Diskussion:Frühjahrs-Giftlorchel
Giftpilz vs. Speisepilz
[Quelltext bearbeiten]In der Gegend, aus der ich komme, gehört die Frühjahrlorchel zu den beliebtesten Speisepilzen, zumal sie der erste Pilz des Jahres und außerdem unglaublich aromatisch ist. Zubereitet wird sie, wie von Ihnen beschrieben, indem sie vor dem Braten unter Zugabe einer Zwiebel abgekocht und das Kochwasser weggeschüttet wird. Solange ich denken kann, haben ich und meine gesamte Familie sowie alle Bekannten und Verwandten in jedem Frühjahr Lorcheln gegessen, und das meist " in rauen Mengen". Mir ist bisher kein einziger Fall bekannt, in welchem auch nur geringeste Anzeichen einer Übelkeit oder gar "Vergiftung" aufgetreten sind, auch wenn ich eine angebliche Giftigkeit natürlich nicht prinzipiell anzweifeln will. In Kochbüchern meiner Großmutter ist die Frühjahrslorchel ausdrücklich als Speisepilz verzeichnet, hier will ich jedoch zugestehen, dass in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts der Nachweis von möglichen Giftstoffen wahrscheinlich schwierig zu führen war. Ich muss leider sagen, dass ich auch künftig nicht auf den Genuss der Frühjahrslorchel verzichten können werde, da sie einfach unglaublich gut schmeckt. (nicht signierter Beitrag von 217.93.15.244 (Diskussion) 10:33, 13. Apr. 2004)
- Interessant. Schaust Du eigentlich hin und wieder auch mal in ein Pilzbuch? In diejenigen von Rose Marie Dähncke, den "Cetto", in "Die Pilze der Schweiz" und die vielen anderen, die es noch so gibt? Sicher kann man kaum jemandem verbieten, seine persönliche Haltung zu dem, was er so essen mag, zu entwickeln - aber mit der Empfehlung der Oma und noch so gut gemeinten persönlichen Erfahrungen ist es nicht getan, leider. Ich habe als Kind auch Kremplinge gegessen und halte, um nur zwei Beispiele zu nennen, eine Menge von Grünlingen - was aber aufgrund verbürgter medizinischer Befunde in dieser Form nicht weitergegeben werden kann und darf. Das betrifft auch die Lorcheln, genauer gesagt, die Frühjahrs-Lorcheln. Jahrzehntelang vermutete man als Giftstoff die "Helvellasäure", die sich aber chemisch nicht fassen ließ, bis man durch Zufall den tatsächlichen Giftstoffen (neben Gyromitrin ist noch ein Hydrazin-Derivat bekannt) auf die Spur kam. Diese sind, wie richtig bemerkt wird, wasserlöslich und leicht flüchtig, was die Essbarkeit abgekochter und getrockneter Lorcheln recht gut erklärt. Nur: Leider ist diese Art des "Entgiftens" keine absolut sichere Methode, zum anderen hat bittere Erfahrung gezeigt, dass Menschen auf die Inhaltsstoffe von Pilzen sehr unterschiedlich reagieren und schwere, selbst letale Ausgänge möglich sind. Daher gehört in einen Artikel wie diesen unbedingt der Hinweis: Finger weg von Frühjahrslorcheln!
- Leider fehlt mir im Moment der Zugang zu meinen Unterlagen, aber sobald ich Zeit und Möglichkeit habe, äußere ich mich dazu (das gilt auch für die Morcheln, wo ich ähnliches in die Diskussion geschrieben habe). Falls jemand mit Fachkenntnissen eher dazu kommen sollte: Umso besser! Monnerkopf 15:40, 9. Mai 2005 (CEST)
- Ist doch schon ein alter Hut, ich habe noch nie ein Pilzbuch gesehen wo dieser Pilz nicht als giftig beschrieben ist. Die Frühjahrslorcheln sind nun mal sehr giftig, unter Umständen sogar tödlich, basta ! Da hilft kein Schönreden. Dufo 05:53, 17. Okt 2005 (CEST)
- Hallo, Wir (Familie und Co.) essen auch seit X Jahrzehnten die Frühjahrslorchel. Ich bin kein Pilzspezialist, jedoch ist mir bekannt, dass NUR im Hohen Fläming (Brandenburg) der Pilz für Menschen, soweit ich weiss, ungefährlich und damit eßbar ist. Ich habe mir im Mai 08 ein paar Exemplare gepflückt und getrocknet. Sicher, sie liegen etwas schwer im Magen, aber er scheint alles andere als giftig zusein. Schmecken tut er ja nun wirklich vom feinsten. Gruß, 00 (nicht signierter Beitrag von 88.72.215.235 (Diskussion) 11:44, 20. Jul. 2008)
Überarbeitung
[Quelltext bearbeiten]Ich habe den Artikel ausführlich überarbeitet, viele Quellen aus der Fachliteratur eingefügt - so auch die wichtigsten Varietäten hinzugefügt. Die Vorgängerversion hatte viele Aussagen ohne einen Bezug zu einem Beleg. Das habe ich sogut ich konnte, durch Belege verbessert. Die wenigen Aussagen ohne Beleg waren vorher schon unbelegt.
Den Abschnitt Systematik habe ich entfernt, denn die Systematik wird in der Taxinfobox angegeben - im Original wurde nur auf die weiße Varietät und auf eine ähnliche Art hingewiesen. Beides ist nun weiter vorne enthalten - die Infos wurden also nicht gelöscht. Zu G. splendida habe ich den aktuellen Stand (Artrang akzeptiert) zugefügt.
In der Beschreibung habe ich die Sporenmaße ergänzt - sie sind viel variabler und nach oben viel größer als vorher angegeben. Ich habe eine (von vielen diesbezüglichen) Literaturstellen als Beleg dafür angegeben.
Ich habe die Familie von Helvellaceae auf Discinaceae geändert (das ist in allen Fachpublikationen der letzten zehn/zwanzig Jahren Standard - ich habe auch da einen Beleg angegeben (die Bearbeitung von van Vooren und Moreau).
Ich habe aber leider - sorry! - ein Problem hinterlassen. Durch das Umstellen und das Streichen einzelner Absätze sind nun drei ehemalige Belege (auf alte Literatur) nicht mehr im Text querverlinkt - 3 Referenzfehler. Es wäre toll, wenn jemand die drei jetzt rot hervorgehobenen Referenzfehler ausbügeln könnte. Ich hatte schon versucht, das nachträglich zu beheben, dabei würde es aber schlimmer werden - daher habe ich das Edit abgebrochen (jetzt verrutschte manches und belegte Referenzen passen plötzlich nicht mehr - daher: Hilfe! :-)
Zu den Referenzen, die weg können: Breitenbach & Kränzlin stehen eh als Literatur drin (punktuelle Referenz daher nicht nötig), die anderen beiden Quellen kann man m.E. weglassen, da sie durch andere, diesbezüglich genauere Quellen ersetzt wurden. Danke im Voraus für die Repartur --Lacrymaria lacrymabunda (Diskussion) 03:24, 26. Mär. 2020 (CET)
Etymologie
[Quelltext bearbeiten]Die Aussage "Der Artname ... „essbar“ ... entstand durch die früher häufigere Verwendung als Speisepilz, als die Giftigkeit des Pilzes noch nicht bekannt war" halte ich wegen der fehlenden Logik für sehr fragwürdig bzw. unpräzise. Ich würde eher vermuten, dem Benenner war nicht bekannt, dass die Konsumenten den Giftpilz vor dem Verzehr behandelten, um ihn zu entgiften. Sonst hätte die "häufigere Verwendung als Speisepilz" ja wohl deutlich mehr Todesopfer gefordert. Hodsha (Diskussion) 18:01, 3. Okt. 2020 (CEST)
- Servus Hodsha, ich habe den Satz etwas umformuliert, nachdem ich in der zitierten Quelle nachgelesen habe. So wie hier deutschsprachig umschrieben steht es nicht in dem Aufsatz. Der Bezug "essbar" ist natürlich auf gekochte Fruchtkörper gemünzt gewesen. Man muss nur aufpassen, nicht doch auf Kostversuche neugierig zu machen. Das war möglicherweise die Intention des Autors der Zeilen. Ich denke, die Umformulierung ist noch abschreckend genug - man müsste auch mal den Abschnitt zur Giftwirkung überarbeiten. Ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Die zentralnervöse Wirkung ist recht klar ausgeprägt und nicht nur im Hintergrund. Liebe Grüße, --Lacrymaria lacrymabunda (Diskussion) 01:58, 4. Okt. 2020 (CEST)
Verantwortlich für ALS?
[Quelltext bearbeiten]Offenbar kann die Frühlingslorchel (in der Wiki unter dem Lemma Frühjahrs-Giftlorchel) nach langen Jahren ALS verursachen. Siehe diesen Zeitungsartikel:
https://www.tagesanzeiger.ch/mysterioese-erkrankungsfaelle-in-einem-kleinen-alpendorf-541196029898
Das wäre dann meines Wissens die längste Zeitdauer, nach der bei einem Pilz noch eine verheerende Wirkung auftritt. Auf diese verhängnisvolle Wirkung sollte im Artikel hingewiesen werden. --2A02:1210:2A80:AD00:203A:EC9D:A96C:5ECA 15:14, 5. Dez. 2022 (CET) Nachstehend noch der Link zu dem Fach-Artikel, auf den der Zeitungsartikel bezug nimmt: https://www.jns-journal.com/article/S0022-510X(21)00252-5/fulltext --2A02:1210:2A80:AD00:203A:EC9D:A96C:5ECA 15:27, 5. Dez. 2022 (CET)/ Ergänzung: ich habe nachträglich gesehen, dass diese Wirkung der Frühjahrs-Giftlorchel unter dem Lemma Riesen-Lorchel bereits beschrieben ist. Ein Querverweis dorthin wäre aber auf jeden Fall angebracht.