Diskussion:Gaskognische Sprache

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Florian Blaschke in Abschnitt Zum Revert: Sprache oder Dialekt?
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Verwandt mit dem Baskischen?

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Der Artikel suggeriert, dass das Gaskognische mit dem Baskischen verwandt sein soll. Nach meinem Wissensstand ist das Baskische ein vorindoeuropäische, vermutlich autochthone Sprache, deren Verwandtschaftsbeziehungen immer noch sehr unklar sind. Kann das bitte jemand richtigstellen. P.S. Die Etymologie des Namens (Herkunft von wasko) ist natürlich unbestritten. Vielen Dank --Computerkid (Diskussion) 13:22, 30. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Ehrlich gesagt kann ich nicht erkennen, wo der Artikel eine Verwandtschaft suggerieren sollte.
Der Artikel suggeriert, dass die ethymologische Herkunft der Wörter "baskisch" und "gaskognisch" wohl die gleiche sei, nicht jedoch die Sprache.

Desweiteren wird die Substratsprache Aquitanisch erwähnt welche in der Tat mit dem Baskischen verwandt ist. Diese Substratsprache und die baskische Adstratsprache sind als höchstwahrscheinliche Ursachen dafür, dass das Gaskognische sich von den anderen okzitanischen Dialekten (ob das Gaskognische ein Dialekt oder eine eigene Sprache ist, ist eine andere Diskussion, die ich hier mal gerne ausklammere aber nicht ungenannt lassen will) so stark unterscheidet unbedingt zu nennen, dass das Gaskognische eine romanische Sprache ist, ist im Artikel klar genug, eine Verwandtschaftssuggestion entsteht nur, wenn man das Aquitanische und das Gaskognische gleichsetzt. Also die Sprachen der Gascogne vor und nach der Romanisierung. Meines Ermessens nach ist der Artikel klar genug darin das Gaskognische in diesem Kontext richtig einzuordnen.--Nirmaz (Diskussion) 01:37, 2. Okt. 2017 (CEST)Beantworten

Zum Revert: Sprache oder Dialekt?

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Hier ein paar Quellen zum Für und Wider.

Die französische Regierung behandelt Gascognisch als okzitanischen Dialekt: [1]

Für die Unesco jedoch ist Gascognisch durchaus eine eigene Sprache: [2] (Gascon suchen; wird angezeigt). Die EU bezieht sich in einem Positionspapier auf die UNESCO [3]

In diesem Sinn ist es sowohl POV, Gaskognisch eine Sprache zu nennen als auch, sie einen Dialekt zu nennen. Ab einer bestimmten Nähe vom zwei Sprachen ist das auch Politik.

(So ist Luxemburgisch zwar viel mehr vom Französischen beeinflusst wie Trierer Moselfränkisch, aber sein Status aus Umgangssprache eines unabhängigen Staates bestimmt die Behandlung als eigene Sprache deutlich mit. Oder dass Slowakisch eine eigene Sprache ist und kein tschechischer Dialekt, liegt zum großen Teil daran, dass die Slowakei in der K&K-Monarchie ein Teil Ungarns war und sich die Jungslowaken nicht gegen die Magyarisierung wehren wollten, um dann einer Tschechisierung anheimzufallen. Hätte die Slowakei damals der böhmischen Krone unterstanden, gäbe es heute möglicherweise kein Slowakisch.) --Curryfranke (Diskussion) 13:35, 27. Mai 2019 (CEST)Beantworten
Der strukturelle sprachliche Abstand des Gaskognischen zum Rest des Okzitanischen ist allerdings nicht zu unterschätzen – es weist auffällige Eigenentwicklungen auf, auch im Kontext der okzitanischen Varietäten in der Gesamtschau, und ist ähnlich divergent wie das Katalanische. Auch das Slowakische, das sogar aus mehreren deutlich unterschiedenen Dialektgruppen besteht, weist einen erheblichen strukturellen Abstand zum Tschechischen auf und mehrere teils schon sehr alte divergente Entwicklungen – m. W. sogar vereinzelt (in der zentralen Dialektgruppe, glaube ich) solche, die eher mit dem (westlichen) Südslawischen zu vergleichen sind und neben anderer Evidenz zeigen, daß auf dem Gebiet des heutigen Ungarn einst ein Übergangsgebiet zwischen West- und Südslawisch lag; anders als das sehr typisch westslawische Tschechische liegt das Slowakische nicht nur geographisch, sondern auch dialektologisch innerhalb des Slawischen zentral. Beim Luxemburgischen liegt linguistisch gesehen letztlich einfach ein relativ willkürlicher Ausschnitt aus dem moselfränkischen Dialektkontinuum vor, der stärker vom Französischen beeinflußt ist als der Rest des Dialektkontinuums.
Ein ähnlicher Fall wie das Gaskognische oder Slowakische ist das Ukrainische, das sich zwar erst ab dem 12. oder 13. Jahrhundert aus dem bis dahin noch einheitlichen Altostslawischen der Kiewer Rus’ herauszulösen begonnen hat, und wo die gegenseitige Verständlichkeit mit dem Russischen immer noch hoch ist, das aber trotz der engen Verwandtschaft mit den russischen Dialekten und auch dem Weißrussischen ein ganz klar eigenständiges Gepräge aufweist. Auch die mongolischen Sprachen, wo sich die Spracheinheit gar erst im 13. Jahrhundert oder später aufzulösen begonnen hat, sind trotz ihrer immer noch sehr engen Verwandtschaft untereinander strukturell deutlich voneinander verschieden und werden daher allgemein als Einzelsprachen und nicht etwa als Teile eines großen Dialektkontinuums „Mongolisch“ (also Dialekte einer Einzelsprache „Mongolisch“) klassifiziert, auch auf struktureller und nicht nur soziolinguistischer Grundlage. --Florian Blaschke (Diskussion) 14:38, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten

Auf Althochdeutsch hieß die Gascogne zwar Wasconaland [1], aber das kommt natürlich von lateinisch Vascones und ist wohl kein Vorläufer von "Gascogne". --Curryfranke (Diskussion) 22:15, 23. Nov. 2019 (CET)Beantworten

@Curryfranke: Im Altfranzösischen ist wa- (so noch in den nördlichen Dialekten wie im Altpikardischen und Altnormannischen) über gua- zu ga- geworden. Beispiele: g(u)arder neben altnordfranzösisch warder und g(u)aloper neben altnordfranzösisch waloper, woraus englisch wallop. --Florian Blaschke (Diskussion) 12:04, 20. Nov. 2021 (CET)Beantworten
  1. https://books.google.at/books?id=IGSMDwAAQBAJ&pg=PA22&lpg=PA22&dq=althochdeutsch+waskon&source=bl&ots=VTmz5c3U69&sig=ACfU3U0whXtWVwVGAeocl0KRp0uaHwOMVg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwibw4OKnoHmAhXS3KQKHUHIDEQQ6AEwAXoECAoQAQ#v=onepage&q=althochdeutsch%20waskon&f=false