Diskussion:Grünes Band Österreich
Mythos eines „Eisernen Vorhangs“ an der Grenze zwischen Österreich und Jugoslawien/Slowenien
[Quelltext bearbeiten]In diesem bei „Spiegel Online“ 2017 veröffentlichen Artikel entschuldigt sich die Redaktion dafür, dass der Autor, Claus Hecking, in der ursprünglichen Fassung von einem „Eisernen Vorhang“ zwischen Österreich und Jugoslawien in der Zeit bis 1989 gesprochen hatte: „In einer früheren Version dieses Artikels hieß es, die Grenze zwischen Österreich und Jugoslawien habe zum sogenannten Eisernen Vorhang gehört. Das ist nicht korrekt: Jugoslawien gehörte ab 1948 nicht mehr zum Ostblock.“
Zum Stichwort „Eiserner Vorhang“ heißt es in dem in Wien herausgegebenen „Politlexikon für junge Leute“: „[D]ie Grenzschutzanlagen der kommunistischen Länder […] bestanden aus Stacheldraht, Schießbefehlen, Hundelauf-Anlagen, Wachtürmen, Selbstschussanlagen, Minenfeldern und kilometerbreiten Sperrzonen auf östlicher Seite.
Die gesamte Grenze war vollständig abgeriegelt. Damit sollte vor allem verhindert werden, dass Menschen aus kommunistisch regierten Staaten nach Westeuropa flohen.“ ([1])
Zwar war Jugoslawien in der Ära Tito „kommunistisch regiert“. Alle anderen Aussagen des Lexikons treffen aber nicht auf Ex-Jugoslawien zu.
Da es nie eine gewaltsam geräumten Sperrzone an der österreichisch-jugoslawischen Grenze gab, kann die unberührte Natur an der Grenze keine Folge des Kalten Kriegs sein. Die Möglichkeit, einen Biotopverbund vom Dreiländereck Österreich – Slowenien – Ungarn bis zur Adria bei Triest einzurichten, muss also anders begründet werden. --CorradoX (Diskussion) 09:18, 5. Mär. 2020 (CET)
- Das deutsche Bundesamt für Naturschutz hat einen kurzen „Projektsteckbrief Europäisches Grünes Band“ veröffentlicht. ([2]) Dort heißt es: „Bis zum Fall des Eisernen Vorhangs im Jahr 1989 war Europa durch eine politische, ideologische und physische Grenze geteilt, die von der Barentsee zwischen Norwegen und Russland bis zum Schwarzen Meer zwischen Bulgarien und der Türkei verlief. Im Bereich dieser Grenze war die Landnutzung durch den Menschen über Jahrzehnte stark eingeschränkt. Die Natur blieb hier weitgehend ungestört, so dass sich ein zusammenhängendes Band von zum Teil großräumigen und wertvollen Lebensräumen entwickeln konnte, das heutige "Grüne Band".“
- Trotz der verwirrenden Karte neben dem Text mit den „Nebenlinien“ des Grünen Bandes von Österreich und Griechenland zur Adria bzw. zum Ionischen Meer ist der Text eindeutig: Der Eiserne Vorhang verlief (nur) von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer.
- Ähnliche Verwirrung stiftet das „Demokratiezentrum Wien“: Die Hauptlinie des Eisernen Vorhangs auf der Karte führt zur Adria bei Triest. Im Text aber ist zu lesen: „Der "Eiserne Vorhang" als hochgerüstete Grenzsperre wurde ab Ende der 1940er-Jahre an den Grenzen Ungarns zu Österreich, der damaligen Tschechoslowakei zur damaligen BRD und zu Österreich, Bulgariens zu Griechenland und zur Türkei und an der damaligen innerdeutschen Grenze von der DDR errichtet.“ ([3]) Die Grenzen Jugoslawiens werden im Text nicht erwähnt, auch nicht die zu Ungarn, Rumänien und Bulgarien. --CorradoX (Diskussion) 10:10, 5. Mär. 2020 (CET)