Diskussion:In Verteidigung der Gesellschaft

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"Dabei zielt er auf eine Umkehrung der Carl von Clausewitz'schen These ab, der Krieg sei die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.[1]"

Dies ist nicht ganz zutreffend. In der ersten groben Vorstellung der Kriegshypothese (1. Vorlesung, S. 31-33 der Taschenbuchausgabe) mag dies zwar als Genese einer These der politischen Theorie erscheinen. Im weiteren Verlauf wird jedoch schnell deutlich, dass die Herangehensweise Foucaults eine Genealogie dieser These ist. Hierbei wird die historische Genese dieses Gedankens, politische Macht als Fortsetzung von Krieg zu analysieren, bis in die politischen Kämpfe des frühe 17. Jahrhunderts jeweils auf Seiten des Bürgertums in England und des Adels in Frankreich nachverfolgt (gleiche These zu vergleichbaren Zeitpunkten, sehr unterschiedliche Subjektpositionen). Foucault zielt also nicht auf eine Umkehrung des Aphorismus von Clausewitz, sondern auf die historisierende Problematisierung dieser Umkehrung, indem er schließlich danach fragt "wer den Grundsatz formuliert hat, den Clausewitz umgedreht hat, als er sagte, der Krieg ist nur eine Fortsetzung der Politik" (IVdG, 63).

Analog hierzu verläuft auch die selbstreflexive analytische Ausrichtung dieser Arbeit: "Muss man unbedingt den Krieg herbeizitieren, um das Funktionieren der Macht zu analysieren? Sind die Begriffe 'Taktik', 'Strategie', 'Kräfteverhältnis' gültig? In welchem Maße sind sie es?" (IVdG, 35).

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