Diskussion:Fred Staufenbiel

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Letzter Kommentar: vor 9 Monaten von Oscar v. Stechlin in Abschnitt Stadtsoziologie oder ML-Stadtsoziologie?
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Stadtsoziologie oder ML-Stadtsoziologie?

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Die Charakterisierung "marxistisch-leninistische Stadtsoziologie in der DDR" ist irreführend bzw. letztlich falsch. Der Marxismus-Leninismus (ML) war in der DDR selbstverständlich die staatlicherseits bzw. von der SED vorgegebene Doktrin, auch und gerade in den Sozialwissenschaften. Fred Staufenbiels Weimarer Lehrstuhl hatte den Begriff auch im Namen. Gerade seine Forschungen und die seiner Schule (um sie einmal so zu nennen) im Bereich der Stadtsoziologie sind aber ausgesprochen unideologisch zu nennen. Siehe hierzu Ilona Hadasch: Wege zur Stadtplanungslehre in der DDR und der BRD um 1970. Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar und Gesamthochschule Kassel, Wiesbaden 2020 (ISBN 978-3-658-30886-5), S. 137, die "das Kommunale Praktikum [...] unter der Leitung vom Professor für marxistisch-leninistische Soziologie, Prof. Dr. Fred Staufenbiel", das "staatliche, als Ideale vermittelte Vorgaben hinterfragt und auf kommunalpolitische Veränderungen abgezielt hat", als ein Beispiel von mehreren ansieht für "Versuche [...], [...] die vorherrschenden Meinungen und die (Städtebau-)Politik zu verändern". Oder in den Worten des westdeutschen Soziologen Bernd Hamm in der Erinnerung an das erste Kennenlernen in Weimar 1986: "Staufenbiel erwies sich als ein überaus sympathischer, praxisorientierter Soziologe, von dessen Ausbildungsmodell, dem 'Kommunalen Praktikum', ich schon einmal gehört hatte." (Bernd Hamm: Trier – Weimar: Ein folgenreiches Frühstück. In: Christine Meißner u. a. (Hrsg.), Mit Herz und Verstand. Gelebte Städtepartnerschaft zwischen Weimar und Trier, Weimar und Trier 2012 (ISBN 978-3-00-039330-3), S. 16–17, hier S. 16) Ohne ihre Ideologieferne hätten die stadtsoziologischen Leistungen von Staufenbiel und anderen in Forschung und Lehre in Weimar auch nicht gerade nach 1990 ihre Wirkung entfalten können. Mein (eben umgesetzter) Vorschlag daher: Streichen von "marxistisch-leninistisch" bei der allgemeinen Charakterisierung der DDR-Stadtsoziologie, stattdessen Nennung der genauen Bezeichnung des Weimarer Lehrstuhls mit dem ML-Zusatz. ~~ --Oscar v. Stechlin (Diskussion) 15:27, 1. Feb. 2024 (CET)Beantworten