Diskussion:Hindenburgvilla
Geschichte
[Quelltext bearbeiten]Hier stimmen noch'n paar Sachen nicht, andere werden nicht klar, und wieder andere weiß ich nicht. Wer kann helfen?
Also: Für wen das Haus gebaut worden ist, wer also der Bauherr war, ist mir nicht bekannt, auch nicht das Baujahr (1906? 1910?).
Das Haus samt Grundstück ist im September 1918 von der Stadt gekauft worden eigens zu dem Zweck, um dem Lokal- und Nationalhelden Hindenburg was zum 71. Geburtstag schenken zu können (2. Oktober 1918). Geschenkt wurde ihm nicht das Haus, sondern der Nießbrauch auf Lebenszeit.
Das scheint nicht nur damit zu tun zu haben, dass H. bereits seinen ersten Ruhestand 1911-14 in Hannover verbracht hatte. Sondern noch mehr damit, dass er dort einen Bewunderer und regelmäßigen Korrespondenzpartner hatte, nämlich Heinrich Tramm, den Stadtdirektor. Tramm hatte bereits 1915 zwei teure Ölbilder von Hindenburg auf städtische Kosten in Auftrag gegeben, eines davon (das von Petersen) zu dem Zwecke, es seiner Ehefrau zum Geschenk zu machen, das andere fürs Museum. Die Ehrenbürgerschaft ist übrigens deutlich älter, sie stammt vom 26. August 1915 (d.h. Jahrestag der Schlacht von Tannenberg).
Nun war Hindenburg ja von 1914 bis 1919 praktisch nie zu Hause. Er saß in seinen wechselnden Hauptquartieren, zuerst in Ostpreußen, dann in Kowno, dann in Spa usw. usf. Wenn jemand daheim war, dann seine Frau Gertrud, aber ick weeß ooch nich wo. Noch in der Villa Köhler oder schon in der Hindenburgvilla?
Das Schenkdatum war durchaus pikant, denn gut einen Monat später war es schon vorbei mit dem Kaiserreich, der Kaiser dankte auf Hindenburgs Rat hin ab. Hindenburg, der wenige Monate zuvor noch Siegeseuphorie verbreitet hatte, hatte alle Hände voll zu tun, den Scherbenhaufen der angeblich so genialen Kriegsführung zusammenzukehren, die er und Ludendorff die letzten zwei Jahre praktisch diktatorisch bestimmt hatten. Er dürfte gerade in den Oktober- und Novembertagen kaum Zeit und Lust gehabt haben heimzufahren. Die Oberste Heeresleitung war damals in Spa, dann in Kassel, dann in Kolberg, ich nehme an, dass seine Frau irgendwann (wann auch immer) mit den Sachen in die Seelhorststraße umgezogen ist.
Hindenburg selber kam am 3. Juli 1919 aus Kolberg in die "Hindenburgvilla", nämlich unmittelbar nachdem die Oberste Heeresleitung infolge des Versailler Friedens aufgelöst worden war. Nun war er bloß noch Privatmann, und als solcher hat er da sechs Jahre gewohnt. Der Haushalt zog nach der Präsidentenwahl um nach Berlin in die Wilhelmstraße, aber H. behielt das Haus noch bis 1930, dh bis sein Gut in Neudeck total hergerichtet war.
Was danach mit dem Haus passierte, weiß ich nicht. Vor allem nicht, ob es nicht im Bombenhagel in Wk II total kaputtging, so dass das, was da heute steht, evtl. höchstens eine Art Reminiszenz ist.--Mautpreller (Diskussion) 22:21, 21. Mär. 2014 (CET)
- Zumindest zum Baujahr habe ich eine Angabe in dem Buch gefunden, das Barbara Schmidt-Vogt zum Zooviertel geschrieben hat. Leider ist das Buch nicht über den Buchhandel zu bekommen, aber über das Gemeindebüro der hannoverschen Friedenskirche (Schackstraße 4, 30175 Hannover; Tel. 0511/814338). Über diesen Weg lässt sich sicher auch der Kontakt zur Autorin herstellen. Angesichts der Literatur- und Materialliste im Buch hat sie mehr gesichtet, als sie veröffentlicht hat. --Ganescha (Diskussion) 21:47, 24. Mär. 2014 (CET)
Kuriosität
[Quelltext bearbeiten]„1945 hatte ein als britischer Leutnant verkleideter Hochstapler aus dem Kohlenpütt der ausgebombten Luftwaffenhelferin [Anna Kurth] eine Etage der hannoverschen Hindenburg-Villa zum Geschenk gemacht, aus der sie nach wenigen Tagen wieder hinausgeworfen wurde.“ In: Der Spiegel 44/1948, online. Nicht so richtig auswertbar, nicht nur weil man die Zuverlässigkeit dieser hingeworfenen Nebenbemerkung bezweifeln kann, sondern auch weil nicht klar ist, wem das Haus damals gehörte und wie es genutzt wurde. Aber vielleicht in Zukunft ... --Mautpreller (Diskussion) 16:11, 9. Apr. 2014 (CEST)