Diskussion:Ich glaub nie mehr an eine Frau
Nicht mehr verschollen.
[Quelltext bearbeiten]Der Film wurde 2020/2021 vom DFF Potsdam in 4K digitalisiert und restauriert. Der Filmanfang ist hier abrufbar: https://www.filmportal.de/node/25493/video/1791663
Zu den Grundlagen der Restaurierung nachfolgend der eingeblendete Text zu Beginn des Films; vielleicht lässt sich der Artikel entsprechend korrigieren?
ICH GLAUB' NIE MEHR AN EINE FRAU entstand 1929 mit Star-Tenor Richard Tauber in der Hauptrolle. Arbeitstitel des als 'erster Tauber-Tonfilm der Emelka' vermarkteten 'Sprechfilms' war DIRNENLIED. Die Tonaufnahmen im System Tobis erfolgten als O-Ton direkt am Set in München Geiselgasteig. Paul Dessau verantwortete die musikalische Leitung und hatte einen Cameo-Auftritt am Klavier.
Am 16. Januar 1930 erfolgte die Zulassung der Film-Prüfstelle München, in 6 Akten mit 2.758 m, eingeschränkt durch 'Jugendverbot' und zwei Schnittauflagen:
Akt 3: 7,5m „Paula betritt die Schlafstube der Dirne, geht zum Bett, (...)"
Akt 4: 12,5m „Im Hotelzimmer liegt Joachim schlafend (..) eine Dirne in Unterkleidung (...) bestiehlt den Schlafenden (...)"
Nachträglich am 29. Januar wurde der Text von Taubers „Das alte Lied" zugelassen und bezeugt noch fortdauernde Schnittarbeiten.
Die Uraufführung am 3. Februar fand gleichzeitig in Berlin im Capitol und in München im Phoebus-Palast statt. Von der Kritik inhaltlich verrissen, aber tontechnisch hochgelobt, war der Emelka-Tobis-Tonfilm außerordentlich erfolgreich an der heimischen Kinokasse und im Auslandsvertrieb.
ICH GLAUB' NIE MEHR AN EINE FRAU galt als verschollen, bis 2012 im Jüdischen Museum Berlin ein Satz Tri-Ergon Schellackplatten (Matrizen TE15-1 bis -11) entdeckt und digitalisiert wurde. Infolge dieses Filmton-Funds wurden fünf erhaltene historische Kinokopien bekannt: in Filmarchiven in Belgien, Österreich, Portugal und den USA. Alle Nitrozellulose-Originale haben optische Tonspuren inhaltsidentisch zum Nadelton – mit deutschsprachigem Dialogton, Liedern von Richard Tauber sowie Instrumentalmusik und Geräuschen.
Die in Österreich bewahrte Kopie ist die ursprünglichste der zeitgenössischen Kinokopien. Sie ist sehr abgespielt und hat vereinzelte Wasserschäden. Die belgische Vertriebskopie ist großflächig beeinträchtigt durch bilinguale Untertitel. Sie entstand nach der österreichischen Kopie – erkennbar an Art und Grad der aus dem Originalnegativ einkopierten Schäden. Die in Portugal bewahrte Feinkorn-Kopie ist – trotz der noch weiter fortgeschrittenen Schädigung des Negativs zum Zeitpunkt ihrer Herstellung – das heute am besten erhaltene und kompletteste Filmmaterial.
Das Bildnegativ des Films wurde 1929 noch im Vollformat der Stummfilm-Ara aufgenommen. Bei Herstellung der Kinokopien im frühen Tonfilmformat 1:1,19 erfolgte der zur Platzierung der Tonspur notwendige Beschnitt des Filmbilds normalerweise linksseitig. Nur die österreichische Kopie zeigt in Akt 2 und 3 eine zentrierte Kadrierung mit leichtem Beschnitt beidseitig.
Die digitale Restaurierung durch DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum erfolgte 2020/2021 in 4K Auflösung. Bearbeitungsziel war die Komplettierung des Films bei originalgetreuer Übertragung von Ton und Bild ins Digitale.
Hauptsächliche Bildquelle war die portugiesische Feinkorn-Kopie. Fehlstellen konnten aus der österreichischen Kinokopie ergänzt werden, die belgische diente als Referenz. Im Tonschnitt wurde die beste Quelle für jede Sequenz aus den drei digitalisiert vorliegenden optischen Tonspuren und dem Schellackton ausgewählt: Hauptquelle war die portugiesische Kopie, ergänzt durch die österreichische, in Akt 4 auch durch die belgische. Eine kurze Fehlstelle aller Kopien in Akt 6 wurde mit Schellackton komplettiert, die zwei hierfür rekonstruierten Frames sind mit 2021 markiert.
Die Lichtbestimmung erfolgte überwiegend referenziert an der österreichischen Kopie. Ein nur in dieser Kopie vorhandener Afifa-Kopierwerkstitel wurde in die Restaurierung übernommen, obwohl nicht in der Zensurkarte nachgewiesen. Die beiden von der Zensur beanstandeten Szenen sind nicht überliefert.
Die restaurierte Fassung von ICH GLAUB' NIE MEHR AN EINE FRAU entspricht mit 144.232 Einzelbildern der Vertriebslänge nach Zensur-Kürzungen: 2.740 m, also 101 Minuten bei Tonfilm-Laufgeschwindigkeit 24 fps. --91.198.148.3 10:17, 13. Okt. 2022 (CEST)