Diskussion:Fairer Handel/Archiv/2012
Kritik an der Kritik
"Aus ökonomischer Sicht wird kritisiert, dass der Preis nicht mehr durch wertfreie Preisbildungsmechanismen gesteuert wird, sondern von Organisationen festgesetzt wird. Da ein gerechter Preis nicht objektiv feststellbar sei, sei der festgesetzte Preis willkürlich. Weiterhin bestünde die Gefahr von Korruption und Ineffizienz, weil der Erfolg der Produzenten nicht länger von ihrer Produktivität, sondern von der Mitgliedschaft in einer fairhandelszertifizierten Organisation abhängt.[20][21]"
Ich plädiere diesen Abschnitt komplett zu streichen; da es sich imho um versteckte Meinungsmache handelt!(s.u.)
•Ein Preis setzt sich immer aus Angebot und Nachfrage zusammen; ein objektives Zusatande kommen eines Preises ist damit per se nicht möglich. Damit ist der erste Abschnitt keine Kritik, sondern Antiwerbung, die auf jede gehandelte Ware zutrifft. Auch die Quellen "Adam Smith Institute" and "The Economist" sind nicht objektiv, sondern bestimmten Marktschulen, mit bestimmbaren Absichten zuordbar.
•Die Mitgliedschaft in einer zertifizierten Organisation, nicht die Produktivität, beeinflusse den Erfolg der Produzenten, ist eine, durch unlautere Verkürzung und Vereinfachung, irre führende Behauptung. Der Wettbewerbsvorteil resultiert bei integeren Organisationen aus den rechtssicheren, kontrolierten Richtlinen, die meist humanistischer oder ökologischer Prägung sind und deren Einhaltung den Produzenten zu Mitgliedschaft und Zertifizirung berechtigt.
→Damit sind die Siegel ein Marktvorteil(keine bedingungslose Mitgliedschaft wie in manch einem Wirtschaftszirkel), als ein messbares Qualitätsmerkmal einer Ware, an der sich der Verbraucher im globalisierten Markt orientieren kann. Die Folge: Weniger Zwischenhändler, höhere Lohnkosten, höheres Wohlstandsniveau für Produzenten und geplagte Nächte für jeden Trader und Economist, der wieder Werte in seine Vorstellung von Preisbildung einbeziehen muss. So wie das Adam Smith Institute, das zwar Angst vor roten Gespenstern hat, aber nicht vor unsichtbaren Händen.
--212.255.37.230 (12:45, 30. Mär. 2012 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
Anteil
Wie wäre es, wenn man den Anteil an fair gehandelten Gütern erwähnen würde? Hier http://www.fairtrade-deutschland.de/produkte/absatz-fairtrade-produkte/ ist es vermerkt, für Kaffee als einen der Spitzenreiter z.B. 2%. Das war auch meine Frage, mit der ich diesen Wiki-Artikel aufgerufen habe - vermute, dass es auch noch anderen so geht... --Minihaa (Diskussion) 14:27, 26. Jun. 2012 (CEST)
Grundsätze
Die Grundsätze sind nicht vollständig. Die WFTO (World Fair Trade Organisation) hat ausdrücklich 10 Prinzipien aufgestellt, an die sich jede Fair Trade-Organisation zu halten hat. Im Abschnitt "Grundsätze" sind sie zwar größtenteils aufgeführt, aber wenn es eben so eine Liste mit 10 Punkten gibt, könnte man diese doch genauso vollständig aufführen, oder nicht? siehe z.B http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/themen/wirtschaft/fairer_handel/standards/WFTO/index.html http://www.fairtrade.de/cms/media//pdf/was_ist_fairer_handel/fairtrade_Die_10_Prinzipien_des_fairen_Handels_WFTO.pdf (nicht signierter Beitrag von 93.232.250.50 (Diskussion) 12:56, 19. Okt. 2012 (CEST))
Nachhaltige Wirkung
Ein ja sehr neutraler Artikel für so ein Thema, ein wichtiger Punkt fehlt jedoch: Dieser "faire" Handel ist ja eine Form der Planwirtschaft, die nur so lange funktioniert, so lange ein Dritter (also der Käufer dieser Produkte, der höhere Preise bezahlt, oder Aufkäufer/Importeur/Händler, der auf einen Teil der möglichen Gewinne verzichtet) Geld zuschiesst. Jetzt stellt sich die Frage, was passiert mit den Produzenten, wenn sich ein soclher Abnehmer zurückzieht? Die Ursachen für die Armut (die geringe Produktivität) beseitigt ja diese Handelform eben nicht. Ist diese Frage mal untersucht worden?--Antemister (Diskussion) 18:18, 30. Okt. 2012 (CET)
- Die Prämissen, die Du vor Deine Frage stellst, sind schon ziemlich problematisch. Leider geht das aus dem Artikel nicht so hervor. Man kann (funktionierenden) Fair Trade so auffassen, dass er Marktversagen beseitigt (nämlich durch seine Standards Externe Effekte in der Umgebung der Produzenten, durch Zertifizierung und Labelling Adverse Selektion) und so vertikal differenzierte Märkte schafft und dadurch auch erst Konsumenten einen ihren Präferenzen nach "Fairness" entsprechenden Kauf ermöglicht - also zum Funktionieren von Märkten beiträgt. Die Preisbildung orientiert sich übrigens auch an Marktpreisen - es gibt aber eben vor allem eine Schwelle nach unten, liegen die Marktpreise dagegen über Garantiepreisen sind aber m.W. die höheren Marktpreise gängig. Und die Ursachen der Armut sind sicherlich nicht einfach nur in geringerer Produktivität zu suchen, sondern auch in mangelnder Diversifizierung, mangelnder Investitionssicherheit, fehlender Bildung, fehlende Marktmacht usw., alles gerade Probleme, die Fair Trade adressieren will.
- Zur Nachhaltigkeit: Ein Fair Trade Ziel ist es, Konsumenten zum Kauf fairer Produkte zu bewegen. "Nachhaltigkeit" kann hier auch bedeuten, nachhaltig Konsumgewohnheiten zu ändern. Ein weiteres Ziel ist es, auch den konventionellen Handel zu ändern - gelingt dies, wäre das vielleicht auch als "nachhaltige" Wirkung zu nennen. Zu Deinem Fall, dass ein Produzent von Fair Trade zum "normalen" Handel wechselt: Faire Produktion scheint in einigen Fällen auch im "normalen Handel" wettbewerbsfähig zu sein, in anderen nicht. Manche Organisationen versuchen wohl auch, die Abhängigkeit ihrer Produzenten von ihren Abnehmern zu vermeiden.(Moore, S. 8).
- Zu allen meinen Punkten als Literaturhinweis: "Moore, G. (2004) ’The Fair Trade movement : parameters, issues and future research.’, Journal of business ethics., 53 (1-2). pp. 73-86.". Wird ziemlich häufig zitiert.
- Es gibt sicherlich noch viel am Artikel zu verbessern, nicht nur zur nachhaltigen Wirkung. Aber bei der komplexen Gemengelage die relevanten Studien zu finden und gut und neutral zusammenzufassen, ist eine echte Herausforderung.
- Grüße, --Man (Diskussion) 00:24, 31. Okt. 2012 (CET)