Diskussion:Karl Wilhelm Thilo

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Ein Schreibtischtäter?

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Tagebuch von Hauptmann i.G. Karl-Wilhelm Thilo, 2. November 1941, in: BA-MA, N 664/3: „Vor kurzem wurde in Borissow (HGr Mitte) auf Veranlassung des SD und unter dessen Leitung im Anschluß an ein ‚Polizeifest’ 6500 Juden innerhalb von 2 Tagen hingeschlachtet. Die Durchführung war viehisch. – Die grundsätzliche Entschlussfassung maßgeblicher Männer zu dieser Handhabung des Judenproblems ist mir unerklärlich und unterscheidet unsere ‚Zivilisation’ kaum von Stalinschen Methoden. Als vernünftiger Ausweg böte sich eine Austreibung der Juden über die Kampffront nach Osten an.“ (aus: Johannes Hürter, Hitlers Heerführer. Die deutschen Oberbefehlshaber im Krieg gegen die Sowjetunion 1941/42, München 2006, S. 564, Anm. 222 – Thilo war zu diesem Zeitpunkt ein Mitarbeiter Adolf Heusingers in der Operationsabteilung)

„Auch bei militärischen Operationen ließen die Befehle von oben oft jegliche Rücksichtnahme auf Zivilisten vermissen. Im OKH wurde im Februar 1945 kritisiert, daß Truppenteile Panzersperren für Flüchtlingstrecks offengelassen hätten; diese seien rücksichtslos zu schließen, den „vom Feind überholte Zivilisten fallen ohnehin der Vernichtung anheim“ (siehe: Aufzeichnungen Thilos, 6. 2. 1945, BA-MA, RH 2/332, S. 57).

(...) Was im Falle Aachens schon 1944 exemplarisch vorgeführt worden war, die völlige Zerstörung einer Stadt, die als Festung bis zum letzten gehalten wurde, das sollte nun im Osten einen infernalen Höhepunkt finden. Großstädte wie Breslau, Danzig und Königsberg, ja sogar Berlin, waren als Festungen und sogenannnte Ortsstützpunkte Eckpfeiler in den operativen Planungen des OKH (siehe Aufzeichnungen Thilos, 6. 4. 1945, der Wert von Festungen im gegenwärtigen Stadium des Krieges, BA-MA RH 2/335, S. 203 – 206).

Ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung sollten diese Städte – wie es hieß – bis zum letzten Mann gehalten werden. In Breslau, das 77 Tage belagert wurde, hatte der Festungskommandant General Niehoff unter Hinweis auf 140 000 „verzweifelte“ Zivilisten am 6. April 1945 bei Hitler die Kapitulation beantragt und eine abschlägige Antwort erhalten.“ (aus: Heinrich Schwendmann, Strategie der Selbstvernichtung, in: Müller / Volkmann (Hg.), Die Wehrmacht. Mythos und Realität, München 1999, S. 240)--217.238.38.14 16:42, 6. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Neutralität

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formulierungen wie "zeichnet sich durch seine Härte aus" halte ich für Verherrlichung. --Helmut Gründlinger 10:54, 7. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Antwort an Benutzer Gründlinger: Wer dieses Buch gelesen hat, kann wirklich über KW Thilo mitreden: Hermann Frank Meyer, Blutiges Edelweiß. Die 1. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg, Berlin 2008 --Veremundus 13:26, 7. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Kriegsverbrechen

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"Thilo ging auf dem Balken gegen Partisanen sehr hart vor. In einer Aktennotiz schrieb er: „Alle Bewaffneten werden erschossen. Dörfer, aus denen geschossen wird, werden abgebrannt, alle Männer erschossen.“ Als Ia-Stabsoffizier der 1. Gebirgs-Division, der für die Planungen der Operationen zuständig war, hatte Thilo in Griechenland und Montenegro die Erschießung mutmaßlicher Partisanen verfügt."

Thilo zeichnete álso dafür verantwortlich, dass als Vergeltungsmaßnahme für Partisanenangrife Partissanen und Zivilisten erschossen wurden. "Dörfer, aus denen geschossen wird, werden abgebrannt"- Das sind Kriegsverbrechen. Thilo war also für solche Verantwortlich. Das gehört näher erwähnt. --Helmut Gründlinger 10:47, 8. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Aus der »Mittagsmeldung der Truppe« vom 16. August (14.45 Uhr), die aller Wahrscheinlichkeit nach von Klebe verfaßt und von Thilo paraphiert wurde, heißt es, daß »die 12. Kp. sehr starkes Gewehrfeuer aus sämtlichen Häusern« erhielt: »150 Zivilisten [sic!] kamen bei dem Kampf ums Leben«. In der Abendmeldung wurde gemeldet: »Beute: Etwa 150 tote Zivilisten [sic!], 16 Stück Großvieh, 1 LKW Wollsachen, 5 ital. Karabiner, 1 ital. M.P. (BA-MA Freiburg, RH 28-1/102, Abendmeldung. 16.8.44.)«. Thilo meldete am Tag darauf dem »Deutschen Generalstab bei der ital.11.Armee« in Athen, »150 tote Banditen [sic!]« und stellte damit den kriminellen als einen legalen kriegerischen Akt dar. In Athen manipulierte der dortige Kriegstagebuchschreiber, Oberleutnant Kurt Waldheim, die Meldung vollständig. Er schrieb: »Im Bereich der 1. Geb. Div. Ort Kommeno (…) gegen heftigen Feindwiderstand genommen. Hierbei Feindverluste (BA-MA Freiburg, RH 31X/1, Kriegstagebuch 1.).« --217.238.35.86 19:39, 8. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Voila, da haben wir es ja. Werden mich noch um nähere Quellen zu dem Bemühen, aber Anhaltspunkte für eine Mittäterschaft an Kriegsverbrechen gibt es jetzt. --Helmut Gründlinger 20:50, 10. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Ich formuliere das jetzt als Kriegsverbrechen, da er für die Operationsplanung verantwortlich war und diese Tagebucheintragung seine eigenen Operationen beschreibt. Wenn andere Informationen vorliegen ändern. Der Kurt von der SA (siehe Bundespräsident Kurt Waldheim) war da auch dabei? -Helmut Gründlinger 22:03, 18. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Quellenbaustein

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Das Zitat im Artikel "Alle Bewaffneten werden erschossen. Dörfer, aus denen geschossen wird, werden abgebrannt, alle Männer erschossen“ sollte durtch Referenzfehler: Ungültiger Parameter in <ref>.

Ich kenne die Hintergründe des besagten SZ-Artikels. Ich kenne auch die damalige Gegnerschaft zwischen Thilo und Raimund Kamm MdL (DIE GRÜNEN). Deshalb meine Bitte: Der obige Abschnitt soll getilgt bleiben, da Conny Neumann von der SZ seinerzeit den Artikel mit heißer Nadel strickte. Danke! Veremundus 21:09, 16. Jul. 2008 (CEST)Beantworten