Diskussion:Hungerast
Der Hungerast oder die Hungerrast
[Quelltext bearbeiten]Der Hungerast wird jetzt oft benutzt. Ich hatte aber immer angenommen, das der Hunger eine Rast erzwingt, es also Hungerrast heißt. Was ist nun Richtig?
Aufnahme von Flüssigkeit und Nahrung bei sportlicher Betätigung (Beitrag von Karl A. Dücker)
[Quelltext bearbeiten]Wenn man sich körperlich anstrengt, gerät man ins Schwitzen und kriegt Durst. Wenn die Anstrengung etwas länger andauert, kommt auch noch Hunger hinzu. Diese Feststellung ist keine besondere Erkenntnis, das weiß jeder. Wer als Sportler, insbesondere als Ausdauersportler - dazu zählen die Radsportler fast alle - dieser Binsenweisheit nicht gebührend Rechnung trägt, indem er für rechtzeitigen, geeigneten Nachschub in Form von Getränken und Nahrung sorgt, macht irgendwann unterwegs ganz einfach schlapp. Dehydratation und Hungerast sind die Vokabeln, die man in diesem Zusammenhang schon einmal gehört oder gelesen hat. Was es damit aber auf sich hat, weiß man dann meist nicht so genau. Im folgenden wird der Versuch unternommen, einige Zusammenhänge, Schlussfolgerungen und Konsequenzen möglichst einfach zu erklären.
Bei 3 % Gewichtsabnahme durch Schwitzen, bei einem 80 kg schweren Mann also bei 2,4 kg, wird die körperliche Leistungsfähigkeit wesentlich beeinträchtigt. Bei höheren Umgebungstemperaturen über 20 °C ist mit gleicher Leistungseinbuße bereits ab 2 %, also ab einem Gewichtsverlust von 1,6 kg zu rechnen. Der Grund liegt in der daraus resultierenden, erhöhten Körpertemperatur, die sich zusätzlich leistungsmindernd auswirkt. Bei lang andauernden Anstrengungen - für Radsportler gilt eine Zeitgrenze von etwa drei Stunden - ist die Leistungseinschränkung schon bei einer Gewichtsabnahme durch Schwitzen von 1 bis 2 %, also ab ungefähr 1 kg, spürbar. Bei Frauen und übergewichtigen Männern ist der relative Wasseranteil des Körpergewichts geringer, deshalb gelten für diesen Personenkreis noch niedrigere prozentuale Grenzwerte. Es sollte beachtet werden, dass die Einschränkung der Leistungsfähigkeit auch mit mangelnder Fähigkeit zur Koordination verschiedener Bewegungsabläufe einhergeht und damit, insbesondere beim Fahren in Gruppen, Unfallgefahren heraufbeschworen werden können.
Aus den dargestellten Fakten wird ersichtlich, dass bei sportlicher Betätigung der Dehydratation, also dem Verlust von Wasser durch Schwitzen, unbedingt entgegengewirkt werden muss. Es sollte angestrebt werden, den Gewichtsverlust im Idealfall ganz zu vermeiden, ihn aber wenigstens unter 1 % zu halten. In diesem Zusammenhang ist der Hinweis wichtig, dass man Durst erst verspürt, wenn die Entwässerung des Körpers bereits beträchtlich vorangeschritten ist. Warten Sie also bei einer längeren Radtour mit dem Trinken nicht, bis Sie Durst bekommen; für eine genussreiche Fahrt kann das bereits zu spät sein. Sie sollten vielmehr schon innerhalb einer halben bis einer Stunde vor dem Start 300 bis 500 ml kohlensäurefreie, nicht zu kalte Flüssigkeit in Portionen von 100 bis 200 ml zu sich nehmen. Während der Fahrt sollten dann 500 bis 1000 ml je Stunde in ebenfalls 100 bis 200 ml-Portionen getrunken werden. Das Einhalten möglichst kleiner Portionsgrößen ist wichtig, weil der Magen sich nicht schneller in den nachfolgenden Dünndarm entleert. Mehr als 1000 ml je Stunde können vom menschlichen Körper aber in der Regel nicht aufgenommen werden.
Der Organismus bezieht seine Energie bei körperlicher Anstrengung zunächst vorwiegend aus dem sogenannten Muskel- und Leberglykogen, welches aus Kohlenhydraten aufgebaut wird. Die Glykogenreserven sind aber begrenzt und bei nur mittlerer sportlicher Belastung von maximal drei bis vier Stunden Dauer, bei Radsportlern also nach einer Fahrstrecke zwischen 50 und 100 km, verbraucht. Fett ist zwar als weitere Energiequelle, sogar bei schlanken Menschen, reichlich vorhanden, die Fettverbrennung, hier also seine Nutzung für die Fortbewegung auf dem Fahrrad, funktioniert in namhaftem Umfang aber nur bei sehr gut trainierten Athleten. Folglich ist bei Touren, die über zwei Stunden dauern, unterwegs auch der Ersatz von Kohlenhydraten notwendig. Erfahrungsgemäß werden je Stunde ungefähr 50 g benötigt.
In Getränken sollten aber nicht mehr als 5 bis maximal 8 % Zucker gelöst sein, weil es sonst wegen der osmotischen Druckverhältnisse im Organismus sogar zu unerwünschtem Rückfluss von Wasser aus dem Körpergewebe in den Magen-Darm-Trakt kommt. Ferner schmecken die sehr süßen Getränke nicht so gut und sie können zu Unwohlsein führen. Die vielgerühmten isotonischen Getränke sind also gar nicht so günstig, besser sind hypotonische, also verdünnte Zubereitungen. Wenn Sie Sportgetränke nehmen, achten Sie darauf, dass anstelle von Zucker (Saccharose) überwiegend die besser geeigneten Maltodextrine enthalten sind. Sehr gut lassen sich stark verdünnte Sportgetränke oder eine Mischung von Apfelsaft mit Wasser im Verhältnis 1 : 2 mit Keksen, Energieriegeln oder Bananen als Kalorienlieferant kombinieren.
Schweiß enthält etwas Kochsalz (Natriumchlorid). Deshalb meinen viele Sportler, dass die zugeführten Getränke auch Kochsalz enthalten müssen. Mit der regulären Nahrung wird jedoch überreichlich Salz aufgenommen, so dass die zusätzliche Zufuhr nur bei sehr lang andauernden Belastungen, die ein Breitensportler normalerweise nicht auf sich nimmt, erforderlich wird. Geringe Zusätze von Natriumchlorid in Sportgetränken aus Gründen der Geschmacksverbesserung schaden allerdings nicht.
Bei längeren Belastungen, also bei ganztägigen Touren mit einer Länge von 150 bis 200 km, wird der vollständige Ausgleich von Flüssigkeits- und Energieverlust während der Tour nicht gelingen, deshalb ist entsprechender Ersatz unmittelbar danach notwendig. Hinsichtlich der Flüssigkeitsmengen und -portionen gelten wieder die oben beschriebenen Regeln. Was den Energienachschub angeht, so ist bei den Profis im Anschluss an die Trainings- oder Wettkampfbelastung gemächliches Nudelessen angesagt, damit sie später dann noch ein normal portioniertes und wohlschmeckendes Abendessen zu sich nehmen können. Bei Breitensportlern ist die Belastung meist nicht so gewaltig und so wird sich die Notwendigkeit zusätzlicher Nahrungsaufnahme in Grenzen halten, damit es in der Folge nicht zu Problemen mit dem Körpergewicht kommt.
Wenn Sie nun Ihre Kondition vernünftig einschätzen und die Touren hinsichtlich Streckenlänge und Schwierigkeitsgrad sorgsam auswählen, und wenn Sie die vorn beschriebenen Regeln zum Essen und Trinken bei der Ausübung von Radsport beachten, wird es Ihnen gelingen, immer wohlbehalten und zufrieden Ihr Ziel zu erreichen.
Etymologischer Ursprung?
[Quelltext bearbeiten]Es heisst sicher Hungerast und nicht HungerRast. Aber gerade vor dem Hintergrund der für viele verwirrenden Schreibweise fände ich es wünschenswert, die sprachliche Herkunft dieses Begriffes zu klären - woher kommt der Ast in Hungerast? Weiss das denn niemand? --Steckert 14:13, 21. Jul 2006 (CEST)
- Weitere Ausdrücke: "den Mann mit dem Hammer treffen", sowie die Lehnübersetzung aus dem Englischen: "die Wand" in verschiedenen Varianten ("gegen ~ laufen", "~ treffen"). -- Andreas 92.204.43.204 21:43, 30. Mär. 2009 (CEST)
"Sich einen Ast +Tätigkeitswort": umgangssprachliche Redewendung für die Ausübung einer Tätigkeit bis zur Erschöpfung. Kommt wohl von Ast=Buckel (sich den Buckel krumm...-lachen, -laufen, -suchen) als Synonühm für Erschöpfung. (nicht signierter Beitrag von 83.221.81.183 (Diskussion | Beiträge) 11:06, 19. Sep. 2009 (CEST))
Schreibweise
[Quelltext bearbeiten]Es gibt Fachbücher, die von einer "Hungerrast" sprechen. Im online Duden heißt es zwar "Hungerast", das hat aber nichts zu bedeuten. Der Duden richtet sich immer nach der am häufigsten verwendeten Schreibweise. Das ist "Hungerast". Einen sinnvollen etymologischen Ursprung von "Ast" liefert die Duden-Redaktion nicht. Außer "sich einen Ast lachen" = besonders stark lachen. Demnach wäre ein Hungerast = besonders starker Hunger. --E-gitarrist (Diskussion) 01:02, 10. Jan. 2023 (CET)