt immer noch völlig unbefriedigend erklärt. Der Gutmenschen haben völlig richtig ein soziales Problem aufgegriffen. Die Kleinproduzenten nachwasender Rohstoffe leben in bitterer Armut. Allerdings haben Sie einen Ansatz gewählt, der die Probleme nicht beseitigen kann. Die Behauptung, der Zwischenhandel sei der fette Geier ist schlicht weg verkehrt. Der sog. Zwischenhandel war regelmäßig nicht einfach nur Handel, sondern auch Weiterverarbeiter mit Fabrikationsstätten. Wie bereits erwähnt, haben die Gesetze des Marktes eine sehr schlanke Struktur geschaffen. Produzent -> Exporteur/Verarbeiter -> Röster -> Handel -> Verbraucher. Demgegenüber ist der "faire Handel" ein kostenintensives Zwischenhandelsmonstrum. Der Kleinproduzent profitiert in Wirklichkeit nur unwesentlich vom Fair-Trade. Die Initiatoren von Fair-Trade sind in der Regel reiche Nordmenschen (Europäer und Amis), die ihre Landsleute mit ihren propagandistischen Tricks melken.
"Die Gesetze des Marktes" haben in dem Fall gar nichts, und erst Recht keine "schlanke Struktur" geschaffen. Politische Verquickungen und die "Cojotes" haben ein System geschaffen, das bsp. den Kaffee unnötig verteuert (Kaffe vom Anbaudorf zur nächsten Kleinstadt => Verkauf an Zwischenhändler => von dort zur nächstgrößeren Kleinstadt => Verkauf an Zwischenhändler => zur nächsten größeren Stadt => Verkauf an Zwischenhändler => usw. => zum Hafen => Verschickung um die Welt). Von den unnötigen Verteuerungen und dem Gewinn, den die Zwischenhändler einstreichen, hat niemand was - weder die Produzenten noch die Konsumenten. Ich habe knapp 15 Jahre lang in Lateinamerika in kleinen Kooperativen gelebt und mit ihnen zusammengearbeitet und habe selbst dort jeden Tag gespürt und selbst erfahren, was für ein Gewinn der Fair Trade für die Menschen dort ist. Btw. für uns auch: es wird neben existenzsichernden Löhnen auch ökologischer und gentechnikfreier Anbau garantiert (und nicht nur das reine "Gutmenschen"-Gewissen).
Nun kurz zu der Funktionsweise des fairen Handels. Es ist nämlich überhaupt nicht wahr, dass die Kleinproduzenten nur "unwesentlich" profitieren, sie profitieren ganz enorm. Die Fair-Trade-Ketten legen für ein bestimmtes Produkt einen Mindestpreis fest, der den Erzeugern einen existenzsichernden Anbau garantiert. Fällt der Weltmarktpreis unter diesen Mindestpreis, bekommen die teilnehmenden Anbauprojekte trotzdem den höheren Fair-Trade-Preis. Steigt der Weltmarktpreis hingegen über jenen, wird der höhere Weltmarktpreis (sogar mit kleinem Aufschlag) bezahlt. Die Gepa veranschaulicht das noch ein wenig.
Wenn ihr also Fair Trade kritisiert, dann doch bitte mit stichhaltigen Argumenten (wie etwa der System-Frage), aber kommt nicht mit solchem halbgaren Unsinn ;)


~ "Fairer Handel" ist außerdem sehr korruptionsanfällig + u.ä.: gibt es da Quellen, wo man das nachlesen kann? --Rrdd

Der Fair Handels-Ansatz ist für den Endverbraucher sehr teuer. Zum Beleg ein Zahlenbeispiel: Während der Fair-Trade zertifizierte Kleinproduzent bis zu 15% über den örtlichen Marktpreis für konventionell gehandelten Kaffee bekommt, zahlt der Endverbraucher mehr als 100% für Kaffee mit Fair Trade-Siegel.

Ich habe diesen Absatz vom Artikel hierher verschoben. Grund: Was ist denn das für eine Argumentation? Bei Fair gehandelten Produkten erhält der Produzent sicher einen grösseren Anteil als bei konventiell produzierten Produkten. Ich hab mir die aktuellen Zahlen von einer Max-Havelaar-Banane angeschaut: Der Produzent erhält 29% (bei konventionellen Bananen 14%). Die 15%-Differenz stimmt also. Aber beide Bananen kosten im Laden genau gleich viel. --Napa 15:51, 7. Mär 2004 (CET)
Hi Napa, Deine Bananenfrauen haben es echt in sich. Lese mal folgende Rezension von der WOZ http://www.woz.ch/wozhomepage/rez_text/brunner.htm. Meiner Ansicht nach, hast du leider nur beschränkt Ahnung von Wirtschaft!!! Das ist nicht ungewöhnlich für Leute, die sich für den Fairen Handel einsetzen. Beim Kaffee ist das anders als bei Deinem Bananenbeispiel. Der konventionelle zahlt 100, der Fair-Trader 115 (= 15 % Aufschlag). Bei Deinem Bananenbeispiel zahlt der konventionelle 100 und der Fair-Trader 200 (= 100 % Aufschlag). Ich kann halt nur Kaffee beurteilen, weil ich in der Branche in der Dritten Welt im Anbaugebiet für Kleinproduzenten gearbeitet und dabei den Fair-Trade bewerten musste. Wer da ernsthaft gearbeitet hat, kann bei dem Begriff fair nur noch den Kopf schütteln. Die Verwendung des Begriffes ist schlichtweg eine Unverschämtheit. Es ist ein alternativer Handel, nichts weiter. Wie das nun bei Bananen ist, vermag ich nicht zu sagen. Der Rezension über die Bananenfrauen spricht aber Bände. Was mich noch interessiert ist, ob solche Stiftungen wie Max Havelaar nicht Steuererleichterungen haben, also von der Allgemeinheit subventioniert werden.

Anmerkung: Kaffee ist auf dem Weltmarkt viel bedeutender als Bananen und hat erheblich mehr Produktionsstufen. Letztendlich ist es natürlich auch dem Verbraucher seine Angelegenheit, ob er sich von dem Begriff "Fair" blenden lässt. Im Grunde ist doch jeder selber dafür verantwortlich, wenn er betrogen wird. Das in der Schweiz der Fair-Trade so gut läuft, hat vielleicht etwas mit dem schlechten Gewissen seiner Einwohner zu tun. Ist es nicht das Land mit den geheimen Bankkonten, in dem jeder Präsident und die Elite der Drittweltländer ihre Konten haben? Man glaubt gar nicht, wieviel Ressourcen so etwas einem Drittweltland entzieht. Schön, dass wenigstens die gelangweilten Ehefrauen schweizer Bankmanager ehrenamtlich etwas von dem gewonnenen Reichtum zurückgeben.

(danke, BTW) ich nehm an du hast die Bananenfrauen gelesen, ist das verwertbar hier?--Rrdd 22:28, 9. Mär 2004 (CET)

Marketing und Vertrieb

Hat jemand eine Aufstellung über Supermärkte die fairtrade-Produkte anbieten? Die auf fairtrade.org der ist noch nicht fertig. greetz vanGore 16:12, 21. Dez 2004 (CET)

Der American Apparel-Shop ist ein recht großes Versandhaus für Fair Trade-Waren. Es gibt auch einen deutschen Laden, den Fugoshop. Er verkauft Textilien, die teilweise von American Apparel und teilweise von Continental Clothing (ebenfalls fair wear) geliefert werden und von einem Designer-Team mit hübschen Motiven bedruckt werden. Falls es nicht unangebracht oder vielleicht zu spezifisch ist, kann man die Links vielleicht aufnehmen?

Nord-Süd-Konflikt

Kann jemand das Niveau heben? Hier geht es ja schließlich um einen Ansatz, er den Nord-Süd-Konflikt entschärfen soll. USA, EU sind ebenfalls im Fair-Trade aktiv (nicht signierter Beitrag von Napa (Diskussion | Beiträge) 09:27, 8. Mär. 2004 (CET))

Quellen

Quelle für die bundesdeutschen Entwicklungsgelder: Quelle (nicht signierter Beitrag von Napa (Diskussion | Beiträge) 18:57, 25. Mär. 2004 (CET))