Diskussion:Johannes Sartoris (Schweidnitz)
„Johannes Sartoris (Schweidnitz)“ wurde im Rahmen des internationalen Artikelwettbewerbs CEE Spring 2021 von Benutzer:HHill erstellt oder erheblich verbessert. Der Artikel gehört zum Themengebiet Geschichte in Polen. |
Probleme
[Quelltext bearbeiten]„Er wurde als päpstlicher Pönitentiar sowie Titularbischof von Siret bezeichnet …“ ist ziemlich unglücklich formuliert, denn Bischof von Siret ist nicht irgendeine Bezeichnung, sondern die kanonische Grundlage, als geweihter Bischof etwa die Funktion eines Weihbischofs ausüben zu können. Auch Pönitentiar ist eine Funktion, bei Dominikanern nicht gerade eine Seltenheit. Ablassprivileg ist eine ungeeignete Bezeichnung, im Mittelalter werden auch vom Papst die Abläße in Gnadenbriefen verliehen, Regeln hat das Dritte Laterankonzil erlassen, im Kanzleibuch sind Formeln überliefert, eine erheblichen Anteil haben kollektive Ablassbriefe (ein historisch nur eingeschränkt tauglicher Artikel), in seinem Sprengel ist der Diözesanbischof zuständig. Undarierte Stücke gibt es eigentlich auch nicht, hier muß also ein Problem der Überlieferung vorliegen. Außerdem ist Titularbischof falsch, da es das Bistum damals tatsächlich gab. --Enzian44 (Diskussion) 03:36, 6. Apr. 2021 (CEST)
- Wie am Lemma zu erkennen, dachte ich anfangs noch, ich hätte es nur mit einem Lektor zu tun. Die Quellenlage ist mir noch nicht klar, auch weil in der von mir bislang gesichteten Literatur selten direkt darauf Bezug genommen wird. Ich vermute derzeit, dass das bei Nicolae Iorga: Studii și documente cu privire la istoria românilor. 1. Band. Bukarest 1901, S. XLVII–XLVIII Nr. I (Commons) wiedergegebene Notariatsinstrument einigen Erwähnungen zugrundeliegt. Wenn ich Marek Daniel Kowalski richtig verstehe, wird dieser Johannes Sartoris nur 1394 in den römischen Quellen erwähnt und sein Vorgänger war 1390 noch im Amt. Ob Sartoris als Beichtvater auch in Rechnungsbüchern o. ä. am Herrscherhof auftaucht, wäre zu prüfen, ich hoffe, dass Urszula Borkowskas Aufsatz dazu Auskunft geben könnte. --HHill (Diskussion) 08:57, 6. Apr. 2021 (CEST)
- Eine weitere mögliche Quelle wäre: Adam Fastnacht: Catalogus diplomatum Bibliothecae Instituti Ossoliniani. Supplementum I inde ab anno 1279 usque ad annum 1506. Breslau 1951, Nr. 322 (der Hinweis darauf bei Marek Derwich: Benedyktyński klasztor św. Krzyża na Łysej Górze w średniowieczu. Warschau 1992, S. 441–442 (Academia.edu).
- Paweł Kielar verweist im vorne verlinkten Aufsatz S. 276 auf Étienne de Salanhac und Bernard Gui: De quatuor in quibus deus praedicatorum ordinem insignivit, ed. Thomas Kaeppeli, Rom 1949, [S.?] 107 (Monumenta Ordinis Fratrum Praedicatorum Historica 22), hierfür wäre idealiter eine Bibliothek aufzusuchen, in der diese Reihe im Präsenzbestand steht, falls beim Zitat etwas durcheinander geraten sein sollte. --HHill (Diskussion) 21:00, 6. Apr. 2021 (CEST)
- Iorga im 2. Bd. setzt Sartoris in seiner Bischofsliste zu 1400 und 1402, um 1400 setzt Ripoll den Johannes Sartorius an. Bei Ripoll findet sich auch die Ernennungsurkunde für Stephanus Martini als Nachfolger eines Johannes. bei dem allerdings kein Beiname genannt wird. Im Vidimus einer nur mit dem Tagesdatum datierten Ablaßverleihung des Johannes für die Kirche in Siret, das am 19. Juni 1403 ein Notar aus Weismain in der Diözese Bamberg ausfertigt, wird Johannes als verstorben genannt. Aus dem Urkundentext geht auch hervor, daß Johannes nicht mehr in Siret residiert – seine Urkunde ist im dem bei Derwich genannten Hl. Kreuz-Kloster ausgestellt –, und in der Intitulatio werden eine Reihe von Funktionen aufgezählt, gedruckt ist das schon bei Iorga an der oben genannten Stelle. Welche Wunderberichte Johannes veranlaßt haben, 40 Tage Ablaß, damals das Standardmaß, zu verleihen und zuzusagen, nach genauerer Unterrichtung beim Papst weitere Indulgenzen zu beantragen, wird leider nicht genauer spezifiziert. Da es sich um eine von acht Urkunden handelt, die der Dominikanervikar der Walachei zur Vidimierung vorlegt, ist es nicht unwahrscheinlich, daß es sich um eine Urkunde des 1394 als verstorben bezeichneten Johannes handelt. Theoretisch ist auch vorstellbar, daß Johannes 1394 irrtümlich totgesagt wurde. Das kommt durchaus vor und nach Eubels Aufsatz unter Johannes XXIII. auch für Seret. Bistum Siret könnt auch ein Miniaturartikel werden. Wenn ich es richtig gesehen habe, nennt Kaeppeli nur ein Werk des Johannes. Gruß --Enzian44 (Diskussion) 02:20, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Zum letzten Punkt: Clavis scriptorum et operum Medii Aevi Poloniae S. 400–401 Nr. 312, wie vorne verlinkt, hier genauer Nr. 312/2. --HHill (Diskussion) 09:36, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Mit dem Titularbischof irren sie allerdings. --Enzian44 (Diskussion) 12:15, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Im handschriftlichen Bandkatalog gibt es zur dort genannten Breslauer Handschrift keine Beschreibung, im Handschriftenarchiv der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ist die Beschreibung noch nicht online. --HHill (Diskussion) 10:01, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Kielar (S. 276) kennt eine Urkunde von 1392 aus Łysa Góra, möglicherweise die 1403 vidimierte. Ripoll verweist S. 468 noch auf Giovanni-Michele Cavalieri: Galleria de’sommi Pontefici, Patriarchi, Arcivescovi e Vescovi dell’Ordine de’Predicatori. Band 1. Benevent 1696, S. 195 Nr. 385 (Digitalisat in der Google-Buchsuche) dort wird eines der Wunder auf 1391 datiert. --HHill (Diskussion) 10:52, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Ein Digitalisat einer Ausgabe des Année dominicaine von Soveges aus dem 17. Jahrhundert habe ich noch nicht gefunden, dabei scheinen in Amiens mehrere Auflagen erschienen zu sein. --HHill (Diskussion) 11:36, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Cavalieri zitiert anscheinend Étienne-Thomas Souëges: L'Année Dominicaine, ou Les Vies des Saints, des Bienheureux, des Martyrs [...] de l'Ordre des FF. Précheurs, pour tous les jours de l'Année, avec un Martyrologe. [7] Juillet, premiere partie. Amiens, Guislain Le Bel 1691, S. 454. --HHill (Diskussion) 13:47, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Ripoll S.468 (gibt es auch bei MDZ) nennt Cavalerius; Fontana, Teatro Domenicano; Okolski und Frydrychowicz. --Enzian44 (Diskussion) 17:10, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Fontana stützte sich nur auf Okolski und Bzowski, daher habe ich ihn vorne nicht aufgeführt. --HHill (Diskussion) 17:23, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Ripoll S.468 (gibt es auch bei MDZ) nennt Cavalerius; Fontana, Teatro Domenicano; Okolski und Frydrychowicz. --Enzian44 (Diskussion) 17:10, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Cavalieri zitiert anscheinend Étienne-Thomas Souëges: L'Année Dominicaine, ou Les Vies des Saints, des Bienheureux, des Martyrs [...] de l'Ordre des FF. Précheurs, pour tous les jours de l'Année, avec un Martyrologe. [7] Juillet, premiere partie. Amiens, Guislain Le Bel 1691, S. 454. --HHill (Diskussion) 13:47, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Ein Digitalisat einer Ausgabe des Année dominicaine von Soveges aus dem 17. Jahrhundert habe ich noch nicht gefunden, dabei scheinen in Amiens mehrere Auflagen erschienen zu sein. --HHill (Diskussion) 11:36, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Zum letzten Punkt: Clavis scriptorum et operum Medii Aevi Poloniae S. 400–401 Nr. 312, wie vorne verlinkt, hier genauer Nr. 312/2. --HHill (Diskussion) 09:36, 7. Apr. 2021 (CEST)
- Iorga im 2. Bd. setzt Sartoris in seiner Bischofsliste zu 1400 und 1402, um 1400 setzt Ripoll den Johannes Sartorius an. Bei Ripoll findet sich auch die Ernennungsurkunde für Stephanus Martini als Nachfolger eines Johannes. bei dem allerdings kein Beiname genannt wird. Im Vidimus einer nur mit dem Tagesdatum datierten Ablaßverleihung des Johannes für die Kirche in Siret, das am 19. Juni 1403 ein Notar aus Weismain in der Diözese Bamberg ausfertigt, wird Johannes als verstorben genannt. Aus dem Urkundentext geht auch hervor, daß Johannes nicht mehr in Siret residiert – seine Urkunde ist im dem bei Derwich genannten Hl. Kreuz-Kloster ausgestellt –, und in der Intitulatio werden eine Reihe von Funktionen aufgezählt, gedruckt ist das schon bei Iorga an der oben genannten Stelle. Welche Wunderberichte Johannes veranlaßt haben, 40 Tage Ablaß, damals das Standardmaß, zu verleihen und zuzusagen, nach genauerer Unterrichtung beim Papst weitere Indulgenzen zu beantragen, wird leider nicht genauer spezifiziert. Da es sich um eine von acht Urkunden handelt, die der Dominikanervikar der Walachei zur Vidimierung vorlegt, ist es nicht unwahrscheinlich, daß es sich um eine Urkunde des 1394 als verstorben bezeichneten Johannes handelt. Theoretisch ist auch vorstellbar, daß Johannes 1394 irrtümlich totgesagt wurde. Das kommt durchaus vor und nach Eubels Aufsatz unter Johannes XXIII. auch für Seret. Bistum Siret könnt auch ein Miniaturartikel werden. Wenn ich es richtig gesehen habe, nennt Kaeppeli nur ein Werk des Johannes. Gruß --Enzian44 (Diskussion) 02:20, 7. Apr. 2021 (CEST)