Diskussion:Festung Novo Brdo
Lemma beschreibt die historische Stadt Novo Brdo - nicht nur seine Burg
[Quelltext bearbeiten]Der Lemmatitel Festung Novo Brdo ist unlogisch. Festung ist der Begriff für eine reine militärische Fortifikation. Dabei ein Begriff des Barock. Die Zitadelle Novo Brdo ist eine mittelalterliche Burg, die Zivilstadt eine umwehrte Siedlung, beide bilden den historischen Kern von Novo Brdo. Der Artikel gehört daher in ein Lemma integriert, das entweder Novo Brdo oder Altstadt von Novo Brdo heißt. (nicht signierter Beitrag von 2003:c1:3711:e439:a46d:db4f:5a9b:1e94 (Diskussion) 13:05, 3. Mai 2019)
- Die Frage ist primär, unter welcher Begriff die Anlage in deutschsprachiger Literatur Verwendung findet. --20:08, 5. Mai 2019 (CEST)
- Primär ist die Frage ob es eine Stadt oder Festung ist. Letzteres ist doppelt Falsch, da der Zitadelle ein byzantinischer Bauplan unterliegt, wie von serbischen Herrschern im 14. Jahrhundert vielfach angewendet. Die Zitadelle ist im Typ ein byzantinisches Kastron, dem verbreitetsten Bautyp mittelalterlicher Burgen der Balkanhalbinsel. Weiter ist das Kastron zur zivilen ummauerten Stadt und dem besiedelten Bereich vor der Stadt vergleichsweise klein. Zur sekundären Frage deutschsprachiger Literatur: im Online Handbuch zur Geschichte Südosteuropas im Beitrag von Oliver Jens Schmitt - Der Balkan zwischen regionaler Herrschaftsbildung und osmanischer Eroberung (ca. 1300 – ca. 1500) (https://hgsoe.ios-regensburg.de/texte-des-online-handbuchs.html) im Abschnitt: Teil 1: Geostrategische Grundzüge und spätmittelalterliche Herrschaftsstrukturen (https://hgsoe.ios-regensburg.de/fileadmin/doc/texte/Band1/Oliver_Jens_Schmitt_Strukturgeschichte_Teil1.pdf) spricht Schmitt über Novo Brdo ausführlich als Minenstadt. Nicht einmal nutzt er den Begriff Festung Novo Brdo. Warum auch, eine primäre Funktion als Festung hatte der Ort nicht. Es war eine Stadt mit spezifischem Statut, und einem Kastron in dem eine Residenz lag. Eine ähnlich Aufteilung ist in der Zeit ebenso in Belgrad (Kastron mit Residenz) oder Prizren (Kastron auf der Anhöhe) mit separaten Residenzen und zivilen Bereichen verwirklicht. Der Bautyp ist also verbreitet und wird ebenfalls noch in Smederevo, der letzten mittelalterlichen serbischen Stadtgründung umgesetzt (innerhalb der Großen Ummauerung liegt die kleine Zitadelle mit Residenz). Lemma ist demnach unnötig aus dem Hauptartikel entfernt, da Geschichte und Bebauung unmittelbar in den Hauptartikel zur Stadt gehören.
- (nicht signierter Beitrag von 2003:c1:3711:e484:7c83:49fd:5151:7534 (Diskussion) 10:39, 6. Mai 2019)
- Primär gelten hier die Regeln der Wikipedia. Punkt.
- Die Frage ist weniger, was es mal war oder gerade ist oder sein wird. Wir folgen hier dem Eintrag in der Kulturgüterliste, dem offiziellen Namen – wie in den anderen Sprachen inkl sr:Тврђава_Ново_Брдо auch. Der Grund hierfür ist vor allem auch die Unterscheidung zum bereits vergebenen Lemma Novo_Brdo. Dein erster Vorschlag geht also nicht und dein zweiter Vorschlag ist Theoriefindung, weil er nirgends so in der Literatur verwendet wird.
- Ich gebe dir Recht, dass dieses Lemma dem Charakter der Anlage und vor allem seiner Geschichte nicht ganz gerecht wird. Aber auch wenn wir das Lemma aus den obengenannten Gründen behalten, hält uns das nicht davon ab, die Einführung anzupassen und auf die wirkliche historische Nutzung hinzuweisen – ohne gleich wieder eine mehrseitige Abhandlung daraus zu machen. --Lars (User:Albinfo) 12:49, 6. Mai 2019 (CEST)
- p.s. Insbesondere auch im Abschnitt über die "Anlage" könnte der Charakter der historischen Anlage noch herausgestrichen werden – dass die Festung mit Ober- und Unterstadt eigentlich nur ein kleiner Teil der ganzen städtischen Anlage war. Hierzu sollte sich bei Popović/Bjelić sicherlich noch einiges finden lassen. --Lars (User:Albinfo) 13:09, 6. Mai 2019 (CEST)
- Wir folgen hier lieber der aktuellen Publikation vom Leiter der derzeitigen durch die UNESCO geleiteten Ausgrabungen, Marko Popovic, im Serbischen Institut für Archäologie - Crkva Svetog Nikole - Katedrala grada Novog Brda Die Kirche des Hl. Nikola - Die Katedrale der Stadt Novo Brdo. Wir folgen dann aber auch gleich der Eintragung Novo Brdos in der Sebischen Akademie der Wissenschaften und Künste der Kulturgüter und Denkmäler in Serbíen - Mittelalterlichen Burg mit den Vororten Novo Brdos Eintrag in der Liste der Kulturgüter Serbiens. In kulturellen Belangen zu serbischen Monumenten besitzen die vorläufigen kosovarischen Behörden überhaupt keine Priorität, da Serbien über seinen Sitz in der UNESCO kulturelle Hochheit hat. Die derzeitigen Ausgrabungen (UNESCO) werden genau aus diesem Grund von serbischer Seite betreut, geleitet und wissenschaflich ausgewertet. Eine Buch-Publikation in englischer Sprache inbegriffen. Auch hier Punkt.
Vorhaben einer katholischen Umweihung der ehemaligen serbisch-orthodoxen Mitropolie von Novo Brdo
[Quelltext bearbeiten]Die vorläufigen kosovarischen Behörden betreiben mit finanzieller Unterstützung der deutschen Botschaft eine Umweihung der Kathedrale des Heiligen Nikolaus in eine katholische Basilika. Das serbische Kultusministerium hat sich daraufhin am 12.06.2019 an die Direktorin der UNESCO gewandt. Ebenfalls wurden die Vertretungen der EU und der OEBS in Serbien hierüber informiert. Nach Angaben des Kultusministers ist es ein flagranter Versuch einer historischen Falsifikation. Christian Heldt, der deutsche Botschafter in Pristina hat nach Angaben der Zeitung Danas daraufhin versprochen, dass ohne Einvernehmen der Serbisch-Orthodoxen Kirche keine weiteren Arbeiten an der sakralen Stätte vorgenommen werden [1]. Nach Wortlaut Ramush Haradinaj ist die Kathedrale des Heiligen Nikolaus in Wahrheit eine Kathedrale von "Artana", eine sogenannte artanische Kathedrale (als ob die katholische Kirche auf dem Gebiet des heutigen Kosovo vor 2008 eine Kathedrale besaß). Auf diese Falsifikation reagierten serbischen Medien. Die größte serbische Zeitung, die Politika wandte sich hierauf an die deutsche Botschaft in Pristina um den Wotlaut von Christian Heldt anlässlich seiner Rede vom 28. Mai 2019 an den Grundmauern der Kathedrale in Beisein Ramush Haradinaj zu erhalten [2]. Eine entsprechende vorbereitete Rede wurde nach Angaben des deutschen Aussenministeriums durch Heldt jedoch nicht gehalten.
Die Albanische Falsifikation geht soweit, dass Novo Brdo ohne jegliche archäologische Grundlage als Gründung der Illyrer bezeichnet wird [3]. Das obwohl die seit 2014 durchgeführten Ausgrabungen keine vormittelalterlichen Artefakte freigelegt haben. Novo Brdo ist in Aussage von Marko Popovic vom Institut für Archäologie und Leiter der Ausgrabungen eine reine mittelalterliche Gründung. Die Archäologische Städte wird in albanischen Arbeiten daher auch mit Artana, einer Kunstschöpfung bedacht, um wie die Politika vom 7. Juni 2019 schreibt den serbischen Charakter Novo Brdos zu verschleieren [4] Als besonders gravierend wird in der Politika die völlige Verschweigung jeglicher serbischen Geschichtszugehörigkeit in Informationstafeln an der Stadt und Kirche beurteilt. Auch die von der Schwedischen Sida finanzierte Broschüre des "Kosovarischen" Kultusministeriums verschweigt jegliche serbische historische Zugehörigkeit der Stadt, obwohl hierin die große Blüte im 15. Jahrhundert beschrieben wird. Hierin wird die serbisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Nikolaus als vermutlich katholische Kathedrale bezeichnet [5].
Daher ist es auch hier notwendig zu hinterfragen, was aus diese Vorgehensweise und von "offiziellen" Stellen betreuten Falsifikation für ein historisches Ziel hat, an dem sich die deutsche Botschaft in Pristina ebenso beteiligt hat. Nota Bene: der Begriff Artana ist völlig unhistorisch. In keinem historischen Dokumenten taucht nach Angaben des Historikers Boža Zarković der Begriff Artana für Novo Brdo jemals auf [6]. Jedoch bedient sich eine pseudowissenschaftliche Fraktion der albanischen Archäologie solcher Neologismen um vornehmlich serbischen Kulturstätten einen "albanischen" Charakter überzustülpen. (nicht signierter Beitrag von 2003:C1:3711:E464:6848:F989:2C2D:4209 (Diskussion) 20:52, 21. Jun. 2019 (CEST))