Diskussion:Frühe Neuzeit
Periodisierung, neu
[Quelltext bearbeiten]Die stichwortmäßig aufgeführten Einzelaspekte sind sicher nicht ohne Interesse. Aber keiner der einzelnen Gesichtspunkte wird näher ausgeführt, was aber sein muß. Der innere Zusammenhang fehlt nahezu. Auch das Periodisierungsproblem wird nur kursorisch angerissen. Auch die Definition erfährt man nicht. Auch wenn es schwierig ist, eine bindende Definition hierfür zu geben, so kommt man aber auch nicht um den Versuch umhin, eine zu erarbeiten. Trotzdem mache ich hier mal bißchen mit. Kann aber Mithelfer brauchen. Namentlich die Literaturgeschichte bräuchte Unterstützung. Das übersteigt etwas meine Kompetenz. Benutzer: Mario todte 16:38, 29. Juli 2004 (CEST)
Für den Aspekt Musikgeschichte kann ich leider selbst nicht dienen. Dafür bin ich gar nicht kompetent. Auch der gehört irgendwie mit hinein -oder etwa nicht? Benutzer: Mario todte 19:41, 13. August 2004 (CEST) Da niemand sich für die Musik erbarmt, versuche ich mit meinen rudimentären Wissen hier Anschub zu geben in der Hoffnung auf Besserung. Benutzer: Mario todte 14:54, 23. Auguust 2004 (CEST)
Ich sehe mit größtem Wohlgefallen das Wachtum dieses wichtigen Artikels. Nur bei Gegenreformation und einer anderen Reihe von Artikeln habe ich bislang nicht soviel Glück. An alle Mitwirkenden meinen herzlichsten Dank. Benutzer: Mario todte, 20:38, 21. April 2005 (CEST)
- Nachdem in diesen Artikel offenbar sechs Jahre lang Ruhe eingekehrt ist, muss ich mal bemerken: so, wie es da nun steht als Mischung von "Mario Todte" und "Stefan Volk", ist es vollkommener Mumpitz: erst lang und breit erklären, dass sich Epochen nicht an einzelnen Jahreszahlen festmachen lassen - und einen Absatz später das Ende der Neuzeit mit dem Jahr 1789 (Frankreich) bzw. 1806 (Deutschland) festklopfen. Was denn nu?
ok was mir hier fehlt ist jede bemerkung das am ende dieser periode eine landwirtschaftliche revolution statt fand die es uberhaupt erst ermöglichte das die industrielle revolution stattfand da dadurch die arbeitskräfte aus der landwirtschaft zur verfügung standen. ich hätte gerne eine sektion der technischen revolutionen in der frühen neuzeit die handwerk industrie und landwirtschaft beinhaltet. danke.88.73.211.249 07:57, 2. Jun. 2011 (CEST)
Musikgeschichtlich spricht man eigentlich nicht von der "frühen Neuzeit" an sich - hier werden kulturgeschichtliche Epochenbezeichnungen herangezogen: z.B. italienische/frankoflämische/nordeuropäische Renaissance, Manierismus, Früh/Hoch/Spät-Barock, Empfindsamkeit, Vor-Klassik usw. Das musikalische (Spät-)Mittelalter endet z.B. um ca. 1400, mit der Emanzipierung der Terzen als konsonante Intervalle durch die courtoise anglaise (der englische Stil z.B. John Dunstable), während in der Geschichtswissenschaft m.E.n. das ungefähre Jahr 1450 als Epochengrenze zu frühen Neuzeit angesehen wird (Verbreitung des Buchdruckes mit beweglichen Lettern, Ende des byzantinischen Reiches, portugiesische Entdeckungsfahrten, Ende des hundertjährigen Krieges, erste stehende Heere, Aufkommen der Nationalstaatenidee, Beginn des Humanismus, Anfang des habsburgischen Kaisertums als quasi-Erbmonarchie).--46.223.162.191 18:31, 19. Mär. 2021 (CET)
Abgrenzung zum Spätmittelalter
[Quelltext bearbeiten]Die Grenze zwischen Spätmittelalter und Frühe Neuzeit liegt doch eher um die Jahre 1517 bis 1521. Die Reformation von Luther war doch gesellschaftlich und politsch ein einschneidenes Ereignis.
Als Übergangsphase zwischen Mittelalter und Neuzeit wird die Renaissance bezeichnet, die von der Erfindung der Buchdruckes durch Gutenberg im Jahre 1450 bis zum Freiheitskampf der Niederlande im Jahre 1581 reicht. (Es werden auch anderen Abgrenzungen vorgenomen). Immerhin ein Zeitraum von 131 Jahren ! Am Anfang überwogen sicherlich die mittelalterlichen Anteile, am Ende die neuzeitlichen. Als sinnvollste Grenze sehe ich das Jahr 1521, als Martin Luther wegen seiner Thesen exkommuniziert wurden, und damit die Kirchenspaltung besiegelt wurde.
Im Jahr 1492 sehe sich eine zu frühe Grenze.
- Amerika erst einige Jahre später als Amerika erkannt; Kolumbus hielt es für Indien.
- Kopernikus hatte noch nicht das heliozentrische Weltbild publiziert.
- Das Mittelalter wurde so stark von der Kirche geprägt, dass die Reformation erst recht als einschneidende Grenze gesehen werden kann.
- Man muss sich auch gedanklich in jene Zeit zurückversetzen.
Alles was danach sich ereignete, kannten die damals lebenden Menschen noch gar nicht.
Dufo 8. Jul 2005 15:52 (CEST)
Ich halte weiterhin am Jahr 1492 für den Beginn der Neuzeit fest:
Es ist zwar richtig, dass Nikolaus Kopernikus sein heliozentrisches Weltbild erst 1543 (also auch etwa eine Generation nach dem Beginn der Reformation in Deutschland) publizierte. Es ist auch richtig, dass Kolumbus selbst, sein Lebtag lang glaubte, er sei vier Mal nach Ost- bzw. Westindien gereist und den Namen "Amerika" nicht kannte. Ebenso ist es klar, dass der neue Kontinent erst in den Jahrzehnten und Jahrhunderten danach, allmählich, zu seiner heutigen, großen Bedeutung kam.
Dennoch bleibt ein wichtiger, entscheidender Punkt, der es gerechtfertigt, mit 1492 eine Epoche enden bzw. eine neue beginnen zu lassen:
Der Mensch brach quer über einen Ozean zu neuen Ufern auf. Die Erde ist keine Scheibe, sondern eine Kugel. Kolumbus hat es gewagt, diese im Imago mundis, 1410 von Pierre d'Ailly zuerst wiederentdeckte Theorie, erstmals in die Tat umzusetzen. Damit ging, wie ich es meine, eben doch das Mittelalter zu Ende. Die Neuzeit begann.
Zwar ist es richtig, dass die mittelalterliche Welt "stark kirchlich geprägt" war. Aber auch nach der Reformation bestand die klerikale Ausrichtung von Staat und Gesellschaft weiterhin fort. Erst seit Beginn der Moderne, drei hundert Jahre später, wird der Grundsatz cuius regio, eius religio nicht mehr appliziert.
Die Verengung auf Martin Luther wird dem Prozess der Reformation, wie er in Teilen Europas stattfand, auch nicht gerecht. Diese hatte schon mindestens mehr als hundert Jahre zuvor mit Hus begonnen und setzte sich auch nach 1521, mindestens bis zum trientienischen Konzil (1545-63) weiterhin fort. Dabei blieb der Einfluss Luthers weitestgehend auf das Reichsgebiet begrenzt. Nur der skandinavisch-baltischen Raum berief sich später auch auf Luther. In allen anderen europäischen Ländern (Frankreich, Schweiz, Schottland, Ungarn, u.v.a.) spielten andere Reformatoren vor und nach Luther die entscheidende Rolle, hier inbesondere natürlich Calvin. In der gesamten übrigen romanischen Welt, also praktisch ganz Süd-Westeuropa, fand die Reformation überhaupt nicht statt, bzw. wurde zurückgedrängt wie in Frankreich. Anderswo vollzog sich die Kirchenspaltung aus ganz anderen Gründen wie z.B. unter Heinrich dem VIII in England oder lag schon fünf Jahrhunderte zurück (cf. 1054).
Die Reformation Luthers ist natürlich in Deutschland von sehr großer Bedeutung, weil sie gewissermaßen das Vorspiel zum 30-jährigen Krieg bedeutet. Auch innerhalb und für die römisch-katholischen Kirche ist die erfolgreiche Luther-Reformation in Nordeuropa, ein höchst einschneidendes Ereignis. Epochengeschichtlich für ganz Europa ist 1521 aber sicher nicht das Datum. (Überspitzt gefragt: Wäre die Neuzeit zu Ende, wenn die deutschen Katholiken und Lutheraner zusammenfänden?)
Der Mensch segelt nicht mehr nur entlang der Küsten auf dem Mare nostrum, sondern bricht auf ins "Ungewisse" quer über den Ozean. Die Neuzeit hat begonnen!
--Karl Mayer 14:11, 16. Jul 2005 (CEST)
P.S. Wie du es richtig schreibst, wird die "Übergangsphase zwischen Mittelalter und Neuzeit als die Renaissance bezeichnet". Auch hast du Recht, dass "am Anfang [dieser kunst- und ideengeschichtliche Epoche] die mittelalterlichen, am Ende sicherlich die neuzeitlichen Anteile überwogen." Nur beginnt die Renaissance um einiges früher, als die von dir angegebene Jahreszahl 1450. Lassen wir einmal die manchmal Protorenaissance genannte Zeit außen vor, so war die Renaissance in Italien schon sehr kurz nach Beginn des 15. Jahrhunderts durchaus und unleugbar präsent. Somit steht 1492 nicht sehr weit von der Mitte, der etwa 180 Jahre umfassenden Zeit der Renaissance.
- PS2: Ein anderer Grund für die Überschätzung der "welthistorischen" Rolle Luthers durch die deutsche Historikerbrille ist der unbestreitbare Anteil Martin Luthers an der Schaffung der neuhochdeutschen Sprache, manchmal sogar "Lutherdeutsch" genannt. (cf. Bibelübersetzung, 1534) Dieser Aspekt und dieser Beitrag Luthers zum "neuzeitlichen Deutsch" bleibt aber, verstehbarerweise, ganz ausschließlich auf den deutschen Sprachraum begrenzt.
- Desweiteren will ich gar nicht verhehlen, dass mir, die allerdings auf handfeste Argumente gestützte Jahreszahl 1492 natürlich auch "in den Kram passt". Dies deshalb, weil ich, für meinen Teil, tatsächlich die Notwendigkeit und die Pertinenz des geschichtlichen Jahres Null durchaus schon anerkenne. 1492-1792, genau drei Jahrhunderte für die heute sog. "Frühe Neuzeit". Das ist eine klare Sache, das passt, das stimmt!
- Datierungen nach der so genannten "modernen Chronologie" bzw. "Chronologie der Moderne", über die Darstellung des Vorschlages hinaus, können in den Artikeln unserer Enzyklopädie natürlich noch nicht vorgenommen werden, das obwohl diese jetzt schon richtig wären bzw. sind. Dazu fehlt dieser neuen Zeitrechnung aber noch das Etikett "weitgehend anerkannt".
- Nach dieser Chronologie kam Kolumbus am 21. Vendémiaire -300 (12. Oktober MCD.XCII) auf San Salvador an, fand der Sturm auf die Bastille am 14. Messidor -3 (14. Juli MDCC.LXXXIX) statt und die Kanonade von Valmy am 21. Fructidor ±0 (20. September MDCC.XCII). Der irrige sogenannte Republikanischer Kalender der revolutionären Bürger Frankreichs wurde am Neujahrstag, dem 1. Nivose +14 (1. Januar MDCCC.VI) von Napoleon wieder abgeschafft. Der 1. Waffenstillstand wurde im Wald von Compiègne allerdings am 10. Brumaire 126 (11. November MCM.XVIII) unterschrieben, heute schreiben wir aber den 17. Messidor 213 (17. Juli MM.V). Der 1. Ventose 256 wird dem gregorianischen "Vortag der Kalenden des dritten Monats A.D. MM.XLVIII", also dem 29. Februar 2048 entsprechen.
- Ich selbst habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass die "Schlafmützigkeit der Welt", Richtiges auch als Richtiges zu erkennen, noch lange vor dem Jahr 2016 überwunden werden wird. Dann könnte man den 400. zivilen Todestag Cervantes richtigerweise am 24. Germinal 224 begehen, den von Shakespeare am 4. Floréal 224, und nicht beide falsch am 23. April 2016.
- Gläubige Christen sowie christliche Theologen werden diesen neuen Erkenntnissen sicherlich nicht im Wege stehen, weil sie wissen, dass nur Einzelmenschen und nicht etwa Staaten oder die ganze Weltgeschichte getauft werden kann. Vielleicht mit einer "Träne im Knopfloch" werden sie die neue, zivile Chronologie als eine Art neue "Märtyrer-Ära" hinnehmen. (cf. die sog. Septembermorde vieler Kleriker im Jahre 1792.)
- Der notwendige Abschied von einer mehr als tausendjährigen Tradition, das ist klar, wird aber auch sonst vielen nicht leicht fallen.
Tatsächlich ist es mittlerweile allgemein anerkannt, daß die Renaissance schon im (v. a. späten) 14. Jahrhundert begonnen hat – von den frühen Vorzeichen im (späten) 13. Jahrhundert ganz zu schweigen. Daher wäre es sinnvoller, die Frühe Neuzeit um 1350 beginnen zu lassen, mit der folgenreichen historischen Zäsur, die die Pest bildete, und die inzwischen sogar als entscheidende Voraussetzung für die Renaissance gilt, und Petrarcas Wirken, das die Renaissance definitiv einläutet. 1400 ist als Epochengrenze eher schon zu spät, 1450 auf jeden Fall. --Florian Blaschke (Diskussion) 18:24, 9. Jul. 2022 (CEST)
Zur Periodisierung
[Quelltext bearbeiten]Karl Mayer hat folgenden Beitrag ans Ende des Kapitels Periodisierung gesetzt, der m.E. auf die Diskussionsseite gehört aber nicht in den Artikel selbst:
- "Neben dieser, seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vom Strukturalismus beeinflussten Einschätzung, gibt es aber heute auch andere Historiker, die dazu eine leicht andere Meinung haben. Diese bestreiten weder, dass die Weltgeschichte nicht überall völlig synchron abläuft, noch wollen sie zu einer reinen ereignisgeschichten Betrachtungsweise zurückkehren, da es wohl richtig ist, dass umfangreiche Veränderungen, immer auch eine Vorgeschichte und ein "Nachspiel" haben und sich natürlich nicht schlagartig vollziehen können. Trotzdem vertreten diese Historiker die Zulässigkeit einer konventionellen Festlegung auf eine "griffige" Jahreszahl bzw. auf ein historisches Ereignis, um diesen Periodenwechsel sinnfällig festzumachen. Beispiel: Obwohl die Geschichte der U.S.A. schon 1776 begann und obgleich in Deutschland die alten Strukturen noch bis 1806 fortdauerten, schlagen diese modernen Historiker vor, universell, d.h. in Bezug auf die Weltgeschichte 1792 als das Jahr des Endes der Frühen Neuzeit zu betrachten, zugleich als das Anfangsjahr der Moderne, da in diesem Jahr in Frankreich die alte, absolutistische Monarchie vollständig abgeschafft wurde. Eine, sich zumindest auf die Ideale der Demokratie und Menschenrechte berufende, moderne Republik entstand, auch wenn dieses alsbald zu einer neuen Terrorherrschaft führte. Beschreibt man die Geschichte Deutschlands, darf man die Ereignisse im Reich bis 1806 natürlich noch unter Frühe Neuzeit abhandeln."
Lieber Karl Mayer, kein ernstzunehmender Historiker macht Epochengrenzen heute noch an einzelnen Jahreszahlen fest. Aufgabe einer Enzyklopädie ist es aber, den gegenwärtig gültigen Forschungsstand wiederzugeben, nicht den von vor hundert Jahren. Im übrigen gibt der Text ja sowohl für den Beginn, wie für das Ende der Frühen Neuzeit eine Reihe von Daten aus Kultur, Politik, Wissenschaft etc. an.
Zweitens: Zur Epochengrenze 1792 ließen sich mit Leichtigkeit jede Menge Alternativen finden, je nachdem ob man kulturelle, wirtschaftliche, politische oder andere Faktoren für epochemachend hält und wie man diese Faktoren im Einzelnen bewertet. Wenn wir diese hier alle ausdiskutieren wollen, werden wir nie zu einem Ende und schon gar nicht zu einem lesbaren Artikel kommen. Denn die ungefähre Eingrenzung der Epoche sollte in einem Text zur Frühen Neuzeit nur eine kurze Einleitung bilden. Also, bitte verschlimmbessere den Text nicht weiter mit Einfügungen, die - wie schon gesagt - nicht dem heutigen Forschungsstand entsprechen und nicht hierher gehören. Mit freundlichen Grüßen Stefan Volk 14:19, 19. Jul 2005 (CEST)
P.S.: Damit man Deine Beiträge leichter zuordnen kann, unterzeichne sie bitte mit vier Tilden. Die sehen so aus: ~
Stefans Einwand unterstütze ich voll und ganz. Allerdings ist der Beitrag vielleicht anderweitig zu verwenden. Darüber denke ich nämlich schon eine Weile nach! Wenn jemand dazu eine Idee hat, meine Diskussionsseite ist hier die Plattform. Benutzer: Mario todte, 13:02, 20. Juli 2005 (CEST)
Lieber Stefan Volk, ich glaube dir, dass dir aus deiner Studienzeit kein moderner Historiker bekannt ist, der das Jahr 1792, als das konventionelle Jahr des Beginns der modernen, universellen Geschichtsschreibung, damals schon vorschlug.
Da, wie ich auf deiner Benutzer-Seite sehe, wir altersmäßig nur um ein Jahr divergieren, kann ich sehr gut einschätzen, welche verschiedenen Historikerschulen damals gerade en vogue waren, als du noch die Hörsaal- und Oberseminarbänke drücktest. Desweiteren weiss ich von mir selbst, dass man in unserem Alter, allmählich aufpassen muss, also leider beginnen muss, sich von der Gefahr zu hüten "halsstarrig zu werden". Während man in seiner Jugend oft Neuem gegenüber durchaus aufgeschlossen ist (und damit vielleicht auch manchen Irrweg, des sich progressiv gebenden Zeitgeistes mitgeht), ist man später erfahrener und abgeklärter. Das hat sicher auch sein Gutes. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass natürlich die wissenschaftliche Erkenntnis seit der Zeit seines eigenen Studiums inzwischen weiter gegangen ist, und dass nicht alles, wovon man (danach) in seinem Leben zum ersten Mal etwas hört, nicht per se falsch bzw. unwissenschaftlich ist.
Wie es im allerersten Satz des Artikels auch völlig richtig steht, bezeichnet der Begriff Frühe Neuzeit in der Geschichte Europas üblicherweise die Epoche zwischen dem Spätmittelalter und der Französischen Revolution. Über "jede Menge Alternativ-Jahre" brauchen wir uns gar nicht zu unterhalten, das wäre nur vertane Zeit, und die ist auch mir kostbar. Es geht auch nicht um "kulturelle, wirtschaftliche, politische oder andere Faktoren", sondern einzig und allein um die Französische Revolution. Bei dieser gibt es zwei, und nur zwei, in Betracht kommende Jahreszahlen. 1789 und/oder 1792.
Die traditionelle Geschichtschreibung bevorzugt aktuell tatsächlich den Tag der ersten Explosion, den "Quatorze Juillet dix-sept cent quatre-vingt-neuf", zu Recht auch als Beginn der Revolution bezeichnet. Drei Jahre später aber ist das "Kulminationsjahr der Revolution": 1792. Es entsprach wie du weisst schon damals dem allgemeinen Lebensgefühl der Menschen seinerzeit, eben in diesem Jahr einen Epochenwechsel zu erleben. Du vermerkst das, in einem von dir selbst zuerst erstellten Wikipedia-Artikel, in welchem auch das bekannte, dies belegende Zitat des berühmten deutschen Dichterfürsten, schon in seiner allerersten Version nicht fehlt. Unter anderem deshalb, neben deinen zahlreichen, exzellenten Beiträgen, zolle ich dir, Stefan Volk, bezüglich deiner Fachkompetenz als Historiker, durchaus großen Respekt.
Ein anderer, mir seit einigen Jahren persönlich bekannter Forscher, der höchst bescheiden in seiner Pariser Dachklause lebt, und dem es um vieles geht, aber sicher nicht um "eitle Selbstdarstellung" oder "ideologische Beeinflussung", empfängt mich - nachdem ich ihn vor einigen Jahren per Mail kontaktiert hatte - sogar öfters, wenn ich, Karl Mayer, in die Seine-Stadt komme. Wenn ich mich dann in meiner Zerstreutheit nicht ordentlich einlogge, erscheint sogar seine IP. Dies bezüglich der "Zuordnung".
Jener um Wahrheit und Erkenntnis ringende Forscher, (den du getrost auch als Geschichtswissenschaftler bezeichnen kannst, obwohl die Historie in seinen Arbeiten nur ein Schwerpunkt unter mehreren anderen ist,) behauptet aber jetzt - wie du es auch schon seit etwa vier Wochen jetzt weisst - dass das Jahr 1792 nicht nur als das konventionelle Jahr des Beginns der modernen Geschichtsschreibung sei, sondern darüber hinaus sogar überhaupt das "Gemeinjahr Null der universellen Geschichte". (Natürlich kommen dazu noch knapp etwa 5120 Jahre der "Antike", also vor 1792). An den Thesen dieses, (durchaus ernst zu nehmenden) Historikers, wirst weder du noch die Kollegen in den nächsten Jahren vorbeikommen, wie dir vielleicht auch schon "schwant" und auch Mario "denkt darüber nämlich schon eine Weile nach". Gut so.
Als abschließende Frage will ich dir stellen: "Wie lange glaubst du eigentlich wird sich die seriöse Geschichtswissenschaft noch erlauben konnen, in Beda Venerabilis Tradition direkt in die Heiligenchronik der römisch-katholischen Kirche zu schreiben?" Die Debatte über die Notwendigkeit eines "historischen Jahres Null" im Einklang mit dem tropischen Jahr, wird die nächsten Jahre bestimmen. Da bin ich mir sicher. Eine offensive Auseinandersetzung, über minimisierendes Verdrängenden hinaus, wird dazu gefragt sein. Diese Debatte wird interessanter sein als der letzte sog. "Historikerstreit". Falls du französisch im Text liest, empfehle ich dir dazu diesen Site, den du aber wahrscheinlich, wie viele tausende und abertausende unserer - den Puls der Zeit schon gespürt habenden - Zeitgenossen, schon zuvor einmal besucht hast.
Zwar halte ich weiterhin meinen Absatz durchaus für eine Bereicherung des Artikels und keinesfalls eine "Verschlimmbesserung", dennoch respektiere ich hierin deine Wikipedia-Autorität. Wenn du (als Kanonade von Valmy-Autor) es so meinst, dass die These "die Moderne habe universell mit dem Jahre 1792 begonnen" im Stichwort Frühe Neuzeit (derzeit noch) nicht seinen Platz hat: Sei es drum. Ich werde dies vorerst nicht mehr neu einzubringen. Ich nehme das um so leichter hin, als dass ich überzeugt bin, dass diese Erkenntnis eh "früher oder später" ja doch "allgemein anerkannt" werden wird. Weil eben diese Erkenntnis tatsächlich richtig ist!
Der strukturalistische Ansatz - der vor lauter Feigheit - alles und damit nichts gelten lassen will, hat durchaus seine Verdienste, aber auch seine Beschränktheiten.
Mit freundlichen Grüßen --Karl Mayer 21:05, 22. Jul 2005 (CEST)
Hallo Mario, entschuldige bitte, dass meine Beiträge zum Portal Frühe Neuzeit bisher nicht sehr umfangreich sind. Ich habe aber noch einige wichtige Artikel zu Themen und Persönlichkeiten aus dieser Zeit im Hinterkopf. Ich hoffe, dass ich auch bald mal dazu komme. Beobachte auch deine zahlreichen, interessanten Beiträge.
Das von dir hier weiter oben gesagte, habe ich aber leider nicht "erraten". Was meinst du damit? Bitte um Erläuterungen. --Karl Mayer 21:05, 22. Jul 2005 (CEST)
Ich meine damit, daß es hier auch mit der Periodisierungsgrenzen die Fragen unterschiedlicher Strömungen berührt werden der Geschichtswissenschaft. Ich denke aber über das Problem der vielen Periodisierungsgrenzen von Mittelalter und Frühe Neuzeit sind wirklich nicht gut hier aufgehoben. Vielleicht läßt sich ein eigener Artikel zu diesen wiederum machen, der sich als Ergänzung hierzu verwenden läßt. Das Problem ist ja wirklich da. Im Artikel wird ja durchaus auf die verschiedenen Datumsgrenzen hingewiesen. Ein eigener wiederum läßt dann den engeren Bereich der Geschichtswissenschaftlichen Problematik störungsfreier behandeln. Wenigstens habe ich zunächst die Vorstellung. Vielleicht auch eine irrige. Allein kriege ich das natürlich keiner hin. Benutzer: Mario todte, 19:43, 27. Juli 2005 (CEST)
Unter Periodisierung läßt sich vielleicht so ein Button einbauen, wo billig diese Debatte mit drreingesetzt wird um zu zeigen wie schwierig es ist mit der Periodisierung. Könnte so was helfen oder wird das Mumpitz?
http://de.wikipedia.org/wiki/Frühe_Neuzeit/Wissenschaftsdiskussion
Benutzer: Mario todte, 20:02, 27. Juli 2005 (CEST)
Nur schnell ganz kurz, Mario, vielleicht später mehr: Nachdem ich beim ersten Lesen, deinem Vorschlag eher skeptisch gegenüberstand, bin ich inzwischen (habe dazu auch den heutigen Nachmittag in der UB verbracht) zu der Überzeugung gelangt, dass etwas wie du es vorschlägst, dringend auf Wikipedia fehlt.
Vielleicht könnte man diesen Artikel Geschichte der geschichtlichen Periodisierung nennen, oder nur kurz Geschichtliche Periodisierung. Dazu müsste man auch Christoph Cellarius (1638-1707) (cf. [1] bzw. [2]) aufnehmen, obwohl dieser nur im Deutschen, der jetzige Dreiteilung der Geschichte (Altertum - Mittelalter - Neuzeit) zu seiner derzeitigen, allgemeinen Anerkennung verholfen hat. Der Begriff des "Mittleren Zeitalters" selbst aber erheblich älter ist. Sonst sah ich noch beim "googeln": [3]. Bis bald, --Karl Mayer 23:59, 30. Jul 2005 (CEST)
Sah gestern, dass es ja schon seit 15. März 2004 einen Artikel Periodisierung gibt. Habe begonnen, ihn zu bearbeiten. --Karl Mayer 13:33, 4. Aug 2005 (CEST)
Den kann ich ja schon mal verlinken. Benutzer: Mario todte, 10:26, 5. August 2005 (CEST)
- Warum werden eigentlich politische Ereignisse mit teils (zumindest zunächst) nur lokal begrenzter Auswirkung zur Abgrenzung der Frühen Neuzeit herangezogen und nicht welt- und kulturgeschichtlich eher noch bedeutendere Ereignisse wie die Einführung des Buchdrucks in Europa im 15. Jahrhundert und der Beginn der Industriellen Revolution in England im 18. Jahrhundert? Damit käme man zwar ggf. auf etwas andere Angaben, etwa 1450 bis 1760, aber diese wären besser begründet. (Alternativ, wie weiter oben vorgeschlagen, mag man sogar die Pest in Eurasien und Nordafrika als Beginn der Frühen Neuzeit ansetzen, und dann eher 1350 bis 1760 erhalten.)
- Mittlerweile sind seit der Aussage weiter oben „An den Thesen dieses, (durchaus ernst zu nehmenden) Historikers, wirst weder du noch die Kollegen in den nächsten Jahren vorbeikommen“ übrigens bald zwei Jahrzehnte vergangen. Hat die Vorhersage sich bewahrheitet? Ich jedenfalls habe nichts dergleichen mitbekommen. --Florian Blaschke (Diskussion) 06:10, 16. Feb. 2024 (CET)
Ich suche händeringend nach einem Musiker oder einen der von Musikgeschichte was versteht. Das, was ich hier eingesetzt habe gehört durchaus dorthin, wo es steht. Aber ich bin kein Musiker! Ich wäre für Durchsicht und Überarbeitung gerade dieses Artikels besonders dankbar. Auch bei Literaturgeschichte tut das Not! Benutzer: Mario todte, 12:51, 20. Juli 2005 (CEST)
Bilder
[Quelltext bearbeiten]Irgendwie könnte daran was getan werden. Aber eine richtig gute Idee für eine entsprechende Auswahl fehlt mir noch.--Mario todte 19:56, 16. Okt. 2006 (CEST)
Mentalität
[Quelltext bearbeiten]Ich habe etwas zu diesem Thema, aber unter dem speziellen Gesichtspunkt der Ehre geschrieben, weil ich mich nur damit mal genauer befasst habe. Es gibt aber zur Mentalität noch viel mehr zu schreiben. Kennt sich jemand noch aus?
Ich leider nicht. Ich sehe es aber gern.--Mario todte 18:19, 10. Jun. 2008 (CEST)
Literatur
[Quelltext bearbeiten]Ich habe mich schon intensiver mit Literaturgeschichte befasst und könnte, wenn noch Verbesserungsbedarf zu diesem Abschnitt besteht, anbieten, das Thema einfach chronologisch abzuarbeiten, so wie die Literatur auch periodisiert wird. Dabei könnte ich versuchen, die gesellschaftlichen Hintergründe kurz einzubeziehen, wie z.B. das der Dreißigjährige Krieg auf das dominante, charakteristische Vanitas und Memento Mori-Motiv des Barock Einfluss hatte. Habe den Artikel schon etwas geändert und die Epochen hinzugefügt.
So wie der Artikel bis jetzt ist, finde ich ihn vom Blickpunkt der reinen Literatur etwas ungenau, da man diesen Bereich sehr stringent chronologisch ababrbeiten kann.
Belege
[Quelltext bearbeiten]Hallo zusammen! /@Cardinal
Ich habe vor kurzem angefangen einige Belege in einen Abschnitt den ich mal geschrieben habe im Artikel einzupflegen und dafür eine Referenzliste anzulegen. Ich war noch nicht nicht fertig und wollte noch weitere Belege einbauen. Leider sind die bisher eingefügten Belege wieder rausgenommen worden. Eigentlich ist es ja wünschenswert, wenn ein Artikel Belege enthält, deshalb verstehe ich nicht, wieso sie wieder rausgenommen worden. ?-)
Lg, -- Aerlinn 10:52, 25. Nov. 2010 (CET)
Binnenperiodisierung
[Quelltext bearbeiten]Liebe Mitstreiter, im Abschnitt "Epochen innerhalb der Frühen Neuzeit" werden diverse Begriffe und Einteilungen zu einem stimmigen Gesamtbild verstrickt. Einerseits fehlt für diese Variante ein Beleg, denn in Wikipedia soll keine These gefunden sondern lediglich wiedergegeben werden. Andererseits gibt es hier durchaus konkurrierende Ansichten und selbst die verlinkten Epochenartikel harmonieren nicht unbedingt. Das "Zeitalter der Entdeckungen" umfasst beispielsweise im zugehörigen Artikel die gesamte FNZ. Also wäre es notwendig, die Thematik der Binnengliederung der FNZ zu problematisieren oder den Abschnitt zu streichen. Den aktuellen Zustand würde ich so keinesfalls beibehalten.--Samuel Raz (Diskussion) 23:24, 19. Jul. 2012 (CEST)
- Streichen wäre auch Käse, denn der Begriff "Frühe Neuzeit" ist viel zu unhandlich, um in welchen Zusammenhängen auch immer damit umzugehen. Es fällt aber unangenehm auf, dass die Epoche von 1517 bis 1648, die immerhin 130 Jahr umfasst, in der deutschsprachigen Wikipedia ausgesprochen stiefmütterlich behandelt wird. Hier wird per Weiterleitung auf "Schisma" verlinkt, ein Skandal, wie ich meine. Nur weil man meint, der weithin immer noch gebräuchliche Ausdruck "konfessionelles Zeitalter" sei überholt, kann man solche Epochenbegriffe nicht einfach per ordre Mufti abschaffen, wie das die "Experten" hier meinen und handhaben. Vielleicht könnte ihr euch im Portal auf irgendwas einigen. Da würde ich wirklich mal Wert auf eine pragmatische, nicht dogmatische Lösung legen. --Peewit (Diskussion) 11:39, 24. Jun. 2017 (CEST)
Sachlicher Fehler
[Quelltext bearbeiten]Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation erlosch am 6. August 1806 mit der Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II. Nicht wie im Artikel beschrieben durch Napoleon I. auch wenn der kleine nicht ganz unschuldig daran war. (nicht signierter Beitrag von 37.24.25.50 (Diskussion) 12:03, 5. Jan. 2015 (CET))
- Danke für den Hinweis, ich habe die Einleitung entsprechend geändert: auf Druck Napoleons halte ich für aussagekräftiger als durch Kaiser Franz II., denn freiwillig hat er die Kaiserkrone nicht aufgegeben. --Andropov (Diskussion) 13:23, 5. Jan. 2015 (CET)