Diskussion:Hans Rohrbach
Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Schneid9 in Abschnitt Kreationist?
Kreationist?
[Quelltext bearbeiten]war Rohrbach ein Kreationist? Der Artikel nennt diese Kategorie, ohne dass das im Artikel selbst deutlich wird. Lässt sich aus seinem Buch Schöpfung (1990) dazu etwas erkennen? –– Franz Graf-Stuhlhofer, 18:15, 16. Mai 2015 (CEST)
- Ich denke, die Kategorie ist gerechtfertigt. In dem genannten Buch schreibt Rohrbach z.B.: „Evolutionistische Vorstellungen lehne ich ab, sowohl für die Entstehung von Weltall und Erde als auch für die Erschaffung des Menschen, weil sie wissenschaftlich keineswegs gesichert sind. Ebensowenig kann ich einer theistischen Evolution zustimmen, weil dabei das Wirken Gottes in unangemessener Weise mit wissenschaftlich ungesicherten Ideen vermengt wird“ (S. 5). Allerdings war Rohrbach kein Kurzzeitkreationist: „Aber es ist mir nicht möglich, den Schöpfungsbericht nur buchstäblich auszulegen. Vor allem ist es die Zeitfrage, ob die sechs Schöpfungstage je eine Dauer von 24 Stunden gehabt haben, die mich von anderen Auslegern unterscheidet“ (S. 7). „Nach wissenschaftlichen Vorstellungen erstreckte sich das Entstehen des Weltalls über viele Milliarden von Jahren. Es ist nicht meine Absicht, diese Vorstellungen zu übernehmen, doch scheint es mir richtig zu sein, daß Gott das Weltall mit Sonnensystem und Erde durch einen Prozeß langen Werdens geschaffen hat, der während des ersten Schöpfungstages geschah. Die Bildung der Atmosphäre und der unzählige Jahre erfordernde Vorgang der Verwitterung erfüllte den zweiten Schöpfungstag. Das Wachsen der Pflanzendecke sowie die Wandlung und Klärung der Atmosphäre während des dritten und vierten Schöpfungstages bedingte ebenfalls lange Zeiten. Und nach dem Entstehen der Erde war das Erdinnere noch lange mit Erdbeben, Verwerfungen u.a. aktiv und hat durch Umschichtungen Veränderungen der Erdoberfläche herbeigeführt. Pflanzungen und Wälder sind versunken und wurden unter der Erdkruste umgeformt zu Kohlenflözen, zu Erdöl- und Erdgaslagern, damit der Menschheit später Energiequellen zur Verfügung stehen konnten“ (S. 62). Ungewöhnlich für einen Kreationisten war auch Rohrbachs Verständnis von der Erschaffung des Menschen: „Von der hier gegebenen Sicht aus wage ich die Auslegung, daß eine der Arten Landtiere, die Gott von der Erde hervorbringen ließ (Vers 24), von menschlicher Gestalt war, so daß sie in den prähistorischen Wissenschaften schon als ‚homo‘ (das lateinische Wort für Mensch) bezeichnet wurde. Biblisch gesehen kommt ihnen aber der Name ‚Mensch‘ nicht zu. Wie Gott diese Art dann lenkte, so wuchs sie heran und machte die Entwicklung zum ‚homo sapiens‘ (einen [sic] vernunftbegabten Wesen) durch. Aus diesem ließ Gott nach seinem Plan den ersten Menschen hervorgehen“ (S. 73). „Wie lange die von Gott gelenkte Entwicklung gedauert haben mag, kann man nicht wissen. Evolution hat jedenfalls keine Rolle gespielt [...]. Der zweite Schritt war: Gott blies ihm den Odem des Lebens in die Nase. Damit drang dem einen von Gott erwählten homo sapiens der Geist Gottes ins Innere und schuf ihn zum ersten Menschen“ (S. 100). — Schneid9 (Diskussion) 02:37, 21. Mai 2015 (CEST)