Diskussion:Hermann Remmele
Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Koschi73
Was war denn in KPD und SED über sein Schicksal bekannt? --Nuuk 10:32, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Ich verstehe die Frage nicht so richtig: Wer ist mit "in KPD und SED" genau gemeint? Die Parteiführung? Oder meinst du den offiziellen Umgang damit? In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Biographisches Lexikon (herausgegeben vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED gibt es einen Artikel über Remmele. Zitat: "1937 wurde R. in der Sowjetunion unter falschen Anschuldigungen verhaftet." (S. 378) Außerdem findet sich noch das Sterbejahr 1939. --Koschi73 (Diskussion) 12:44, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Letzteres. Was glaubte man in der DDR, woran er gestorben ist? --Nuuk 17:02, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Im genannten Lexikon hat man sich um eine Beantwortung dieser Frage herumgedrückt. Bei allen Opfern des Großen Terrors lautet die Standardformulierung "unter falschen Anschuldigungen verhaftet", und am Anfang des Artikels wird noch das jeweilige Todesdatum bzw. -jahr angegeben. Bei diesem Vorgehen blieb es bis 1989. Siehe dazu auch Hermann Weber: „Weiße Flecken“ in der Geschichte. Die KPD-Opfer der Stalinschen Säuberungen und ihre Rehabilitierung. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. isp-Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-88332-176-1, S. 41 ff. --Koschi73 (Diskussion) 18:24, 18. Sep. 2022 (CEST)
- Den oberen Parteifunktionären der KPD im Moskauer Exil wie Pieck und Ulbricht dürfte bekannt gewesen sein, woran Remmele und sein Sohn gestorben sind: nämlich an einer Kugel per Genickschuss. Nicht umsonst wurden später die Genossen nach der Rückkehr aus der Sowjetunion zu Stillschweigen über Ereignisse des Großen Terrors verdonnert. Als gute Stalinisten fügten sie sich der Parteidisziplin, so dass die Umstände des Todes von in Ungnade gefallenen Parteifunktionären in der DDR wie ein Staatsgeheimnis behandelt wurden. Die verschwurbelte Sprachformel klang deshalb so. --Mfgsu (Diskussion) 05:34, 20. Sep. 2022 (CEST)
- Beim Sohn wissen wir es ja immer noch nicht sicher. Die Quellen widersprechen sich. [1] --Nuuk 07:25, 20. Sep. 2022 (CEST)
- In der Tat widersprüchlich, wobei mir die Angaben zu Helmut Remmele aus der Datenbank der Bundesstiftung ziemlich plausibel erscheinen, obwohl älter als das Buch von Petersen aus dem Jahr 2019. Kann ja sein, dass Petersen neuere Quellen auswertet, aber die zeitlichen Abläufe in der Datenbank zur Verhaftung des Sohnes im Zuge der Deutschen Operation des NKWD, dessen Verurteilung und Hinrichtung halte ich für einleuchtend. Danke für obige Quelle als Beleg. Darin steht, dass Helmut Remmele ein Student an der KUNMS war. Wird da verarbeitet. --Mfgsu (Diskussion) 05:10, 23. Sep. 2022 (CEST)
- Bei den Angaben von Petersen sollte man eher kritisch sein. Allein auf den die Familie Remmele betreffenden Seiten fielen mir gleich zwei Fehler auf. So hehauptet er (ohne Nachweis) auf S. 12, Remmele sei bereits im Oktober 1932 von allen bisherigen Funktionen ausgeschlossen worden. Tatsächlich war das aber erst im folgenden Jahr der Fall. Im Oktober 1932 verlor er lediglich seinen Sitz im Sekretariat des ZK und wurde zum EKKI nach Moskau beordert. Auf S. 15 behauptet Petersen, der KPD-Funktionär Fritz Heckert sei erschossen worden, was nachweislich falsch ist. Neue Quellen bezüglich Hermann Remmele hat Petersen nicht erschlossen, sondern nur Akten über seine Tochter Hedwig im RGASPI und im Bundesarchiv/SAPMO eingesehen. --Koschi73 (Diskussion) 15:45, 1. Okt. 2022 (CEST)
- In der Tat widersprüchlich, wobei mir die Angaben zu Helmut Remmele aus der Datenbank der Bundesstiftung ziemlich plausibel erscheinen, obwohl älter als das Buch von Petersen aus dem Jahr 2019. Kann ja sein, dass Petersen neuere Quellen auswertet, aber die zeitlichen Abläufe in der Datenbank zur Verhaftung des Sohnes im Zuge der Deutschen Operation des NKWD, dessen Verurteilung und Hinrichtung halte ich für einleuchtend. Danke für obige Quelle als Beleg. Darin steht, dass Helmut Remmele ein Student an der KUNMS war. Wird da verarbeitet. --Mfgsu (Diskussion) 05:10, 23. Sep. 2022 (CEST)
- Beim Sohn wissen wir es ja immer noch nicht sicher. Die Quellen widersprechen sich. [1] --Nuuk 07:25, 20. Sep. 2022 (CEST)
- Letzteres. Was glaubte man in der DDR, woran er gestorben ist? --Nuuk 17:02, 18. Sep. 2022 (CEST)
Sollen wir die Einträge mit falschen Angaben aus der Literaturliste nehmen? --Nuuk 09:26, 21. Okt. 2022 (CEST)
- Leider ist nicht eindeutig klar, was richtig und was falsch ist. Deshalb würde ich da nichts vorerst ändern wollen. --Koschi73 (Diskussion) 14:49, 21. Okt. 2022 (CEST)
Erschießung auf dem Donskoi-Friedhof
[Quelltext bearbeiten]Ich habe Zweifel an der Darstellung, dass Remmele direkt auf dem Donskoi-Friedhof erschossen wurde. Laut den Angaben in der einschlägigen Literatur erfolgte die Exekution der Verurteilten im Butyrka-Gefängnis und die Leichen wurde dann eingeäschert und auf dem Donskoi-Friedhof beigesetzt, z. T. in Massengräbern. --Koschi73 (Diskussion) 21:30, 20. Sep. 2022 (CEST)
- Zu den genauen Todesumständen von Hermann Remmele liegen selbst von Hermann Weber sehr unterschiedliche Angaben vor: In „Weiße Flecken“ in der Geschichte. Die KPD-Opfer der Stalinschen Säuberungen und ihre Rehabilitierung. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. isp-Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-88332-176-1, S. 110: "Er soll 1939 entweder erschossen worden oder in einer Irrenanstalt ums Leben gekommen sein." In dem von Weber verfassten Artikel über Remmele in der NDB aus dem Jahr 2003 steht: "Im Mai 1937 zusammen mit Frau und Sohn verhaftet, wurde er am 7.3.1939 zum Tode verurteilt und kam auf einem Transport ums Leben." (Online) Und in dem von ihm gemeinsam mit Andreas Herbst in 2., überarb. und stark erweiterter Auflage herausgegebenen Handbuch Deutsche Kommunisten liest man dann: "Am 7. März 1939 wurde Hermann Remmele der »Teilnahme an einer konterrevolutionären terroristischen Organisation« beschuldigt, vom Militärkollegium des Obersten Gerichts zum Tode verurteilt und noch am selben Tag auf dem Donskoje-Friedhof erschossen." (Online) --Koschi73 (Diskussion) 17:51, 24. Sep. 2022 (CEST)