Diskussion:Hiroshi Inagaki

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Neben Akira Kurosawa ist Hiroshi Inagaki m.E. einer der bedeutendsten Regiesseure Japans. Bekannt ist seine Samurai-Trilogie mit Toshiro Mifune in der Hauptrolle. Leider weniger bekannt und nahezu unzugänglich ist der Film "Der Rikschamann" (Originaltitel "Muhomatsu no issho", ebenfalls mit Toshiro Mifune in der Hauptrolle), mit dem Hiroshi Inagaki auf der Biennale in Venedig den Goldenen Löwen erhielt. Ich habe diesen Film nur einmal auf Deutsch gesehen, und zwar vor etwa vierzig Jahren, vermutlich 1960 (Erstaufführung 3.3.1960).Ein weiteres Mal auf deutsch lief der Film im DFF 2 in der DDR. Dieser Film hat mich damals so beeindruckt, dass ich ihn nie wieder vergessen konnte. Seit Jahren suche ich nach einer Kopie mit deutschem oder englischem Text oder wenigstens mit entsprechenden Untertiteln. Es ist die anrührende Geschichte eines Rikschamannes mit Namen Muhomatsu, der sich von einem stadtbekannten Grobian zu einem mitfühlenden Freund und Ziehvater wandelt, als er einem kleinen Jungen aus besseren Kreisen bei einem Unfall zu Hilfe kommt. Die dankbaren Eltern lassen ihren Jungen nun regelmäßig von diesem Rikschamann zur Schule bringen. Muhomatsu gewinnt die Freundschaft des Jungen und die Sympathie der Familie. Als der Vater durch eine Krankheit stirbt, nimmt Muhomatsu bei dem Jungen die Rolle eines Vaters ein. Muhomatsu begleitet Mutter und Sohn bei vielen gemeinsamen Unternehmungen. Bei Volksfesten kann er auch seine besonderen Begabungen unter Beweis stellenn, seine Ausdauer beim Langstreckenlauf oder beim Schlagen der großen Trommel. Muhomatsu verliebt sich in die Mutter des Jungen, aber der gesellschaftliche Unterschied verbietet es ihm, seine Liebe zu erklären. So begleitet er aus der Distanz das Leben des Jungen und seiner Mutter und versucht, seinen Kummer mit Alkohol zu betäuben. Bei einem dieser Alkoholexzesse kommt er im Winter ums Leben. Diese Geschichte hört sich nach einer "Seifen-Oper" an, aber sie wird ganz hervorragend gespielt, und man erfährt sehr viel über Japan und seine Kultur aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Die Bilder sind so eindrucksvoll, dass man den Film sogar ohne Sprache versteht. In meinem Besitz und meines Wissens allein auf dem Markt ist eine DVD mit japanischem Text und chinesischen Untertiteln. Ich finde es unbegreiflich und bin mit dieser Meinung nicht allein, dass es bis jetzt diesen hervorragenden und preisgekrönten Films in keiner besser verständlichen Version gibt. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Vielleicht erinnert sich ja jemand an diesen Film und sieht eine Möglichkeit, ihn der Öffentlichkeit zugänglich zu mach. Wenn über "Wikipedia" Informationen zusammenlaufen könnten, wäre das sehr schön. Josef Meinolf Opfermann 12.1.2006

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