Diskussion:Hans John (Maler)

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Portrait von Emmi Fernau, Hintergrund

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2024 habe ich dem Stadtarchiv Bad Nauheim das Ölgemälde von Hans John geschenkt, das Emmi Fernau darstellt. Der Nachlassverwalter des Malers, Klaus Trommler, vermutete bei den Gesprächen über das Werk dieses vielseitigen Künstlers und wissenschaftlichen Grafikers, dass ich eine der letzten noch lebenden Bekanntschaften des Künstlers selbst sein könnte. Er bat mich, meine Erinnerungen dazu zu notieren.

Meine Mutter, Emmi Fernau, hatte es nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs von Berlin nach Bad Nauheim in die Wetterau, nahe Frankfurt am Main, verschlagen. Sie arbeitete dort unter amerikanischem Besatzungsregime bei der damaligen Reichsgruppe Industrie als Statistische Sachbearbeiterin. Über ihre Freundin Inge Hahn lernte sie in Bad Nauheim auch Hans John kennen, den Maler und wissenschaftlichen Grafiker, der wie die beiden Frauen aus Berlin stammte.

Inge Hahn lebte in einer besonderen Beziehung mit Hans John, die in der Nachkriegszeit oft als „Bratkartoffelverhältnis“ bezeichnet wurde. Sie konnten nicht heiraten, ohne dass Tante Inge ihre Rentenansprüche als Kriegerwitwe verloren hätte, sodass sie als seine Haushälterin galt. Die ironische Bezeichnung illustriert den pragmatischen Umgang mit den oft schwierigen Lebensverhältnissen in einer Zeit, die sich in Fragen der Beziehungs- und Geschlechtsmoral sonst besonders rigide gab. Geheiratet haben sie schließlich doch.

Hans Johns Malerportrait von meiner Mutter entstand 1950 nicht als Auftragsarbeit. Welcher Verehrer meiner Mutter hätte das beauftragen dürfen? Sondern es war ein Freundschaftsdienst unter während und nach dem Krieg in Bad Nauheim angekommenen Berlinern aller Geschlechter. Meine Mutter wiederum konnte als Meisterin des Damenschneiderhandwerks, die sie praktischerweise auch war, Kleidung umnähen und aus Vorhängen und anderen in der Nachkriegsknappheit verfügbaren Stoffen Neues wie zum Beispiel Mäntel und Jacken schneidern. Das hat sie gewiss gelegentlich auch für Tante Inge und Onkel John, wie ich Mutters Freunde nannte, getan.

So scheint in der Entstehung des Ölgemäldes neben der Freundschaft der starke Zusammenhalt in der Binnenmigration auf. Das war existenziell wichtig, wie wir auch heute bei den aktuellen Flucht- und Vertreibungssituationen beobachten müssen. Im „Bund der Berliner“, bald verstärkt durch die „Freunde Berlins“, trafen sie sich halbjährlich. Ende der Fünfzigerjahre war auch ich mit meiner Mutter und Tante Inge dabei. Ob Onkel John teilnahm oder er sich zu einem „Herrentisch“ gesellte, weiß ich nicht mehr.

Als Kind hatte ich nur einen kurzen Fußweg von fünf Minuten zur Wohnung von Tante Inge und Onkel John in der Karlstraße. Ich erinnere mich an die Besuche bei ihnen, wo ich Onkel John oft beim Malen sah, bisweilen mit Shag-Pfeife und auch in der Wohnung eine Baskenmütze tragend. Das Selbstportrait von 1960 illustriert meine Erinnerung.

Er zeigte mir seine entomologischen Sammlungen und die Pflanzen seines Herbariums, hat mit seinen Erläuterungen bei mir jedoch kein nachhaltiges Interesse geweckt. Viel spannender fand ich Tante Inges elegantes Auto; ich meine, es war ein DKW Auto Union 1000.

Der direkte Kontakt schlief ein, nachdem ich 1965 aus Bad Nauheim wegzog. Schließlich nahm ich 2024 über das Stadtarchiv Bad Nauheim Kontakt zu dem von Ingeborg John, geb. Hahn, eingesetzten Nachlassverwalter Hans Johns, zu Klaus Trommler auf. Dies führte zu der Anregung, in dieser Notiz meine Erinnerungen an Tante Inge und Onkel John in meiner Zeit in Bad Nauheim festzuhalten. Das koloriert m.E. ganz gut den Hintergrund der Entstehung des Gemäldes unter Freunden in der Nachkriegszeit.

Michael Fernau

* Eine Rohfassung dieser Notiz wurde auf Grundlage eingehender Prompts mithilfe von Textprogrammen (open AI-Anwendungen) entworfen. Daraus habe ich in einigen Korrekturschleifen diese Schlussfassung gefertigt, die ausschließlich auf eigenen Erinnerungen von meinem Erleben beruht. --2A02:238:F014:53:1DA1:C55:904B:3BC9 10:19, 8. Aug. 2024 (CEST) Siehe die Erläuterung in den letzten Absätzen hier: https://blog.dnb.de/hans-john-und-kuenstliche-intelligenz-im-ruhestand/.Beantworten