Diskussion:Japanische Ästhetik
Ikebana
[Quelltext bearbeiten]Bitte Ikebana nicht als „Blumenstecken“ bezeichnen. Ikebana ist die Kunst des Blumenarrangierens. Genauer müsste es sogar heißen „Kunst des Pflanzenarrangierens“. Die Befestigung der Pflanzen in einem Gefäß mit Hilfe des Kenzan, das „Stecken“ der Pflanzen, ist nur eine der möglichen Befestigungstechniken beim Ikebana. Des Weiteren werden im Ikebana nicht nur Schnittblumen arrangiert, sondern auch Äste, Zweige, Blätter, Gräser usw. Die Bildunterschrift zum Ikebana ist ebenfalls nicht korrekt. Das Gefäß, in dem ein Ikebana arrangiert wird, dient nicht nur der Befestigung des Pflanzenmaterials. Gefäß und Pflanzen müssen eine harmonsiche Einheit bilden und es muss die Form des Arrangements zum Ausdruck bringen (shin, gyo oder so). Sowohl Formen als auch Schnitt der Pflanzen sind in den klassichen Ikebana-Schulen, insbesondere der Ikenobo-Schule streng reglementiert.-- Horst Gräbner 18:58, 23. Jun. 2011 (CEST)
- Vielen Dank für diese fachkundigen Korrekturen! Die meisten Punkte haben sich wohl durch undeutliche Formulierung eingeschlichen, aber einige stammen durchaus auch aus der herangezogenen Literatur. Die scheint mir selber nicht immer besonders versiert zu sein, daher gut, daß Du noch mal drüber geschaut hast. Auch sonst würde ich eine weitere Durchsicht des Artikels begrüßen - man kommt sich bei dem Thema hier in der Wikipedia etwas alleingelassen vor... Grüße ---- Tiſch-beynahe φ Seit 2006 für Sie da. 20:28, 23. Jun. 2011 (CEST)
- Ich habe mal angefangen zu lesen. In meinem Besitz befinden sich einige Bücher über japanische Kunst und Kultur, aber im Wesentlichen behandeln die Autoren die Frage der japanischen Ästhetik und den dahinter liegenden Vorstellungen nicht. Das Thema ist nicht einfach zu fassen und du bohrst da wahrlich ein dickes Brett!!! Ich frage mich, ob es nicht besser wäre, die verschiedenen Begriffe in der Reihenfolge ihres historischen Entstehens zu beschreiben. Ebenfalls zu beschreiben wäre die Kunstform, in deren Zusammenhang sie jeweils entstanden sind bzw. welche Veränderungen sie darin erfahren haben (Malerei, Dichtung, Theater, Teezeremonie, Ikebana, Kalligraphie, Musik) und in welcher sozialen Schicht mit welchem weltanschaulichen Hintergrund sie formuliert wurden (Buddhismus, Zen-Buddhismus, Konfuzianismus, Neo-Konfuzianismus, Shintoismus). Diese Herangehensweise würde wohl den Rahmen des Artikels sprengen, aber sollte zumindest stärker angedeutet werden. Um einen besseren roten Faden zu bekommen wäre meines Erachtens bei den Begriffen zu unterscheiden zwischen Prinzipien (zu Grunde liegende Regeln) z.B. mono no aware, Konzepten (zu Grunde liegende Vorstellungen, Idealen) z.B. wabi-sabi und yūgen, Theorien (iki wurde, wenn ich es richtig verstanden habe, als Theorie erst im 20. Jahrhundert beschrieben und rückwirkend auf die verschiedenen Kunstformen angewandt) und Techniken wie kari, yohaku-no-bi und jo-ha-kyū (fehlt noch). Aufzunehmen und zu erläutern wären noch die Begriffe miyabi und suki. Zur Zeit bin ich noch anderweitig beschäftigt, aber ab Mitte Juli habe ich mehr Zeit, mich auch inhaltlich stärker mit den Begrifflichkeiten zu befassen.-- Horst Gräbner 17:05, 25. Jun. 2011 (CEST)
Philosophie in Japan seit 1945
[Quelltext bearbeiten]Lieber Tischbeinahe, gratuliere! Ein sehr schöner Artikel! Könntest du Dich nicht auch mal des Artikels "Japanische Philosophie der Demokratiezeit (1945-Gegenwart)" annehmen? Dort wird nur noch auf "Wissenschaftstheorie", "Logischen Empirismus" und "Analytische Philosophie" verwiesen. Die Kyōto-Schule ist knapp unter "Kaiserreichzeit (1868-1949)" abgehandelt und endet mit "Kritik ... nach dem Ersten Weltkrieg"(!). Wenn Du wenigstens schon mal einiges richtig stellen könntest, wäre das gut. Später könnte dann ja mal eine angemessenere Behandlung der Philosophie in Japan seit 1945 folgen, was doch sehr wünschenswert wäre. Freundlichen Gruß --Agnostizi 11:27, 7. Jun. 2011 (CEST)
- Vielen Dank für die Anregung. Ich muß das Artikelschreiben immer etwas mit aktuellen Projekten verbinden (derzeit Vorbereitung auf mündliche Prüfungen im Teilfach Ästhetik) - wenn ich mich demnächst etwas intensiver mit der Philosophie in Japan beschäftige, kann ich sicher auch etwas zur Zeit ab 1945 sagen. Viele Grüße --12:42, 7. Jun. 2011 (CEST)
Bravo
[Quelltext bearbeiten]Da hat sich das Warten ja mal gelohnt – ist ein sehr schöner Artikel geworden. Gruss, --Cú Faoil RM-RH 19:17, 7. Jun. 2011 (CEST)
Review Juni 2011
[Quelltext bearbeiten]Der Artikel liefert eine Darstellung der zentralen Konzepte der japanischen Ästhetik.
Das Thema ist ganz schön schwammig und gleitet in der öffentlichen Darstellung meist ins esoterische ab oder wird für irgendwelche Lebensratgeber etc. mißbraucht. Ich habe versucht eine laienverständliche Darstellung zu liefern, die trotzdem grundlegende japanologische Ansprüche erfüllt. Ich spiele mit dem Gedanken, den Artikel zur Lesenswert-Kandidatur vorzuschlagen, wenn er im Groben von euch dafür tauglich gehalten wird. Viel Spaß beim Lesen! -- -- Tiſch-beynahe φ 10:43, 7. Jun. 2011 (CEST)
- Tiſch-beynahe san, ein Lob für die gelungene und zusammenfassende Darstellung. Ich neige dazu, eine Kandidatur des Artikels als verfrüht zu erachten. Die Hauptschwierigkeit liegt nicht so sehr im Artikel als in der Sache selbst. In Europa ist die Ästhetik eine Teildisziplin der Philosophie. In Japan wurde eine "systematische" Philosophie nach westlichem Dafürhalten erst mit der Meiji Restauration begründet und als "Tetsugaku" tituliert. Der Artikel selbst nennt als Grundlage buddhistische und konfuzianistische Traditionen. Der Artikel nennt nun unterschiedliche ästhetische Prinzipien ohne näher auf diese japanischen "Denktradition" einzugehen. Zudem ist die Frage nach dem Verhältnis von Ästhetik, auch nach dem Ästhetizismus, im westlichen und im japanischen Kontext nicht erläutert. Aus meiner Sicht wiegt diese Frage auch deshalb schwer, weil die asiatische Denktradition unglücklicherweise und insbesondere vom deutschen Idealismus diskreditiert und als Religion abgetan wurde (siehe etwa Hegel). Auch auf Heidegger zu rekurrieren, finde ich nicht ganz einfach, alldieweil auch er von Japan annähernd nichts wusste und kein Japanisch konnte. Ein Versuch, in ein "Gespräch" mit Japan / Asien einzutreten findet überhaupt erst seit etwa 30 Jahren statt (siehe hierzu auch die Arbeiten von Elbersfeld). Zudem finde ich die Gewichtung, welches ästhetische Prinzip in welchem Lebensbereich eine Rolle spielt noch zu wenig ausgeprägt. Obgleich der Artikel gut gelungen ist, plädiere ich daher für mehr "Yūgen" und weniger "Iki". Gruß -- Elmo Rainy Day 17:07, 8. Jun. 2011 (CEST)
- Den Hinweis auf das späte Einsetzten der philosophisch-ästhetischen Reflexion habe ich am Anfang des Artikels ja kurz gegeben. Sicher wäre eine stärkere Einbettung der Begriffe in die allgemeine japanische Geistesgeschichte wünschenswert - diese hätte ich mir allerdings für eine EK aufgehoben. Eine LK habe ich in Betracht gezogen, da der Artikel meiner Meinung nach von Inhalten und Umfang her mit dem mithalten kann, was die SEP bietet. ---- Tiſch-beynahe φ 17:18, 8. Jun. 2011 (CEST)
- Nun, ich stimme Dir zu. Der Artikel von Graham Parkes ist in der Tat vergleichbar mit Deinem Eintrag. Vielleicht könnten wir nach besagtem Musterartikel die Einleitung über die philosophisch-ästhetischen Reflexion noch ausbauen und einige Beispiele ergänzen. Denn könnte man den LK machen. Gruß -- Elmo Rainy Day 11:02, 9. Jun. 2011 (CEST). Vielleicht könnten wir noch auf jp:美意識,jp:美学, jp:美 und jp:芸術 rekurrieren?
Rezeption im Westen
[Quelltext bearbeiten]Der Abschnitt ist ein wenig sehr knapp und verengt unzulässig auf die architektonische Moderne – vielleicht hilft ein weiterführender Link auf Japonismus und eine etwas weiter gefasste Zusammenfassung? – 0000ff (Diskussion) 13:21, 12. Apr. 2014 (CEST)