Diskussion:Gerold-Verlag
Rechercheergebnisse zu Gisela Schertling
[Quelltext bearbeiten]Hallo @AnPa28, vielen Dank fürs Anlegen dieses Artikel, gerade als ich an einer Erweiterung des Artikels Gisela Schertling, einer Erbin des Gerold-Verlags arbeitete! Ich habe mich sehr gefreut, als der Link plötzlich zu passenden Inhalten führte.
Vielleicht kann ich aus meinen Recherchen noch nützliche Informationen zum Gerold-Verlag beisteuern.
„Vielleicht war es Zufall, aber wohl eher ein politisches Singal, dass just in der Zeit, in welcher in München der Prozess gegen Gisela Schertling vorbereitet wurde, die traditionsreiche „Pößnecker Zeitung“ im Zuge einer Neuordnung des Zeitungswesens aus dem „Gerold-Verlag“ herausgelöst wurde und ab 1. April 1943 fortan unter gleichem Namen als Parteizeitung „Amtliches Mitteilungsblattes des Kreises Rudolstadt-Saalfeld der NSDAP Verkündungsblatt sämtlicher Behörden“ im „Verlag Schmitz & Co. KG“ Saalfeld erschien. Nur die in der Bevölkerung sehr beliebte Beilage „Heimat im Bild“ verblieb beim Gerold-Verlag.“
Auf der Seite ist ein Ausschnitt, augenscheinlich ein Scan der letzten Ausgabe der Pößnecker Zeitung im März 1943, die ich möglicherweise einscannen und als Bild auf Wikimedia Commons hochladen könnte. Wenn Interesse besteht, können wir das prüfen. Der Text ist spürbar propagandistisch, insofern auch ein Zeitzeugnis, enthält aber auch ein paar wichtige Daten:
„Abschied
Mit dieser Ausgabe folgt die 115 Jahre alte „Pößnecker Zeitung“ den unabweisbaren Gesetzen des totalen Krieges und stellt ihr Erscheinen in der bisherigen Form ein. Als stolze Dienerin an der Idee des Nationalsozialismus stellt sie nun die Tat hinter das Wort, das mahnend, fordernd, verpflichtend, rufend oder führend, Wegbereiter in zielgerichteter Pressearbeit gewesen ist.
Einen weiten Weg hat dieses Blatt durchmessen, als es, lebensschwach und hinfällig, ein Quartblättchen bescheidensten Ausmaßes, am 6. Januar 1828 zum ersten Male erschien. Aus den “Pößnecker Wöchentlichen Nachrichten“ wurde dann am 7. Januar 1832 das „Pößnecker Wochenblatt“, dem am 1. Januar 1881 der verpflichtende Titel „Pößnecker Zeitung“ folgte.“
Karl Ernst schreibt weiter:
„Im März 1946 wurde [Gisela Schertling] offiziell als Opfer des Faschismus anerkannt. Dieser Status sicherte ihr eine Zuwendung von 200 RM monatich aus ihren Anteilen am Gerold-Verlag zu. Sie setzte sich mehrfach auch für den Erhalt der Eigentumsanteile ihrer Schwestern und der Kinder von Rudolf Schertling, aber der Verlag wurde im Oktober 1945 beschlagnahmt und 1947 enteignet.“
Als Quelle ist im Artikel zum letzten Abschnitt wiederum angegeben: Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar, Thür. Landeskommission zur Durchführung der Befehle 124/126 Nr. 5737, Bl. 50r - 54r, 141,
Was mich für Gisela Schertling interessiert: War Rudolf Schertling der Bruder von Paul Schertling?
--Frupa (Diskussion) 08:22, 1. Jun. 2024 (CEST)
- Hallo, Frupa,
- Danke für die Erstellung des Artikels über Gisela Schertling und den zeitlichen Aufwand, den du dafür betrieben hast.
- Zu deinen Anmerkungen:
- 1. Ich empfehle, mit deinem Wissen, einen extra Artikel über die Pößnecker Zeitung anzulegen. Alle notwendigen Informationen dazu sind in den von dir zitierten Texten enthalten, dazu gibt es sicherlich noch weitere Rahmendaten in der Zeitschriftendatenbank.
- Ansonsten werde ich das dann nach einiger Zeit bewerkstelligen. Da gehören auch die speziellen Zitate oben hin.
- Ich möchte den Verlagsartikel nicht mit für die Gesamtgeschichte nicht so zentralen Informationen zustopfen.
- Die Angaben zur Zeit 1945 und 1947 sind dagegen wichtig, weil ich genau darauf ein spezielles Interesse habe.
- 2. Ich bin grundsätzlich kein besonderer Freund der Zeit von 1933 bis 1944 und versuche mich damit auch nicht mehr als irgend nötig zu befassen.
- Deshalb würde ich auch lieber einen Scan der Zeitung aus einer früheren Zeit bevorzugen, falls es da noch Bezüge zu Gisela Schertling gibt.
- Aber du kannst es machen, wie du es für richtig hältst.
- Ich möchte nur nicht unnötig, mir äußerst schädlich erscheinende Texte verbreiten und popularisieren.
- 3. Zu Paul und Rudolf Schertling:
- Ja, ich vermute, dass sie Brüder waren.
- Sie wurden als gleichberechtigte Nachfolger von Ernst Scherling 1935 genannt.
- Bei Verlagen war es in dieser Zeit üblich, dass die Söhne gemeinsam oder einzeln als Erben des vorherigen Besitzers eingesetzt wurden. Ansonsten hätte es immer Hierarchien gegeben, z. B. bei Cousins oder Onkel und Neffe.
- Du kannst die dir wahrscheinlich bekannten Datenbanken Ancestry und geni durchsuchen, auch Gedbas hat manchmal einige hilfreiche Informationen. Ansonsten empfehle ich Börsenblatt digital, mit der Sucheingabe bei Volltext Schertling Pößneck findest du zu den betreffenden Jahren wahrscheinlich noch Informationen über den Verlag und manchmal auch persönliches zu den Verlegern (zum Beispiel bei Jubiläen).
- So, das ist von mir erst mal alles.
- Ich werde mich hier voraussichtlich nicht noch einmal melden, weil ich Diskussionsseiten nur selten besuche, was aber überhaupt keine Wertung zu deiner sehr fleißigen Tätigkeit hier ist.
- --AnPa28 (Diskussion) 10:04, 1. Jun. 2024 (CEST)