Diskussion:Irschen
Geschichte
[Quelltext bearbeiten]Unter der Nummer 212.152.... habe ich die Artikel Geschichte Irschen bearbeitet, weiters den über die Via Iulia Augusta und ebenso Geschichte Greifenburg.
Ich befasse mich seit Jahren mit der Geschichte meiner Umgebung und insbesonders mit Irschen und der Via Iulia Augusta und kommuniziere mit Experten, auch mit deutschen: Dr. Heinz Heinen / UNI Trier und Dr. Regina Franke / UNI München.
Meine neueste Erkenntnis war in diesem Zusammenhang die richtige Auslegung der Angaben im Itinerarium Antonini für die "Abkürzung" der Strecke Aquileia - Veldidena, über Zuglio-Forni Avoltri-San Nicolo-Innichen, bzw der Strecke Aquileia - Virunum.
Meine Adresse: Ing. Dietmar Simoner, Rittersdorf 43, A-9773 Irschen
e-mail: dietmar.simoner@utanet.at NEU: dietmar.simoner@gmx.net
mit freundlichen Grüßen
Dietmar Simoner
PS.:Ich habe gerade gemerkt, dass ich unter die Wölfe geraten bin!
Wappen
[Quelltext bearbeiten]Anfrage für ein Wappenbild der Gemeinde Irschen zur Zitierung in der freien Enzyklopädie Wikipedia
An: irschen@ktn.gde.at
Von: ?????@????.??
Datum: 15:32, 3. Apr 2006 (CEST)
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Turbo001 und ich bin einer von vielen Helfern der Internet-Enzyklopädie Wikipedia. Wikipedia (http://de.wikipedia.org) ist eine allgemeine und frei verfügbare Enzyklopädie. An Wikipedia kann jeder – auch ohne Anmeldung – sein Wissen beisteuern und als Autor oder Redakteur mitarbeiten. Um einen Eindruck von der Freiheit der Wikipedia zu bekommen, können Sie den Artikel Ihrer Gemeinde unter der Adresse
//de.wikipedia.org/wiki/ Gemeinde
sofort ohne Registrierung bearbeiten. Dort würde ich gern das Wappen Ihrer Gemeinde zeigen. Ich bitte Sie hiermit, mir ein Bild und, falls möglich, eine Wappenbeschreibung des Gemeindewappens zuzusenden, um es in dem Wikipediaartikel Ihrer Gemeinde einbinden zu können.
Die Wikipedia ist ein Onlinelexikon. Es wird weder beabsichtigt, einen amtlichen Eindruck zu erwecken, noch das Wappen sonstwie zu missbrauchen. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wappensatzung. Es handelt sich lediglich um eine Abbildung. Das Wappen ist als amtliches Werk nach § 5 (1) des Urheberrechtsgesetzes ohnehin gemeinfrei. Von daher spricht nichts gegen eine Veröffentlichung. Einige Städte und Gemeinden haben uns Wappen zur Verfügung gestellt (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wappen/Liste:Wappen_von_Behörden).
Ich würde mich sehr über eine positive Reaktion freuen und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Turbo001
"Campanile"
[Quelltext bearbeiten]Auf Anfrage hat Dietmar Simoner seine Campanile-These erläutert:
"Die westseitige Lage des Turms ist insofern auffällig, dass im Oberen Drautal alle anderen Kirchen den Turm im Osten und ins Kirchenschiff eingebunden haben. Der Turm der Irschner Pfarrkirche war freistehend und wurde erst später mit dem Zubau einer Vorhalle integriert. Daher meine Benennung mit Campanile, die als solche nicht gesichert ist, aber Italienbezug ergibt. „Frühchristliche Kirche“ folgt einer Vermutung von Prof. Schnorr in seiner Gemeindechronik von 1975 (Sie könnte westlich vom Turm zum Baptisterium hin gestanden haben). So wäre die Errichtung der Kirche gegen Ende des 12. Jh., getrennt und ostseitig vom Turm, erklärbar."
So habe ich seine sehr schöne Arbeit mit Vergnügen gesichtet - und mit schönstem Gruß --Machtjan X 13:27, 10. Apr. 2010 (CEST)
etwas zur Zahl „153“
Die „schöne Arbeit“ ist getragen von der historischen Tiefe dieses Ortes und so möchte ich die Zahl 153, die auch im Johannesevangelium vorkommt und in der Gemeindechronik von Prof. G. Schnorr für die Höhe des Burgbichels in Meter über dem Talboden aufscheint, hier anschließend, zur Diskussion stellen. In der Gemeindechronik von Prof. Schnorr findet sich unter Burgenbau auf Seite 53 die Beschreibung des Burgbichls mit der Höhenangabe 153 m über der Talsohle. In den Fußnoten bezieht er sich auf: Franz Kohla, Kärntner Burgen, Schlösser und wehrhafte Stätten (Archiv. f. vaterl. Geschichte und Topographie Band 38, Klagenfurt 1953, S 141.) und Werner Knapp, Burgen im Oberen Drautal, Carinthia I 144 (1954) S 625; Zur Burgenkunde Kärntens, Carinthia I 146 (1956) S 102, 148 (1958) S 317. Mit der Achse Adamskopf – Burgbichl – Trenker Bichl – Pfarrkirche – Huber Bichl - Rotwiland und weiteren Bezugslinien vom Huber Bichl aus, lässt sich eine pythagoreische Zahlensymbolik erkennen. In diesem Zusammenhang würde die Zahl 153 weniger als Höhenangabe sondern mehr als symbolische Zahl nach Irschen passen. Eine Höhenangabe als Relativhöhe vom Talboden aus (nicht von einem Höhenbezugspunkt) auf Meter genau anzugeben ist nicht nachvollziehbar, außerdem ist in diesem Zusammenhang eine runde Höhenangabe ausreichend und üblich. Möglicherweise ist die Zahl 153 von Kohla oder Knapp aus älteren Aufzeichnungen übernommen und in den Feldforschungsbericht irgendwie („falsch“) eingebracht worden.
Mit freundlichen Grüßen Dietmar Simoner Irschen, am 21.4.2010 (07:55, 21. Apr. 2010 (CEST), Datum/Uhrzeit nachträglich eingefügt, siehe Hilfe:Signatur)
- Dat/Uhrz des vorigen Edits von Simoner jetzt wieder o.k. --Machtjan X 21:16, 15. Mai 2010 (CEST)
Die historische Tiefe und Bedeutung dieses Ortes lässt sich mit seiner Lage an der Via Iulia Augusta erklären. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Dietmar_Simoner „Die Via Iulia Augusta war mehr als eine Abkürzung“ Dietmar Simoner (Diskussion) 17:57, 13. Jul. 2013 (CEST)
Burgbichl – Langobardenfestung
Die noch vorhandenen Baureste am Burgbichl sprechen für eine langobardische Bautätigkeit. Vielleicht handelt es sich bei den von Schnorr gefundenen Lehmziegelstücken, denen er eine römerzeitliche Bautätigkeit zuschreibt, um Hüttenlehm aus einer viel älteren Besiedlungszeit – der Flussübergang wurde vermutlich schon in der Bronzezeit vom Bichl aus überwacht. Im eigenen Machtbereich haben sich die Römer nicht auf Höhen gestellt - eine römische Befestigung wäre allerdings im noch freien Noricum, also vor 15 v.Chr. im Zusammenhang mit dem Eisenhandel (Ferrum Noricum) aus dem Görtschitztal denkbar. Wenn Karl der Große 811 die Drau als Grenze zwischen den Erzbistümern Aquileia und Salzburg zieht, hat er sich vermutlich an die gelebte alte Gebietsgrenze zwischen Langobardenreich und Frankenreich gehalten. F.X. Kohla berichtet von Resten einer spätantiken Anlage, kann aber die vorbeiführende Römerstraße nicht erkennen. Auch Schnorr, der sich in der Gemeindechronik an die bestehende Forschungsmeinung hält, wusste nichts von der Straße und meint die Anlage diente der Verteidigung von Irschen. Bei der spätantike Anlage an der Via Iulia Augusta und am Drauübergang liegend, spricht vieles für eine langobardische Grenzbefestigung. Dietmar Simoner (Diskussion) 10:49, 17. Nov. 2013 (CET)
Burgbichl – archäologische Grabungen
Nach Raubgrabungen im Mai 2012 – Sondengänger durchkämmten den Burgbichl - waren archäologische Grabungen mit der Universität Innsbruck für das Jahr 2013 zugesagt (Bericht unter: http://www.meinbezirk.at/spittal/magazin/nun-kommen-die-tiroler-graben-d244804.html) Erst drei Jahre später, nachdem jetzt Aufnahmen von den Sondengängerfunden vorliegen und diese die Experten von meinen Thesen ziemlich überzeugt haben, beginnen heuer professionelle Grabungen am Burgbichl. Es sollte der Beginn einer längeren universitären Forschungstätigkeit in diesem historisch und archäologisch hochinteressanten Raum werden, der bis Oberdrauburg reicht, wo am Schröttelhofer Feld schon in der Vergangenheit gegraben wurde. Die dort gemachten Befunde und Funde werden wohl in einer gemeinsamen Betrachtung zu deuten sein. Im Wege der Dekonstruktion und mit der Sicht des Einheimischen ist es mir gelungen Fakten stimmig zusammenzusetzen und ein neues Geschichtsbild für die Gemeinde zu zeichnen, im erweiterten Kontext, mit dem Verlauf und der Bedeutung der Via Iulia Augusta, auch für das Land - dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Dietmar_Simoner Ich bin überzeugt, die endlich auf Schiene gebrachte wissenschaftliche Überprüfung wird meine Thesen bestätigen. Dietmar Simoner (Diskussion) 09:57, 14. Jan. 2016 (CET)
Die dreiwöchige Grabungskampagne im Juli mit Studenten der Uni Innsbruck, unter der Leitung von Prof. Dr. Grabherr, brachte ein sensationelles Ergebnis. Die Grabung bestätigte einerseits die vermutete spätantike Höhensiedlung mit Wehrmauer, aber zur großen Überraschung wurde auf der höchsten Stelle des Burgbichls eine frühchristliche Kirche ausgegraben. Die spätantike Siedlung wurde bereits von F.X. Kohla angenommen, die frühchristliche Kirche ist die Sensation, mit ihr tun sich im erweiterten Kontext neue historische Erkenntnisse und Fragen auf. Bleibt nur zu hoffen, dass in dieser historisch hochinteressanten Zone weitergegraben wird und der Verlauf der Römerstraße vom Gailbergsattel hierher zur Draubrücke unter dem Burgbichl bzw zum Straßenknoten in Potschling , eine weitere Bestätigung findet. Dietmar Simoner (Diskussion) 10:15, 29. Jul. 2016 (CEST)
Berichte:
http://kaernten.orf.at/news/stories/2787301/
http://www.kleinezeitung.at/kaernten/oberkaernten/aktuelles_oberkaernten/5066082/Irschen_Spaetantike-Siedlung-in-Irschen-entdeckt (nicht signierter Beitrag von Dietmar Simoner (Diskussion | Beiträge) 10:43, 22. Aug. 2016 (CEST))
War Ursus Ostgote?
Haben wir es hier mit einem in Kärnten auf gleicher geograph. Breite liegenden Gleichnis von Höhensiedlung mit Doppelkirche zu tun, einer katholischen und einer arianischen Kirche? Ich vermute es handelt sich am Burgbichl um die katholische Kirche und nehme die arianische Kirche im Tal gegenüberliegend am Standort Irschen an (beide liegen auf gleicher Seehöhe, ca 180 m über dem Talboden), wo aufgrund von Mauerresten im Pfarrgarten (H. Dolenz erwähnt in der Carinthia 1955, dass nach der Mitteilung des Hochw. Herrn Granig, Pfarrer in Irschen, unter dem Niveau des Pfarrgartens, die Mauerreste eines unbekannten Baues liegen) eine Kirche zwischen Baptisterium und Glockenturm bestanden haben kann. Die arianische Glaubensgemeinschaft dürfte um Irschen sehr lange bestanden haben und wohl der Grund sein für die Missionierungslücke im Puster- bzw Drautal zwischen Kristeinbach in Osttirol und Gerlamoos bei Steinfeld. Bekanntlich wurde von Karl dem Großen im Jahr 811 die Drau als Bistumsgrenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Patriarchat Aquileia bestimmt. Vermutlich wurden damals auch die Verhältnisse in Irschen angepasst, die arianische Kirche abgetragen und östlich vom Turm (Campanile) eine neue katholische Kirche errichtet. Das ursprünglich nicht verbunden sein des Mauerwerkes mit dem Turm, wäre so erklärbar. Dazu passend auch der Kirchenpatron Dionysius, Karls liebster Heiliger – Kathedrale Saint-Denis in Paris. Willibigis, die Tochter des Grafen Wolfrad von Treffen und ihr Mann Graf Heinrich III von Lechsgemünd werden diese Kirche Ende des 12. Jh. umgebaut haben. Dietmar Simoner (Diskussion) 18:46, 26. Aug. 2016 (CEST) Für eine frühchristliche Kirche auf dem Burgbichl stellt sich jetzt die Frage nach dem zugehörigen Gräberfeld. Dem Gleichnis entsprechend, wird es im Talboden vermutet und mittels Bodenradar kann danach gesucht werden. Jetzt muss der Standort der Potschlinger Kapelle auch dahingehend betrachtet werden. Allerdings lässt sich der Ort einer römischen Zollstation und ein frühchristliches Gräberfeld mit gleicher Zeitstellung schwer vorstellen. Dietmar Simoner (Diskussion) 09:23, 26. Mär. 2017 (CEST)
Zur Grabung 2017:
Die Lehrgrabungen wurden im Jahr 2017 von der Universität Innsbruck unter der Aufsicht des Bundesdenkmalamtes erfolgreich fortgesetzt. Als Entdecker des antiken Irschen ist in mir ein Geschichtsbild gewachsen das ich hier in der Wikipedia veröffentlicht und auch an die Fachinstitutionen weitergegeben habe. Mit den archäologischen Grabungen werden meine Erkenntnisse und Entdeckungen überprüft und zur Diskussion gestellt – das Geschichtsbild aktualisiert. Dazu meine Sicht nach der Grabung 2017 mit Weitergabe an das BDA:
Sehr geehrter Herr Hofrat Dr. Hebert! Mail vom 14.8.2017 Nach den heuer erfolgreich durchgeführten Grabungen, möchte ich Ihnen meine aktualisierte Sicht auf den Burgbichl, die ich zum Abschluss der heuer erfolgten Lehrgrabungen, in einem kurzen Aktenvermerk zusammenfasste, mitteilen. Die wissenschaftliche Beteiligung des erfahrenen Archäologen Dr. Gugl von der ÖAW wird sehr positiv aufgenommen. Um ein erweitertes Grabungsprojekt „antikes IRSCHEN“ werde ich mich weiterhin bemühen und über die Gemeinde versuchen ein INTERREG-Projekt auf die Beine zu stellen. Mit der sogenannten Römerstraße „Via Iulia Augusta“ sind wir ja grenzüberschreitend. Meine Richtigstellung im Itinerarium Antonini De Italia per Istriam in Dalmatias. die Straße 279 „Item ab Aquileia per compendium“ muss deshalb einvernehmlich mit den Italienern erfolgen – leider reagiert die österreichische Archäologenschaft nicht auf meine Erkenntnis. Die bestehende Forschungsmeinung zum frühen südalpinen Noricum wird dabei mit der frühen Hauptstraße über den Plöckenpass quasi über den Haufen geworfen, ist das der Grund? Aber das antike Irschen kommt schon aus diesem Haufen hervor und steigt auf, wie der Phönix aus der Asche - darauf bin ich schon einmal stolz. Mit herzlichen Grüßen aus Irschen Dietmar Simoner
AKTENVERMERK vom 12. Aug. 2017
Grabung Burgbichl 2017: (Juli/August)
Die Lehrgrabungen der Uni Innsbruck wurden wieder ab Mitte Juli mit der gleichen Anzahl an Lernenden und zusätzlich Asylanten als Helfer – beidseits ca 15 Pers., unter der Leitung von Dr. Grabherr und seiner Frau Dr. Kainrath durchgeführt.
Es wurde an vier Grabungsstellen gearbeitet.
Bei der Kirche östlich der Apsis – Marmorstücke, kleine Säule mit Kapitell freigelegt. Im Eingangsbereich, also im Westen – zwei Marmorblöcke und ein Grab (Skelett) bzw an der Südseite ein gemauertes Grab mit drei Skeletten, die Schädel teils zertrümmert durch das Einbrechen der Steinabdeckung (ohne Beigaben – Stifter?), freigelegt.
Westlich der Kirche wurde die vermutete Zisterne ausgegraben – gemauert mit Tonversiegelung. Die rote Versiegelung kommt laut Dr. Gugl (er wurde aufgrund spektakulärer Grabungsfunde beigezogen) nur bei den Römern vor. Im am 3. August erschienenen Bericht von Archäologiestudenten im Standard wird auch von Funden aus der röm. Kaiserzeit berichtet. Damit lässt sich meine Annahme einer römischen Besiedlung, einer röm. Überwachungsstation, erhärten. Die Infos habe ich von meinem Freund Siggi, er hat wieder fotografiert und war bei der öffentlichen Führung am 9. Aug. ** dabei – übrigens gut besucht ca 50 Personen. Am gleichen Tag fand zuvor eine Aufnahme durch den ORF Kärnten, Redakteurin Martina Steiner, statt. Sie hat mich am Tag zuvor angerufen, ich habe ihr sagen müssen, ich kann nicht teilnehmen – ich muss mich jetzt auch nicht einbringen und habe es der Bevölkerung und den Grabenden alleine überlassen. (Wer von den auswärtigen Archäologen dabei war, weiß ich nicht, Dr. Dolenz wollte laut seiner vorausgegangenen Mail auch dabei sein?) Siggi erzählt, dass die Besucher beeindruckt waren, auch die, die vorweg sich abwertend äußerten. Zum Bericht im Standard habe ich einen Kommentar geschrieben, in dem ich den Kontext mit der Römerstraße aufzeige. Der Bericht hat Nähe zur Grabungsleitung und sagt bewusst nichts über die Straße – unverständlich, vielleicht wird es mit Gugl jetzt besser, Grabherr scheint nur auf spätantike Siedlung und frühchristliche Kirche fixiert zu sein, obwohl er die Straße irgendwie schon annimmt (oder tut er bewusst nur so, bei ihm kenn ich mich nicht aus) – ich nehme an, es wurde auch die Trasse zum Gailbergsattel von beauftragten Sondengängern gesucht – Siggi hat mit einem aus Tirol/Imst gesprochen, wusste aber nichts von diesem geplanten Vorhaben, weil ich ihn nicht informiert hatte, dass dort Grundeigentümer um die Zustimmung gefragt wurden. Aber am Straßenverlauf nach Potschling gibt es sowieso keinen Zweifel und die Römerzeit wird von Gugl auch aufgezeigt und geht damit in meine Richtung (das zeigte ja auch der Plagiat-Plan von ihm) Von den Kleinfunden wurde nach wie vor nichts hergezeigt oder darüber berichtet. Im Standard-Bericht werden wenigstens Funde aus dem 2. und 3. Jh. bzw Bronzefibeln erwähnt.
Östlich der Kirche wurden relativ starke Bauwerksmauern mit Durchgangöffnungen freigelegt und im vermuteten Eingangsbereich der Umschließungsmauer wurde weitergegraben, allerdings ohne Erfolg (im Foto kann ich die Weitergrabung nicht richtig lokalisieren, ist es die richtige Stelle?)
Den Charakter einer Fluchtsiedlung sehe ich nach wie vor nicht wirklich, auch den Sakralbau nicht als einfache Kirche - eher als ein Heiligtum, ob das Grab die Stifter betrifft bleibt fraglich. (Auf den Fotos ist nicht erkennbar, ob das gemauerte Grab an das Fundament der Kirche anschließt oder die Kirchenmauer am Grab aufsitzt. Vom Siggi wurde ein tolles Foto mit einer jungen Archäologin geschossen - anbei). Es tun sich neue Spekulationen auf – meine frühe Deutung mit römisch steht im Zusammenhang mit dem Eisenhandel aus dem Görtschitztal nach Italien und das schon vor 15 v. Chr. (vielleicht schon unter Cäsar), wie ich es auch für die Gurina annehme – es scheint sich dahin zu bestätigen. Der Handelsweg führte damals durch ein fremdes Land und musste gesichert werden, vor allem die strategische Stelle hier am Flussübergang und dem Straßenknoten – vermutlich war der Platz schon in prähistorischer Zeit (Bronzezeit / Keltenzeit) machtbesetzt. So könnte in der frühen Römerzeit, zur Zeit des Eisenhandels am Burgbichl ein Tempel gestanden haben (würde die gemachten Marmorfunde erklären). Wann der Kirchenbau erfolgt ist, kann wohl erst über die Kleinfunde (wurden nicht hergezeigt!?) gesichert werden und die Skelettuntersuchungen werden ja auch einiges hergeben. Die Annahme der Grabungsleitung mit 4. bis 6. Jh. würde insofern passen, da Noricum (Virunum) ab der Provinzgründung (50 n.Chr.), im Interesse des Handels, über das Kanaltal mit Aqileia, um drei Tagesfahrten verkürzt, verbunden wurde und die Plöckenpassroute danach an Bedeutung verlor - so könnte der Burgbichl in der unsicheren Zeit von der ansässigen Bevölkerung für sich genommen worden sein. Die massive Befestigung kann ich mir nur im Zusammenhang mit der militärischen Funktion vorstellen – anfangs im Zusammenhang mit der Sicherstellung des Transportweges für das Ferrum Noricum, dann um 500 als castrum Ursen und ab dem 7. Jh. mit der Gebietsgrenze Langobardenreich zu fränkischem Noricum, letztere ist in der Forschung zum Gebiet Oberkärnten/Osttirol unklar – es wird die Drau als Grenze anzunehmen sein (nach der Besiegung der Langobarden durch Karl d.Gr., im Jahr 811, wurde diese gelebte Grenze bestätigt und als Bistumsgrenze festgelegt). Frage: Wurde in der Langobardenzeit die von mir vermutete römische Befestigung am Burgbichl (mit zwischenzeitlicher Nutzung durch die Bevölkerung), erweitert bzw umgebaut? Wie sicher ist die derzeitige Datierung der Kirche mit 4./6. Jh.? und spürt man einen langobardischen bzw ostgotischen Einfluss (Arianismus)? Die neuen Grabungserkenntnisse werfen auch neue Fragen auf. Eines steht fest, der Burgbichl erhebt sich historisch im Kontext mit der Hauptstraße aus den Ostalpen in den Süden und darf nicht nur im Gleichnis mit den spätantiken Befestigungen in Kärnten gesehen werden. D.Simoner
Berichte: http://kaernten.orf.at/news/stories/2859824/ http://mobil.derstandard.at/2000062173105/Der-Burgbichl-in-Irschen-ein-archaeologisches-Highlight-in-Oberkaernten mit Kommentar von mir (SIDI)
Die Deutung im ORF-Bericht geht gleichnishaft mit dem Lavanter Kirchbichl - spätantike Siedlung - wo die Frau von Grabherr gegraben hat. Irschen hat aber ein viel höheres Potential und ist unvergleichlich, da kommt man mit Lehrmeinungen und Gleichnissen nicht zurecht! Da war Kreativität und Entdeckergeist gefordert – Glück war auch dabei!
Ich hoffe, Gugl macht weiterhin als ÖAW-Beteiligung an den Grabungen und der Interpretation mit, er hat viel Erfahrung und macht einen coolen Eindruck. Dietmar Simoner (Diskussion) 09:06, 25. Aug. 2017 (CEST)
Frühe Romanisierung über die „Eisenstraße“:
Diese von Aquileia über den Plöckenpass ins Drautal und vom Straßenknoten - Idunum/Loncium/castrum Ursen - durch ganz Kärnten bis ins Görtschitztal zum Norischen Eisen verlaufende frühe Römerstraße, die sogenannte „Via Iulia Augusta“, konnte im Sommer 2017 bei Feststellungsgrabungen im Bereich St. Michael am Zollfeld zufällig freigegraben werden, wurde aber von der Grabungsleitung als solche nicht erkannt. Eine frühe Romanisierung auf die dort ergrabene keltische Siedlung mit römischen Funden abzustützen, bleibt fragwürdig. http://www.kleinezeitung.at/kaernten/stveit/aktuelles_stveit/5271308/Zollfeld_Grabungen-veraendern-die-Geschichte Ich sehe die Kärnten durchlaufende Straße als Beleg für die spätkeltisch-frührömische Periode im südalpinen Noricum - an dieser „Eisenstraße“ lässt sich eine frühe Romanisierung festmachen. Diese keltisch-römische Kooperation endete 15 v. Chr. mit der Okkupation durch die Römer – danach verkam das keltische Machzentrum am Wegeknoten in Irschen, das keltische Idunum, und musste in der späten Römerzeit einer römischen Befestigung, dem castrum Ursen, Platz machen. Möglicherweise geht die im Greifenburger Urbar von 1267/68 als nicht mehr auffindbar angeführte Burg Lemvaessel, auf diese keltische Siedlung zurück. Dietmar Simoner (Diskussion) 06:33, 4. Okt. 2017 (CEST)
Jetzt kann angenommen werden, dass es sich beim römischen Vicus bei St. Michael am Zollfeld um eine größer geplante Siedlung an der sogenannten „Via Iulia Augusta“, der frühen Hauptstraße von Aquileia nach Noricum, handelt. Die hier vorzugsweise verehrte Gottheit Herkules findet sich auch auf der Gurina bei Dellach im Gailtal und möglicherweise auch in Irschen, dem prähistorischen Straßenknoten im Drautal. Es war gewisser Weise die Vorgängersiedlung zur Provinzhauptstadt Virunum, aber als solche, aufgrund der inzwischen im Talboden der Glan erkannten Überschwemmungsgefahr, verworfen - Virunum wurde nur 2,7 km südlich davon hochwassersicher errichtet. Dietmar Simoner (Diskussion) 09:13, 6. Okt. 2017 (CEST)
Wenn der Tempelbezirk von St. Michael dem Gott Herkules, er war auch Schutzpatron des Handels, geweiht ist, kann der römische Vicus bei St. Michael am Zollfeld in Zusammenhang mit der „Eisenstraße“ der sogenannten „Via Iulia Augusta“ erkannt werden. Möglicherweise hat der Grundriss der Tempelanlage als Parallelogramm einen ähnlichen Bezug wie dies für den Herkulestempel auf der Gurina dargestellt wird. Dietmar Simoner (Diskussion) 10:23, 14. Okt. 2017 (CEST)
Im Bericht der Kleinen Zeitung wird von einer Überschwemmungskatastrophe berichtet, die eine Siedlung verwüstete und, zusammen mit dieser Straße, unter einer 1,5 Meter dicken Sedimentschichte begrub. Ich meine, die entsprechende Materialmenge zu dieser Aufhöhung des Talbodens kann von der Glan nicht transportiert worden sein. Vermutlich kam es an der Gurk, unter der Engstelle bei Rain, zu einer immensen Verklausung mit Stau und nördlich der Burg Hochosterwitz auf Kote 526 m zum Überlauf Richtung Untermühlbach - der Gurkabfluss führte so vorübergehend über die Mulde Ziegelbach auf das Zollfeld. Über das Kartenmaterial KAGIS lässt sich diese Katastrophensituation plausibel nachvollziehen. Der dabei erfolgte Materialabtrag durch die Gurk in der Geländemulde Ziegelbach beträgt geschätzt fünf Millionen Kubikmeter, damit konnte der Talboden in kurzer Zeit stark aufgehöht werden und der Vergleich mit Pompeji erscheint angebracht, insbesondere weil sich bei der großen Speicheroberfläche durch die Stauspiegelabsenkung - die natürliche Überlaufschwelle (526 m) tieft sich ein - es zu einer Sturzflut kommt (vergleichbar mit Dammbruch). - Dazu ist im Detail der Geologe gefragt. Dietmar Simoner (Diskussion) 13:34, 19. Feb. 2018 (CET)
GRABUNG BURGBICHL 2021
Die Grabung am Burgbichl lässt mit den Knochenfunden neuerlich nach dem Untersuchungsergebnis der Skelette aus dem Grabungsjahr 2017 fragen. Mit den heuer freigelegten Knochen will ich eine Beziehung zu meinem am 15.1.2020 auf Facebook gebrachten möglichen Ablauf der Irschner Kirchengeschichte herstellen. Durch die genaue Datierung der vermutlich umgebetteten Skelette könnte eine entscheidende Zuordnung zur Errichtungszeit der Anlage getroffen werden. (Insbesondere wenn es sich um den Zeitraum Karl d. Gr. gehen sollte – da wäre mit der Glaubensstreitbereinigung um 800 n. Chr. eine Umbettung denkbar).
Grabung Burgbichl - Betrachtung bezüglich Kirche 15.1.2020
Nach langjähriger Forschungstätigkeit und der Weitergabe meiner Entdeckungen und Erkenntnisse an die entsprechenden Institutionen, kam es nach 15 Jahren zu archäologischen Grabungen im von mir entdeckten antiken Irschen, dem Straßenknoten der Römerstraße. 2016 wurde am Grabungsplatz Burgbichl von der Uni Innsbruck unter der Leitung von Dr. Grabherr eine Kirche freigelegt, das überraschte mich, weil ich am Burgbichl, mit seiner Lage am Drauübergang der Römerstraße, eine militärische Anlage annehme. Vom Grabungsteam mit der Grabungsleitung Grabherr – Kainrath wurde nicht der von mir dargestellte historische Kontext „CASTRUM URSEN an der VIA IULIA AUGUSTA“ ins Auge gefasst, sondern die Grabung wurde in ein laufendes Forschungsprojekt („Ländliche Siedlungsstrukturen an der oberen Drau“ - von Dr. Gugl und Dr. Kainrath /ÖAW geleitet) aufgenommen und so war die Betrachtung von Anfang an auf eine spätantike Höhensiedlung ausgerichtet wobei diese mit dem Freilegen einer Kirche verfestigt wurde. Von mir wurde schon in der ersten Grabungskampagne (2016) kritisch aufgezeigt, dass die Grabung bei der Kirche nicht tief genug geführt wird, um von mir vermutete Vorgängerbauten erfassen zu können – auch das BDA wurde dazu angesprochen. Die Grabungskampagne 2017 habe ich nicht verfolgen können und im Jahr 2018 blieben die Grabungen wegen Grundstückverhandlungen aus. 2019 war lediglich eine Nachgrabung am 2017 freigelegten und wieder zugeschütteten Grab an der Kirchenaußenmauer möglich. Zu dieser Nachgrabung berichtet die Anthropologin in der Gemeindenachricht 2/2019 und aus dem Foto dazu kann man erkennen, dass die jetzt wieder sichtbare Fundamentmauer der Apsis möglicherweise sich in geschlossener Kreisform unter die Kirche zieht und es sich dabei um einen Vorgängerbau, möglicherweise um Reste einer langobardischen Turmburg handeln kann. D.S. Mit dem Erkennen einer Kirche am Burgbichl wurde es offenbar, dass zur Irschner Kirchengeschichte neue Fragen auftauchen. Mit der Freilegung einer Kirche am Burgbichl im Jahr 2016 ist die Kirchengeschichte für Irschen neu zu überdenken. Dabei steht die Datierung dieser Kirche mit 5./6. Jh. noch nicht eindeutig fest. Vom Grabungsteam wurde diese Datierung lediglich in Anlehnung an die ergrabenen Höhensiedlungen entlang der Drau getroffen, wobei für die Annahme einer spätantiken Höhensiedlung (4. bis 6. Jh.) am Burgbichl noch immer die wissenschaftlichen Untersuchungen (C-14 und DNA Untersuchung) ausstehen. Die jetzt mögliche Kirchenbauabfolge neu aufgestellt: Wenn man eine erste Kirche mit dem castrum Ursen in Verbindung bringt, kann man diese Errichtung mit der Friedhofskirche in Teurnia vergleichen, zeitlich wie auch auftragsmäßig mit dem dux Ursus in Verbindung bringen und so für die Zeit nach 500 eine arianische Kirche annehmen. Im Pfarrgarten haben sich laut H. Dolenz und der Auskunft des Pfarrers Josef Granig Mauerreste befunden, die auf einen solchen ersten Kirchenbau zurückzuführen sein können. Dazugestellt, im Osten ein Turm in romanischer Ausführung und wohl erst nachfolgend nordwestlich die frühe Taufkapelle, diese später mit Pfarrhaus überbaut? Die im Gelände gefundene frühfränkische Grabplatte passt in die Zeit der Baiern und fränkischer Oberherrschaft. Um 800 wird nach dem Sieg Karl d.Gr. über die Langobarden in Oberitalien, der Gebietsstreit zwischen dem Patriarchat Aquileia und dem Bistum Salzburg mit der 811 erfolgten Grenzziehung-Drau beigelegt und vermutlich zeitgleich in Irschen die arianische Kirche abgetragen und eine katholische östlich des Turms errichtet. Das Langhaus ist nicht mit dem Turm verbunden, was für einen Zubau spricht und mit diesem Neubau wird das aus dem 2. Jh. stammende Mithräum überbaut – dieses wird in den Aufzeichnungen bis heute als Unterkirche angesehen. Die Baubeschreibung in der Carinthia (F. Hann) spricht eher für ein Mithräum und die im 20. Jh. im Friedhof gefundene Münze des Kotys II (123-132) vom Schwarzen Meer (von einem röm. Soldaten aus Persien zurückkommend mitgebracht) stützt dies ebenso. Die topographisch ungünstige Lage der Kirche ergab sich aus dem Nachgehen des römischen Kultplatzes Mithräum und dieser wurde hier gewählt, um die Sichtverbindung zum Hügelgrab auf der Leppen (Huber Bichl), einem Kultplatz der Kelten, zu vermeiden. Die Befestigungen am Burgbichl waren seit jeher militärische und sind im Bezug zur Römerstraße zu sehen. Zwischenzeitlich können die Bauten von der ansässigen Bevölkerung genutzt worden und nach der langobardischen Grenzfunktion, der Baukörper am Hochpunkt zur Errichtung einer arianischen Kirche verwendet worden sein - eben jetzt als Ersatz für eine gegenüber auf der Sonnseite abgetragene arianische Kirche. Für einen solchen Bau sprechen Marmorfunde die vermutlich von einem römischen Tempel aus cäsarischer Zeit stammen und die kreisrunde Mauer der Apsis scheint auf einer langobardischen Rundturmmauer aufzusitzen. (Dabei kann es sich um die nicht mehr auffindbare, im Greifenburger Urbar angeführte Burg Lemvaessel handeln. Die von G. Schnorr in seiner Chronik mit einem vorgefundenen Ziegelstück gestützte Vermutung auf einen römischen Ziegelbau, konnte mit der Grabung nicht verifiziert werden.) Wir brauchen genauere Datierungen, um das alles einzuordnen. Erst ab dem 13. Jh. wird die Kirchengeschichte wie wir sie aus der Chronik von Schnorr kennen, belegt nachvollziehbar. In Verbindung mit dem Grafen von Lechsgemünd wird für das Schloss Stein das Jahr 1190 genannt, für dieses Jahr findet sich auch die erste Erwähnung der Kirche in Irschen – Willibirgis als Stifterin? D.S. PS.: Mit dieser Ableitung steht die Kirche am Burgbichl im Kontext mit dem Straßenknoten und Kultplatz. Das Gleichnis zu anderen Höhensiedlungen entlang der Drau, von mir immer in Frage gestellt, wird nicht zu halten sein. Eine so frühe Kirche so exponiert und schattseitig gelegen und ohne Umsiedlungsbevölkerung – 2017 war dazu keine entsprechend potentielle Talsiedlung zu finden - ist nicht denkbar. Vielleicht kann mein Denkmal die Forschung doch noch auf den guten Weg bringen, um dann das von mir aufgezeigte antike Irschen ins richtige Licht zu setzen. wieder geöffnetetes Grab - Nachgrabung 2019 Grabung 2017 (8.9.2017 ORF-Bericht) freigelegter Apsisbereich (Aufnahmedatum 8.9.2017 ?) Es gibt auch Bürger die sich für diese große Geschichte des Ortes interessieren Von: Gelhausen Donnerstag, 26. Dezember 2019 19:13 An: Dietmar Simoner Betreff: Aw: Burgbichl mit Phantasie Lieber Dietmar! Auch bei mir verstärkt sich der Eindruck immer mehr, dass für die Forscher der Burgbichl eher ein Nebenschauplatz ist der keine Priorität besitzt! Das ist sehr schade weil dadurch nicht die notwendige Sorgfalt an den Tag gelegt wird die es brauchen würde. Ein großer Irrtum und der Burgbichl hätte das nicht verdient! Trotzdem muss man froh sein, dass Archäologen überhaupt sich dafür interessiert haben sonst wüssten wir noch überhaupt Nichts! Es bleibt einfach abzuwarten wie sich das Projekt in den nächsten Jahren weiter entwickelt? Gruß Siggi Gesendet: Donnerstag, 26. Dezember 2019 um 16:19 Uhr Dietmar Simoner An: Gelhausen Betreff: Burgbichl mit Phantasie Lieber Siggi! Herzlichen Dank für deine Mail mit der Hervorhebung der so notwendigen Phantasie, wie sie Einstein propagiert. Da wurde in mir gerade etwas zum Burgbichl frei und ich halte es fest: Wir sind nicht der Geburtsort der Menschheit, aber hierher wurde früh zugezogen. Die ersten sesshaft werdenden Menschen haben sich um Verbindungswege gekümmert – nach den Hütten die wichtigste Infrastruktur für den Handel, der mit der Sesshaftwerdung notwendig wurde. Ein Straßenknoten bedeutet Straße zum Quadrat und damit Macht- und Kultplatz. Die ersten Siedler kommen ca 4000 v. Chr. in die Alpentäler – dazu Steinbeile als Fundbeleg für Potschling. Für die Bronze- und Eisenzeit sind ebenfalls Funde gegeben. Für die Keltenzeit gibt es Vermutungen denen noch nachzugehen ist. Der Burgbichl, mit seiner Lage zum Straßenknoten am Flussübergang, hatte seit jeher eine strategische Bedeutung und war vermutlich durchgehend bis Anfang des 14. Jh. besiedelt. Die ersten Steinbauten kann man im Zusammenhang mit dem Metallhandel, insbesondere mit dem Norischen Eisen, von den Römern errichtet, annehmen. So könnte es auch am Burgbichl wie auf der Gurina, einen Tempel des Herkules als Schutzheiligtum für den Eisentransport gegeben haben. Die Marmorfunde können damit erklärt werden. Nach den Römern übernahmen die Langobarden die Straße und errichteten unmittelbar östlich des Tempels eine Ringburg (Turmburg) - freie Annahme. Möglicherweise war der Tempel schon verfallen, weil er von Rom ab dem 1. Jh. (röm. Provinz und Kanaltalstraße) nicht mehr erhalten wurde oder das aufgehende Mauerwerk wurde abgetragen und das transportbedingt wertvolle Steinmaterial verwertet: Unter Karl d.Gr. werden die Langobarden in Oberitalien besiegt und vom Kloster Innichen aus das Drautal christianisiert. Die Drau wird Gebietsgrenze zwischen dem Patriarchat Aquileia und dem Bistum Salzburg (Schiedsspruch zu Aachen vom 14. Juni 811). Für die Missionierungslücke zwischen Kristeinbach in Osttirol und Gerlamoos bei Steinfeld fehlt die Erklärung. Ich vermute da einen Zusammenhang mit dem Macht- und Kultplatz Irschen, dem damals wohl arianischen Ursen, das sich dem verweigert hat. Ich nehme an, dass unter Karl d. Gr. um 800 eine zum castrum Ursen gehörende arianische Kirche abgetragen und östlich des Kampanile eine katholische Kirche neu errichtet wurde (Hans Dolenz vermerkt 1955 in der Carinthia Baureste im Garten, westlich des Turms unter dem Pfarrhaus – dabei könnte es sich um die arianische Kirche aus der Ostgotenzeit gehandelt haben). Für den Neubau des Kirchenschiffs, östlich des Turms (das Mithräum wurde überbaut), spricht das nicht im Verbund sein des Kirchenmauerwerks mit dem Turm - die kleine Lücke wurde erst später mit dem Vorhallenbau geschlossen. Jetzt könnte man annehmen, dass nach der Beilegung des Grenzstreits zwischen Patriarch Ursus I (805-810) und Erzbischof Arno von Salzburg durch die Grenzziehung-Drau, ausgleichend, auch für die im Arianismus verbunden Gebliebenen, südseitig der Drau am Burgbichl, aus dem römischen Tempelrest und dem langobardischen Turm eine arianische Kirche errichtet wurde. Dazu ein Ableitungsversuch über den Grabungsbericht Burgbichl 2016/2017: Die ausgegrabene Kirche steht ganz oben am höchsten Punkt, das wäre für das frühe Christentum ohne Vorgängerbau nicht denkbar!? Die Marmorfunde können aus einem römischen Tempel (Herkulesverehrung) zur Zeit der frühen Eisenstraße stammen. Zeithorizont bis ins 1. Jh. Danach kam es bis in die Langobardenzeit zu einer gemischten Nutzung, auch durch die einheimische Bevölkerung, die Straße war immer und blieb immer Handelsweg. Die geographische Bedeutung der Straße wird auch für die Langobardenzeit in Italien, am Übergang ins Frankenreich eine entsprechende Befestigung verlangt haben. Der Rundbau der Apsis kann im Fundament dem vermuteten Langobardenturm entsprechen, da er sich im Fundamenthorizont offenbar unter der Kirche zum Kreis schließen lässt. Er entspricht in der inneren Lichte dem Langraum und so ohne der seitlichen Zubauten, dem Tempelmaß. Ein Erhalt der Bichlbefestigung durch laufenden Umbau auf Grund seiner strategisch hervorragenden Stelle, ist anzunehmen und in diesem Ablauf auch denkbar. Leider fehlen in der Grabungsdokumentation die Höhenangaben die für die Erkennung und Erfassung der Bauphasen wichtig wären. Grabungsschnitte für 2017 fehlen! So gesehen wäre die Kirche erst ab 800 denkbar und was ist mit den Toten? Die C14-Datierung für die Knochen fehlt nach wie vor, ebenso die Zeitbestimmung über die Funde wie Fibeln und Keramik. Wir bekommen bisher leider nur einen sehr diffusen Forschungsbericht geliefert. Gruß Dietmar Simoner PS.: Ja die Archäologen können sich die historische Bedeutung dieses Straßenknotens noch nicht vorstellen, ihr Denken scheint aus Studium und Gleichnissen anders geleitet zu sein. Können die Irschnerinnen und Irschner meine Darstellung nicht aufnehmen? Erdrückt sie die eigene Geschichte, oder können sie diese nur „wissenschaftlich vorgetragen“ aufnehmen? – das wäre schade und würde Phantasielosigkeit und Abhängigkeitsdenken (Obrigkeitsdenken) bedeuten.
Dietmar Simoner Dietmar Simoner (Diskussion)
Die nach der dreijährigen Unterbrechung (2018-2020) wegen Verkaufsabsicht des Grundeigentümers wieder aufgenommenen Grabungen wurden auch außerhalb der Kirche fortgesetzt und führten zu spektakulären Funden. So kam in der Zisterne ein perfekt erhaltener Boden ans Licht und für mich besonders erfreulich, weil meine Datierung zum Burgbichl zurück bis in die Vorzeit reicht, ein Bronzefibelfragment mit dem das Grabungsteam - seine Annahme aus der Hallstattzeit - 1000 Jahre hinter seine bisherigen Siedlungsdatierung (500 n.Chr.) Spätantike geht. Die Fibel lässt meiner Meinung nach eine um weitere 1000 Jahre ältere Datierung zu und fällt in die Zeit der Himmelsscheibe von Nebra.
Dazu ORF Bericht vom 30.7.2021 https://kaernten.orf.at/stories/3114971/
GUT DASS DIE GRABUNGEN WEITERGEHEN DER BURGBICHL KANN NOCH VIELE JAHRE DER LEHRGRABUNGSPLATZ DER UNI INNSBRUCK SEIN.
ABER WER GRÄBT DAS ÜBRIGE IRSCHEN AUS? WAS BEFINDET SICH UNTER DEM HUBER BICHL?
DIE GESCHICHTE IM RAUM IRSCHEN IST ÜBER ALLES VIEL GRÖSSER UND REICHT ZURÜCK BIS IN DIE STEINZEIT. ÜBER DIE STRASSE DER VORZEIT ENTSTAND HIER EIN BESONDERER KULT- UND MACHTPKATZ. MIT DER SESSHAFTWERDEUNG KAM DER HANDEL AUF UND ES ENTSTANDEN DIE FERNSTRASSE DER BRONZEZEIT. EINE BEDEUTENDE NORD- SÜDSTRASSE VERLIEF VON DER OSTSEE ÜBER DIE OSTALPEN ZUR NÖRDLICHEN ADRIA VON WO ES ÜBER DEN SEEWEG BIS NACH ÄGYPTEN UND IN DEN ORIENT GING. ES WAR VERMUTLICH AUCH DER WEG FÜR DEN WISSENSTRANSFER ZUR HERSTELLUNG DER HIMMELSSCHEIBE VON NEBRA. VON SÜDEN AUS GESEHEN: VON AQILEIA ÜBER DEN PLÖCKENPASS UND GAILBERG INS DRAUTAL UND ÜBER DEN ISELSBERG UND GLOCKNER (HOCHTOR) NACH SALZBURG UND ÜBER BAYERN NACH NORDEN BIS AN DIE OSTSEE (RÜGEN). DABEI ERGIBT SICH IM DRAUTAL DER STRATEGISCH WICHTIGE STRASSENKNOTEN UND FLUSSÜBERGANG IN IRSCHEN. (STAMMEN MEINE HIER AUFGEZEIGTEN GEOMETRISCHEN UND ASTRONOMISCHEN BEZÜGE AUS DEM ORIENT UND KAMEN DURCH WISSENSTRANSFER AN DEN FÜRSTENHOF?) DIE FRÜHE EISENSTRASSE VIA IULIA AUGUSTA FOLGTE DIESEM VERLAUF ÜBER DEN PLÖCKENPASS UND GAILBERSATTEL NACH NORICUM. D.S.
Mit meiner Richtigstellung im Itinerarium Antonini zur Straße von Aquileia nach Veldidena (compendium), dass es sich mit den Entfernungsangaben von Iulium Carnicum bis littamum um die Abkürzung zur Hauptstraße über den Plöckenpass und den Gailbergsattel ins Drautal nach Aguntum und weiter nach littamum handelt, wird jetzt der Plöckenpass ins richtige Licht gebracht und als wichtiger Eingangspass in die Ostalpen dargestellt und die Route über den Iselsberg und den Glockner (Hochtor) nach Norden kann jetzt als seit jeher bedeutende Fernhandelsroute gesehen werden. Es gilt der Umkehrschluss, die Römer sind mit der Via Iulia Augusta einer prähistorischen Spur gefolgt. Über diesen bronzezeitlichen Handelsweg von der Adria zur Ostsee wurde neben Wein und Öl aus dem Mittelmeerraum auch Kupfer und Salz aus den Ostalpen verhandelt und wohl auch Bernstein. Für den inzwischen erkannten bronzezeitlichen Wissenstransfer zwischen den Kulturen des Nordens und des Südens war es die direkte Nord-Süd-Fernstraße, die kürzeste Verbindung zwischen nördlicher Adria und Ostsee. (Die über Osteuropa verlaufende sogenannte „Bernsteinstraße“ hat meines Wissens kein Alleinstellungsmerkmal.) Ein Reisender der Herrscherfamilie aus dem Aunjetitzer Reich war mit Bernstein im Gepäck über diesen Handelsweg in den Orient aufgebrochen und brachte von dort das Wissen zur Herstellung der Himmelsscheibe zurück in seine Heimat. Wie es ihm auf diesem langen Weg erging wissen wir noch nicht. Vielleicht kam so fremdes Wissen auch an den Fürsten am Wegeknoten im oberen Drautal und man tauschte Waren und Herberge mit Bernstein. D.S. Dietmar Simoner (Diskussion)
Die Via Iulia Augusta - Teil einer bronzezeitlichen Fernstraße
Mit dem Jahrhundertfund „Himmelsscheibe von Nebra“ stellte sich die Frage nach dem Wissenstransfer zur Herstellung dieses astronomischen Artefaktes aus der Bronzezeit. Die Forschung geht davon aus, dass das Wissen dazu aus dem Vorderen Orient stammt und nach Mitteleuropa gebracht wurde. Von der Ägäis kommt man über den Seeweg entlang der italienischen Küste bis an die nördliche Adria von wo aus nordwärts eine bronzezeitliche Fernstraße/Handelsstraße über die Ostalpen bis an die Ostsee angenommen werden kann. (Topographie und Funde sprechen dafür – Dolch aus dem 2. Jt. v.Chr. nahe dem Hochtor/Glocknerstraße und jungsteinzeitliche Funde im Raum Irschen) Diesem Verlauf von Aquileia über den Plöckenpass und Gailbergsattel ins Drautal und über den Iselsberg und Glockner nach Salzburg und weiter über Bayern bis an die Ostsee (Rügen), folgte die Via Iulia Augusta bis zum Straßenknoten im Drautal, dem castrum Ursen/Irschen. Hier im antiken Irschen können die laufenden Grabungen am Burgbichl beim Drauübergang der nach Italien abzweigenden antiken Stra0e weitere Belege bringen – Bernsteinfunde wären denkbar. D.S.Dietmar Simoner (Diskussion) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Dietmar Simoner (Diskussion | Beiträge) 10:06, 1. Sep. 2021 (CEST))
GRABUNG BURGBICHL 2022
DIE GEMEINDE IRSCHEN REAGIERT AUF DIE VIELEN INTERESSANTEN BERICHTE UND WERTVOLLEN FUNDE DER LETZTEN JAHRE MIT DER GRÜNDUNG EINES GESCHICHTSVEREINS, ES KOMMT ZU ÖFFENTLICHEN FÖRDERUNGEN UND DIE GRABUNGEN 2022 BRINGEN KIRCHENGESCHICHTLICH NEUE ÜBERRASCHUNGN
Die Grabungsergebnisse in Irschen - dem CASTRUM URSEN an der VIA IULIA AUGUSTA - untermauern fortlaufend den postulierten historischen Kontext dieses Ortes und so will an das Ursus Mosaik der Friedhofskirche in Teurnia erinnern werden, aus dem ein Motiv in der Vorhalle der Irschner Pfarrkirche verlegt, die Verbundenheit zeigen würde. Die Grabungsergebnisse am Burgbichl stärken die Vermutung, dass die Verse von Venantius Fortunatus, dem späteren Bischof von Poitiers, über Aguntum: ….."hier thront auf hügelicher Höhe ......" den Burgbichl in Irschen betreffen. Er war auf der Wallfahrt nach Tours zum Grab des Hl. Martin (Schutzheiliger für das neben dem Burgbichl liegende Schloss Stein) über den Plöckenpass gekommen. Vermutlich kam auch der Bischof Athanasius hier vorbei, als er ins Exil nach Trier musste und so könnte die Kirche St. Athanas, im nahen Berg im Drautal, historisch verbunden sein. Alle Wege führen nach Irschen - der antike Kult- und Machtplatz Irschen beginnt sich zu erheben (Wenn die Zeit erfüllt ist).
Die Archäologischen Grabungen in Irschen am Burgbichl überraschten mit zwei Kirchen, wobei die größere als Bischofskirche (Priesterbank mit Kathedrasitz) gesehen werden kann. Heuer wurden die 2021 freigelegten Mauern als zweite, größere Kirche erkannt und am Ende der Grabungskampagne 2022, erst nach dem TV-Bericht (Kärnten heute vom 3.8.2022) überraschend der Reliquienschrein gefunden. Dieser erfreuliche Fund lässt nach der Person fragen, von der die Reliquien stammen. Meine bisherigen Forschungsergebnisse können dahingehend eine Orientierung sein und ich will sie in Erinnerung rufen. Ich habe mich in meinen Forschungen, wie bekannt, auch mit der Irschner Kirchengeschichte befasst und sehe für das in Kärnten einzige Patrozinium "Heiliger Dionysius", den Bezug zum um 250 als Märtyrer gestorbenen Bischof von Paris. Dionysius war der katholische Lieblingsheilige von Karl d. Gr., der 811 den Gebietsstreit zwischen dem Patriarchat Aquileia und dem Erzbistum Salzburg, mit der Grenzziehung Drau beendete und es unter ihm, nach dem Sieg über die Langobarden - die vorwiegend Arianer waren - im Grenzgebiet zu Kirchen-Neubauten bzw -Neuweihungen gekommen sein wird. Der heurige Grabungserfolg mit neuen Erkenntnissen führt zu neuen Fragen und Spekulationen - über meine bisherige Deutung hinausgehend bleibt für mich die Prämisse zu Dionysius von Paris. Erst mit der genauen Datierung der Funde aus den bisherigen Grabungen kann wohl erst ein realistisches Bild erzeugt werden, jedoch die große historische Bedeutung dieses Ortes steht jetzt schon, auch für alle Zweifler, fest. Sollten die Reliquien tatsächlich mit dem heiligen Dionysius verbunden sein, wäre es kirchengeschichtlich eine große Sensation für Irschen. Zwei in der Gemeindechronik von G. Schnorr angeführte, im Friedhofsbereich gefundenen Objekte wurden von mir neu beschrieben - die neben dem Eingang der Pfarrkirche eingemauerte Grabplatte als frühfränkisch datiert und die Bronzemünze Cotys II, Herrscher eines römischen Vasallenstaates am Schwarzen Meer, als solche bestimmt. In der Gemeindechronik wurde der Bischof Dionysius von Paris mit dem Bischof von Athen, der den Beinamen Areopagita trug, verwechselt. Dietmar Simoner 26.8.2022 Dietmar Simoner (Diskussion) (ohne (gültigen) Zeitstempel signierter Beitrag von Dietmar Simoner (Diskussion | Beiträge) 16:33, 26. Aug. 2022 (CEST))
DIE DRAU ALS GELEBTE GRENZE IN DER SPÄTANTIKE
Mit der 2022 ausgegrabenen Bischofskirche am Burgbichl in Irschen (CASTRUM URSEN an der VIA IULIA AUGUSTA), südseitig vom Drauübergang der antiken Straße, wird die für die Spätantike vermutete gemeinsame Grenzüberwachung durch die Bischöfe denkbar und lässt so nach einer möglichen zweiten Bischofskirche auf der Nordseite der Drau fragen. Mit der so abzuwechselnden Grenzkontrolle war auch die Zolleinhebung verbunden (wohl Quelle für den Grenzstreit zwischen Aquileia und Salzburg). So könnte sich am Standort der Potschlinger Kapelle, am Weg zum Drauübergang, im römischen Loncium, eine zweite Bischofskirche befunden haben.
Sehr geehrte Frau Mag. Barlovits! Mail vom 30.1.2023 Oberkärnten kann man nicht den „Tirolern“ überlassen. Irschen braucht Ihre Unterstützung. Die von mir initiierten archäologischen Grabungen der UNI Innsbruck am Burgbichl (Lehrgrabungen seit 2016) waren bisher sehr erfolgreich. Die im letzten Jahr ausgegrabene zweite Kirche, eine Bischofskirche, hat den Altar im Westen und korrespondiert zeitbezogen so mit den ersten Kirchen in Rom, die ebenfalls westorientiert errichtet wurden. Es kann sich so betrachtet, in Potschling/Irschen um die älteste (erste) Kirche auf Kärntner Boden handeln. Der Plöckenpass war schon seit jeher das Tor in die Ostalpen, auch für hochrangige römische Gesandtschaften, wie in früheren Berichten von mir aufgezeigt. Besonders das Norische Eisen führte zu engen Beziehungen, die sich unter Julius Caesar im Straßenbau manifestierten und unter Kaiser Augustus weiterhing gegeben waren. Diese frühe Kontaktnahme der Noriker mit Rom, zeigen auch Ihre Erkenntnisse aus der Grabung Willersdorf im Jahr 2017 am Zollfeld. Ich denke da an die Berichte in der Kleinen Zeitung (Philipp Jorden) vom 19.8.2017 und 16.5.2018 mit Kommentar von mir am 3.9.2017. Diese frühe römische Eisenstraße über den Plöckenpass folgte einem Fernhandelsweg der Bronzezeit (Adria – Ostsee) und wurde von Aquileia aus ausgebaut und ab dem Straßenknoten in Irschen im Drautal, abgehend nach Osten, durch ganz Kärnten verlaufend, bis ins Görtschitztal angelegt. Meine Forschungserkenntnisse sind im Straßendenkmal (vor dem Bahnhof in Irschen) mit der vom Drautal nach Süden (Italien) abgehenden antiken Straße dargestellt. Unmittelbar südlich davon verläuft diese antike Trasse, wie die heutige Straße, über die Drau und steigt, nach dem Anschluss Burgbichl, hinauf auf den Gailbergsattel. Diese Eisenstraße bildet die Grundlage für die frühe Romanisierung in Kärnten und wohl darüber hinaus – entspricht auch Ihrer Einschätzung im Zeitungsbericht: „…eine Erkenntnis mit wissenschaftlicher Relevanz für ganz Mitteleuropa“ Für die Straße über den Plöckenpass gab es schon einmal ein Interreg Projekt, jetzt mit den erweiterten Erkenntnissen möge/sollte neuerlich ein auf europäisches Niveau gehobenes Projekt (? Castrum Ursen an der Via Iulia Augusta) möglich sein, denn die Mittel für die Lehrgrabungen der UNI Innsbruck scheinen auszugehen. Und wenn vom Land Kärnten eine über die zugesagte Förderung der touristische Aufschließung hinausgehende Unterstützung für wissenschaftliche Arbeiten möglich ist, kann der Raum Irschen – Oberdrauburg ein archäologisches bzw historisches Highlight werden – es geht um die Geschichte Kärntens, ein bedeutendes Kulturerbe.
Mit freundlichen Grüßen Ing. Dietmar Simoner
Vielleicht tun sich die „Tiroler“ ein bisschen schwer, die frühe Eisenstraße „Via Iulia Augusta“ in die Forschung (Deutung) Burgbichlgrabung aufzunehmen, weil sie nicht in die bestehende Forschungsmeinung über Aguntum passt. Es wird zu klein gedacht, die bestehende Forschungsmeinung muss verlassen werden. Das gesamte antike Irschen bleibt für ein Lehrgrabungsteam der UNI Innsbruck um zwei Nummern zu groß,
Mit einer seit jeher bestehenden "Straße", von der Adria über die Ostalpen bis zur Ostsee, wird für Irschen "Alles" möglich.
Dietmar Simoner (Diskussion) 10:55, 7. Sep. 2022 (CEST)
Hochwasserkatastrophe 1966
[Quelltext bearbeiten]Wie in fast ganz Kärnten, war auch Irschen in den Jahren 1965 und 1966 von den Hochwasserkatastrophen betroffen. 1965 begannen die Regenfälle um den 3. September, 1966 um den 16. August. Doch die Schlimmste für Irschen kam mit erneuten Unwettern am 4. November - und am 7. November waren 8 Leben zu beklagen:
Eine Zusammenfassung laut den damals erschienen Zeitungen: In Leppen wird das Forster-Haus des Christian und der Maria Hauser weggerissen, während das junge Besitzerpaar und Rosa Kircher wegen einer kalbenden Kuh in den Stall geeilt sind. Gisela Kircher (54) gebe. Stotter, eine gebürtige Osttirolerin aus Nußdorf, Josefine Kristler (66), Rosa Kirchers Kinder Hans (17) und Annemarie (12) und die Hauser-Kinder Josef (3 ½), Rosemarie (2 ½) und Kathrin (9 Monate) finden im weggerissenen Haus den Tod. --89.144.209.237 14:25, 26. Apr. 2016 (CEST).
Persönlichkeiten
[Quelltext bearbeiten]Anzumerken ist, dass Christian Hassler (*7.11.1970) beim SV Spittal, beim FC Tirol, Vorwärts Steyr, SSV Ulm, DSV Leoben und im Oly mpia-Nationalteam spielte. Sein Bruder Claudio (*21.6.1978) war im Farmteam von Austria Salzburg, also Amateure Salzburg, weiters in Bad Bleiberg bei den BSV Juniors. Andreas Kristler wurde zwar in Lienz geboren, jedoch ist das für Personen im Oberkärntner Raum (Oberes Mölltal, Oberes Drautal, auch teilweise Lesach- und Gailtal) nichts Besonderes, weil diese alle in der Geburtsstation des Bezirkskrankenhauses Lienz das Licht der Welt erblickten. - Als Fußballer wäre auch noch Wolfgang Mandler (*8.6.1962) zu nennen, der ab Juli 1984 einige Saisonen beim SV Spittal spielte. --89.144.209.237 20:15, 26. Apr. 2016 (CEST).