Diskussion:Gottfried von Meiss

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Beziehung zu Hans von Meiss-Teuffen

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In der Diskussion um den geheimnisumwitterten schweizerischen Einhandsegler spielt auch Gottfried von Meiss eine Rolle. Nach Angabe eines offenbar wohlinformierten Diskutanten, der aber nur unter wechselnden IP-Adressen auftritt, handle es sich bei Gottfried von Meiss um den älteren Bruder von Hans. Dann wäre wohl der Linzer Hofrat Oskar von Meiss-Teuffen, ein verdienter Funktionär des Segel- und Fechtsportes, 1945-47 Präsident des Union Yachtclubs Attersee ([1]) der Vater der beiden. Ich scheue aber davor zurück, solche Vermutungen auf schwankender Basis in die Artikeltexte einfließen zu lassen. --Robert Schediwy 18:33, 29. Mär. 2010 (CEST)Beantworten

Umfangreicher Beitrag zur Familiengeschichte in der Einleitung zu "Winds of Adventure" (nicht signierter Beitrag von 84.159.123.254 (Diskussion | Beiträge) 22:49, 3. Mai 2010 (CEST)) Beantworten

Danke für den Tipp. Ich zitiere aus Winds of Adventure, London 1953, S 13 "Father...had a keen interest in the arts , and wote well on history, poetry , and education. He was also an enthusiastic sailor - the first of our family, I think, to take to the water - and sailed a 6-metre international racing sloop and won many trophies". Damit ist Oskar als Vater etabliert. Die Mutter kam nach Meiss-Teiffens Beschreibung aus der österreichischen Jeunesse dorée der Habsburger Monarchie. Der zwei Jahre ältere Bruder Gottfried wird (ebenda) als unerreichbares großes Vorbild und Reibebaum genannt ("He was everything I was not and desperately wanted to be"). Auf S 14 wird der Segelsport als Profilierungsmögllichkeit des schulisch und beruflich weniger erfolgreichen jüngeren Bruders einbekannt und sogar das Projekt der Atlantiküberquerung auf eine Wette mit Gottfried zurückgeführt. Ich werde die entsprechenden Änderungen vornehmen.--Robert Schediwy 10:37, 18. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Vater Oskar

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Hofrat Oskar (* 20. November 1879 in Linz, †22. August 1946 ebenda) hatte nach einer eben im Web aufgefundenen Studie (NEUES ARCHIV für die Geschichte der Diözese Linz\. Beiheft:Johann Ruhsam: KONRAD SCHIFFMANN [1871-1941]Biographie und Bibliographie, Linz 1986, Liste der Biographien, S 18), siehe hier: [2], folgende Lebensdaten und Funktionen:

Vorreferent für Kaufmännisches und Gewerbliches Bildungswesen, Privatlehr- und Erziehungsanstalten, Bibliotheken, Kunst- und Denkmalschutz, war Landesrat für Volksbildungs- wesen, Ökonomisch-administrativer Referent des Landesschulrates, Leiter des Landesschul- und Kulturamtes, Obmann des Aufsichtsrates des Brucknerbundes für Oü., 1936/37 Leiter der Musikfeste "Kunst und Kultur im Brucknerland", und 27. - 30. 7.1946 des Brucknerfests zum 50. Todestag des Meisters.

Verdient vielleicht einen eigenen WP-Eintrag, war übrigens mit so einer Karriere sicher (auch) österreichischer Staatsbürger - gleiches dürfte zu Beginn für die Söhne gelten. --Robert Schediwy 08:34, 23. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Würdigung zu Gottfried von Meiss in der NZZ vom 1.2.2001 / ersetzt den bei der Traditionsvereinigung www.caf-swisswings.ch bereits früher veröffentlichten Text von Kurt Bolliger, Kommandant Flieger- und Fliegerabwehrtruppen 1973-1980

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«NZZ Digital»:Zum Gedenken an Gottfried von Meiss 1.2.2001

Im vergangenen Monat ist 91-jährig einer der profiliertesten Offiziere in der Geschichte der schweizerischen Fliegertruppe gestorben. Im Jahre 1927 (rund zehn Jahre vor dem Anschluss Österreichs an das Dritte Reich) beschloss der Vater des verstorbenen Gottfried von Meiss, der in Linz lebte, seinen Sohn für die Matura, das Studium der Volkswirtschaft und den Militärdienst in die Schweiz zurückzuschicken, wo die Familie der von Meiss seit dem 13. Jahrhundert zu den regimentsfähigen Junkergeschlechtern Zürichs gehört hatte.

Der Entschluss des jungen Gottfried, sich zur Fliegertruppe zu melden und dann (bis 1946) Berufsoffizier zu bleiben, mag einerseits wohl durch seinen gewandten Umgang mit Wind und Wetter als Segler, andererseits durch die stolze Ahnenreihe an Diplomaten und Militärführern aus fünf verschiedenen Ländern begründet gewesen sein. Seine späteren Erfolge als Fechter und schweizerischer Vertreter an den Olympischen Spielen von 1936 (Berlin) und 1948 (London) haben seine Rückkehr besiegelt. Sie mag nach dem Aufwachsen in der Atmosphäre der k. u. k. Monarchie, dem Ersten Weltkrieg und dem abrupten Wechsel in den völlig anderen Kulturkreis mit der schwer erlernbaren Umgangssprache seiner schweizerischen Vaterstadt nicht einfach gewesen sein.

Sieben Jahre nach seiner Ausbildung zum Militärpiloten wurde Hauptmann von Meiss eine schwierige Führungsaufgabe übertragen: Angesichts der wachsenden irredentistischen Umtriebe des faschistischen Italien versuchten Bundesrat und Tessiner Regierung patriotisches Gegensteuer zu geben. Die einzige Tessiner Fliegerstaffel, «La Dieci», wurde mit vertrauensbildenden Flugvorführungen und Schiessübungen im Tessin beauftragt. Schon der erste Hinflug endete aber wegen schlechten Wetters tragisch. In den Felsen nördlich des Muotatals kollidierten vier der fünf CV- Flugzeuge mit dem Gebirge. Der Staffelkommandant und sechs weitere Besatzungsmitglieder verloren ihr Leben. Hauptmann von Meiss wurde zum neuen Kommandanten ernannt und beauftragt, den Verband möglichst rasch wieder aufzubauen und zu trainieren, um das Vertrauen der Tessiner wieder zu erwerben. Dem ehemaligen Lateinschüler fiel das Erlernen des Italienischen, Dialektform der Truppe inbegriffen, nicht allzu schwer. Am ersten Aktivdienststandort der «Dieci» (Utzenstorf) erwartete ihn - ein Jahr später - eine weitere Sprachprüfung: Seine zukünftige Schwiegermutter eröffnete ihm, eine Heirat mit ihrer Tochter käme erst in Frage, wenn er ihre Muttersprache (Holländisch) perfekt spreche. Er «promovierte»!

Im Frühsommer 1940 hatte die «Dieci» den ersten Blutzoll zu erbringen: Ein C-35-Aufklärer wurde in der Ajoie von deutschen Jägern überrascht und abgeschossen; beide Besatzungsmitglieder fanden den Tod. Nach seiner Versetzung in den Generalstab und dem Kommandowechsel auf Divisionsstufe wurde von Meiss mit der Reorganisation des bis dahin arg vernachlässigten Nachrichtendienstes der Flieger- und Flabtruppen beauftragt, dessen Leitung er anfänglich selbst übernahm. Wer damals einer seiner Befragungen internierter amerikanischer Besatzungen beiwohnte, staunte über sein Einfühlungsvermögen gegenüber den plötzlich vom amerikanischen Süden in die Schweiz «versetzten» Fliegern, nicht zuletzt aber über seine Vertrautheit mit dem Slang der amerikanischen Air Force. Die Bekanntschaften mit vielen dieser Besatzungen dauerten bis in die Gegenwart und werden in einem kürzlich erschienenen Erinnerungsbuch eines ehemaligen US-Piloten sehr positiv erwähnt.

Von Meiss verliess 1946 den Instruktorenberuf und wurde Technischer Direktor der neu aufzubauenden Swissair. Richtungskämpfe aller Art - zwischen Basler und Zürcher Kapitalgebern, zwischen Vertretern einer restriktiven Zubringer- und Anhängern einer offensiven Langstreckenpolitik mit allen Implikationen auf zu beschaffendes Flugmaterial und Pilotenrekrutierung - wurden damals nicht weniger leidenschaftlich geführt als die derzeitigen Diskussionen über Selbständigkeit oder Allianzen, jedoch in aller Öffentlichkeit und meist mit dem Zweihänder, gegen dessen Schläge der elegante Fechter hilflos war. Von Meiss entschloss sich deshalb 1952, eine eigene Beratungs- und Vertretungsfirma aufzubauen, deren Hauptpartner die englischen Rolls-Royce-Flugwerke und deren Unterlieferanten waren. Seine damaligen Aktivitäten trugen ihm den Titel eines Officer of the British Empire (OBE) ein.

Als Milizoffizier kommandierte Oberst von Meiss das französisch sprechende Flieger-Regiment 1, wurde dann Chef Flugwesen im Feldarmeekorps 4 und abschliessend Stellvertreter des Nachrichtenchefs im Armeestab. Wer je unter oder mit Gottfried von Meiss Dienst geleistet hat, erinnert sich mit grosser Dankbarkeit und Respekt dieses Gentlemans alter und deshalb bester Schule.

Kurt Bolliger (Boll) Kommandant Flieger- und Fliegerabwehrtruppen 1973-1980 Meistgelesen im Ressort (nicht signierter Beitrag von 2003:E6:8F2B:E83C:90C2:AEAA:566D:AB5D (Diskussion) 19:15, 7. Nov. 2019 (CET))Beantworten