Diskussion:Hermeneutischer Zirkel

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Letzter Kommentar: vor 3 Jahren von Ilja F. Repin in Abschnitt § 4 von Sein und Zeit?
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"Hier ist der Ort jener Urevidenz, in der das Wahre zugleich das Gute des Menschseins ist." - unnötig moralisierende, apragmatische Aussage.

Antwort: Am Beginn des hermeneutischen Zirkels ist eine pragmatische Sicht verfrüht; erst wo es definitive Ziele gibt, kann nach Wegen zu ihrer Verwirklichung (= Praxis, Pragmatik) gefragt werden. Insofern ist es wichtig auf jene Urevidenz hinzuweisen, in der das Wahre zugleich als fundamentales Gut anerkannt wird. Mit Moralisierung hat dies übrigens nichts zu tun. Josef Spindelböck 09:57, 9. Nov 2004 (CET)
Josef Spindelböcks Definition hat ihre Berechtigung. Eine Berechtigung jedoch, die

jedoch aufgrund ihrer, in bestem heideggerschem Duktus eingebrachten, fundamentalontologischen Komponente möglicherweise nicht einfach zugänglich ist. Ich hoffe, ich exegiere in seinem Sinne, wenn ich ihm hier unterstelle zu meinen, dass der hermeneutischer Zirkel als eine ontologische Komponente des sinnhaften Auslegens des Seins fungiert - das "Sein" eben qua hermeneutischem Zirkel als Werkzeug einer Analytik des "Da-Seins" definiert werden soll. Der Ausgangspunkt des Erkennens liegt hier im ontischen, nicht im epistemischen ("Grundevidenz der Wahrheit"). Das Pragmatische wird hier erst durch den Erkenntnisprozess intelligibel, erst wenn die ontische Fundamentalstruktur "gesetzt" ist, doch ist der Mensch schon vorher - und darf es auch sein (um Goethe einmal zu bemühen). Ginnungagap 19:45; 9.11.2004

Mein Hintergrund ist zwar nicht explizit Heidegger, aber ich finde die Darlegungen von Ginnungagap interessant und aufschlußreich. In folgendem Aufsatz bin ich auf die Problematik ausführlicher eingegangen: Josef Spindelböck, Sinnfrage und Grundentscheidung. Zur finalen Struktur sittlicher Erkenntnis und Entscheidung, in: Studia Moralia 42 (2003) 209 f (Abstract) und 421-435 (Volltext); dieser Beitrag ist auch enthalten im Sammelband Verantwortete Freiheit. --- Beste Grüße Josef Spindelböck 20:18, 9. Nov 2004 (CET)

Was soll der kreisförmige Zirkel? Gibt's auch quadratische? (nicht signierter Beitrag von 84.72.192.20 (Diskussion | Beiträge) 14:35, 21. Sep. 2009 (CEST)) Beantworten

Vorverständnis

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Gibt es eigentlich einen Artikel, in dem etwas mehr über Vorverständnis steht? Als ich keinen Artikel dazu fand, wollte ich eine Umleitung auf diesen Artikel erstellen, aber er ist ja auch recht dünn in der Hinsicht.-- pistazienfresser 20:37, 8. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Andere Einstellungen zum Hermeneutischen Zirkel

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Da es sich um einen Lexikaartikel handeln soll, sollte man eigentlich den "Ur-"Hermeneutischen Zirkel nach Schleiermacher erwähnen, ebenso wie die Auffassungen von Dilthey und Gadamer hierzu. Könnte das jemand ergänzen? Sonst wirkt der Artikel so, als wäre der hermeneutische Zirkel nur ein Produkt von Heidegger. (Mögliche Quellen hierzu unter als Beispiel: Krumm, T. "Grundlagen der qualitativen Datenanalyse" in: Westle,B.: Methoden der Politikwissenschaft, Nomos,2009) (nicht signierter Beitrag von 2003:4C:6C2A:5601:E442:B24B:C7ED:61B8 (Diskussion | Beiträge) 12:55, 6. Mär. 2014 (CET))Beantworten

Dass Gadamer die Konzeption von Heidegger übernommen und weiterentwickelt hat, ist dem Artikel wohl zu entnehmen.
Ideengeschichtlich fehlen wohl in der Tat Ausführungen zu Dilthey und Schleiermacher.
--Karl-Hagemann (Diskussion) 17:00, 21. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Stegmüller

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Stegmüller dürfte wohl richtig liegen. Soweit ich das verstehe, ist allerdings eigentlich immer klar (jedenfalls bei Schleiermacher), dass das Bild irreführend ist und man stattdessen besser von einer "Spirale der Interpretation" (Thiel, a.a.O., S. 675) sprechen sollte. Das Bild hat sich aber halt eingebrannt.

--Karl-Hagemann (Diskussion) 17:03, 21. Mai 2020 (CEST)Beantworten

Postmoderne

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Ist die Kritik der Postmoderne eigentlich zutreffend? Wenn ich´s richtig sehe, impliziert das Bild vom hermeneutischen Zirkel doch gerade, dass man nach jedem Gang der Interpretation woanders (im Bild der Spirale: "höher") landet als am Ausgangspunkt. Das Ganze führt zu einem offenen, nie endenden Interpretationszusammenhang. Im Grunde á la Peirce. Das kommt eigentlich der Postmoderne entgegen. Der Unterschied dürfte "nur" darin liegen, dass die klassische Hermeneutik überhaupt ein Verstehen, zumal ein besseres intendiert.

--Karl-Hagemann (Diskussion) 17:08, 21. Mai 2020 (CEST)Beantworten

§ 4 von Sein und Zeit?

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Kurze Frage zur Referenz auf Sein und Zeit: Gibt es einen näher erläuterbaren Grund, warum auf "§ 4. Der ontische Vorrang der Seinsfrage" in diesem Zusammenhang verwiesen wird, wo meines Erachtens der hermeneutische Zirkel gar nicht thematisch ist, aber auf "§ 32. Verstehen und Auslegung" nicht? Das würde ich gerne korrigieren, frage aber vorher lieber nach, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. --Ilja F. Repin (Diskussion) 11:15, 30. Aug. 2021 (CEST)Beantworten