Diskussion:Isaak Emmanuilowitsch Babel/Archiv

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von 130.92.9.56 in Abschnitt Artikel NZZ Folio
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Archiv der Diskussionsseite zum biografischen Artikel von Isaak Babel.

Artikel NZZ Folio

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Sehr geehrter Herr Wolf Schneider,

(#: whois 130.92.9.56 ergibt eine IP-Adresse der Uni Bern, NZZ Folio ist ein Schweizer Magazin, also ist es wahrscheinlich das sie es sind ...)

da Sie darauf bestehen, Ihren Artikel über Isaak Babel innerhalb dieses Wikipedia-Artikels zu verlinken, möchte ich Ihnen erläutern, warum ich diese Verlinkung für nicht notwendig halte:

  • Es handelt sich bei dem Wikipedia-Artikel um einen hauptsächlich biografischen Beitrag, der auf in Literatur nachprüfbarer Information basiert. Abgesehen von zwei oberflächlichen Absätzen am Beginn beeinhaltet Ihr Artikel lediglich Ihre persönliche Interpretation von Babels Werken.
  • Ihr Artikel enthält keine Quellenangaben.
  • Ihr Artikel enthält historische Fehler: Zitat: Am 16. Mai 1939 wurde Babel unter der üblichen Allerweltsbeschuldigung der «trotzkistischen Umtriebe» verhaftet [...] Vielleicht war Babel ja ausgebrannt. Vielleicht hatte er sein Lebenswerk vollbracht. Aber könnte nicht ebenso gut unter seinen verschollenen Manuskripten noch ein grosser Wurf gewesen sein – so, wie sich Kafkas grösste Werke erst in seinem Nachlass fanden?: Babel hatte in seinen letzten Lebensjahren versucht, die Stalinschen Säuberungen zu überleben. Nach seiner Verhaftung durch die sowjetische Staatsicherheit war ihm klar, dass er als Intellektueller nicht mehr sehr lange zu leben hatte. Seine Bitte war daher ein letzter Versuch, seine beschlagnahmte Arbeit zu retten. Ausgebrannt war Babel daher nie. Die Verhaftung Babels erfolgte nach Enzo Biagi: Lubjanka oder Die Gewöhnung an den Tod Rowohlt-Verlag Berlin 1991; ISBN 3-87134-015-4 am 5. Mai 1939. Die beschlagnahmten Werke Babels wurden laut der derselben Quelle verbrannt. Es ist daher nicht möglich, in diesen Papieren die besten Werke zu finden.

Falls Sie dazu anderer Meinung sind, steht es Ihnen frei, sich in dieser Diskussionsseite zu äußern (und vieleicht sogar dazu einen eigenen Benutzeraccount anzulegen). Bis dahin werde ich Ihre Änderungen wieder rückgängig machen.

--Kl833x9 20:09, 28. Mai 2008 (CEST)Beantworten

--130.92.9.56 10:53, 29. Mai 2008 (CEST) Lieber Kl833x9, Ihr Scharfsinn beeindruckt mich (Bern = Schweiz = NZZ Folio, in der Tat ein fast schon zwingender Schluss), aber ich bin überraschenderweise nicht Wolf Schneider. Wie auch immer, ich dachte, das Porträt sei eventuell interessant. Nichts für ungut und danke für die Aufklärungen.Beantworten

Judenviertel Moldawanka

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Über die Moldawanka läßt sich u.a. dies sagen:

[1]: ein "Arme-Leute-Viertel" mit einst grosser jüdischer Bevölkerung

[2]: Zentrum des jüdischen Lebens war die Vorstadt Moldawanka mit ihren verwinkelten Hinterhöfen

Sicher auch noch mehr, u.U. in Odessa, vielleicht auch hier, aber "Judenviertel Moldawanka" muß nicht sein. --tickle me 20:12, 4. Dez 2005 (CET)

Bildwarnung

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-- DuesenBot 15:30, 20. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Einige Unstimmingkeiten

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Ich bin kein Babel-Kenner, habe mich aber im Rahmen einer Magisterarbeit mit diesem Schriftsteller befasst und einiges von ihm sowohl im russischen Original als auch in deutscher Übersetzung gelesen.

Bitte keine falsche Bescheidenheit: Ich habe lediglich Babels "Reiterarmee" gelesen und war aufgrund dieser beeindruckenden Lektüre der Meinung, das man unbedingt einen Artikel über Isaak Emmanuilowitsch Babel schreiben sollte. Das qualifiziert mich doch wohl etwas weniger, mich als Babel-Experte zu bezeichnen, als wenn ich eine Magisterarbeit über ihn geschrieben hätte --Kl833x9 09:59, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Vor diesem Hintergrund sind mir bei der Lektüre des Artikels folgende Unstimmigkeiten aufgefallen:

Im Jahr 1920 wurde er auf dem Höhepunkt des russischen Bürgerkriegs als Reporter der Reiterarmee des Generals Budjonny zugeteilt.

Hier fehlt die Anmerkung, dass sich Babel, einem Rat Gorkys folgend, freiwillig der Roten Armee anschloss und nicht etwa (wie man meinen könnte) zwangsverpflichtet wurde. Dieser Hinweis wäre auch unter dem Aspekt der erwähnten "Freundschaft" (wobei ich die Beziehung eher als "Gorky=freundschaftlich gesonnener Förderer" bezeichnen würde) angebracht. Gorky sagte zu Babel, nachdem dessen erste literarische Gehversuche abseits des Biographischen an Grenzen gestoßen waren, Babel solle mal "unter die Leute gehen" (dies erwähnt Babel in einer kurzen autobiografischen Skizze). Quellenangaben kann ich bei Bedarf anführen.

Inhaltlich habe ich das geändert, bitte aber noch die Quellenangaben anführen. --Kl833x9 09:59, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

..des erfolglosen Feldzuges der Reiterarmee gegen Polen.

Der Feldzug war nicht erfolglos. Er hat sein Ziel nicht erreicht, den Polen eine bedingungslose Kapitulation abzuringen, aber er hat ihren "Marsch auf Kiew" gestoppt, sie weit hinter die sowjetische Grenze zurückgeworfen und sie am Ende zur Ratifizierung eines Friedensvertrags gezwungen, der alles andere als vorteilhaft war. Die Einnahme von Lemberg durch Budjonnys Reiterarmee scheiterte, das stimmt. Ebenso die Einnahme Warschaus an der Nord-West-Front. Übrigens hatte an dem Desaster, mit dem der scheinbar unaufhaltsame Vorstoß der Roten Armee endete, ein gewisser Stalin seinen unrühmlichen Anteil: Damals Kriegskomissar an der Süd-West-Front, hielt er trotz des Befehls des Obersten Heereskommandos zusammen mit Woroshilow und Budjonny an dem (ruhmsüchtigen?) Plan fest, Lemberg einzunehmen, anstatt den Armeeteilen vor Warschau Flankenschutz zu geben. Quellen kann ich liefern.

Den Bezug auf den Verlauf des sowjetisch-polnischen Krieges habe ich soweit präzisiert, das sich das "erfolglos" auf die versuchte Eroberung des polnischen Kernlandes / Erzwingung der polnischen Kapitulation bezieht. Da sich der Artikel aber mit Isaak Babel beschäftigt und er keinen direkten Einfluß auf den Verlauf dieses Krieges genommen hat, wollte ich das (vielleicht etwas zu) kurz halten. --Kl833x9 09:59, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten
PS.: Falls ein gutes Buch über den Polnisch-Sowjetischen Krieg dabei ist, bitte die Quellenangabe trotzdem nennen. --Kl833x9 09:59, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Seltsamerweise (er war Schriftsteller und im Ausland gewesen)...

Zu lapidar. Ehrenburg gehörte ungleich mehr zu jener verfolgten Kaste der "Kosmopoliten" und entging dem Stalinschen Apparat (die Gründe sind wie stets vielfältiger Natur). Die Episode Babel-NKWD ist duch neuere Forschungen recht gut dokumentiert. Er wurde aufgrund einer Denunziation verhaftet. Wenn man das Thema nicht breiter auffächern will, sollte man sich zumindest auf trockene Fakten ohne wertende Beifügungen wie "seltsamerweise" beschränken.

Geändert. Das "seltsamerweise" bezog sich aber nicht auf die später (1948/1949) aufkommende Verunglimpfung jüdischer Sowjetschriftsteller als rastlose Kosmopoliten, sondern darauf, das intellektuelle Personen mit einem multikulturellen Background, welche wie Babel nicht auf der Stalin genehmen Linie standen, während der großen Säuberung besonders gefährdet waren. Da Babel sich den Hass von Budyonny zugezogen hatte, welcher damals als Held des Bürgerkrieges eine mächtige Position innehatte, ist es verwunderlich, das er nicht schon 1937/1938 auf dem Höhepunkt der großen Säuberung denunziert wurde, da das damals ein beliebtes Mittel war, um unliebsame Personen zu beseitigen. Hinzu kommt auch, das die stalischen Repressionen (meiner persönlichen Meinung nach) ohne wirkliches System/Sinn sind. Ich habe (die inzwschen wieder gelöschte) Kategorie Stalinismus-Opfer aus biografischen Artikeln von Zeitgenossen Babels erstellt (158 biografische Artikel) und dabei festgestellt, das im Falle der meisten Intellektuellen (Flugzeugbauer, Physiker, Mathematiker, Schriftsteller, Künstler) die auch den Großteil der Artikel der Kategorie ausmachten, kein wirklicher Grund für Repression vorliegt, weil keiner von diesen als Oppositioneller zu bezeichnen wäre. Und da man zum Beispiel den Kinderbuchautor Daniil Charms viel früher als Babel belästigt hat, war die relativ späte Verhaftung Babels für mich eben etwas "seltsam". --Kl833x9 09:59, 2. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

--Flagman 01:09, 1. Aug. 2007 (CEST)Beantworten