Diskussion:Friedrich Wilhelm von Hoven

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Georg Hügler in Abschnitt Promotion
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Stuttgart, nicht Ludwigsburg, als Geburtsort von Hovens; Geographieadel derer von Hofen, vermutlich aus Hofen bei Bönnigheim

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Stuttgart, nicht Ludwigsburg, als tatsächlicher Geburtsort von Hovens; seine Familie ist kein Adelsgeschlecht niederländischen Ursprungs. Es ist Geographieadel derer "von Hofen" in Bönnigheim, die vermutlich aus dem Bönnigheimer Nachbardorf (jetzt Stadtteil) Hofen stammen.

Der älteste bekannte Vorfahr von Schillers Freund aus der Familie von Hofen, Wendelin von Hoven/Hofen [I.] in Bönnigheim wurde bereits am 11. Juli 1511 in einer Urkunde erwähnt. (Urkunde Nr. 17 der Rathausaktei Bönnigheim; im 2. Weltkrieg beim Rathausbrand vernichtet).

Vgl. Jürgen Gessner [Geßner]: Der Beitrag des Arztes Wilhelm von Hoven (1760-1838) zum Gesundheitswesen in Nürnberg. Neustadt/Aisch 1976 (Genealogie und Landesgeschichte, Bd. 27). Vorher Med. Diss. Erlangen. S. 95. - Die sonst durch zuverlässige genealogische Angaben ausgezeichnete Arbeit gibt ein unzutreffendes Geburtsjahr an.
Im Wikipedia-Artikel wurde bisher auch folgende Dissertation nicht beachtet:

Sabine Häusner: Der Arzt und Medizinalrat Friedrich Wilhelm von Hoven (1759-1838). Sein Leben, seine Werke und seine Freundschaft zu Friedrich Schiller. (Würzburg 2003) (Würzburger medizinhistorische Forschungen, Bd. 81). Zugleich Med. Diss. Würzburg 2003.

Eine auf jahrelanger Beschäftigung mit Schillers Leben und auf der Sichtung der Forschungsliteratur aufbauende Monographie gibt jetzt gründlich überprüfte, ausführliche Informationen über von Hoven, besonders auch über seine mentalitätsgeschichtliche Entwicklung aus pietistischer Umgebung während der Kindheit in Zavelstein/Teinach bis zu seiner von ethisch fundiertem Rationalismus geprägten kirchen- und dogmenkritischen Einstellung (mit pietistischem Substrat):

Reinhard Breymayer: Astronomie, Kalenderstreit und Liebestheologie. Von Erhard Weigel und seinem Schüler Detlev Clüver über Friedrich Christoph Oetinger und Philipp Matthäus Hahn zu Friedrich Schiller, Johann Andreas Streicher, Franz Joseph Graf von Thun und Hohenstein, Mozart und Beethoven. Heck, Dußlingen (2016). 227 S. - ISBN 978-3-924249-58-8.
Hoven wird auf folgenden Seiten berücksichtigt: S. 7-9. 75. 170-186. 189. 201 f. 205. 210. 222-224. 227 und auf der letzten Umschlagseite.

Der Abschnitt S. 170-186 trägt folgenden Titel:
"Zur kaum beachteten pietistischen Herkunft von Schillers lebenslang engem Freund Friedrich Wilhelm von Hoven, einem Schüler der Geistlichen Georg Sebastian Zilling und Christian Philipp Kling in Zavelstein/Teinach, und zur Verwandtschaft seiner Ehefrau, Henriette, geborener Bischoff, mit den Pietistenfamilien Hartmann, Burk, Rieger, Bengel und Köstlin, insbesondere mit Gottlob David Hartmann, dem mit der Baltin Elisa von der Recke liebesphilosophisch liierten Sohn von Philipp Matthäus Hahns Freund Israel Hartmann".

Die Schillerforschung hat bereits exzellente Studien über die Traditionen veröffentlicht, die auf Schillers Liebesphilosophie gewirkt haben, besonders auch auf sein Gedicht "An die Freude". Die neue Monographie liefert hier in einem Teilbereich wesentliche neue Erkenntnisse über die liebestheologischen Anregungen, die von dem sternkundigen pietistischen Mechanikerpfarrer Philipp Matthäus Hahn auf den Dichter und seine von Beethoven vertonte Ode ausgegangen sind. Hahn betont die "väterliche Liebe" Gottes und den ewigen "Liebesvorsatz" Gottes als Kern seiner Theologie außerordentlich. Der Name des Lorcher Vikars Hahn (1760) bei Pastor Philipp Ulrich Moser, dem späteren Lehrer des jungen Schiller, war dem Dichter frühzeitig bekannt.
--Breymayer (Diskussion) 18:33, 30. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Gerabek (2005) gibt als Literaturangabe Häusner (Dissertation 2002) an, jedoch den Geburtsort Ludwigsburg. Schreibt Häusner Stuttgart? MfG, Georg Hügler (Diskussion) 18:58, 30. Apr. 2017 (CEST)Beantworten
P.S.: Auch Noll (2013) schreibt Stuttgart. Deshalb nun dahingehend revertiert. MfG, Georg Hügler (Diskussion) 19:09, 30. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Sabine Häusner: "Der Arzt und Medizinalrat Friedrich Wilhelm von Hoven [...]. Würzburg (2003), S. 4, schreibt: "Wilhelm Friedrich David Daniel von Hoven wurde am 11. März 1759 in Stuttgart geboren." Hausner rezipiert selbst die genealogischen Forschungen von Jürgen Geßner nur marginal, während zum Beispiel der Abschnitt "Private Begebenheiten" (S. 50-62 über den "Frauenkrieg" zwischen den beiden Karolinen) höchst interessant und informativ ist. Medizinische Dissertationen sind nicht immer interdisziplinär orientiert, sondern auf eine begrenzte Fragestellung ausgerichtet, nicht so sehr auf den Dialog mit teilweise kontroversen Ansichten der Vorgänger in der Forschung. - Herrn Georg Hügler gebührt großer Dank für seine rasche bibliographische Aktualisierung. Die Dissertation von Christiane Noll habe ich bald nach ihrem Erscheinen eingesehen, auch nicht wenige andere relevante Dokumentationen; doch mußte ich mich in meinem Buch auf den von mir kompetetent verantworteten Bereich konzentrieren. Die Untersuchung der wechselnden Medizintheorie und therapeutischer Praxis bei von Hoven und seinem Freund Schiller erfordert spezielle medizinhistorische Fachkompetenz. - Hoven war wie Schiller nie Schüler der "Hohen Karlsschule", da diese ja erst im Dezember 1781 vom Römisch-Deutschen Kaiser Joseph II. zur Hohen Schule, das heißt Universität, erhoben wurde.

Hier noch der Nachweis von Hovens eigener Angabe zu seinem Geburtsort:
"Ich bin geboren in Stuttgart am eilften März ein tausend siebenhundert und neun und fünzig." Das Zitat findet sich auf Seite (3) seiner 1840 veröffentlichten Autobiographie.
Sie trägt auf S. (I) den Vortitel: Fried(rich]. Wilh(elm). von Hoven’s | Autobiographie. und auf S. (III) den Haupttitel Biographie | des | Doctor Friedrich Wilhelm von Hoven, | Königl[ich]. Baier’schen [Bayerischen] Ober-Medizinalraths, Mitglieds mehrerer gelehrten Gesellschaften und Ehrenbürgers von Nürnberg. || Von ihm selbst geschrieben und wenige Tage vor seinem Tode | noch beendiget, | herausgegeben | von | einem seiner Freunde und Verehrer ([Andreas Heinrich] Merkel). || Mit einem Titelkupfer, | und einem Anhang von 18 Briefen Friedr[ich]. Schillers. || Nürnberg, 1840. | Verlag von Joh[ann]. Leonh[ard]. Schrag. – VI, 399 Seiten.
--Breymayer (Diskussion) 23:26, 30. Apr. 2017 (CEST)Beantworten

Promotion

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Die einen schreiben, er sei 1780 promoviert worden, die andern (z.B. Noll) nennen das Jahr 1785. Was mag korrekt sein? --Georg Hügler (Diskussion) 13:39, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten

Offensichtlich ist, dass er seine Dissertation 1785 umgehend drucken ließ. Entlang der Chronologie in Hovens Autobiografie (posthum hrsg. von Dr. Andreas Heinrich Merkel in Nürnberg 1840, hier S. 69–73) ergibt sich, dass er 1780 mit dem „medicinischen Lehrkurs“ begann: Der medicinische Lehrkurs war in der Akademie auf fünf Jahre festgesetzt, die fünf Jahre waren im December 1780 vorüber. Im elterlichen Haus in Ludwigsburg bereitete er sich nun step by step auf das Universitätsexamen vor und begann seine Inaugural-Dissertation zu schreiben. Nach der Dissertation folgte nochmals eine praktische Prüfung. Das war damals so üblich.
Die Angaben von Sabine Häusner (2003, S. 75) zur Hoven-Diss sind nicht korrekt. Sie wurde nicht 1780 in Stuttgart gedruckt, wie sie schreibt. Überall, wo „De origine pruris“ bibliografisch auftaucht lautet Druckort und Jahr Stuttgart, 1785. Sogar hier: [1] und und ... --Imbarock (Diskussion) 15:39, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Kurz zum Geburtsjahr: Gleich Hovens erster Satz belegt explizit (hier auf der Disk oben auch die Bemerkungen Breymayers, dass er am 11. März 1759 in Stuttgart geboren wurde. Aber siehe auch hier: [2]. Dass da 78 ¾ steht macht nichts, 78 ¼ wäre richtig gewesen. Viele „Biografen“ aus dem mittleren 19. Jhdt. haben aber einfach das Alter „78“ genommen, zurück gerechnet und kamen auf 1860. --Imbarock (Diskussion) 15:18, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Vielen Dank. Was die Promotion betrifft, finde ich gerade auf Anhieb nicht mehr den Text, in dem geschildert wird, wie es zur "Verschiebung" von 1780 nach 1785 kam. Es hat mit einer noch nicht "fertigestellten" Fakultät oder ähnlichem zu tun, so daß von Hoven vielleicht seine Dissertation 1780 fertiggestellt hatte, aber diese erst 1785 verteidigen konnte. --Georg Hügler (Diskussion) 15:59, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Also, Hoven war nach dem Dez.1780 zurückgekehrt ins Elternhaus „im Waisenhausgebäude“, folglich 1781. Alle folgenden Angaben wie schon gesagt aus seiner 1840 veröffentlichten Autobiografie, S. 69–73. Er schreibt dann: Da ich noch nicht promoviert hatte, so durfte ich auch noch nicht praktizieren, und noch viel weniger konnte ich mich um Anstellung als Physicus bewerben. Also tat er das, was ich oben notierte. Weiter schreibt er: Da die Akademie in Stuttgart damals noch nicht zur Universität erhoben war, so mußte dies auf der Landes-Universität zu Tübingen geschehen; allein, ich war eben mit meinen Vorbereitungen zum Examen, und meiner Dissertation pro gradu so weit fertig, dass ich mich bei der medicinischen Fakultät um Zulassung melden konnte, als ich aus Stuttgart die erfreuliche Nachricht erhielt, die Akademie sei […] zur Universität mit allen Rechten und Befugnissen […] erhoben worden. […] Ich konnte nun in Stuttgart promovieren . Das war dann ca. Ende 1781, als die Hohe Karlsschule zur Uni erhoben wurde. Ok, es geht jetzt noch in Hovens Erinnerungen um weitere Vorkehrungen und das Fertigschreiben seiner Diss, dann aber meldete er sich bei seinem „Freund Consbruch“ (=Johann Friedr. Consbruch) als Doktorand. Es folgte noch ein Examen zur Aufnahme und anschließend verteidigte er seine Dissertation, usw. Bei Hoven „rutschen“ die Zeitabstände etwas durcheinander, sicher ist nur, 1780 promovierte er keinesfalls. Seine Diss lag buchstäblich seit 1781 als Rohling, Entwurf, in der Schublade. Und wenn er schreibt, dass er sie umgehend drucken ließ, dies aber nachweislich 1785 geschah, dann muss das Adverb „umgehend“ relativiert werden. Doch muss bemerkt werden, wenn (!) Schrag die Diss bereits Ende 1784 auf den Buchmarkt brachte, egal wie niedrig die Auflage war, dann wurden nicht nur solche Publikationen häufig gleich mit dem Folgejahr notiert. Und so kann man wiederum spekulieren, dass Hoven seine Dissertation 1783/84 komplett fertig hatte und er auch in dieser Zeit „promoviert“ wurde. Puh, alles verwirrend und scheinbar Krümelleserei, aber irgendwie auch spannend. Jedenfalls gibt Christiane Noll in ihrer Diss (2013, digitalisiert, umseitig) das richtige Geburtsjahr an und datiert die Diss (wegen des Drucks) auf 1785. OK, ihr standen neben archivalischen auch bereits digitaliserte Recherchemöglichkeiten zu Verfügung, was bei Häusner nicht der Fall war. Grüße, --Imbarock (Diskussion) 17:59, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Gratuliere – Das war akribisch zusammengetragen! Vielen Dank. Nun können diese Ergebniss ja in den nächsten Tagen in den Artikel eingepflanzt werden. --Georg Hügler (Diskussion) 18:26, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Und das Pflanzen machst du bestens! Ich bin kein Gärtner (;-), ich recherchiere eben gerne, so ich die Zeit habe. Und den Hoven habe ich seit Kaspar Hauser auf meiner Beo. --Imbarock (Diskussion) 18:31, 20. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Ich habe anhand deiner Hinweise etwas Unkraut beseitigt und einige Setzlinge eingebracht. Vielleicht muss auch noch etwas beschnitten, gesät oder gepfropft werden. --Georg Hügler (Diskussion) 06:53, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Da taucht doch völlig unvermittelt das hier auf: [3]. Die Diss ist digitalisiert! Jetzt also konkret, wenn ich das Lateinisch richtig interpretiere, Hoven verteidigte im Januar 1785 öffentlich seine Arbeit. Wenn dem so war, dann hatte er sie 1784 fertig geschrieben und der Druck erfolgte irgendwann nach dem Januar 1785. Dieser Link erschien gestern bei allen Suchtricks nicht. Tut mir leid, aber wieder etwas umpflanzen ...
Außerdem steht im Stadt-Lexikon [4], dass die Hohe Karlsschule im Februar 1782 zur Universität erhoben wurde. Der Link darauf sogar im Artikel unter Literatur Sabine Rathgeb. --Imbarock (Diskussion) 11:35, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Was stimmt denn mit mir oder meinem Browser nicht, dass das Digitalisat von De origine puris nur weiße Seiten zeigt. --Georg Hügler (Diskussion) 12:07, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Probiere es über diesen Umweg: [5]. --Imbarock (Diskussion) 14:05, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Danke, habe ich schon gemacht – und bin dabei letztlich hier gelandet. --Georg Hügler (Diskussion) 14:08, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Ja, aber sowohl bei meinem Link als auch bei Deinem kommt man auf die Seite mit allen Seiten. Hmm., --Imbarock (Diskussion) 14:16, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten
Alles ok, ich habe ja oben nicht gesagt, dass ich es erfolglos gemacht habe. --Georg Hügler (Diskussion) 14:48, 21. Sep. 2023 (CEST)Beantworten