Diskussion:Johannes Vogel (Geistlicher)
Politisch galt er ferner ...
[Quelltext bearbeiten]Die als Zitat wiedergegebene Information Politisch galt er ferner als „miliaristisch (sic!), antisemitisch, antibolschewistisch“ sollte unter Beachtung von Wikipedia:Belege belegt werden.
Stützt sich der Artikel tatsächlich nur auf den einen in der Literatur angegebenen Titel?--Gloser (Diskussion) 17:47, 6. Mär. 2012 (CET)
- Der jetzt eingefügte (übrigens äußerst entlegene) Einzelnachweis ist leider nicht voll befriedigend:
„Zitierte Beschreibung gemäß der Charakterisierung von Vogels Grundhaltung im Erläuterungskommentar bei: Peter Schweinhardt/ Internationale Hanns-Eisler-Gesellschaft (Hrsg.): Höllenangst. Musik zu der Posse mit Gesang von Johann Nepomuk Nestroy in der Textfassung des Theaters in der Scala, Wien 1948, (= Hanns Eisler. Gesamtausgabe, Serie 5 [„Bühnenmusik“], Bd. 5), Wiesbaden 2006, Anmerkung 95,5.“
Daraus geht nicht hervor, wer Vogels Grundhaltung zu Lebzeiten („er galt ferner ...“) an welcher Stelle als militaristisch, antisemitisch, antibolschewistisch charakterisiert hat.
Besser wäre ein Zitat aus einer Einschätzung Vogels durch einen in der Wissenschaft anerkannten Autor kirchengeschichtlicher Veröffentlichungen; zur Potsdamer Garnisonkirche wird sich dazu gewiss etwas finden lassen.--Gloser (Diskussion) 22:28, 6. Mär. 2012 (CET)
- Hallo Gloser. Schweinhardt schreibt dies im Kommentarteil des erwähnten Werkes. Wörtlich lautet der Kommentar: "95, 5 Potsdamer eremit. Hofprediger] Gemeint ist Johannes Vogel. Die Grundhaltung Vogels war kaisertreu, militaristisch, antisemitisch, antibolschewistisch." Der letzte Satz war offenkundig die Summe der Eindrücke der Kommentarverfasser nach ihren eigenen Recherchen zu Vogels Person. Ich hatte diesen Kommentar ausgewählt, weil er bündig und prägnant auf eine Formel bringt, was andere Autoren dem Tenor nach - aber nicht so prononciert - schreiben. Bei Hub Nijssen: Der heimliche König. Leben und Werk von Peter Huchel, S. 19 heisst es ähnlich
"Vogel war äußerst kaisertreu und konservativ. [...] Die Garnisonkirche Potsdams sah er als „Die sichtbare Verkörperung des »Potsdamer Geistes«, d.h. aller christlichgermanischen Ideale und Tugenden: der Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Unbestechlichkeit, der Gewissenhaftigkeit und Sittenreinheit, des Mutes und der Demut; mit einem Wort der Treue!“ Er warf ein Panier auf gegen den Zeitgeist, dem keine Tradition heilig sei."
Eine DDR-Publikation nennt ihn "reaktionär". Dem würde ich nicht widersprechen, schien mir auf Grund der Quelle aber zu sehr als klassenkämpferische Vokabel aufgeladen zu sein. Die NDB ist leider noch nicht beim Buchstaben V angekommen. Das Kirchenlexikon hab ich in der Bib in der ich grade sitze nicht zur Verfügung, wenn ich wieder in Berlin bin kann ich das und ähnliche Werke aber mal durchstöbern. Vogels Biografie bis 1918 (Feldgeistlicher und zumal die Auswahl für den Posten an der Garnisonskirche in Potsdam, also in der Herzkammer der preußischen Militärkaste) und seine Tätigkeit in der Weimarer Zeit (Auftreten als Redner für den monarchistischen Bund der Aufrechten, anhaltend enge Beziehung zu den Hohenzollern) könnte man aber natürlich als indirekte umstandsmäßige Bestätigungen der skizzierten Haltung (kaisertreu, von starken Sympathien für das Militär geprägt, gegen Bolschewismus/Kommunismus und Republik gerichtet) ansehen. Hoffe das hilft dir etwas weiterZsasz (Diskussion) 12:11, 7. Mär. 2012 (CET)