Diskussion:Franz Tunder
Ob die dreiteilige Choralbearbeitung "Jesus Christus, unser Heiland" wirklich Franz Tunder zugewiesen werden kann, ist fraglich, da in der Quelle als Autor nur F.T. angegeben ist und ferner dieses Werk stark von Tunders übrigen erhaltenen Choralbearbeitungen abweicht. Gleichwohl ist dieses Stück in seiner Dichte und seinen technischen Ansprüchen (z.B. Doppelpedal) eine der bemerkenswertesten Choralarbeiten dieser Zeit.(Yeni Cifci) (nicht signierter Beitrag von 2003:66:8867:9801:A017:2285:F39E:2A24 (Diskussion | Beiträge) 23:42, 20. Feb. 2015 (CET))
Von den 4 genannten Präludien g-Moll sind vom letzten nur 5 1/2 Takte überliefert, die allerdings einen viel versprechenden Beginn darstellen und geschickte Improvisatoren zum Weiterspinnen animieren könnten. Mit der Aussage, dass Tunder als einer der Ersten den Typus der norddeutschen Toccata geprägt habe, sollte man recht vorsichtig sein. Tunders Präludien sind vergleichweise kurze Stücke, die neben einem präludierenden auch einen fugierten Teil aufweisen, der dann von einem kurzen, bewegten Nachspiel abgeschlossen wird. Diese Dreiteiligkeit kommmt vereinzelt auch bei seinen Nachfolgern vor, wirkt aber bis zu J.S.Bach bei mehreren seiner Orgelpräludien und Fugen weiter (vgl. z.B. BWV 531, 535 und 543). Die typische norddeutsche Toccata dagegen ist fünfteilig (Präludium - Fuge 1 im geraden Takt - freies Zwischenspiel(das manchmal auch fugierten Struktur haben kann) - Fuge 2 über eine Variation des Themas von Fuge 1 im Dreiertakt - freies Nachspiel). Diese Form kommt bei Tunder noch nicht vor, aber dann bei seinem Amtsnachfolger Buxtehude und dessen Schülern, zu denen auch der junge J.S.Bach zählte, dessen Orgeltokkata E-Dur BWV 566 und einige seiner Klaviertoccaten diese Form übernommen haben.(Yeni Cifci)