Diskussion:Jüdische Gemeinde Königswinter
Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Hasenläufer in Abschnitt Unklarheiten
Unklarheiten
[Quelltext bearbeiten]- Bei Nekum werden auf S. 34 Angaben zur Spezialgemeinde Königswinter vom 23. Februar 1864 wiedergegeben: An Immobilien hat sie einen Begräbnisplatz in Oberdollendorf, Flur IV Parz. 869/19 „Auf der Bingen“ (…). Mir ist unklar, warum dieser Begräbnisplatz der Königswinterer Spezialgemeinde gehört haben soll, während es zu der Zeit doch eine eigene Spezialgemeinde Oberdollendorf gab und es zudem auch in Königswinter einen Jüdischen Friedhof gab, der in dieser Liste der Immobilien aber gar nicht aufgeführt wird und zudem ebenfalls den Juden aus Oberdollendorf gedient haben soll. --Leit (Diskussion) 20:04, 21. Mär. 2015 (CET)
- In Ansgar Sebastian Klein: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-915-8, S. 643 (zugleich Dissertation Universität Bonn, 2007). steht folgendes: Ebenso ist das Portal mit dem Zugang zum ehemaligen Bethaus in Königswinter in das Denkmälerverzeichnis aufgenommen worden. Ich kann dieses Portal in der Liste der Baudenkmäler in Königswinter und auch in der Denkmaltopographie nicht finden, zudem soll das Synagogengebäude doch 1933 abgebrochen worden sein.--Leit (Diskussion) 09:49, 27. Mär. 2015 (CET)
- Die Hauptstraße 156 – welche Nummer trägt sich jetzt? (ggf. 388?) Ich meine, die Hauptstraße sei mal (1969?) neu nummeriert worden. --Hasenläufer (Diskussion) 16:39, 29. Mär. 2015 (CEST)
- Die Hauptstraße muss in jedem Fall um 1969 neu nummeriert worden sein, weil ja die Nummerierung nun in Niederdollendorf beginnt. Die aktuelle Nummer ist mir nicht bekannt. In Manfred van Reys Buch zu den jüdischen Gemeinden in Königswinter und Oberdollendorf liest man auf S. 97 folgendes (Zitat aus dem Echo des Siebengebirges vom 28. März 1933): Mit dieser Synagoge hatte es stets eine eigene Bewandtnis. Der Grund und Boden, wo sie steht, sowie der Unterbau gehört dem Eigentümer des Hauses Hauptstraße 156, der Frau Wwe. Theodor Weber, und nur der Oberbau ist jüdisches Eigentum. In dem Raum unter der Synagoge befand sich jahrzehntelang die Werkstätte des Küfermeisters Th. Weber. Nachdem die hiesige jüdische Gemeinde bis auf wenige Mitglieder zurückgegangen war, wurde hierorts kein jüdischer Gottesdienst mehr gehalten, und die Synagoge verfiel dem Zahn der Zeit, sie wurde dann baufällig und muß abgetragen werden. Der Eigentümer des Grund und Bodens kaufte dieselbe nunmehr zum Abbruch. Mit dem Abbruch verschwindet für die Beteiligten, dazu gehört auch der Nachbar Albert Cahn, ein lästiges uraltes Servitut. Der Eingang zur Synagoge geht nämlich durch das Tor des Cahn'schen Hauses. Vom Hofe aus führt eine Holztreppe in einen verhältnismäßig kleinen Raum, der mit einem Dutzend Betstühlen besetzt ist. (…)--Leit (Diskussion) 21:08, 29. Mär. 2015 (CEST)
- Es handelt sich um das heutige Grundstück Hauptstraße 397. Das Portal – hier das auf Commons bereits vorliegende Foto – ist das Tor des ehemaligen (Albert) Cahnschen Hauses als Eingang zur früheren Synagoge, einem kleinen Betsaal im Obergeschoß über der Werkstatt auf dem Nachbargrundstück, der vom Hofe des Cahnschen Hauses über eine Holztreppe zu erreichen war (Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises 1996, S. 25). Entgegen der Aussage, das Portal sei als Baudenkmal in das Denkmälerverzeichnis der Stadt Königswinter aufgenommen worden, findet sich dieses nur in der Denkmaltopographie und nicht in der städtischen Denkmalliste. Vermutlich ist das aber kein Widerspruch, sondern lag dem Autor des Textes im Jahrbuch von 1996 lediglich die Denkmaltopographie vor.--Leit (Diskussion) 16:23, 30. Mär. 2015 (CEST)
- Die Anschrift wird auch in diesem Artikel erwähnt. --Hasenläufer (Diskussion) 18:54, 30. Mär. 2015 (CEST)
- Die Hauptstraße 156 – welche Nummer trägt sich jetzt? (ggf. 388?) Ich meine, die Hauptstraße sei mal (1969?) neu nummeriert worden. --Hasenläufer (Diskussion) 16:39, 29. Mär. 2015 (CEST)
- Eine weitere Unklarheit stellt das Abbruchdatum der Königswinterer Synagoge bzw. des Synagogengebäudes dar. In der Denkmaltopographie S. 141 ist das Jahr 1935 vermerkt, ebenso im o.g. Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises von 1996 (dort: (…) 1933 baufällig geworden, so daß 1935 der Eigentümer des Grundstücks auch den Aufbau zum Abbruch kaufen konnte, der 1935 durchgeführt wurde.). Ansgar Sebastian Klein, S. 508, geht hingegen von einem Abbruch Ende März 1933 aus und verweist unter anderem auf Manfred van Rey, S. 97. Dort ist der bereits oben zitierte Zeitungsartikel aus dem Echo des Siebengebirges vom 28. März 1933 wiedergegeben: Der Eigentümer des Grund und Bodens kaufte dieselbe nunmehr zum Abbruch. Somit kann die Aussage aus dem Jahrbuch von 1996, der Ankauf zum Abbruch sei 1935 erfolgt, als widerlegt gelten – bleibt also die Frage, ob denn wenigstens der Abbruch in diesem Jahr erfolgte und welcher Quelle sich dieses entnehmen lässt. Bis auf Weiteres scheint mir angesichts des Zeitungsartikels das Jahr 1933 als wahrscheinlich.--Leit (Diskussion) 16:38, 30. Mär. 2015 (CEST)
- Auch zum ursprünglichen Baujahr der Königswinterer Synagoge kursieren unterschiedliche Angaben. Dem o.g. Jahrbuch des Rhein-Sieg-Kreises von 1996 lässt sich entnehmen: Ob es sich bei dem Betsaal [an der heutigen Hauptstraße 397] um die älteste, um 1746 erbaute und für die Juden in Königswinter, Hennef und Oberdollendorf zuständige Synagoge gehandelt hat, ist bisher nicht bekannt. Ansgar Sebastian Klein, S. 503, schreibt (woher er die Angabe übernimmt, ist mir unklar): Zur Ausübung ihrer Religion trafen sich die Juden in Königswinter, wo seit 1754 die älteste Synagoge der Region bestand (…). Elfi Pracht-Jörns nennt dasselbe Jahr, ist sich jedoch über die Identität dieses Hauses mit dem 1933 abgebrochenen (sie schreibt sogar, bis 1933 genutzten) nicht unsicher. Eine Veröffentlichung über zerstörte Synagogen in Nordrhein-Westfalen von 1999 nennt um 1754, erweckt jedoch den Eindruck, als sei diese um 1754 erbaute Synagoge (erbaute Synagoge wäre wohl so oder so falsch, da das Gebäude nicht als Synagoge entstanden ist bzw. nur das Obergeschoss als solches genutzt wurde) nicht identisch mit der zuletzt genutzten Synagoge an der Hauptstraße 156 (heute 397). Den höchstwahrscheinlichen Ursprung der Angabe um 1746 habe ich gerade bei Manfred van Rey gefunden (S. 36): Die älteste Synagoge, zuständig für die Juden in Königswinter, Honnef und Oberdollendorf [Anmerkung: Hennef erwähnt Rey nicht], stand in Königswinter; sie war vor etwa 70 Jahren, also um 1746 erbaut worden, doch war weder ein Rabbiner noch eine israelitische Schule vorhanden. Rey bezieht sich hier auf einen Bericht des Landrats. Während ich diese Angabe also nachvollziehen kann, konnte ich für das Jahr 1754 bisher keinen ursprünglichen Beleg finden.--Leit (Diskussion) 17:59, 30. Mär. 2015 (CEST)
- In KuLaDig findet sich eine Aussage, die ich bisher für den Artikel übernommen hatte, aber mir nunmehr äußerst fraglich erscheint: 1906 wurde die Gemeinde mit Oberdollendorf zusammengelegt. 1932 waren die Juden von Königswinter an die Synagogengemeinde Bad Honnef angeschlossen. Der erste Satz ist nicht fraglich, ich gebe ihn hier aber mit an, weil er ja in der Konsequenz bedeutet, dass auch die Oberdollendorfer Juden bis 1932 an Honnef angeschlossen worden sein sollen. Beidem, sowohl dem Anschluss von Königswinter als auch dem von Oberdollendorf, widerspricht aber die Tatsache, dass im Zusammenhang mit der Schließung des Königswinterer Friedhofs im Jahre 1934 noch die Synagogengemeinde Königswinter-Oberdollendorf in Erscheinung trat. Hier der entsprechende Passus bei Rey, S. 101 ff.: Zwei Wochen später [nach dem 9. März 1934] teilte Bürgermeister Lorenz dies [die Schließung des Friedhofs] dem Vorsitzenden der Synagogengemeinde Königswinter-Oberdollendorf, Jakob Apfel in Oberdollendorf, mit (…). Gegen diese Schließung legte die Synagogen-Gemeinde am 3. November 1934 Einspruch ein; der Brief ist in dem Buch abgedruckt und mit Synagogen-Gemeinde Königswinter-Oberdollendorf unterschrieben. Demnach kann die Synagogengemeinde Königswinter-Oberdollendorf auf keinen Fall 1932 aufgelöst und an die Honnefer angeschlossen worden sein.--Leit (Diskussion) 18:21, 30. Mär. 2015 (CEST)