Diskussion:Harry Hermann Spitz

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Lynndinn in Abschnitt Fehler und Ungenauigkeiten in der Vita Harry Hermann Spitz
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Fehler und Ungenauigkeiten in der Vita Harry Hermann Spitz

[Quelltext bearbeiten]

1. Die Angabe „Er war zeitweise mit der deutschen Schauspielerin Gisela Peltzer verheiratet“ ist zutreffend, spiegelt jedoch nicht Harrys Eheverhältnisse wider.

Er war dreimal verheiratet: 1. Rosa Gertrud Breuer (1906-?), Eheschließung am 21.2.1933 in Köln, Ehe gelöst am 11.10.1938. 2. Maria Sommer, geb. Klaufer (12.9.1914 - mindestens 1963, Eheschließung am 29.3.1941 in Nizza, Ehe aufgehoben am 8.11.1950. Dieser Ehe entstammt Harrys einziges Kind: Hermann Rudolf Peter Spitz (16.3.1939 in Wien - ?). 1961 tritt er als Alleinerbe auf. 3. Gisela Peltzer (1921-2018), Eheschließung am 28.8.1951, Scheidung 1960. Quelle: Staatsarchiv Hamburg 351-11_40072 (Maria Sommer).

2. Die Angabe „Hermann Spitz studierte in Wien bis 1918 Musik“ ist falsch, obwohl Harry es selbst so in seiner Entnazifizierungsakte (Staatsarchiv Hamburg Entnazifizierungsakte Harry Hermann Spitz 221-1_F(P) 2660) angegeben hatte.

Laut Matrikelblatt studierte er bis 1920. Hier sind im Detail die belegten Fächer, die Lehrer, teilweise Zensuren, Angaben zu Schulbildung und Wohnsitz sowie ein Hinweis auf „Kriegsurlaub“ abzulesen. Quelle: Matrikelblatt Hermann Spitz, Archiv mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (liegt mir als pdf vor).

3. Die Angabe „Kurz darauf gründete er als Bratschist eine eigene Formation, das Guarneri-Quartett“ ist irreführend. Er war Mitbegründer. Zum Guarneri-Quartett siehe: https://einwanderung-1870-1933.blogspot.com/2019/05/daniel-karpilowski.html

4. Die Angabe „die Lähmungen der Hand“ ist falsch. Es handelte sich um eine flächenhafte Entzündung, die die Lähmung eines Fingers der linken Hand hervorrief. Quelle: Staatsarchiv Hamburg 351-11_40072 (Maria Sommer) S. 98.

5. Die Behauptung „Danach war er ein Jahr lang Freiwilliger in der französischen Armee“ ist hochgradig unwahrscheinlich. Der folgende Satz „1941 wurde er in Nizza verhaftet und von dort in die deutschen Konzentrationslager …“ ist ungenau und irreführend.

Weitgehend belegt ist Folgendes: Er wurde am 3.9.1939 in Nizza von der französischen Polizei verhaftet und zunächst als „prestataire“ in das Lager Les Milles (Südfrankreich) und wenig später in das Lager La Simonette (Forcalqier) überstellt[i]. 1939 oder 1940 kam er möglicherweise zeitweise mehrere Monate im Internierungslager Djelfa (Algerien).[ii]  Später kam er in das Sammellager Drancy bei Paris[iii], von wo aus er im August oder September 1942[iv] nach Ausschwitz verschleppt wurde. Quellen: Staatsarchiv Hamburg Aktenzeichen 731-8_A 768 (Harry Hermann Spitz) und 351-11_40072 (Maria Sommer). Siehe hierzu auch: https://gurs.saarland/leben/arbeitskommandos und

https://books.openedition.org/pup/6877?lang=de#tocfrom1n1.

6. Die Angabe „Ab 1946 leitete Harry Hermann Spitz das Philharmonische Orchester in Stockholm“ ist nicht belegt, auch wenn Harry in der Entnazifizierungsakte vom „Kapellmeister“ spricht. Auf eine Anfrage in Stockholm erfuhr ich Folgendes:

„I can confirm that Hermann Spitz worked as substitute in the viola section the whole 1945/1946 season (eine entsprechende Liste liegt mir als pdf vor). The season reaches from September to May. I can’t find any documentation that he ever conducted the Royal Stockholm Philharmonic Orchestra [ = The Concert Society Orchestra] (or any other orchestra in the Stockholm region).”

(aus einem Mail vom 5.12.2022 von Lars Karlsson, Assistent & musikfaktagranskare / Assistant & music archivist, Konserthuset Stockholm / Kungliga Filharmonikerna – Royal Stockholm Philharmonic Orchestra, E-mail: lars.karlsson@konserthuset.se , arkiv@konserthuset.se , http://www.konserthuset.se )

7. Die Angabe „Spitz starb an den Folgen seiner jahrelangen KZ-Haft“ ist in dieser Formulierung irreführend. Nach seinem Tod bewarb sich seine zweite Ehefrau 1967 um eine Witwenrente mit der Begründung, Harry sei ursächlich infolge seiner KZ-Zeit verstorben. Zwei Gutachten kamen zu dem Ergebnis, dass dies unzutreffend sei und lehnten ihren Antrag ab. Laut Totenschein war die Todesursache: Herz- und Kreislaufversagen, Lungenoedem, chronischer Medikamentenmissbrauch, Zustand nach Lungenresektion wegen Bronchial-Ca. Quelle: Staatsarchiv Hamburg 351-11_40072 (Maria Sommer) Seite 18.


Die Quellen aus dem Hamburger Staatsarchiv liegen mir als pdf vor.


[i] In der Entnazifizierungsakte schrieb Harry: „Kriegsfreiwilliger bei der französischen Armee“. Das erscheint mir sehr unwahrscheinlich, da es die französische Staatsbürgerschaft voraussetzt. An anderen Stellen ist von der Fremdenlegion die Rede. Belegt ist lediglich, dass Harry in ein Auffanglager der (judenfeindlichen) französischen Vichy-Exilregierung (außerhalb der von den Deutschen besetzten Gebieten) für ausländische Flüchtlinge und Asylbewerber kam, die als „unerwünschte Personen“ eingesperrt wurden, darunter viele Juden. Als Entlassungsgründe galten nur der Eintritt in die Fremdenlegion oder in die Französische Armee und die Emigration aus Frankreich (s. hierzu: https://gurs.saarland/leben/arbeitskommandos).

[ii] Die Angaben hierzu sind teilweise sehr widersprüchlich und kaum zu überprüfen, da es an konkreten Beweisen fehlt. Es gibt Berichte, dass im Februar 1941 ein Gefangenentransport nach Nordafrika geschickt wurde. In der Regel wurden die Insassen der Strafkolonie allerdings erst nach dem Einmarsch der Amerikaner im November 1942 befreit (https://books.openedition.org/pup/6877?lang=de#tocfrom1n1 ).  Einem behandelnden Arzt gegenüber hatte Harry später in Hamburg eidesstattlich erklärt, er sei zwangsweise nach Afrika zur Fremdenlegion geschickt worden, sei aber nach wenigen Monaten wieder zurück nach Forcalquier gekommen. Andererseits erwähnt er in den detailliert ausgefüllten Akten über seinen Verfolgungsbestand das Lager Djelfa nicht. Unklar ist auch, warum er in diesem Zeitraum Maria, die Mutter seines etwa vierjährigen Sohns, heiraten konnte. In einem Internierungslage wäre das ziemlich unüblich.

[iii] Ein Teil des Waffenstillstandes zwischen Restfrankreich und Deutschland bestand in der Forderung, dass alle Juden aus Vichy-Frankreich an die deutsche Gestapo in Paris überstellt werden mussten, um sie in die Vernichtungslager im Osten senden zu können.

[iv] Der genaue Termin wird in Harrys Akten unterschiedlich erwähnt. --Lynndinn (Diskussion) 20:05, 14. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Nachtrag:
8. Zum Namen und Harrys Elternhaus:  
- Ein weiteres Pseudonym ist „Herry Head“. Harry leitete das Jazzorchester Herry Head.
- 7.3.1899 in Brünn (damals Österreich) als Hermann Spitz geboren[i]; israelitisch[ii]; Rufname „Harry“; Vater: Heinrich Spitz (23.1.1863 Boscovice, Tuchhändler – 20.5.1942 in Theresienstadt ermordet), Mutter: Clotilde (4.8.1873 geb. Frey, Tochter eines Tuchhändlers – 7.10.1942 in Theresienstadt ermordet)[iii].
- Brüder: Alfred (11.5.1897 Brünn – wahrscheinlich in Auschwitz ermordet[iv]) und Johann (15.2.1904 Brünn – wahrscheinlich auch in Auschwitz ermordet[v]).
- nach 1910 Umzug der Familie nach Wien[vi].
- 1917 Schulabschluss wahrscheinlich an der K. K. Staatsrealschule Albertgasse 18-22[vii].
 
9. Die Angabe „1923 wechselte er an die Oper in Berlin“ ist irreführend. Damals gab es in Berlin mehrere Opernhäuser. Belegt ist Folgendes: 1925 Solobratschist und Konzertmeister an der Großen Volksoper Berlin (kurzzeitiger Name für das Theater des Westens in der Kantstraße).[viii]
10. Die Angaben zu Diskografie und Literaturatur sind ergänzungsbedürftig:
Archivalien:
- Staatsarchiv Hamburg Aktenzeichen 731-8_A 768 (Harry Hermann Spitz) und 351-11_40072 (Maria Sommer)
- Staatsarchiv Hamburg Entnazifizierungsakte Harry Hermann Spitz 221-1_F(P) 2660
- Staatsarchiv Nürnberg StArchiv-N-A4-5051.12-1037/1/3 Prozessakte Hermann Joseph hier: Zeugenaussage Harry Hermann Spitz
- Archiv des NDR, Hamburg
- Geburtsmatrikel Hermann Spitz: Nationalarchiv in Praha (Buch Nr. 125, Seite 59) https://www.nacr.cz/verejnost/badatelna/digitalni-badatelna
- Totenschein Heinrich Spitz: https://www.holocaust.cz/databaze-obeti/obet/125236-jindrich-spitz/
- Totenschein Clotilde Spitz: https://www.holocaust.cz/databaze-obeti/obet/125264-klotilda-spitzova/.
- Brünner Volkszählungsprotokolle aus den Jahren 1880, 1890 und 1900: http://digiarchiv.brno.cz/search
- Matrikelblatt Hermann Spitz: Archiv mdw - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
- Landesarchiv Berlin, Bühnenjahrbücher von 1921 bis 1929
- Archiv Landestheater, Theater des Westens
- Mitglieder des Orchesters des Konzertvereins Stockholm Saison 1945-1946: Archiv Konserthuset Stockholm / Kungliga Filharmonikerna – Royal Stockholm Philharmonic Orchestra
- Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer: https://yvng.yadvashem.org/
Sekundärliteratur:
- Tichatschek, Georg-Alexander: Harry Hermann Spitz – Förderer des „Neuen Werks“. In: Allgemeinde Wochenzeitung der Juden in Deutschland, 9.12.1955, S. 17
- Hans-Ulrich Wagner: Rekonstruktion einer gebrochenen Biographie. Harry Hermann Spitz. In: Robert von Zahn (Hrsg.): Manipulation der Öffentlichkeit. Rundfunk, Musikkritik und das NS-Regime 1933 in Köln. Kassel 2004 (Beiträge zur rheinischen Musikgeschichte 166)
- Schülerprojektgruppe des Carl-Maria-von-Weber-Gymnasiums Eutin: Eutin 1945 – Leben im Umbruch. Eutin 1996
- Hoch, Gerhard: Von Auschwitz nach Holstein. Hamburg 1998
- Wollenberg, Jörg: Ahrensbök – Eine Kleinstadt im Nationalsozialismus. Bremen 2001
- Pivnik, Sam: Der letzte Überlebende – Der Junge, der 14-mal dem Tod entkam. Darmstadt 2021
- Kruse, Peter: L’Arronge – Der Hamburger Salon. Hamburg 2008
- Schröter, Heinz: Unterhaltung für Millionen. Düsseldorf 1973
Audiomaterial:
- Platteneinspielungen bis 1928: http://discography.phonomuseum.at/vox/vox08000.pdf
- https://portal.dnb.de/opac/showFullRecord?currentResultId=Guarneri-Streich-Quartett%26any&currentPosition=6
- Nach 1947: Das Orchester Harry Hermann und seine Solisten. TMK Musikproduktion und Verlag Köln o. J. (Doppel-CD)
Videomaterial:
- NDR Wochenspiegel vom 14.03.1954: Oper "Moses und Aron" von Arnold Schönberg (NDR Archiv)
- NDR Übertragung eines öffentlichen Konzerts aus der Kieler Ostseehalle am 25.04.1956 (NDR Archiv)
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[i] Siehe Geburtsmatrikel (Anhang 1); Harry war höchstwahrscheinlich zeitlebens österreichischer Staatsbürger. Zeitweise hatte er einen schwedischen Pass. Als Beleg mag sein entsprechender Eintrag in der Heiratsurkunde von 1951 dienen (Staatsarchiv Hamburg Akte 351-11_40072). Auch kann die Tatsache als Beleg gelten, dass nach seinem Tod 1961 sein Sohn Hermann „nach österreichischem Recht“ (wie es im Erbschein Staatsarchiv Hamburg Akte 731-8_A 768 heißt) beerbt wurde.
[ii] Die Behauptung, Harry sei „römisch-katholisch getauft“ konnte ich nicht verifizieren. Die einzigen Hinweise, die ich finden konnte, stehen in der Entnazifizierungsakte und auf dem Ehevertrag Harrys mit Gisela Peltzer aus dem Jahr 1951 (beides im Staatsarchiv Hamburg). Dort hatte – aus welchen Gründen auch immer – Harry beides angegeben: „römisch-katholisch“ und „israelitische Kultusgemeinde Brünn“.
[iii] Siehe Totenscheine Heinrich und Clotilde (Anhang 2)
[iv] Alfred Spitz wird in der Zentralen Datenbank der Holocaustopfer in Jerusalem aufgelistet. Eine Anfrage dort ergab:
„In response to your request we have conducted a search in the records that in our experience are likely to give the most extensive information about the persons about whom you inquired and located the enclosed record of Alfredo Spitz, born on 11/05/1897, in Brno, deported to  Fossoli camp on 21/03/1944.“ (Anhang 3)
(aus einem E-Mail vom 22.01.2023 von: Oxana Korol, Hall of Names Yad Vashem, Jerusalem)
[v] In einem psychiatrischen Aktengutachten zitiert der Facharzt für Nervenkrankheiten Dr. H.-J. Uhlemann folgende Selbstaussage von Harry: „Einmal sei sein Bruder, von dem er gar nicht wußte, daß er sich auch unter den Häftlingen befand, in Auschwitz vor seinen Augen aufgehängt worden“ (Staatsarchiv Hamburg Akte 351-11_40072). Wenn das stimmt, kann es nur Johann gewesen sein, da Harry 1945 bei der Ankunft in Schweden Grüße an Alfred ausrichten ließ (Anhang 4 – In diesem Dokument wird auch deutlich, dass Harry in Nizza Beziehungen zu dem Ehepaar Alexander Nagler und Charlotte Salomon, der später bekannt gewordenen Malerin, unterhielt. Harry konnte nicht wissen, dass beide 1943 in Auschwitz ermordet wurden).
[vi] Die bei Tichatschek 1955 und gelegentlich im Internet angegebene Behauptung, die Familie sei ein Jahr nach Harrys Geburt nach Wien gezogen, konnte ich nicht verifizieren. Im Gegenteil. Eine Anfrage in Brno ergab:
„Herman Spitz ist am 7. 3. 1899 in Brno, Tivoli-Gasse 41 als zweiter Sohn von Heinrich Spitz und Clotilde Spitz geboren. Heinrich Spitz, geb. 23. 1. 1863 in Boskovice, hat als Reisender (Tuchhandlung) gearbeitet. 1896 ist er in Brno Clotilde Frey, Tochter von Herman Frey, Tuchhändler in Brno, geheiratet. Heinrich und Clotilde Spitz hatten drei Söhne – Alfred, geb. 11. 5. 1897, Herman und Johann, geb. 15. 2. 1904, und bis 1910 haben sie an diesen Adressen gewohnt – Tivoligasse/heute Jiráskova 41, Markthallengasse/heute Květinářská 2, Gomperzgasse/heute Bezručova 10 und Salzamtgasse/heute Solniční 3a. Nach 1910 sind sie mit ihren Kindern aus Brno ausgezogen, vielleicht nach Wien. Am 31. 12. 1938 sind Heinrich und Clotilde Spitz nach Brno aus Wien, Albertgasse 12 zurückgekommen. Am 31. 3. 1942 wurden sie nach Terezín deportiert. Heinrich Spitz ist am 20. 5. 1942 in Terezín gestorben. Clotilde Spitz ist am 7. 10. 1942 in Terezín gestorben. Clotilde Frey hat 1880, 1890 in Grosser Platz 28 gewohnt, Heinrich Spitz hat 1890 in Strassengasse 22 gewohnt und Heinrich und Clotilde Spitz haben 1900 in Tivoli-Gasse 41 gewohnt.“
(aus einem E-Mail vom 1.1.2022 von: Mgr. Veronika Wihodová, archivář, Oddělení archivně zpracovatelské, Archiv města Brna, Magistrát města Brna, Přední 996/2, 601 67 Brno, wihodova.veronika@brno.cz )
[vii] Siehe Studienmatrikel und Staatsarchiv Hamburg Akte 351-11_40072. Die Schule lag nahe an seinem Wohnsitz. Eine Anfrage bei der Nachfolgeinstitution dort ergab leider, dass alle älteren Schuldokumente vernichtet worden sind.
[viii] Immer wieder liest man, Harry wäre an der „Berliner Oper“ tätig gewesen. Das ist irreführend, denn Opernhäuser gab es in Berlin zu der Zeit mehrere. Jedenfalls war er offenbar nicht an der bekannten Berliner Staatsoper tätig. Eine Anfrage ergab:
„in Beantwortung Ihrer Anfrage nach der oben genannten Person muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich in den Beständen des Landesarchivs Berlin keine Unterlagen ermitteln konnte. In den Berliner Adressbüchern 1923, 1924, 1925 taucht sein Name nicht auf (vielleicht war er Untermieter). Ich habe die Bühnenjahrbücher von 1921 bis 1929 durchgesehen und fand seinen Namen nur im Band von 1925 (unter Spitz, Hermann, Konzertmeister und Solobratscher Berlin XV – Große Volksoper, Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 9, Theater des Westens).“
(aus einem E-Mail vom 23.12.2022 von Frau A. Thomas, Landesarchiv Berlin I Th, Eichborndamm 115 – 121, 13403 Berlin, thomas@landesarchiv.berlin.de --Lynndinn (Diskussion) 03:33, 15. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Nachtrag
Viele Informationen, über Harry Hermann Spitz / Herry Head (was Zeitungsartikel betrifft) findet man in der Datenbank der Österreichischen Nationalbibliothek https://anno.onb.ac.at/ . Meine Angaben zu Harrys (bzw. Herrys) Konzerten und Radiosendungen stammen aus dieser Quelle.
Interessant ist auch eine Meldung in der Österreichischen Zeitung (Ausgabe Stockholm) vom 05.06.1945 über die Ankunft der befreiten und nach Schweden gebrachten österreichischen KZ-Häftlinge. Folgende Namen werden dort aufgelistet:
Maria Magdalena Oliva, Erwin Sekules (s. https://spurenimvest.de/2021/07/02/sekules-erwin/), Else Sekules, KapellmeisterHermann Spitz, Otto Weissenatein (s. https://spurenimvest.de/2021/08/01/weissenstein-otto/ ) , Helene Freud (s. https://www.ravensbrueck-sbg.de/meldungen/neues-aus-dem-depot/), Otto Posament (s. https://spurenimvest.de/2021/07/03/posament-otto/), Lina Simmel (s. https://www.erinnern.at/bundeslaender/wien/termine/neue-gedenksteine-fuer-opfer-der-shoa-landstrasse ; https://www.steinedesgedenkens.at/liste-der-steine/), Josefine Freund, Edith Freund, Edith Klaber, Friedrich Bauer (s. Hoch, Gerhard: Von Auschwitz nach Holstein. Hamburg 1998 Seite 66), Leo Kluger (Klüger), Schauspieler Kurt Schmidt, Bernhard Taube (s. http://www.orpheustrust.at/musikereinzeln.php?lp=g&muid=20040507151625), Arthur Probst , Gisa Fisch, Grete Steiner (s. https://mdl.cindev.de/wp-content/uploads/2015/03/Sammelmappe1.pdf). --Lynndinn (Diskussion) 21:14, 19. Jun. 2023 (CEST)Beantworten
Nachtrag
- Da man nicht genau weiß, wann sich Harry die tragische Handverletzung zugezogen hat, ist es nicht sicher, ob er bei der Südamerika-Tournee des Guarneri-Quartetts noch dabei war. Sie hat offenbar im Juli 1929 stattgefunden. Harrys Nachfolger Boris Kroyt wird erstmalig in einer Konzertankündigung vom 8. Oktober 1929 erwähnt. Siehe hierzu die Zeitschrift "Signale für die musikalische Welt, Berlin" Nr. 29 und Nr. 39 (zu recherchieren über https://anno.onb.ac.at ).
- Die Fernsehsendung "Musik für Millionen" hat nichts zu tun mit dem gleichnamigen Spielfilm. Daher habe ich den Link gelöscht. --Lynndinn (Diskussion) 21:24, 5. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
Eine wohl vollständige Liste der nach Schweden gekommenen österreichischen KZ-Häftlinge findet man in der Zeitschrift "Österreichische Zeitung Stockholm", Ausgaben vom 5. Juni 1945 und vom 5. Juli 1945 (zu recherchieren über https://anno.onb.ac.at ). --Lynndinn (Diskussion) 19:52, 7. Jul. 2023 (CEST)Beantworten
Nachtrag zum Thema Fremdenlegion
Immer wieder ist in Publikationen die Rede davon, dass deutsche und österreichische Migranten in die französische Fremdenlegion eingetreten seien. Das scheint bei näherer Betrachtung ein Trugschluss zu sein. Der Zeitzeuge Leo Klüger beschreibt das in seiner Autobiografie „Lache, denn morgen bist du tot“ (S. 78 ff) folgendermaßen: „Eine ganze Woche lang quetschte er (ein französischer Offizier) mich aus. Dann hatten sie offenbar endlich den Bescheid aus Brüssel bekommen, daß ich tatsächlich die Person war, die ich zu sein vorgab. Er ließ mich wissen, jeder Verdacht, daß ich ein deutscher Spion wäre, sei nun ausgeräumt … Schließlich waren wir unterwegs, um unsere Pflicht als Freiwillige der französischen Armee zu tun. Das glaubten wir auch beim Verladen noch. Unser Argwohn erwachte erst, als die Türen plötzlich verriegelt wurden und wir im Dunkeln eingesperrt waren. Und er wurde noch stärker, als wir entdeckten, daß die Schlitze, die normalerweise zur Lüftung dienen, mit Brettern vernagelt waren … Offenbar gab es für die Franzosen jede Menge Flüchtlinge zu requirieren, aber auch jede Menge Baracken, um sie unterzubringen. Jetzt war mir klar, daß Frankreich uns nicht als Freiwillige in der Armee respektierte, wir waren hier schlichtweg Gefangene.“ --Lynndinn (Diskussion) 22:36, 16. Jul. 2023 (CEST)Beantworten