Diskussion:Franz Xaver Gärtner (Mediziner)
Nachruf
[Quelltext bearbeiten]Die Sanitätsakademie der Bundeswehr trauert um ihren ehemaligen Kommandeur Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Franz-Xaver Gärtner. Er verstarb am 31. Mai 2012 im Alter von 87 Jahren in München.
1925 in Erding geboren, absolvierte er in München das humanistische Wilhelms-Gymnasium, in dem er im Kriegsjahr 1943 sein Abitur ablegte. Nach dem Reichsarbeitsdienst begann seine militärische Laufbahn in der Deutschen Wehrmacht noch im gleichen Jahr, in dem er sich freiwillig als Reserveoffizierbewerber in die Panzerjägertruppe meldete. Das Kriegsende erlebte er als Sturmgeschützführer in der 2./Panzerjägerabteilung 87.
Aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft wurde er bereits im Mai 1945 entlassen, so dass er kurz darauf in München das Studium der Human- und Zahnmedizin aufnehmen konnte. Approbation und Promotion folgten 1949, im Anschluss arbeitete Gärtner bis 1955 als Assistenzarzt am Versehrtenkrankenhaus für Mund-, Kiefer- und Gesichtsverletzte in Mindelheim und im Versorgungskrankenhaus Bad Tölz. Seine akademische Laufbahn begann er mit einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Assistent an der Universitätskieferklinik in München, die er 1958 als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie komplettierte.
In diesem Jahr trat er auch als Sanitätsoffizier im Dienstgrad eines Stabsarztes in die Bundeswehr ein, um zunächst als Chef der Unteroffizierlehrkompanie und als Chef der 2./SanLehrBtl eingesetzt zu werden. Die folgenden dreieinhalb Jahre diente Dr. Gärtner, mittlerweile zum Oberstabsarzt befördert, als Lehrstabsoffizier in der Lehrgruppe C der Münchner Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens. Im Zeitraum 1968 bis 1970 habilitierte er sich an den Universitäten Mainz und Göttingen und wurde – inzwischen im Dienstgrad Oberfeldarzt – am 19. Januar 1970 unter Erteilung der venia legendi zum Privatdozenten ernannt. Im Anschluss leitete er die Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Bundeswehrkrankenhaus München, ließ sich an die Medizinische Fakultät der Technischen Universität München umhabilitieren und übernahm dort einen Lehrauftrag. 1976 erfolgte im Dienstgrad eines Oberstarztes die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor durch das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Im Jahre 1977 wurde Prof. Dr. Dr. Gärtner Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Gießen, 1979 unter Beförderung zum Generalarzt Chefarzt des Bundeswehrzentralkrankenhauses Koblenz. Seine letzte Verwendung war von 1982 bis zum Erreichen des Ruhestandes am 31. März 1985 Kommandeur der Akademie des Sanitäts- und Gesundheitswesens der Bundeswehr. Unter seinen zahlreichen Auszeichnungen und Verbindungen ragte die Mitgliedschaft im ehrwürdigen Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem hervor.
Zeitlebens befasste sich Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Gärtner intensiv mit wissenschaftlichen Fragestellungen insbesondere aus seinem Fachgebiet, verfasste zahlreiche Publikationen und betreute insgesamt 30 Doktoranden. Mit der Akademie blieb er bis ins hohe Alter eng verbunden, brachte bei vielerlei Gelegenheiten seine Erfahrungen ein und war im Offizierkreis ein gerne gesehener und hoch geschätzter Gesprächspartner.
Generalarzt a.D. Prof. Dr. Dr. Gärtner wurde am 6. Juni 2012 in Pasing zu Grabe getragen, eine Abordnung der Sanitätsakademie der Bundeswehr erwies ihm militärische Ehren. Für die Gesellschaft für Geschichte der Wehrmedizin war ihr Vorsitzender und einer der Nachfolger des Verstorbenen im Amte des Kommandeurs der Sanitätsakademie, Generalstabsarzt a.D. Dr. Peter Fraps, bei der Beisetzung und dem anschließenden Gottesdienst anwesend. --79.222.226.105 18:49, 1. Aug. 2012 (CEST) http://ggwm.de/8.html (Flottenarzt Dr. Volker Hartmann)