Diskussion:Größte Digression
Größte Digression
[Quelltext bearbeiten]Richtigstellung zum wikipedia-Artikel "Größte Digression".
Autor: "astrowestmittelfranken" <<tigrayarajna@t-online.de>>
Der wikipedia-Text formuliert: "...relevant nur bei Zirkumpolarsternen". Zirkumpolarität hat mit der Digression nichts zu tun, sondern sagt etwas darüber aus, ob ein Gestirn auf- und untergeht, also immer (oder niemals) über dem Horizont ist. Die Möglichkeit einer größten Digression hängt nur ab vom absoluten Größenverhältnis zwischen der geographischen Breite und der Deklination des Gestirns.
In ganz Deutschland ist α Aur (Capella) zirkumpolar, kreuzt aber den Ost-West-Vertikal. Damit kreuzt Capella alle Vertikalkreise und seine Digression erreicht nie ein Maximum: φ bayerische Südgrenze ca. +47,5°, δ Capella = ca. +46°; |φ| + |δ| > 90°, also zirkumpolar; |φ| > |δ|, also Kreuzen des Ost-West-Vertikals und KEINE GRÖSSTE DIGRESSION; φ und δ vorzeichengleich, also Kreuzen über Horizont sichtbar. An einem Ort 5° nördlicher Breite sind nur wenige Gestirne zirkumpolar (nämlich solche mit Deklinationen über +85°), aber die Digression fast aller Gestirne erreicht ein beobachtbares Maximum über dem Horizont (nämlich derer mit einer Deklination positiver als +5°).
Mein Text formuliert die Zusammenhänge zwischen maximaler Digression, Durchgang durch den Ost-West-Vertikal und Zirkumpolarität (Auf-/Untergang ja oder nein) für alle geographischen Orte. Belege braucht es nicht, da meine Aussagen eigene Überlegungen sind. Einen Wikipedia-Beitrag kann ich nicht schreiben, weil ich keine Computer-Graphiken erstellen kann - das muss jemand anderer übernehmen.
- Textbeginn****************
Die Digression eines Gestirns erreicht ein Maximum, wenn es einen Vertikalkreis nur berührt und nicht kreuzt. Zu diesem Zeitpunkt nimmt der Azimut des Gestirns einen Extremwert an. Kreuzt ein Gestirn im Tageslauf allerdings den Ost-West-Vertikal, dann kreuzt es alle Vertikalkreise und es kommt zu keiner größten Digression.
Drei Fallunterscheidungen für Beobachter bestimmter irdischer Breiten:
1. Beobachter am geographischen Nordpol: Kein Gestirn geht auf oder unter, d.h. alle sind zirkumpolar. Himmelsrichtungen sind nicht definiert. Alle Gestirne laufen parallel zum Horizont und kreuzen alle Vertikalkreise.
2. Beobachter am geographischen Äquator: Alle Gestirne gehen auf und unter und alle laufen parallel zum Ost-West-Vertikal. Die Digression ist maximal, wenn das Gestirn im Horizont steht (Stundenwinkel ±90°, Höhe 0°).
3. Beobachter an sonstigen geographischen Breiten: Ein Gestirn geht auf und unter, wenn die Summe der Absolutbeträge von φ (geographische Breite) und δ (Deklination) unter 90° bleibt (|φ| + |δ| < 90°). Abhängig davon, welcher der beiden Absolutbeträge größer ist, durchlaufen alle Gestirne entweder den Ost-West-Vertikal (wenn |φ| > |δ|) oder ihre Digression nimmt ein Maximum an (wenn |φ| < |δ|). Falls φ und δ vorzeichenfremd sind, finden der Durchgang durch den Ost-West-Vertikal bzw. die größte Digression unter dem örtlichen Horizont statt und sind nicht beobachtbar.
Wenn |φ| > 45°, können Gestirne, die den Ost-West-Vertikal kreuzen, zirkumpolar sein; Beispiel: α Aur (Capella) in ganz Deutschland. Nähert man sich den Polen, wird diese Merkmalkombination zum Regelfall.
Wenn |φ| < 45°, können Gestirne, deren Digression ein Maximum erreicht, auf- und untergehen; Beispiel: η UMa in Kairo. Nähert man sich dem Äquator, wird diese Merkmalkombination zum Regelfall.
- Textende**************** (nicht signierter Beitrag von 37.247.88.165 (Diskussion) 21:22, 23. Sep. 2016 (CEST))