Diskussion:Globales Finanzsystem
Die Rolle der EZB (billiges Geld) und die Insolvenzgefahren Tausender von Unternehmen bei Zinsanstieg / Kreditvergabeklemme der Banken wegen Eigenkapitalunterschreitung
[Quelltext bearbeiten]Was mir in dem Artikel fehlt, ist die von diversen Ökonomen ausgesprochene Kollabierungsgefahr des Systems aus den einleitend genannten Gründen; etwa eine Auswertung der Analysen eines Hans-Werner Sinn, Thomas Mayer oder auch Markus Krall könnten da doch hilfreich sein, oder nicht? Ich bin kein Ökonom und weiß daher nicht, wie andernfalls nach einem für mein Dafürhalten dringend benötigten Lemma Ausschau gehalten werden kann. Passt das hier hinein? VG --Stephan Klage (Diskussion) 21:35, 22. Sep. 2018 (CEST)
- Das ist ein weites Feld. Kannst Du mir ein paar Lesetipps geben? --Pass3456 (Diskussion) 21:53, 22. Sep. 2018 (CEST)
- Wenn ich wieder zurück bin - in ein paar Tagen. ;-) --Stephan Klage (Diskussion) 22:20, 22. Sep. 2018 (CEST)
Gegen null tendierende Einfluss der teilweise pseudo-staatlichen Zentralbanken gegenüber Bankster-Komplex
[Quelltext bearbeiten]Die Bedeutung der Zentralbanken, sofern sie überhaupt staatlich sind wird weit überschätzt, da mit der Ausgabe von Noten und Münzen das Volumen der von ihr beeinflussbaren Geldmenge in den meisten Ländern nicht einmal 10% erreicht.--2003:C5:73C2:E100:78A7:E0FC:6925:56AD 12:08, 13. Nov. 2018 (CET)
- Hier mal ein sehr interessanter Gastbeitrag von Benjamin Braun [1]. Die Zentralbanken können die Geldmenge indirekt durch Zinssteuerung und Bankenaufsicht steuern. --Pass3456 (Diskussion) 20:01, 13. Nov. 2018 (CET)
- Guter Artikel aus dem klar wird, dass bis 2005/2006 die Bundesbank quasi behauptete, dass die Erde ein Scheibe ist und 82% der Deutschen glaubte oder glauben immer noch an das Märchen, dass der wesemtliche Teil der Geldschöfpung in den Händen der Bundesbank ist.--2003:C5:73C2:E100:C1A5:A56E:A7EB:86A 08:19, 14. Nov. 2018 (CET)
Review 09.2018 - 02.2019
[Quelltext bearbeiten]Das Globale Finanzsystem ist das Zusammenspiel von regulierten Finanzinstitutionen (z. B. Banken, Versicherungen), wenig bis nicht regulierten Schattenbanken (z. B. Hedge Fonds, Private Equity), der nationalen und supranationalen Finanzmarktaufsicht, der Zentralbanken und internationaler Organisationen wie z. B. dem Internationalen Währungsfonds. So leihen z. B. Zentralbanken Geld an Banken, Banken leihen Geld an Hedge Funds, Private Equity Institutionen und Regierungen. Die Wechselbeziehungen dieser Kredite erzeugen ein globales systemisches Risiko. Deshalb konnte z. B. aus der amerikanischen Subprime-Krise die internationale Finanzkrise ab 2007 werden.
Die Bedeutung des Globalen Finanzsystems erhöhte sich durch zunehmende Globalisierung, die durch technische Innovationen wie Telekommunikation und Internet einerseits und den Sieg des Modells der Freien Marktwirtschaft andererseits befördert wurde. Die Bedeutsamkeit des Globalen Finanzsystems zeigt sich auch dadurch, dass seit den 1970er Jahren das Volumen des internationalen Kapitalverkehrs 100 mal so hoch ist wie das Volumen des internationalen Güterverkehrs.
Das Thema klingt erst mal dröge, hat aber allerhöchste Relevanz auch für den einfachen Bürger. Wegen der Komplexität des Systems kommt die internationale Politik den Entwicklungen selbst im trial and error Verfahren kaum hinterher. Mit den leicht polemischen Worten der britischen Ökonomin Susan Strange formuliert:
“Heute wie damals ist meine Sorge nicht technischer Natur – bezogen auf die Effizienz des Systems -, sondern bezogen auf die sozialen und politischen Aspekte, bezogen auf die normalen Menschen, die niemals gefragt wurden, ob sie ihre Arbeitsplätze, ihre Ersparnisse, ihr Einkommen in dieser kasinoartigen Form des Kapitalismus aufs Spiel setzen wollten.”
„My concern, now as it was then, is not technical – with the efficiency of the system – but social and political, with the consequences for ordinary people who have never been asked if they wanted to gamble their jobs, their savings, their income in this casino form of capitalism.“
Den Artikel stelle ich bewusst nicht im Zustand höchster Vollendung, sondern in einem Zustand vollendeter Basics mit ein paar Sahnehäubchen ins Review. Ich erhoffe mir von dem Review Hinweise in welche Richtung(en) der Artikel noch vertieft werden sollte. Mittelfristig wird eine KALP-Kandidatur angestrebt. -- Pass3456 (Diskussion) 20:11, 22. Sep. 2018 (CEST)
- Karsten11 und Marinebanker könnten ein paar hilfreiche Kommentare haben. --Der-Wir-Ing („DWI“) 20:40, 22. Sep. 2018 (CEST)
Ich fange einmal unten bei der Literatur an: Solch ein Artikel über ein doch sehr allgemeines Thema sollten auf wissenschaftlichen Standwerken basieren. Die beiden genannten Werke scheinen mir vom Titel her eher sehr spezielle Aspekte des Themas darzustellen. Jetzt aber von vorn: Die Definition liest sich schwammig: Was ist "das Zusammenspiel". Wichtig ist, die Definition mit der von Finanzsystem abzustimmen. So ist z.B. die Nennung der Akteure im Definitionssatz sinnentstellend verkürzt. Der zweite und dritte Absatz der Einleitung ist nicht sinnvoll. Hier müssten die wichtigsten Aspekte des Artikels stehen. Dies scheint mir nicht der Fall zu sein. Und die Sätze sind auch nicht neutral. Klar erzeugen Kredite ein systemisches Risiko, das ist aber etwas anderes als das systemische Risiko eines konkreten Globalen Finanzsystems. "Die Bedeutung des Globalen Finanzsystems erhöhte sich" ist zwar richtig. Enzyklopädisch wäre eher "Die Bedeutung des Globalen Finanzsystems hängt von (z.B. dem Umfang des internationalen Handels, der internationalen Zahlungsverkehrsaktivitäten, der Handelbarkeit der Währungen o.ä.) ab". So spiegelt der Eingangsabsatz eine sehr verallgemeinerte Sicht der aktuellen Lage dar. Zum Geschichtsteil: Ich denke, der setzt zu spät ein: Wenn es schon vorher Weltwirtschaftskrise (Begriffsklärung) gab, muss es soch irgendwie auch vorher schon ein Globales Finanzsystem gegeben haben. Ich hätte dies spätestens mit der Efindung des Wechsel (Urkunde) gesehen, es gibt aber bestimmt auch Meinungen in der Literatur, dass dies mit den Phöniziern begann. Auch Handelsabkommen (eine wichtige regulatorische Grundlage des Globalen Finanzsystems) beschriebt die Geschichte von einem früheren Startpunkt aus. Das Problem beim Geschichtteil ist, dass dieser sehr lückenhaft ist, eine vollständige Darstellung jedoch sicher den Artikel sprengen würde. Wesentlich wäre aber imho für die Nachkriegszeit auf jeden Fall noch die Ergänzung der Entstehung des Euromarktes in den 1960er und 70er Jahren, die Schuldenkrisen wie der Lateinamerikanische Schuldenkrise und das Finanzsystems des Ostblocks im Rahmen des Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (mit dem Instrument des Transferrubel etc.). Der Absatz "Heutiges Globales Finanzsystem" ist nicht sehr gut. Statt zu beshreiben, was ist, stellt er (oft wertend) Teilaspekte ohne Kontext nebeneinander. Das es "nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems viel häufiger zu internationalen Finanz- und Währungskrisen" kam, ist eine mutige Behauptung, "in den 1990er Jahren warb der IWF zudem (in Übereinstimmung mit der zeitgenössischen Finanzmarkttheorie) für eine Deregulierung des Kapitalverkehrs." ist sicher richtig, die Deregulierung hatte aber in den 1980er Jahren (völlig unabhängig vom IWF) ihren Höhepunkt, womit die Aussage eher seltsam wirkt, "Mit der Abschaffung der Kapitalverkehrskontrollen in fast allen OECD Staaten entfielen die gesetzlichen Grenzen zwischen den heimischen und den internationalen Kapitalmärkten" ist zeitlich wieder ein Sprung zurück und vor allem sehr lückenhaft, da es ja weiterhin massive rechtliche Unterschiede in Bezug auf z.B. Steuern und Regulierung gab. Der Absatz "In Abkehr von den Vorstellungen der Architekten des Bretton-Woods-Systems ..." ist nicht enzyklopädisch: Das rhetorische Mittel, verstorbenen Autoritäten unsere eigene Meinung in den Mund zu legen ("Für diese Situation hätten Keynes und White eine Architektur empfohlen") sind (selbst als Zitat) nicht enzyklopädisch, die drei Bulletpunkte dahinter sind sicher kein Konsens unter Ökonomen sondern eine konkrete Wertung, die einer Zuschreibung bedarf. "das Volumen der internationalen Kapitalmärkte übersteigt um ein Vielfaches das weltweite BIP" ist (gezogen auf die Bestandgröße "Markt" falsch, gemeint sind sicher die Flussgrößen Zahlungsverkehrsvolumen o.ä.). "Es gibt aber punktuell Ansätze zu einer freiwilligen internationalen Kooperation": Die Wertung punktuell ist sicher falsch, Kern des Artikels muss es ja gerade sein, diese Ansätze darzustellen (zwei wichtige folgen ja in den Folgeabsätzen). Was ist hier zu tun: Hier gehört eine wertungsfreie Darstellung des Status quo hin. Einen Ausblick kann man in einem eigenen Absatz am Ende des Artikels machen. Absatz "Aktuelle Problembereiche": Allein die Überschrift ist wertend: Aus enzyklopädischer Sicht könnte man aktuelle Debatten/Konflikte/Entwicklungen o.ä. beschreiben. "Geldpolitik" : "Allerdings begrenzt die hohe Finanzmobilität und das Aufkommen von Finanzinnovationen die Möglichkeit der nationalen Notenbanken die nationale Geldmenge und Inflation zu steuern." Sorry, das ist Unfug. Im Gegenteil: Nach dem Ende von Bretton Woods sprach man von der Globalsteuerung und nutzte die Möglichkeit der nationalen Notenbanken die nationale Geldmenge und Inflation zu steuern intensiv. "Zugleich förderte die Globalisierung eine eher wachstumshemmende restriktive Geldpolitik." Ähhh??? Meine Kinder sind jetzt an der Uni und haben nie in ihrem Leben eine Zinserhöhung erlebt. Seit Jahrzenten betreiben die Notenbanken eine extrem lockere Geldpolitik bis hin zu der heutigen Nullzinspolitik. Ich glaube, dieser Satz (und die folgenden) beschreiben die Versuche Anfang der 1980er, die Inflation zu begrenzen und nicht wirklich die heutige Lage. Was fehlt: Es fehlt vor allem ein systematische Beschreibung des/der Systems/Systeme: Welche Funktion hat es (siehe z.B. Finanzsystem#Funktion_des_Finanzsystems), welche Akteure gibt es, welche Mechanismen gibt es, welche Alternativen gibt es. Dann fehlt (und das halte ich für ganz wesentlich) eine Darstellung des Zusammenspiels des Globalen und der Nationalen Finanzsysteme: Die Entscheidungen über Regulierung, Steuern, Gesetze, Geldpolitik etc. fallen weitaus überwiegend auf der nationalen Ebene (bzw. bei uns auch der der EU), auf Globaler Ebene führen diese nationalen Etscheidungen zu Wirkungen: Dieses Zusammenspiel wird nicht deutlich. Und es fehlt die Darstellung der Wirkung: Also die Verlinkung auf Artikel in denen die Wirkungen (z.B. grenzüberschreitendes Finanzierungsvolumen) beschrieben werden.--Karsten11 (Diskussion) 11:21, 23. Sep. 2018 (CEST)
- @Karsten11: danke für das umfangreiche Review! Damit habe ich die nächsten Monate gut zu tun :-) --Pass3456 (Diskussion) 11:38, 23. Sep. 2018 (CEST)
China und Russland: Aussage vom 22. März 2021
[Quelltext bearbeiten]Angesichts des westlichen Sanktionsdrucks kündigte der russische Außenminister Sergej Lawrow am 22. März 2021 an, dass Chinas und Russlands Regierungen ihre Abkopplung vom westlich dominierten globalen Zahlungsverkehr vorbereiteten.(Mathias Brüggmann, Dana Heide: Finanzsystem: Russland und China wollen sich vom globalen Zahlungsverkehr abkoppeln. In: handelsblatt.com. 22. März 2021, abgerufen am 27. März 2021. ) Es wäre gut, wenn jemand Zusammenhänge und Perspektiven einer solchen eventuellen Abkopplung im Artikel darstellen könnte. --Carolin 08:23, 27. Mär. 2021 (CET)