Diskussion:Friedhof der St.-Matthias-Gemeinde (Berlin-Tempelhof)

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Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von Sedinomis
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Wie bereits an anderer Stelle erwähnt hat der Friedhof nie in Südende gelegen und auch war Südende nie ein Teil des Bezirkes Tempelhof-Schönebergs! Richtig ist, daß Südende 1872 als Villen- und Landhauskolonie gegründet, ab 1873 auf Mariendorfer Gebiet erbaut wurde, d.h. bis 1920, der Gründung Groß-Berlins, ein Teil der Gemeinde Mariendorf und des Landkreises Teltow war. Während Mariendorf heute als Ortsteil zum Bezirk Tempelhof-Schöneberg gehört, wurde Südende 1920 dem damaligen Bezirk Steglitz zugeordnet, seit 1960 dem Ortsteil Steglitz und heute dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Der Friedhof hat aber nie in Südende gelegen, damals nicht und heute auch nicht, denn die Ostgrenze Südendes ist identisch mit der Westgrenze, der Gleise der Dresdener Bahn-Linie.

Quelle: eigene HP und Heimatkundeforschung, siehe auch www.steglitz-suedende.de (Hrsg. Ralf Dose)

  • Nun gut.Es gilt also ein Lemma zu finden, das erstens eindeutig ist, zweitens sich von den 100 anderen St.Matthias-Friedhöfen in Deutschland abgrenzt, drittens dem Fall Südende gerecht wird und viertens auch noch dem auswärtigen Besucher gerecht wird, der gerade erfahren hat, dass die Oma dort nächste Woche beigesetzt wird. Was schlägst du vor? 78.52.81.167 23:59, 14. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hallo Mutter Erde, ich sehe Dein Problem nicht. Der Friedhof liegt nach wie vor in Tempelhof (Marienfelde). Dem widerspricht Ralf Dose an keiner Stelle (Der Friedhof hat aber nie in Südende gelegen ...). Gruß --Lienhard Schulz Post 08:44, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten
PS ... Ralf wehrt sich lediglich dagegen, Südende mit Tempelhof in Verbindung zu bringen. Da er vermutlich recht hat, wäre der einleitende Bezug zu Südende rauszunehmen. --Lienhard Schulz Post 08:47, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Hi Lienhard, eigentlich wär's ganz simpel. Man streicht einfach "in Südende (heute" und alles wäre gut. Aber möchte man das? Leider kann man diesen katholischen Gemeinschaftsfriedhof nicht einmal als Hausfriedhof der Villenkolonie Südende darstellen. Hier nochmal das ganze Thema Südende als benutzerfreundlicher Link: http://www.steglitz-suedende.de Grüsse ME 78.49.63.166 11:43, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Das Lemma stimmt. Der Friedhof liegt heute im Ortsteil Tempelhof (keinesfalls im Ortsteil Marienfelde!) des Bezirks Tempelhof-Schöneberg. --beek100 12:39, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten
„Bei der Bezirkseinteilung 1920 wurde Südende von Mariendorf abgetrennt. Der westliche Bereich kam zu Steglitz, der östliche Teil zu Tempelhof.“ Quelle: Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmale in Berlin. Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Ortsteile Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade. Imhof, Petersberg 2007, S. 48. Der östliche Teil Südendes ist hier nicht genau umrissen, die gesamte Kolonie lag danach aber ursprünglich zwischen „Tempelhofer Straße (heute: Attilastraße) und Berliner Straße (heute: Sembritzkistraße)“. Quelle: Ebd. Das legt nahe, dass sogar der größere Teil Südendes 1920 Tempelhof zugeteilt wurde. Schon rein topographisch müsste dieser Ostteil sehr klein gewesen sein, wenn der St. Matthias-Friedhof nicht dazugehört haben soll. In jedem Fall gibt es hier mehr Klärungsbedarf. --beek100 11:49, 15. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Nein, in Marienfelde hat dieser Friedhof nun wirklich (auch) nie gelegen! Aber Beek100 meinte sicher Mariendorf... Die Aussage „Bei der Bezirkseinteilung 1920 wurde Südende von Mariendorf abgetrennt" ist völlig korrekt. "Der westliche Bereich kam zu Steglitz, der östliche Teil zu Tempelhof" kann sich allerdings, um korrekt zu sein, nur auf Mariendorf und eben nicht auf Südende beziehen. Südende hat eindeutig festgelegte Grenzen, die jeder auf der Unterseite "Grenzen" auf www.steglitz-suedende.de ansehen und nachlesen kann, ebenso ist die Zusammenfassung der Historie von Südende auf gleicher Seite unter "Geschichte" dargelegt. Weiterführende Texte finden sich außerdem u.a. unter den Punkten "Straßen" (ergänzend empfohlen zu "Grenzen"), "Bauten", "Personen" oder "Verkehr". Selbstverständlich muß im Hauptartikel der Passus "in Südende" komplett herausgenommen werden, da er nunmal schlichtweg falsch ist! Ich will es nicht noch komplizierter machen, als es ist, aber selbst die Grenze Mariendorf-Tempelhof hat sich im Laufe der Geschichte verschoben, wie viele andere auch, beispielsweise gehörten Teile des heutigen Lichterfeldes, einst zu Dahlem, sprich dem Bezirk Zehlendorf usw. Hier kann man im Grunde nur altes Kartenmaterial zur Hand nehmen oder sich beispielsweise Inschriften auf alten Gullideckel ansehen (kein Witz).

Mit Marienfelde bezog ich mich nur auf den obigen Kommentar von Benutzer:Lienhard Schulz, der Friedhof liege „nach wie vor in Tempelhof (Marienfelde)“. Deine Deutung des Satzes aus dem Band des Landesdenkmalamtes ist sprachlich unsinnig. Gemeint sind hier eindeutig ein westlicher und ein östlicher Teil Südendes, nicht Mariendorfs. (So wird der Satz übrigens auch auf Deiner Website im Abschnitt „Grenzen“ gedeutet, nur eben dort als Fehler gebrandmarkt.) Das sagt noch nichts bezüglich des Wahrheitsgehaltes der Aussage, aber die Aussage als solche steht und die Publikation, in der sie gemacht wird, gehört nun wirklich zu den ernstzunehmenden. Das heißt, die Aussage muss erst mal entkräftet werden. Es ist völlig klar, dass „die eindeutig festgelegten Grenzen“ von Südende, von denen Du sprichst, cum grano salis dem Gebiet entsprechen, das 1920 an Steglitz ging. Das ist nicht der Streitpunkt. Die Frage ist vielmehr, ob die Grenzen bis 1920 nicht anders gezogen waren, sprich: das Territorium von Südende bis dahin größer war bzw. ob sich die Bezeichnung „Südende“ danach nicht auf einen Teil des Gebietes übertragen hat, ursprünglich aber auch die Umgebung des heutigen St. Matthias-Friedhofs und die Marienhöhe abdeckte – oder zumindest dass dies auf bestimmten Karten entsprechend verzeichnet wurde. Es muss ja schlichtweg einen Grund dafür geben, dass (wiederum auf die Website verweisend) eine Postkarte aus dem Jahr 1906 die Aufschrift „Gruß aus Marienhöhe – Südende, bei Berlin“ tragen kann. Unnötig anzumerken, dass, falls die Aussage im Band des Landesdenkmalsamtes stimmt, auch der Artikel Berlin-Südende überarbeitet werden müsste. Eine Antwort können nur alte Verzeichnisse/Kartenwerke der Gemeinde Mariendorf geben, das meinte ich mit Klärungsbedarf. --beek100 19:44, 16. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Volle Zustimmung zu beek100. Es scheint mir doch starke Theoriefindung zu sein, was dort auf steglitz-suedende.de zu lesen ist. Alles als falsch zu bezeichnen, was nicht ins eigene Konzept paßt, ist vielleicht etwas zu einfach. Aber zu den Grenzen: Feste Grenzen gab es auf alle Fälle bei der Gründung von Südende, da dies auf bekannten Grundstücken passierte. Dieser Siedlungsbereich ist aber natürlich über diese Grenzen hinweggewachsen. Feste Grenzen gab es eben danach meines Wissens gerade nicht mehr, da Südende nie eine administrative Einheit (Ortsteil o.ä.) war und damit keine Notwendigkeit zur Grenzfestlegung bestand. Ähnlich schreibt auch der "Verein für die Geschichte Berlins": "Da Südende nie ein selbständiger Ortsteil war, gibt es so gut wie keine statistischen Angaben." [1] Auch Stadtpläne, die man natürlich auch wieder einfach als "falsch" bezeichnen kann, hielten sich nicht an die Dresdener Bahn als Ostgrenze Südendes. Hier ein Ausschnitt eines Stadtplanes von 1903. Eintragungen von "Südende" sogar ausschließlich östlich der Bahn findet man 1939 und 1947. soweit --axel 22:43, 16. Mai 2008 (CEST)Beantworten

Das hat rein gar nichts mit "nicht ins eigene Konzept passen" zu tun, wenn Südende nun einmal, gerade auch vor 1920, aber auch danach, sehr klar festgelegte Grenzen hatte und hat, vergleichbar mit der Stadt Berlin, wenn man den Ostteil Staakens einmal außen vorläßt, wo sich tatsächlich, politisch bedingt, noch nach 1920 die Stadtgrenze veränderte. Die Grenzen Südendes sind bis auf das kleinste Grundstück genau festgelegt worden, seitdem die Kolonie 1872/73 gegründet wurde. Dieses ist wirklich nicht nach meinem Willen, Wünschen oder Betrachten geschehen, es ist schlichtweg ein Faktum. Daß diese Karten stimmen, zeigen etliche Beweise an Ort und Stelle, wie wechselnde Straßenbeplasterung, Grundstücks- und Straßenverläude oder noch vorhendene Grenzmarkierungssteine. Die einzige Veränderung, die es hier tatsächlich gegeben hat, ist daß das Sommerbad am Insulaner erst nach 1920 mit Südende zusammen zum Bezirk Steglitz kam, jedoch vorher nicht zu Südende gehört hat. Wenn also der Satz in der Veröffentlichung des Landesdenkmalamtes nur so zu deuten ist, daß es sich um zwei (vermeintliche) Teile Südende handelt, dann ist er absolut falsch, wie er falscher nicht sein kann, es wäre in etwa genauso wie "nach der Gründung Groß-Berlins und der Einführung neuer Bezirke, ist die Stadt Teltow an Spandau und Köpenick gegangen", nur weil Spandau und Köpenick bis dahin zum Kreis Teltow gehörten oder "Bayern hat zum Teil früher zur DDR gehört", nur weil tatsächlich Teile Frankens im DDR-Bezirk Suhl lagen. Will damit nur ausdrücken, es ist Unsinn; die Röblingstraße hat niemals zu Südende gehört und wird es auch nie! Tut mir leid, wenn ich diesen Fehler in dem Artikel einfach mal nur richtig stellen wollte, davonm hab ich weder sexuelle noch finanzielle Vorteile! Ansonsten siehe sämtliche unter der HP abgebildeten Karten, Rubrik "Bilder" und Beschreibungen unter "Grenzen" und "Straßen". Die Röblingstraße oder die Marienhöhe zu Südende zu rechnen ist schlichtweg falsch, nicht mehr und nicht weniger! Außerdem wurden die verstorbenen Einwohner der Kolonie Südende bis 1920 tatsächlich nicht in der Röblingstraße bestattet, sondern vielmehr auf dem alten Dorffriedhof in Mariendorf (heute Friedenstraße).

Dass die evangelischen Bewohner Südendes auf dem evangelischen Dorffriedhof Mariendorf und nicht auf dem katholischen St. Matthias-Friedhof beigesetzt wurden, kann nicht wirklich überraschen. Du sagst, hier und auf Deiner Website, blumenreich und umständlich nur immer dasselbe: Ich habe recht, wer anderes sagt, liegt falsch, und Darstellungen wie selbst historische Quellen, die meiner Position widersprechen, sind wertlos. Um plausible Argumente bemühst Du Dich nicht (welchen Sinn soll es etwa haben, dass sich Südende bis 1920 vom Rest Mariendorfs mit Grenzsteinen, anderer Straßenbepflasterung etc. abgegrenzt haben soll?) und die Quellen auf der Website, die Du uns als Beleg für die Richtigkeit Deiner Position zur Ansicht empfiehlst, widersprechen Dir sogar zum Teil, so Karten von 1907 und 1939. Das Problem scheint mir folgendes zu sein: Du setzt den Begriff „Südende“ mit der Siedlung gleich, ignorierst aber die Möglichkeit, dass der „Amtsbezirk Südende“ der Gemeinde Mariendorf, von dem ich auf einer anderen Website las, größer gewesen sein kann als die eigentliche Siedlung. M.E. wäre es gerade Aufgabe eines Heimatforschers, das Entstehen der beschriebenen Widersprüche aufzuklären; darauf zu beharren, dass historische Quellen einfach „falsch“ sind, ist da etwas dürftig, da stimme ich Axel zu. Anyway, wir werden hier kaum ein Einverständnis erzielen und „Südende“ ist ja jetzt aus dem Artikel rausgenommen. Vielleicht kann ich die Widersprüche gelegentlich mal durch eigenes Nachforschen aufklären. --beek100 12:51, 18. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Einen „Amtsbezirk Südende“ kann es normalerweise nicht gegeben haben; preußische Amtsbezirke umfassten mehrere Gemeinden oder Gutsbezirke eines Landkreises; auch eine einzelne Gemeinde konnte ein Amtsbezirk sein. Belegt ist dass Mariendorf seit 1912 ein Amtsbezirk war:[2]--Definitiv 00:36, 20. Mai 2008 (CEST)Beantworten
Der Text des Groß-Berlin-Gesetzes [3] definiert exakt die damaligen neuen Bezirke:
12. Berlin-Steglitz (83370 Einwohner) Berlin-Lichterfelde (47386 Einwohner) Berlin-Mariendorf, Ortsteil Südende (3663 Einwohner) Berlin-Lankwitz (12403 Einwohner) gesamt 146 822 Einwohner und
13. Berlin-Tempelhof (34026 Einwohner) Berlin-Mariendorf, außer Ortsteil Südende (17073 Einwohner) Berlin-Marienfelde (3851 Einwohner) Lichtenrade (4836 Einwohner)Buckow, Ortsteil westlich der Mariendorf-Lichtenrader Chaussee (0 Einwohner)
Damit ist klar, dass Südende mit Haut und Haaren 1920 zum Bezirk Steglitz kam und nichts im Bezirk Tempelhof verblieb. Auch bei der Bezirksreform von 1938 wurde hier nichts mehr geändert. Zu den Gegenargumenten: a) Friedhofsname: Dass irgendwas in Berlin nach einem Ort benannt ist, in dem es gar nicht liegt ist nicht ungewöhnlich, Beispiele Bahnhof Friedenau, Reichsbahnausbesserungswerk Tempelhof (lagen immer schon in Schöneberg). b) alte Stadtpläne: Künstlerische Freiheit bzw. einfach nur ein Fehler des Kartenzeichners. Auch kein Einzelfall. c) alte Ansichtskarten: Na sicher waren die Leute auch schon damals so clever, bestimmte Gegenden aufzupimpen. Der Bahnhof Lichterfelde-Ost wurde in Giesensdorf gebaut aber nach dem besser klingenden Lichterfelde benannt. Südende hatte auch einen guten Ruf und machte sich gut auf Ansichtskarten. -- Definitiv 17:19, 15. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Wenn wir einig sind, dass Südende bis 1920 kein eigenständiger „Ortsteil“ innerhalb der Gemeinde Mariendorf war, sagt die Einführung des Terminus „Ortsteil Südende“ im Gross-Berlin-Gesetz von 1920 noch nichts darüber aus, wie Südende zuvor in Mariendorf definiert worden ist; vielmehr besagt dies nur, dass die dem neuen Bezirk Steglitz zugeschlagenen Teile von Mariendorf von da an als neuer „Ortsteil Südende“ firmierten. Anders formuliert: Das zum Bezirk Tempelhof kommende „Berlin-Mariendorf, außer Ortsteil Südende“ ist das alte Mariendorf ohne das im neuen Bezirk Steglitz zum „Ortsteil Mariendorf“ erhobene Gebiet. Das Gesetz erklärt daher auch nicht, wie (und wann) die Umgebung des St.-Matthias-Friedhofs (um die es hier ja geht) zum Ortsteil Tempelhof des Bezirks Tempelhof kam. Von Klarheit keine Spur. Für mich bleibt es vielmehr rätselhaft, wie in so vielen unterschiedlich gelagerten Primär- und Sekundärquellen der (vermeintliche) Irrtum entstehen kann, die Umgebung des St.-Matthias-Friedhofs, egal zu welchem Zeitpunkt, mit „Südende“ zu umschreiben. Ich verweise als weiteres Beispiel auf das Findbuch des Landesarchivs zu den Akten des „Gräberkommissars“ von Albert Speer, Ernst von Harnack. Dort wird die Lage des Friedhofs beschrieben mit „St. Matthias-Friedhof Südende Mariendorf (katholisch), Röblingstraße“ (siehe hier, Seite 13). Wer an der Geschichte Südendes wirklich interessiert ist, sollte durch Quellenstudium an der Aufklärung des Entstehens dieser „Irrtümer“ arbeiten, statt mit scheinplausiblen Spekulationen einfach zu insistieren, dass „nicht sein kann, was nicht sein darf“. --beek100 13:02, 24. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Nach weiterer Lektüre versuche ich mal, eine mögliche Erklärung für das Rätsel zu geben. Die Darstellungen, die ich konsultiert habe (Alfred Göldner: Aus vergangenen Tagen – mit besonderer Berücksichtigung von Berlin-Mariendorf und Umgebung, Berlin 1925; Dr. Walter Rothkegel: Untersuchungen über Bodenpreise, Mietpreise und Bodenverschuldung in einem Vorort von Berlin [=Mariendorf], in: Schmollers Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, 44. Jg., Heft 3, S. 247–282, und Heft 4, S. 229–247), stimmen überein, dass das Gebiet, das ab 1873 von der „Aktiengesellschaft Südende“ entwickelt wurde, westlich der Dresdner Bahn lag. So weit, so gut. Interessant ist aber, was östlich der Bahn passierte, im Gebiet um die Rauhen Berge (heute als Marienhöhe bekannt). Dort erwarb der Kaufmann Heinrich Quistorp, der schon Westend bei Charlottenburg entwickelt hatte, Bauland, offensichtlich, um das Projekt Südende zu kopieren; das Entwicklungsgebiet bekam auch hier den Namen „Westend“. Die Spekulation schlug fehl und Bautätigkeit setzte offenbar nicht ein. Quistorp verkaufte das Gelände 1879 an einen Dr. Wetzel aus Berlin. Derselbe Dr. Wetzel hatte aber im Jahr zuvor bereits Südende aus dem Besitz der in Liquidation gegangenen Aktiengesellschaft übernommen. Was folgt, ist nur eine Hypothese: Dass die erworbenen Bauentwicklungsgebiete benachbart waren, legt den Versuch einer gemeinsamen Erschließung nahe. Wäre es nicht denkbar, dass Wetzel oder spätere Eigentümer, vorausgesetzt beide Gelände wurden wiederholt gemeinsam veräußert, das Gebiet um die Marienhöhe als Erweiterung des ursprünglichen Südende zu vermarkten suchten (der Name Westend für die Gegend ging jedenfalls komplett verloren)? Hier wäre es wichtig zu erfahren, wie groß das Gelände gewesen ist, dass 1889 die „Südende Aktiengesellschaft“ (nicht zu verwechseln mit der ursprünglichen AG) übernahm. Umfasste es nur die knapp unter 90 Hektar des ursprünglichen Südende oder gehörte das Gelände um die Marienhöhe dazu? Wenn die „Südende AG“ Land östlich der Dresdener Bahn vermarktete, z.B. an die St. Matthias-Gemeinde zur Anlage eines Friedhofs verkaufte, wäre es alles andere als überraschend, wenn dieses Gebiet von Zeitgenossen als Teil von Südende wahrgenommen worden wäre, unabhängig von der Frage, wie die AG selbst das Gelände titulierte (aber möglicherweise tatsächlich als „Südende“). --beek100 11:03, 27. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Deine Einsichtsresistenz ist beeindruckend. Die im Gross-Berlin-Gesetz erwähnten Ortsteile sind nicht die Ortsteile des späteren Berlins. Das Gross-Berlin-Gesetz kümmert sich mit keinem Wort um die späteren Ortsteile in Berlin, deren Definition reine Privatsache der Bezirke war und ist. Dies ist klar am Gesetzeswortlaut zum Bezirk Tempelhof zu erkennen, dort ist von Buckow, Ortsteil westlich der Mariendorf-Lichtenrader Chaussee (0 Einwohner) zur Beschreibung eines bestimmten Gebiets die Rede. Durch den Wortlaut des Groß-Berlin-Gesetzes wurden die Bezirke flur- und grundstücksgenau definiert, und wenn dort steht "Südende kommt zu Steglitz", dann gibts da keinen Interpretationsspielraum.-- Definitiv 11:39, 27. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Lieber Einsichtsresistenz als Quellenselektion. Nur ein schlechter Historiker klammert sich an die Quellen, die nur bestätigen, was er ohnehin schon immer wusste, und ignoriert den Rest. (Zu diesem Rest gehört übrigens auch: Günter Schlimpert [Bearb.]: Die Ortsnamen des Teltow, Weimar 1972, S. 178. Auch dort wird die Lage von Südende umschrieben mit „Steglitz, südl. Tempelhof“. Aber klar, ist wahrscheinlich nur ein weiterer Ahnungsloser, der zu faul war, die Grenzen von Südende an der Kanaldeckeltopographie abzulesen....) Dass Dich die Möglichkeit, Gelände östlich der Dresdener Bahn sei als „Südende“ vermarktet worden, als vermeintlichen Lokalhistoriker weniger zu interessieren scheint, als auf Biegen und Brechen unverrückbare Grenzen einer Ortslage zu postulieren, hat geradezu etwas Balkanhaftes an sich. 'nough said. --beek100 12:34, 27. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
Die Spekulation Gelände östlich der Dresdener Bahn sei als „Südende“ vermarktet worden, stammt zufälligerweise von mir selber (Punkt c), 17:19, 15. Jun. 2008). Nicht nur da hast du wohl etwas den Überblick verloren, wer was behauptet oder spekuliert hat. Auch die Spekulation, dass Leute manchmal bestimmte Gegenden unter formal falschen Ortsbezeichnungen wahrnehmen (Beispiele Bahnhof Friedenau und Umgebung oder "IKEA Tempelhof") stammt von mir. Grenzen einer Ortslage sind im übrigen per definitionem nie unverrückbar sondern ändern sich dynamisch mit der tatsächlichen Bebauung, siehe [4]. Ich postuliere demzufolge auch nichts gegenteiliges. Ich habe lediglich auf eine Gesetzestelle verwiesen, die für einen bestimmten Verwaltungsakt für einen exakten Zeitpunkt im Jahre 1920 ein Gebiet namens Südende als Objekt eines staatlichen Akts (nämlich den der Eingemeindung nach Berlin und der Zuweisung zum Bezirk Steglitz) erwähnt. Ich erhebe auch keinerlei Anspruch, Lokalhistoriker zu sein. Auch das bildest du dir nur ein. Was ist jetzt eigentlich noch das bzw. dein Problem?-- Definitiv 15:03, 27. Jun. 2008 (CEST)Beantworten
In (Punkt c), 17:19, 15. Jun. 2008) sprichst Du davon, dass „Leute auch schon damals so clever“ gewesen seien, „bestimmte Gegenden aufzupimpen“. Du glaubst also wirklich, eine Schöneberger Gemeinde erwirbt Land und von der Gemeinde Mariendorf die Erlaubnis, einen Friedhof dort anzulegen und „pimpt“ das Ganze dann auf, indem sie den Friedhof nach Südende benennt, weil ihnen „Mariendorf“ zu peinlich gewesen wäre? M.E. wenig wahrscheinlich. Der Punkt bei „falschen“ Benennungen ist, dass sie sich häufig plausibel erklären lassen. Der Bahnhof Friedenau etwa heißt so, weil er die Bewohner Friedenaus verkehrstechnisch anbinden sollte, auch wenn der Bahnhof selbst in Schöneberg lag. Was aber wäre im vorliegenden Fall eine plausible Erklärung für die „Fehlbezeichnung“ in zahlreichen unterschiedlich gelagerten Quellen? – Wenn Du kein „Lokalhistoriker“ bist und Dich nicht eingehender mit dieser Frage beschäftigen willst, habe ich keinerlei Problem damit; bewusst sprach ich daher von „vermeintlich“. Ich wunderte mich nur über Deine gewundenen Versuche, die Relevanz von Quellen zu relativeren („künstlerische Freiheit“ bei Kartengestaltern, come on...) und vermutete lokalpatriotischen Übereifer dahinter. Mein Fehler, wenn ich da falsch lag. Wenn Du aber einräumst, dass die Grenzen von Ortslagen nicht statisch sind, bestätigst Du schlicht den einzigen Punkt, den ich von Anfang an machen wollte: Es ist möglich, dass zu verschiedenen Zeiten „Südende“ unterschiedlich groß war oder zumindest so wahrgenommen wurde. Das ist etwas anderes als zu sagen, dass der St. Matthias-Friedhof „nie in Südende“ gelegen habe (siehe Beginn dieser Diskussion, auch falls das Posting nicht von Dir sein sollte). --beek100 15:55, 27. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Unter Kriegsfolgen steht: Der Friedhof war zwischen 1942 und 1945 stark umkämpft... Das gibt einen falschen Eindruck. Umkämpft war das Gelände nur kurz vor Kriegsende 1945. Gruß Sedinomis (nicht signierter Beitrag von Sedinomis (Diskussion | Beiträge) 17:21, 20. Apr. 2020 (CEST))Beantworten