Diskussion:Geschichte Südtirols/Archiv/2004

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Letzter Kommentar: vor 19 Jahren von Emes in Abschnitt SPÖ und Paket
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drei Geschichten Südtirols

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  • Tirol befindet und befand sich als Durchreiseland stets im Gerangel der angrenzenden Mächte und hat sich einigen Einmischungen von aussen widersetzt. Der Befreiungskrieg gegen Napoleons Armee kann als identitätsstiftendes Moment in der Tiroler Geschichte gesehen werden.
  • Diese Identität ist aus heutiger Sicht nicht mehr vertretbar. All die Jahre in zwei unterschiedlichen Staaten, unterschiedlichen Schulsystemen, anderen Medienlandschaften etc. haben selbst die deutschsprachigen Südtiroler traditioneller Denkart anders geprägt, als ihre Nord- und Osttiroler Nachbarn. Durch die faschistische Italianisierung Südtirols änderte sich außerdem die ethno-soziale Struktur des Landes.
  • Heutige Südtiroler Identität ist mindestens (gleich den Sprachgruppen) dreigeteilt, meiner Meinung nach, aber sehr diffus zu sehen. Eine jede Vereinfachung birgt die Gefahr der Gleichschaltung von Unterschieden. Im Endeffekt kann nur gesagt werden, dass eine generelle Identitästkrise und eine Identitätsfrage im Raum stehen, die nach wie vor zu politischen Radikalisierungen führen.
  • Von staatlicher und lokalpolitischer Seite wird eine Einteilung in Sprachgruppen weitergeführt. Politisch korrekt sollte man daher von deutsch-italienisch-und ladinischsprachigen Südtirolern sprechen, wobei natürlich jede Gruppe, von kosmopolitischen (wir sind alles Europäer)bis (mir sein mir vs Siamo in Italia) nationalistischen und sogar rassistischen Meinungen zur Nationalität in sich trägt.

Liebe Grüße, dAn


Hallo dAn (habe keine Benutzerseite von Dir gefunden) freut mich zu sehen, dass es aktive und kompetente wp-Mitarbeiter in Südtirol gibt... ich finde es wichtig, in de:Wikipedia die Präsenz deutschsprachiger Menschen außerhalb von DE/CH/A zu stärken. Es gibt eine Benutzerliste Wikipedia:Die Wikipedianer/nach Ländern, wo noch kein/e Südtiroler/in eingetragen ist. Willst Du Dich vielleicht eintragen? Damit man weiß, wen man als kompetenten Fachmann ansprechen kann, und natürlich auch zu Eurer regionalen Vernetzung untereinander? Grüße, --Magadan 14:02, 21. Sep 2004 (CEST)

1918 und Ortsnamen

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Daß die Brennergrenze darauf zurückgehen soll, daß Österreich einen Tag zu früh den Waffenstillstand angetreten habe, höre ich hier zum ersten Mal. Gibt es dafür Belege, bzw. dafür, daß die Alliierten anderenfalls ihr Versprechen an Italien nicht wahrgemacht hätten? Vielleicht kann der Autor dazu noch den einen oder anderen Satz sagen. Matthias 19.12.04.

Zwei kleine Anmerkungen möchte ich beitragen:

  1. Stimmt vollkommen. Die "Vittoria" (der Sieg) der italienischen Truppen, also der "Einmarsch" in Südtirol, gelang erst, als die österreich-ungarischen Truppen sich "auf der Heimreise" befanden - praktisch kampflos, da ja keiner mehr zur Gegenwehr "anwesend" war. Die verlässliche Quelle dafür war mein Großvater - immerhin Kaiserjäger.
  2. ich würde im Artikel einen kleinen Hinweis einbauen, wie Tolomei die italienischen Namen erfunden hat: durch Pseudo-übersetzung(Longomoso für Lengmoos), durch Italienisierung von vorhandenen Namen (so wurde aus dem ladinischen Urtijëi für St.Ulrich das italienische Ortisei) oder, wenn alle Stricke reissen, durch "Übernahme" des Ortspatrons (so in Reinswald geschehen, wo die Kirche dem Hl.Martin geweiht ist). Ich möchte keine Polemik vom Zaun reissen was die derzeitige "Ortsnamensregelung" angeht - sondern lediglich festgestellt wissen, wie es zu diesen Namen überhaupt gekommen ist.

ODY @Ody:

Über die Vorgangsweise Tolomeis wird im Artikel: Prontuario dei nomi locali dell'Alto Adige berichtet, ich werde einen entsprechenden Verweis einbauen
--emes 17:17 23.12.2004 (CET)

Ja, dies ist eine historisch erwiesene Tatsache. vgl. "Kapitel 1: Teilung und Annexion" im im Artikel verwiesenen Werk "Südtirol Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart" Metal 21:50, 26. Dez 2004 (CET)

Diese Sichtweise ist hochgradiger Unsinn. Schaut man sich die Ziel der italienischen Irredenta an, schaut man sich die Londoner Verhandlungen an, dann ist klar ersichtlich, das a) die Brennergrenze ein italienischer Traum schon seit der italienischen Einigung Mitte des 19. Jahrhunderts gewesen ist und b) die Brennergrenze von den Allierten zugesichert und eine Grundbedingung Italiens für den Kriegseintritt auf Seiten der Allierten gewesen ist.

Es wird doch nicht ernsthaft jemand glauben, daß die Allierten diese Zusage gegen Italien hätten zurückgezogen, unter welchen Umständen auch immer.... -- NilatsFesoj

SPÖ und Paket

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Metal würde gern im Kapitel 1948-1972 einen Abschnitt zum Ergebnis der Paketabstimmung im Wiener Nationalrat einfügen.

Es geht dabei vor allem um das Verhalten der SPÖ, die 1971 regiert hat (siehe Bruno Kreisky) und aus verschiedenen Gründen (siehe Südtirol-Paket am 2. Autonomiestatut mitgeschrieben hat, bei der Abstimmung aber anscheinend gegen das Paket gestimmt hat. Das Paket wurde aber mit den Stimmen der ÖVP und FPÖ offenbar doch knapp ratifiziert.

Ich denke, dass dies ein Problem der österreichischen Innenpolitik ist und mit Südtirols Geschichte wenig zu tun hat.

--emes 9:13 Uhr 29. Dez. 2004 (CET)

Nun, wenn wir den Teil so belassen nicht unbedingt. Ursprünglich war ja der Ratifizierungsvorgang zum Paket in meiner Version sehr viel ausführlicher. Da würde dies schon eine Rolle spielen, nun nicht mehr.
Wenn der Vorgang zwischen Entwurf und Abstimmung, genauer erwähnt werden soll, ist dies durchaus relevant, wie diese bescheidene Mehrheit, über die wichtigste, Südtirol betreffende Abstimmung seit Jahrzehnten, damals zu erklären ist. Zu erwähnen ist, das dem die Zustimmung der SVP vorausging, so das an und für sich anzunehmen ist, das die Abstimmung nur Formsache darstellen würde, was aber nicht so war Metal 20:31, 29. Dez 2004 (CET)
Man müsste die Paasage wenn dann eher in den Artikel Südtirol-Paket einfügen. Was mich aber irritert, ist die Tasache, dass es im autonomiefeindlichen römischen Parlament eine breite Zustimmung (?) gab, während die Österreichische Regierung, die dringend auf einen Abschluss der Verhandlungen wartet, gegen den Abschluss gestimmt haben soll. Hilfreich wäre natürlich zu wissen, wann genau die verschiedenen ABstimmenungen stattgefunden haben und ob die in Wien in den Wahlkampf von 1971 gefallen ist, ich kann mich natürlich nicht an diese Ereignisse erinnern, da damals noch nicht Zeitung lesen konnte ;-) --emes 22:06, 29. Dez. 2004 (CET)Beantworten

Ich fass das mal kurz zusammen:

  • 21. September 1961: Neunzehner Kommission trifft sich erstmals
  • 10. April 1964: Ergebnisse der Kommission werden an Aldo Moro überreich
  • 16. Dezember 1964: Die Außenminister Kreisky und Saragat treffen sich in Paris (Geheimkonferenz) und erzielen eine grundsätzliche Einigung
  • 8. Jänner 1965: Kreisky trifft sich in Innsbruck mit Vertretern aus Nord- und Südtirol und empfiehlt die Annahme des Pakets. Dies wurde jedoch bereits im Vorfeld des Treffens abgelehnt, ohne Kreisky darüber zu informieren (vermutlich Ursache für Verhalten der SPÖ später). Dieser verliert darauf hin erzürnt jegliches Interesse an der Südtirolpolitik.
  • 1966: ÖVP stellt alleine die Regierung, die SPÖ geht auf Totalopposition (u.a. auch Spaltungsversuche der SVP); weitere Treffen der ÖVP Regierung, Fragen um internationale Verankerung des Pakets usw.
  • 13. Mai 1969: Die Außenminister Pietro Nenni und Kurt Waldheim treffen sich bei der Ministerkonferenz des Europarates und einigen sich über den Operationskalender
  • Oktober 69: Der SVP Parteiausschuss empfiehlt mit 41 zu 23 Gegenstimmen der Landesversammlung die Annahme des Operationskalenders zu empfehlen.
  • 22. November 1969, Landesversammlung der SVP im Meraner Kursaal. Die Paketbefürworter (Magnago, Riz, Volgger usw) setzen sich am Ende nach 18 Stunden Debatte durch. Abstimmungsergebnis: dafür 583 (52,8%), dagegen 492.
  • 30. November 1969: Waldheim und Moro einigen sich in Kopenhagen über den Zeitplan zur Durchführung des Operationskalenders
  • 3. Dezember 1969: Ministerpräsident Rumor bringt den Operationskalender im italienischen Parlament zur Abstimmung: dafür 269, dagegen: 26, Enthaltungen: 88
  • 8. Dezember 1969: Italien zieht das EWG Veto zurück
  • 15. Dezember 1969: Abstimmung im Nationalrat. Bundeskanzler Klaus (ÖVP) bringt die Abstimmung ist österreichische Parlament. SPÖ legt einen Antrag vor, wonach alles, vom Pariser Vertrag bis zum Paket, dem IGH vorgelegt werden sollte. Dieser wird mit Regierungsmehrheit der ÖVP abgelehnt. Dafür: 79 (73 der SPÖ und 6 der FPÖ), dagegen: 83 (ÖVP).
  • 1970: Kreisky wird Bundeskanzler einer Minderheitsregierung
  • 137 Gesetzesänderungen, davon 97 durch Verfassungsgesetze
  • 10. November 1971: Wichtigste Änderung, durch Änderung des Autonomiestatutes (in Kraft getretreten 20. Jänner 72)

Metal 13:29, 30. Dez 2004 (CET)

Bist du bereit ein Kapitel der lange Weg zum neuen Auonomiestatut im Artikel Südtirol-Paket zu erstellen? Du könntest die Daten oben verwenden ich zweifle nur am Datum der SVP-Versammlung --emes 18:54, 30. Dez. 2004 (CET)Beantworten


Das Datum stimmt, ich habs gerade gegengeprüft. Vergleiche [1]. Den Artikel kann ich schreiben, ja. --Metal 23:04, 30. Dez 2004 (CET)