Diskussion:Garamanten

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von Erik712 in Abschnitt Garamanten bei Herodot
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Bislang unerwähnte Fakten

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Es ist nicht eindeutig klar, wie der Feldzug des Cornelius Balbus gegen die Garamanten im Jahre 20. v. Chr. verlaufen ist. Die einzige Quelle über dieses Ereignis ist Plinius d. Ä. (23/24 - 79 n. Chr.), Naturkunde (5. Buch). Ferner ist bekannt, dass Balbus einen Triumph im Jahre 19 v. Chr. feiern durfte. Weitere Einzelheiten sind nicht bekannt. Archäologische Untersuchungen im Gebiet von Garama haben ergeben, dass die Hauptstadt (bei Plinius "caput", bei Ptolemaios "métropolis")des Garamantenreiches nicht zerstört wurde. Möglicherweise handelte es sich im ganzen nur um einen Propaganda-Feldzug im Sinne des Kaisers Augustus, so wie er z. B. in seinem Tatenbericht sagt, dass sich das Römische Reich bis zur Elbe erstreckt, was historisch unwahr ist. Balbus kam mit einem Heer in das Wadi el-Agial bis nach Garama, aber es gibt keine Hinweise, dass das Garamantenreich dem römischen Reich untertan war. Eine römische Provinz "Garama" oder "Phazania" entstand nicht, zumal das Kernland der Garamanten etwa 1000 km von den nordafrikanischen Küstenstädten entfernt lag - eine zu ungeheure Entfernung für eine regelmäßige Kontrolle! Ferner fehlen Siegesmünzen, die auf eine Eroberung des Garamantenreiches schließen lassen könnten. Cornelius Cossus, der um das Jahr 6 n. Chr. gegen die Gaetuler zog, erhielt den Beinamen "Gaetulicus"; diesen gab er allerdings aus Bescheidenheit an seinen Sohn weiter. Es wäre doch zu erwarten gewesen, dass Balbus, der eine so bedeutende militärische Tat vollbrachte, wohl eher einen solchen Beinamen verdient hätte. Plinius d. Ä. weiss jedoch nichts davon.


Antike Quellen:

Garamantenfeldzug des L. Cornelius Balbus: Plin. nat. hist. 5. 35-37.

Literatur: M. S. Ayoub: The Campaign of Cornelius Balbus, in: Libya in History. Proceedings held at the Faculty of Arts, University of Libya, 16.-23. March 1968, edited by F. F. Gadallah, Benghazi 1968, S. 220-224., David J. Mattingly: Tripolitania, London 1995, S. 18., Erwin M. Ruprechtsberger: Die Garamanten. Geschichte und Kultur eines libyschen Volkes in der Sahara, 2., überarb. Aufl., Mainz 1997, S. 18-24, Andreas Gutsfeld: Römische Herrschaft und einheimischer Widerstand in Nordafrika. Militärische Auseinandersetzungen mit den Nomaden, Stuttgart 1989, S. 25-27.


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Man kann davon ausgehen, dass die Feldzüge gegen die Garamanten von römischer Seite aus provoziert wurden. Wie bereits im Artikel erwähnt beherrschten die Garamanten den frühen Transsahara-Handel. Die Römer suchten nach einem Weg, selbst das Handelsmonopol zu erhalten. Kaiser Augustus wollte bereits einige Jahre vorher das Handelsmonopol der sabäischen Araber brechen. Die Araber beherrschten zu dieser Zeit den Seehandel auf dem Indischen Ozean. Der Feldzug gegen Saba, an welchem 10 000 römische Soldaten beteiligt waren, wurde zu einer Katastrophe. Und trotzdem brüstete sich Kaiser Augustus in seinem Tatenbericht, er habe zwei Kriege geführt - einen gegen die Aithiopen und einen gegen die Araber. Der griechische Geograph Strabo (63 v. Chr. - ca. 25 n. Chr.) schreibt gegen Ende des 17. Buches, in welchem er Libyen behandelt, dass Libyen (und damit auch die Wüstenstämme) nicht durch ein Heer bezwungen werden könne. War der Feldzug unter Balbus vielleicht doch nicht so erfolgreich ?

Quellen:

Feldzug des Aelius Gallus gegen die Sabäer: Hauptquelle ist der Geograph Strabo von Amaseia/Pontos (16, 2, 22-24); zum Aethiopenfeldzug: Strabo 17, 1, 54, Res Gestae divi Aug. 26, Cass. Dio. 54, 5, 4-6.; Die Nachricht, dass sich kein Heer durch ganz Libyen bewegen könne, findet sich bei Strabo 2, 5, 33.


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Wie sah es nach 20 v. Chr. aus ? Bei Aurelius Victor (4. Jh. n. Chr.) erfahren wir, dass unter den zahlreichen Gesandtschaften, welche Augustus um ein Bündnis baten, auch Garamanten erwähnt werden. Die Gesandtschaften werden auch bei anderen Autoren erwähnt, aber ohne Nennung der Garamanten. Vielleicht handelt es sich auch um einen Abschreibefehler für Sarmates.

Quelle: Aurel. Vict. 1, 7.

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In den ersten Jahren der Zeitenwende unternahm ein gewisser Quirinius (Statthalter von Creta und Cyrene) einen Feldzug gegen Marmariden und Garamanten. Ich hatte die These aufgestellt, dass die Marmariden in der Kyrenaika ein Teil der Garamanten waren, möglicherweise Garamanten, die nicht in den Fezzan abwanderten. Davon abgesehen gab es Garamanten mit einiger Wahrscheinlichkeit sowohl im römischen Nordafrika wie auch in der Sahara. Haben die Garamanten im Fezzan ihre Stammesbrüder in der Kyrenaika unterstützt ?

Quelle: Florus. 2, 31.

Literatur: E. Groag s. v. "Sulpicius" (Nr. 90: P. Sulpicius Quirinius, Consul des Jahres 12 v. Chr.), in: RE (= Paulys Realencyclopädie) 2, 4 (1932), Sp. 822-843., Gutsfeld (1989), 30, Ruprechtsberger (1997), 24.


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In den Jahren 17 - 24 n. Chr. führte der Gaetuler Tacfarinas vom Stamme der Musulamier einen Aufstand gegen die römische Besatzung in Nordafrika an. Zahlreiche libysche Volksstämme (Mauren, Gaetuler) unterstützten ihn. Ja, sogar der Garamantenkönig bewahrte für ihn die Beute auf.

Quellen: Die Hauptquelle (bzw. die einzige Quelle) für den Tacfarinas-Aufstand ist der lateinische Historiker Tacitus, der in seinen "Annales" davon berichtet: Teilnahme der Garamanten am Aufstand (3, 74, 2); der Garamantenkönig bewahrt die Beute des Tacfarinas auf (4, 23, 2), eine garamantische Gesandtschaft nach dem Aufstand in Rom (4, 26, 2)

Lit.: Vgl. Ruprechtsberger (1997), 25.

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Im Jahre 70 n. Chr. mischten sich die Garamanten sogar in Grenzstreitigkeiten zwischen den Küstenstädten Oea und Leptis (minor) ein. Die Römer reagierten und zogen in den Fezzan.

Seit dieser Zeit muss es zu freundschaftlichen Beziehungen zwischen Römern und Garamanten gekommen sein. Feldzüge gegen die Garamanten werden in den Quellen nicht mehr erwähnt.

Quellen für den Feldzug des Jahres 70: Tacitus, Historien (4, 50, 4), Plin. nat. hist. 5. 38.; Solinus (3. Jh. n. Chr.) 29, 5-6 (Solin erzählt allerdings den Plinius nach !)

Lit.: Mattingly (1995), 69; Gutsfeld (1989), 21., Ruprechtsberger (1997), 68-69 und Anm. 302 (mit weiterführender Literatur).


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Bei dem Geographen Ptolemaios, welcher die geographische Schrift von Marinus aus Tyros redigierte, wird eine römische Expedition ins Garamantenland berichtet. Zunächst ist die Rede von Septimius Flaccus, der "einen Heereszug führend" bis nach Garama kam. Über den Zeitpunkt dieses Unternehmens gibt es keine genauen Angaben. Einige Forscher nehmen an, dass sich dieses Ereignis in den 70er Jahren des 1. Jh. n. Chr. abgespielt hat. Andere wiederum (vor allem F. Altheim) sprachen sich für die Regierungszeit Marc Aurels (161-180 n. Chr.) aus. Wie dem auch sei - kurz nach Flaccus konnte Iulius Maternus, wohlmöglich ein Kaufmann oder eher ein Sklavenhändler, mit dem Garamantenkönig und seinem Gefolge in die südlichen "Provinzen" des Garamantenreiches ziehen, um die Aithiopes zu züchtigen. Dass die Garamanten bereits Jagd auf aithiopische Menschen im Süden machten, bezeugt Herodot (4, 183). "Aithiopes" heisst wörtlich übersetzt "die mit dem sonnenverbrannten Gesicht". Griechen wie auch Römer fassten unter diesem Begriff sämtliche schwarzafrikanische Völkerschaften zusammen, die sowohl in Libyen wie auch südlich der Sahara lebten. Das heisst, ein bestimmtes Land "Aethiopia" kannte das Altertum nicht. Es war eine geographische Bezeichnung für alle Menschen mit dunkler Hautfarbe. Der heutige Staat Äthiopien wurde erst viel später so genannt. Die Aithiopen waren, wie Ptolemaios sagt, dem Garamantenkönig untertänig.

Quelle: Ptol. 1, 8, 4.

Literatur: Die Literatur zu Lokalisierungsversuchen von Agisymba ist zu umfangreich. Daher gebe ich hier eine kleine Auswahl:

Ruprechtsberger (1997), 28; Huß s. v. Agisymba, in: Der Neue Pauly Bd. 1 (1996), Sp. 260, Mattingly (1995), 72, Jehan Desanges: Rom und das Innere Afrikas (ins Deutsche übers. von Thea und Jörg A. Schlumberger), in: H. Durchhardt / Jörg A. Schlumberger / P. Segl. (Hrsg.): Afrika. Entdeckung und Erforschung eines Kontinents, Köln & Wien 1989, S. 31-50 (Agisymba: S. 37), Richard Hennig: Terrae Incognitae. Eine Zusammenstellung und kritische Bewertung der wichtigsten vorcolumbischen Entdeckungsreisen an Hand der darüber vorliegenden Originalberichte, Bd. I: Altertum bis Ptolemaios, 2. Aufl., Leiden 1944, S. 416-417., Franz Altheim: Niedergang der Alten Welt. Eine Untersuchung der Ursachen, Bd. 2: Frankfurt a. M. 1952, S. 66.

Zur Bedeutung Aithiopia = Schwarzafrika: Koen Vanhaegendoren: Das afrikanische Volk der Ataranten. Zur ethnographischen Tradition der Antike, Hamburg 1998, S. 14-17, Robert Werner: Zum Afrikabild der Antike, in: Karlheinz Dietz / Dieter Hennig / Hans Kaletsch (Hrsg.): Klassisches Altertum, Spätantike und frühes Christentum. Adolf Lippold zum 65. Geburtstag gewidmet, Würzburg 1993, S. 1-36. (über den Begriff Aithiopia: S. 21-23).


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Einige Ostraka (3. Jh. n. Chr.) aus Bu Njem, das ist ein römisches Kastell in der Kyrenaika, lassen darauf schließen, dass die Garamanten hier und da mit den Römern kooperierten (z. B. die Übergabe eines aus dem Fort geflohenen Sklaven) sowie Handel trieben.

Lit.: Robert Marichal: Les Ostraca de Bu Njem, Tripoli 1992, 178, 145, 242-243 u. a.

Es scheint so, als wäre das Garamantenreich durchwegs ein unabhängiges Königreich in der Sahara gewesen, das seit den 70er Jahren des 1. Jh. n. Chr. friedliche Kontakte zum römischen Nordafrika hatte.


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Gegen Ende der 60er Jahre des 6. Jh. n. Chr. nahmen die Garamanten den christlichen Glauben an.

Quelle: Iohannes Biclarensis anno III Iustini Imp I. (zum Jahre 569 n. Chr.), in: Monumenta Germaniae historiae auctores antiqui, Bd. 11.

Lit.: Franz Altheim: Christliche Garamanten und Blemyer, in: Ders. / Ruth Stiehl (Hrsg.): Christentum am Roten Meer. Zweiter Band, Berlin & New York u. a. 1973, S. 322-332 (hier: S. 329).

In der ersten Hälfte des 7. Jh. n. Chr. wurde während der arabischen Invasion der letzte Herrscher von Garama abgesetzt.


Raffael Joorde

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Hallo Herr Joorde! Wäre es nicht gut, wenn Sie diese Informationen aus Quellen und unter Abwägung der Ausgrabungsergebnisse (siehe ZDF) in den Artikel einarbeiten würden? Gruß25 12:55, 24. Mär 2006 (CET)
Hallo alle miteinander, das sehe ich auch so. Den Wahrheitsgehalt der obigen Angaben kann ich nicht definitiv beurteilen. Aber wenn alle diese Infos valide sind schreien sie förmlich danach in den Artikel eingebaut zu werden. Leider bin ich momentan wirklich sehr intensiv mit anderen Themen beschäftigt, deshalb hoffe ich nur, dass sich hier vielleicht auch jemand mehr kompetentes findet und alle diese so schön oben eingeführten Infos ggf. in den durchaus noch weiterentwicklungsbedürftigen Artikel einbaut. Einen Link auf die ZDF-Sendung hatte ich vor einigen Tagen schon eingefügt, da ich durch diese recht schöne Dokumentation auf dieses Lemma gekommen bin. Gruß -- Muck 13:25, 24. Mär 2006 (CET)
Hallo ! Seit einigen Jahren befasse ich mich mit der Geschichte des antiken Afrika, so auch mit den Garamanten und deren Beziehungen zum Römischen Reich. Die Vorschläge in der Diskussion können sehr gerne im Beitrag verwendet werden, doch habe ich selbst momentan keine Zeit, um diesen Beitrag weiterzuentwickeln. Ich bin aber gern bereit, dem Verfasser dieses Beitrages Quellen und Literatur zu nennen sowie Fragen zum Thema "Garamanten" zu beantworten. Kontakt: nehmu5064@yahoo.com Gruß Raffael Joorde
Hallo Herr Joorde, Vielen Dank für ihre Angebote hinsichtlich Text und Quellen! Allerdings wäre es eigentlich am einfachsten, sie würden uns eben genau hier in einem kurzen Beitrag vergleichbar ihrem Vorherigen die Quellen und die Literatur zu den von ihnen genannten Fakten mitteilen, ich würde dann gerne auch die Einarbeitung in den Artikel übernehmen. Die Quellen und zugehörige Literatur müsste sowieso auch hier genannt werden. Gruß -- Muck 21:12, 1. Jun 2006 (CEST)
Vielen Dank für die umfangreichen Quellenangaben! Da wartet nun ja ein ganzes Stück Arbeit. Wenn sie auch bei der von mir gerade vorgezeichneten Art der Einarbeitung all ihrer wohl validen Angaben auch mithelfen könnten, wäre auch alles leichter zu schaffen!
Eine Bitte bzw. ein Tipp noch: Nachdem sie sich erfreulicher Weise als auch Benutzer angemeldet haben, seien sie doch bitte auch so gut und unterschreiben ihre Diskussionsbeiträge künftig mit vier Tilden, dann sind alle hilfreichen und zuordnenden Angaben automatisch enthalten. Auf eine gut Zusammenarbeit :-) Gruß -- Muck 13:04, 4. Jun 2006 (CEST)

Präzision

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Zitat : Die Garamanten fielen erst den Vorstößen der muslimischen Araber in den Fessan zum Opfer ... Ich würde mir ähnlich präzise Angaben wünschen wenn - die Völker der Welt - "christlichen" Vorstößen, zum Opfer fielen. 84.61.44.202 14:17, 11. Dez. 2006 (CET)Beantworten

Kein Problem, mache - am besten als angemeldeter Benutzer - aktiv mit und hilf, diesbezüglich valide Informationen mit Nachweis der Belege in die entsprechenden Artikel einzubauen. -- Muck 19:44, 12. Dez. 2006 (CET)Beantworten
Dem anonymen Schreiber kann ich nur zustimmen: Wir europäisch-christlichen Historiker sind nicht kritisch genug, wenn es um die Verbreitung des Christentums geht. Seit den Tagen von Bartolomé de Las Casas (s. dort) vertuschen wir die Sünden unserer Väter, beschönigen die Kolonialgeschichte Afrikas und stehen fassungslos vor der Sysiphosarbeit, welche unsere muslimischen Kollegen bei der Aufarbeitung der stets friedlich verlaufenden Missionierung des Islam geleistet haben. Wir lesen voller Begeisterung, wie Perser, Byzantiner, Berber und Schwarzafrikaner - von den Westgoten in Spanien nicht zu reden - die Muslime als Beglücker herbeiriefen, jubelnd wie die Anhänger Ghadafis grüne Büchlein schwangen und die Befreiung von der Last des ausbeuterischen Christentums bejubelten. Deshalb verlange ich die Umänderung des im obigen Beitrag kritisierten Passus. Ich schlage folgende Änderung vor:
"Die Garamanten mussten wieder einmal einen der von Papst Benedikt dem Soundsovielten angezettelten Kreuzzüge fürchten. Deshalb sandten sie eine Bitte an die Muslime, die gerade in der Gegend missionierten, sie vor der Invasion der Kreuzfahrer zu schützen. Der Anführer der muslimischen Missionare, Uqba ibn Nafi, nahm die Bitte mit einem milden Lächeln zur Kenntnis und schickte seine Missionare ins Garamantenland. Dem König der Garamanten ließ er als Beweis seiner Freundschaft beide Hände abhacken, damit der gute Mann von eventuell einsickernden Kreuzfahrern nie gezwungen werden könnte, das Kreuz in Händen zu tragen."
Okay so??? Peter.kremer 11:37, 10. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Bei allem Verständnis für die Ablehnung einer einseitigen Sichtweise der Historie, egal aus welcher Perspektive auch immer, möchte ich klar und deutlich darauf hinweisen, dass in WP absolut kein Platz ist für POV-Formulierungen wie "... angezettelten ... mit einem milden Lächeln ..." ;-) Mir ist natürlich der ironische Aspekt der vorgeschlagenen Textergänzung nicht verborgen geblieben. Nur wenn es denn wirklich so war und sich dieser Sachvehalt auch durch valide und nachvollziehbare Quellen hier belegen lässt, dann ist imho absolut nichts dagegen einzuwenden, diese dann nachweislich historischen Tatsachen auch in den Artikel in neutraler Formulierung einzubauen. Nur die Fakten sollen sprechen! Gruß -- Muck 18:01, 10. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Natürlich bin ich für Fakten, und deshalb rege ich mich auf über die simplifizierende Art und Weise der Beurteilung, wie sie im Rahmen einer falsch verstandenen political correctness oder aus dem eingeschränkten Sichtfenster strammer Muslime, die ihre eigene Geschichte in sehr einseitiger Weise sehen, geschieht. Dass die Verbreitung des Christentums nicht immer friedlich von statten ging und oft genug mit der brutalen Vernichtung von Kulturen und Völkern einher ging, ist bestens bekannt und auch in verschiedenene Wiki-Artikeln kritisch beleuchtet, so dass der von mir kritisierte Beitrag in typischer Manier an der Realität vorbeischoss und uns allenfalls aufforderte, noch mehr Asche auf unser Haupt zu streuen. Deshalb habe ich diesen Text eingestellt, den hoffentlich alle Leser/Innen als satirisch formulierten Beitrag mit bewusst nicht neutralen Begriffen verstanden haben. Ich habe allerdings hier auf ein Erlebnis im vergangenen Jahr zurückgegriffen, auf eine Diskussion mit britischen Studenten pakistanischer Herkunft, an der Universität Nottingham: Sie versuchten mir über Stunden hinweg zu erklären, dass die Verbreitung des Islam stets friedlich verlaufen sei ("they spread our faith, they were propagators of our faith"), von gewaltsamer Expansion des Islam dürfe man aber zu keiner Zeit sprechen. "The Crusades were started by the Christians.") Der von mir erwähnte Garamantenkönig hätte diesen Einseitigkeiten wohl mit Blick auf seine Armstümpfe wohl widersprochen. Tja, aber angesichts solcher Vereinfachungen muss der Historiker die Fahne strecken - oder seinen Frust hier abladen, wenn er sich nicht auf dasselbe Niveau hinab begeben und den Islam schlicht und einfach mit all den Erscheinungen gleichstellen will, die mit der reinen Lehre des Propheten nichts zu tun haben, aber in der Presse gemeinhin als "typisch für den Islam" dargestellt werden. Dass ich den Vorschlag zur Textveränderung nicht ernsthaft in den Artikel einstellen will, ist hoffentlich klar. Peter.kremer 08:03, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Nur zur vielleicht gar nicht so nötigen Klarstellung, ich verstehe dich voll und ganz und teile deine Ansicht zu 100%. Auch habe ich gegen eine mögliche Textänderung ohne tendenziöse Ausschmückung absolut nichts einzuwenden, im Gegenteil! Nur möchte bitte eine solche Ergänzung dann auch wirklich auf Fakten beruhen, deren Zutreffen von Anfang an mit validen und nachvollziehbaren Quellenangaben versehen sein sollte, damit dem höchst wahrscheinlich alsbald beginnenden Gezeter von bekannter Seite sofort der Boden entzogen ist und ggf. der Artikel dann zum Schutz mit der betreffenden Erg. zu recht gesperrt werden kann. -- Muck 17:10, 11. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Überarbeiten?

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Der Artikel hat deutliche sprachliche Mängel, weshalb ich kurz überlegte, einige Verbesserungen vorzunehmen (nur sprachlich, nicht in der Sache). Es fängt gleich mit dem unglücklichen Satz an: "Durch die Pferdezucht und die Nutzung von Streitwagen konnten sie die umliegenden Völker unterwerfen". Also durch Pferdezucht hat man noch niemand unterworfen, das müsste anders formuliert werden. Beim Weiterlesen stößt man dann jedoch auf hochspekulative Erwägungen, ob die Tuareg die "Nachkommen" (in welcher Hinsicht eigentlich? Kulturell? Ethnisch? Oder was?) der Garamanten seien. In diesem Zusammenhang wird dann anekdotisch erzählt, wie Barth einmal fast verdurstet wäre, wenn ihn nicht ein Tuareg ohne Geisterfurcht gerettet hätte. Dieser Abschnitt gehört meiner Ansicht nach ersatzlos gelöscht, da kann man nichts "verbessern". Infolge der Ausgrabungen hat man ja nun einiges über Zivilisation und Kultur der Garamanten erfahren, wovon gerade der Filmbericht handelt (falls wir denselben Film gesehen haben) z.B. von den Bewässerungssystemen (falls das zum Thema Garamanten gehört). Interessiert das niemand? Und eines will ich jetzt auf keinen Fall hören: "Sei mutig"! Nein, das ist eine Sache für Fachhistoriker. Wenn es keine gibt, bleibt der Artikel eben so, wie er seit 3 Jahren ist. --Peewit 21:13, 8. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Die Formulierung Herodot berichtet von der Reise einiger Berber vom Stamm der Nasamonen von der Cyrenaika durch die Sahara bis ins Land der Schwarzen (wohl in die Gebiete des Niger) müsste das nicht am Ende wohl in die Gebiete des Tschadbeckens die um den Tschadsee liegen oder wohl um Gebiete die in den heutigen Staaten Tschad und Niger liegen heißen? und zweite Frage Die Formulierung Als südlichste Stadt des Garamantengebietes gilt heute Ghat ist doch nichtsagend, vielleicht gefällt der Satz Als südlichste Stadt des Garamantengebietes gilt heute Ghat, wieweit der Staat der Garamanten nach Süden in das Tschadbecken erstreckte ist nicht bekannt --Assarhaddon 11:30, 06. Juli. 2011 (CEST)

Garamanten bei Herodot

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Entgegen der Aussage, dass die Garamanten Völker unterworfen haben und Handel trieben,, erwähnt Herodot (4,174) sie als menschenscheu und ohne Kriegswaffen. Kann es sein, dass es sich dabei um zwei gleichnamige Völker handelt? --Erik712 Diskussion 11:17, 23. Mär. 2024 (CET)Beantworten