Diskussion:Hunde von Riga
Fernsehfilm
[Quelltext bearbeiten]Das mit der Verfilmung ist ja wohl ein Witz. Diese ist nirgendwo erhältlich (=käuflich zu erwerben). Vielleicht gibt es sie gar nicht? (nicht signierter Beitrag von 185.5.8.198 (Diskussion) 13:25, 13. Nov. 2012 (CET))
Überarbeitung
[Quelltext bearbeiten]Ich habe mich mal drangemacht, auch den zu diesem Lemma - zumindest den die Handlung betrachtenden - vorliegenden Sprachsalat zu redigieren, wobei ich ganze Passagen neugefasst habe. Sorry, aber diese eher schlichte und holprige Darstellungsweise konnte man ja niemandem zumuten!--Cherub51 (Diskussion) 16:02, 7. Mär. 2013 (CET)
- Toll. Ich finde jetzt auf Anhieb nichts an deiner Neufassung, was ich grundsätzlich anders formulieren würde. Nach der Brandmauer ist das wohl der Roman, der mir in der Reihe am besten gefällt. Ganz schrecklich war die jüngste Neuverfilmung, bei der wohl noch anzumerken ist, dass diese gar nicht im Jahre 1991 und darum auch nicht in dem noch sowjetisch beherrschten Lettland spielt. Gruß--Leit (Diskussion) 16:28, 7. Mär. 2013 (CET)
- Danke. Mit den Filmen ist es überhaupt so eine Sache. Ich habe ja neulich an anderer Stelle meine Auffassung dazu schon dargetan. Im Grunde gefällt mir keine der Wallander-Verfilmungen, und ich frage mich, wieso Mankell es zulässt, dass seine wirklich hervorragenden Bücher so "verhunzt" werden!? Da kann ich mich manchmal des Verdachts nicht erwehren, dass er's nur durchgehen lässt, weil man ja damit (verkaufsfördernd) im Gespräch bleibt. - Apropos Riga! Gottlob las ich den Roman erst, nachdem wir 2010 in den drei Baltenstaaten war - sonst wäre mir wohl die heute wunderschöne Stadt Riga vergällt gewesen. Aber 1991 muss es dort wohl tatsächlich so düster zugegangen sein, wie es Mankell beschreibt. Wir aber erlebten eine herrliche, aufblühende, pulsierende Stadt, die zudem sehr auf hanseatische Traditionen hält. Zumindest aber fand ich mich, dank vorausgegangener Ortskenntnis, in den geografischen Gegebenheiten des Romans gut zurecht! - Schönen Abend!--Cherub51 (Diskussion) 19:05, 7. Mär. 2013 (CET)"
- Ich nehme an, auch in den Räumen und Hinterausgängen des Hotels Latvia – und natürlich vor allem in den undurchsichtigen Gängen des Polizeipräsidiums? Scherz beiseite, aber die aktuelle Neuverfilmung ist m.E. einfach deshalb ein No-Go, weil der Roman überhaupt nur in der „Wende“-Zeit der Ostblockstaaten denkbar ist und keineswegs im Jahr 2012. Nungut, düsterer war es vielleicht, aber mit Sicherheit auch etwas aufregender. Zumindest, was das ums Überleben kämpfen angeht – da fällt mir ein, dass dies doch ein zentraler Satz ist aus der Unterhaltung zwischen Wallander und Liepa: Armut und Reichtum in Schweden (geistiger Natur) und Lettland (materieller Natur). Die entsprechende Seite aus dem Roman suche ich mal heraus. Gruß--Leit (Diskussion) 19:15, 7. Mär. 2013 (CET) S. 104 (Liepa): Hier habe ich einen materiellen Überfluss gesehen, der unbegrenzt zu sein scheint. Es besteht ein Unterschied zwischen unseren beiden Ländern, der gleichzeitig eine Gemeinsamkeit ist. Beide Länder sind arm. Aber die Armut hat unterschiedliche Gesichter. Wir entbehren Ihren Überfluß, wir entbehren der Freiheit zu wählen. In diesem Land dagegen scheint mir die Armut darin zu bestehen, daß man nicht für sein Überleben kämpfen muß. Für mich hat dieser Kampf eine religiöse Dimension. Ich würde nicht tauschen wollen. Diese Passage hier kann man m.E. als eine implizite Überschrift zu dem Buch sehen.--Leit (Diskussion) 19:49, 7. Mär. 2013 (CET)
- Bei allen sicher noch immer bestehenden Unterschieden im Lebensniveau haben sich, mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Zeitpunkt der Romanhandlung, diese Verschiedenheiten jedoch im Wesentlichen (leider/gottseidank!?) längst nivellierte. Im Übrigen schreibt Mankell stets recht gesellschaftskritisch. Und dabei geht er nicht gerade sanft mit der schwedischen Gesellschaft um. Wir Deutschen schauen nach Schweden oft mit etwas verklärtem Blick, sehen dort zumeist betulich-paradiesische Zustände. Nun kenne ich das tatsächliche schwedische Befinden zu wenig, als dass ich mir ein wirkliches Urteil bilden könnte, doch fragte ich bisher mich beim Lesen Mankell’scher Romane oft, was er erst über deutsche Zu- und Umstände schreiben würde?? Aber da hielte er es wohl mit Heinrich Heine: "Denk' ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht ..."--Cherub51 (Diskussion) 22:34, 7. Mär. 2013 (CET)
- Ja, das stimmt. Hunde von Riga ist m.E. auch ein klar auf die Vergangenheit gerichteter, Die Brandmauer jedoch ein auf die Zukunft gerichteter Roman (könnte ebenso gut oder gar, aufgrund der weiter zugenommenen Verwundbarkeit durch Internationalisierung und Ausbau der Kommunikationssysteme, noch besser heute spielen). Die Ironie an der Aussage Liepas: Ich würde nicht mit Ihnen tauschen wollen ist wohl, dass er das doch (wenn er noch weiter lebte) hätte tun müssen, sobald nämlich das von ihm bekämpfte „System“ überwunden und das von ihm gewünschte eingetreten ist. Interessanterweise wurde dieser Aspekt der Unterhaltung übrigens im Hörbuch (2002) ausgebaut: WALLANDER: Aber kämpft man nicht, um irgendwann seine Ruhe zu haben? LIEPA: Das Leben ist ein beständiger Kampf. Wenn man um nichts mehr kämpfen muss, wird man faul und gleichgültig. Wunderbar, ums zumindest physische Überleben mussten die Ex-Oppositionellen in Lettland nach 1991 nicht mehr kämpfen, da konnte Liepa wohl froh sein, rechtzeitig erschossen worden zu sein (um es drastisch auszudrücken). Die Frage ist hier nur noch, ob Mankell hier Liepa für sich sprächen lässt oder Wallander – vermutlich ist es eher die Ratlosigkeit, welche von beiden Auffassungen richtig sei. Und die endet dann (reine Spekulation meinerseits) in der nihilistisch anmutenden allumfassenden Zerstörungswut bei Die Brandmauer. Allerdings ist das von Liepa gewünschte System, irgendeine Art „echten“ Sozialismus ohne Korruption, ja gar nicht eingetreten, darum haben er und seine Gleichgesinnten streng genommen durch die so sehr angestrebte Befreiung von der Sowjetunion keinen Sieg errungen.--Leit (Diskussion) 23:04, 7. Mär. 2013 (CET)
- Bei allen sicher noch immer bestehenden Unterschieden im Lebensniveau haben sich, mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Zeitpunkt der Romanhandlung, diese Verschiedenheiten jedoch im Wesentlichen (leider/gottseidank!?) längst nivellierte. Im Übrigen schreibt Mankell stets recht gesellschaftskritisch. Und dabei geht er nicht gerade sanft mit der schwedischen Gesellschaft um. Wir Deutschen schauen nach Schweden oft mit etwas verklärtem Blick, sehen dort zumeist betulich-paradiesische Zustände. Nun kenne ich das tatsächliche schwedische Befinden zu wenig, als dass ich mir ein wirkliches Urteil bilden könnte, doch fragte ich bisher mich beim Lesen Mankell’scher Romane oft, was er erst über deutsche Zu- und Umstände schreiben würde?? Aber da hielte er es wohl mit Heinrich Heine: "Denk' ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht ..."--Cherub51 (Diskussion) 22:34, 7. Mär. 2013 (CET)
- Tja, da hast du leider recht! Es gibt sie halt nicht, diese "beste aller möglichen Welten" (Voltaire) - wir halten nur immer Ausschau nach ihr, kämpfen dafür - und sind dann enttäuscht, wenn unser Kampf das falsche Ergebnis gezeitigt hat. Darin liegt halt der dialektische Widerspruch zwischen Individuum und Gesellschaft.- Schönes WE!--Cherub51 (Diskussion) 21:55, 8. Mär. 2013 (CET)
Abgesehen von diesem konkreten Titel hier ist doch zu fragen, ob man auch nur einen Roman von Mankell annähernd so wie etwa diesen hier ausbauen könnte. Meines Erachtens sind Mankells Bücher mit ebensoviel Bedeutung „aufgeladen“, mit entsprechender Rezeptions- und Interpretationsmöglichkeit. Vielleicht findet das nicht statt, weil es nur Kriminalromane sind (bzw. „Afrikaromane“) – die als trivial gelten – und/oder vielleicht auch zu neu.--Leit (Diskussion) 00:26, 9. Mär. 2013 (CET)
- In der Tat stecken Mankells Romane voller Metaphern und Allegorien. Insbesondere sind sie, da wiederhole ich mich gern, sehr gesellschaftskritisch. All das macht ja gerade die Klasse seiner Bücher aus, wenngleich sie freilich keineswegs an z.B. H. Hesse oder Th. Mann heranreichen. Aber das wollen sie wohl auch nicht. Immerhin, vielleicht liegt die Qualität Mankell'scher Krimis auch gerade darin, dass die Metaphern offensichtlich sind und sich nicht in versteckten Wendungen und Bedeutungen ergehen. Weshalb sie ein Millionenpublikum finden und evtl. deswegen wenig "Werk und Deutung" versucht wird.
- Schönen Sonntag!--Cherub51 (Diskussion) 12:01, 10. Mär. 2013 (CET)
- Da könntest du recht haben. Wobei ich doch schon eine Menge zum Heruminterpretieren und -deuten finden würde. Man denke nur an die Wandlung einzelner Figuren. Vor dem Frost sticht diesbezüglich wohl etwas hervor, nicht zuletzt wegen des Themas Religion, das in sämtlichen vorherigen Romanen im engeren Sinne fehlt. Gruß zum Sonntag--Leit (Diskussion) 13:01, 10. Mär. 2013 (CET)
Ungenauigkeiten in der Inhaltsangabe
[Quelltext bearbeiten]Ich habe das Buch gerade gelesen und den Eindruck, dass die Inhaltsangabe einige Ungenauigkeiten beinhaltet (Kann aber auch sein, dass ich einzelnes falsch verstanden habe):
- "Die beiden fragwürdigen Obristen können Wallander unerwartet schnell einen Täter präsentieren, weswegen Wallander nach Schweden zurückkehrt – die Angelegenheit scheint für ihn nun endgültig erledigt." + "Aufgrund eines Hilferufs der lettischen Dissidenten lässt sich Wallander nur kurze Zeit später auf ein gefährliches Spiel ein."
- Soweit ich mich erinnern konnte hat er schon vor der Abreise beschlossen wieder zurückzukehren. Bzw. der präsentierte Täter war für ihn nie glaubhaft.
- "Die beiden im Rettungsboot aufgefundenen Toten waren erschossen worden, weil sie dagegen aufbegehrt hatten."
- Waren die beiden wirklich Anhänger der Unabhängigkeitsbewegung?
- "Major Liepa musste Putnis beseitigen lassen, weil dieser hinter die finsteren Machenschaften gekommen war."
- Ich glaube mich erinnern zu können, dass im Buch stand, dass er ihn deswegen ermordete weil er in Schweden war wo er nicht wusste was er tat.
btw. Ein Abschnitt "Rezension" wäre nicht schlecht. A5791337 (Diskussion) 11:38, 16. Dez. 2015 (CET)