Diskussion:Friedrichsvorstadt

„Geheimratsviertel“ / „Millionärsviertel“

Gibt es eigentlich seriöse Belege für diese Begriffe und ihre tatsächliche Bedeutung? Was ich dazu gefunden habe, ist auch nicht seriös, klingt aber so, als sei das „Geheimratsviertel“ ein Wohnquartier mit großzügigen Mietwohnungen für höhere Beamte (die auch woandershin versetzt werden konnten und sich deshalb keine eigenen Häuser bauten) in der Oberen F. gewesen, während das heutige Tiergartenviertel – zumindest in den mit großzügigen Villen bebauten Bereichen – ein ausgesprochenes „Millionärsviertel“ war, das sich nur wirklich reiche Menschen leisten konnten. --92.218.163.171 12:57, 11. Jun. 2023 (CEST)

• „Millionärsviertel“ – mir nicht geläufig, nicht eindeutig zugeordnet. Ich würde eher im 20. Jh. die Kolonien Grunewald oder Wannsee, später auch Dahlem vermuten, wenn das jemand erwähnen würde.
• „Geheimratsviertel“ – im späten 19. Jh. tatsächlich üblich gewesen.
  • Professoren, Chefärzte, Fabrikanten, Ministerialbeamte mit diesem Titel wohnten dort. „Geheimer Kommerzienrat“ fällt auch darunter.
  • Villa von der Heydt liegt auch dort (war die erste), August war Minister und Kommerzienrat. Die Gehälter hoher Staatsbeamter, die oft adelig waren und eigenes Familienvermögen hatten, reichten durchaus. Rektoren usw. waren eine gute Partie und hatten reich eingeheiratet; konnten eine Villa selbst bauen. Mindestens reichte ein Professorengehalt aber für eine Siebenzimmerwohnung in guter Lage; man gönnt sich ja sonst nichts. Die staatliche Besoldung war auf eine repräsentative Lebensführung der höheren Chargen ausgelegt.
  • Nordufer des Landwehrkanals ab Potsdamer Brücke bis Zoo.
  • Prominenter Zeitzeuge, ausse lameng – Fontane: Wanderungen durch die Mark Brandenburg – Havelland – Der Schwielow und seine Umgebungen – Glindow. (wohnte lange Zeit umme Ecke)
  • Findet sich öfter mal in zeitgenössischer Literatur; nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr präsent.

Gruß --Herr Lehrer, ich weiß was! (Diskussion) 14:38, 11. Jun. 2023 (CEST)