Diskussion:Gerhard Steidele
Interviews gehören eigentlich nicht in die Artikel. Hier sollte das wesentliche zusammengefaßt und gekürzt werden. 1-2 knappe Zitate können in den Artikel, aber auch nur, wenn diese mindestens so bekannt sind wie die Person oder sie besonders gut präsentieren. Ich habe daher das Interview aus dem Artikel entfernt und hierher kopiert. --Mkill 00:28, 12. Mai 2006 (CEST)
Interview mit Gerhard Steidele
[Quelltext bearbeiten]„Auf der Matte brennt in mir ein Feuerwerk“
Gerhard Steidele trainierte Anfang April 2006 für drei Tage die Judoka aus der Region Münchberg.
Gerhard Steidele, geschätzte 1,60 m groß, ist ein Leichtgewicht im Judo. Mindestens die Hälfte der Judoka, die er trainierte, überragte ihn deutlich. Zum Aufwärmen lief er mit den Judoka durch die Halle, machte Bodengymnastik und Dehnübungen, und er schien dabei kein wenig ins Schwitzen zu kommen. Gerhard Steidele ist extrem gelenkig, und sein Körper ist "fit wie ein Turnschuh".
Nach den Aufwärmübungen ging es nahtlos ins Judotraining über. Dabei gelte stets das Grundprinzip: „Angriff, Weiterführen, Übernehmen“, erklärte Steidele. Zunächst wurden also Standtechniken geübt, die ins Randori am Boden übergingen.
Unter dem Motto "Kämpfen wie ein Weltmeister" demonstrierte Steidele danach seine Spezialtechniken. Was sein Judo so weltmeisterlich-gut macht, konnte dabei jeder seiner Schüler am eigenen Leib erfahren.
In einem abschließenden Interview schilderte Gerhard Steidele, was ihm Judo persönlich bedeutet.
Herr Steidele, wie wichtig ist Judo in ihrem Leben?
Gerhard Steidele: Judo ist mein Leben. Mit 17 Jahren habe ich erstmals Erwachsene „durchgehauen“ und selbst als ich nach dem Studium bei einer amerikanischen Firma 60 Stunden pro Woche gearbeitet habe und in Japan, den USA oder den Niederlanden unterwegs war, hatte ich meinen Judoanzug immer dabei.
Und wie sind Sie Diplom-Trainer geworden?
Gezwungenermaßen. Mit 54 wurde ich arbeitslos. Ich sagte mir „Judo ist das, was du am besten kannst“ und habe mich zum Trainer ausbilden lassen. Seitdem mache ich das beruflich. Ich habe null Stress und die Arbeit macht mir so richtig viel Spaß.
Wie oft üben Sie?
Ich stehe jeden Tag auf der Matte. Wenn ich drei, vier Kurse hintereinander gebe, so wie im Moment, bin ich aber ganz schön ausgepowert.
Wann haben Sie mit Judo angefangen?
Erst mit 16 Jahren. Es kommt nicht auf das Alter an, sondern auf die Körperbeherrschung, die Koordination und darauf, welche Einstellung man hat. Ich muss in einem Kampf da stehen können, wo der Gegner mich nicht vermutet. Das ist gleichzeitig auch das Schwerste beim Judo. Den Kopf frei zu haben und die Technik so zu beherrschen, dass der Einsatz des Körpers automatisch abläuft.
Wie war das, als Sie Weltmeister wurden?
Das war 2004 in Wien und 2005 in Toronto in der Altersgruppe „60 bis 64 Jahre“. Ich haue nicht so gerne mit alten Dackeln rum, bin ja selber einer. Ehrlich gesagt, würde ich gerne gegen Jüngere antreten. Auch weil ich mir sicher bin, dass ich 90 Prozent von ihnen besiegen würde.
Wo nehmen Sie in Ihrem Alter diesen Elan her?
Wissen Sie, ich bin ganz einfach damit geboren. Den Spaß an der Bewegung werde ich sicherlich niemals verlieren. Wenn ich auf der Matte stehe und ich merke, es passt, brennt ein Feuerwerk in mir.
(Quelle: Frankenpost vom 06.04.2006)