Diskussion:Katschak-Bewegung
Qualitätssicherung
[Quelltext bearbeiten]Im Artikel wimmelt es nur so von grammatikalischen und inhaltlichen Fehlern. "Besonders in Kosovo und Nordmazedonien, wo (im Jahre 1910!) viele Albaner lebten, nahmen die Spannungen zu.“ Die damalige Region wurde seinerzeit „Süd-Serbien“ oder „Vardar-Serbien“ genannt, und nicht Kosovo und schon gar nicht Nordmazedonien. --Kozarac (Diskussion) 20:58, 21. Jul. 2024 (CEST)
- Dass der Artikel inhaltlich von Fehlern wimmelt, ist richtig, die wichtigsten habe ich unten schon aufgezählt. Dass "die damalige Region ... seinerzeit „Süd-Serbien“ oder „Vardar-Serbien“ " genannt worden sei und keineswegs Kosovo oder Nordmazedonien, ist allerdings nicht richtig. Die Bezeichnung "Kosovo" war schon in der osmanischen Verwaltungsnomenklatur üblich, wobei die Hauptstadt des Vilayets Kosovo Skopje war. "Mazedonien" wiederum war als geographischer Begriff in der europäischen Öffentlichkeit seit dem 19. Jahrhundert allgemein üblich. Im übrigen könnte man zwecks Klarstellung problemlos jeweils vom "heutigen Kosovo" und "heutigen Nordmazedonien" sprechen, um deutlich zu machen, dass jeweils die heute so benannten Gebiete gemeint sind, ohne den Text ansonsten zu ändern. --2A02:3032:4:7491:5064:E229:CE33:38DD 04:59, 28. Dez. 2024 (CET)
Auslegung von Quellen
[Quelltext bearbeiten]„Die brutalen Maßnahmen der serbischen, montenegrinischen und griechischen Armeen gegen die albanische Bevölkerung, einschließlich Massakern, Vertreibungen und Zwangskonversionen, trugen erheblich zur Radikalisierung bei.“ – Wo steht das in der angegebenen Quelle Nr. 3 von Malcolm ?--79.197.55.200 13:39, 24. Jul. 2024 (CEST)
- Massaker- S.156, S. 254
- Vetreibung- S.18, S.18, S.167, S.228 --Illir Ademi (Diskussion) 17:35, 24. Jul. 2024 (CEST)
Fehler im Artikel
[Quelltext bearbeiten]"Die osmanische Herrschaft über die albanischen Gebiete begann im 15. Jahrhundert und dauerte bis zum frühen 19. Jahrhundert."
- Tatsächlich dauerte die osmanische Herrschaft bis zu den Balkankriegen von 1912/1913.
"Während dieser Zeit genossen die Albaner eine gewisse Autonomie und viele prominente albanische Familien und Einzelpersonen spielten bedeutende Rollen innerhalb des osmanischen Verwaltungs- und Militärsystems."
- Tatsächlich genossen die nordalbanischen Bergstämme eine gewisse de-facto-Autonomie, nicht die Albaner insgesamt. Eine führende Rolle in der Verwaltung spielten muslimische Albaner sowohl nördlicher als auch südlicher Herkunft, nicht christliche Albaner.
"Dennoch führten die zunehmenden Zentralisierung und Reformbemühungen des Osmanischen Reiches im 19. Jahrhundert zu wachsendem Unmut unter den Albanern."
- Reformbemühungen führten zu Unmut unter konservativen Muslimen, sowohl Albanern als auch Nichtalbanern, nicht zu Unmut der Albaner als ethnischer Gruppe.
"Die Unzufriedenheit mit der osmanischen Herrschaft kulminierte in der Gründung der Liga von Prizren im Jahr 1878, einer politischen und militärischen Organisation, die sich für die Autonomie der albanischen Gebiete einsetzte."
- Die Liga von Prizren richtete sich gegen die Abtretung des albanischen Siedlungsgebietes an die christlichen Balkanstaaten Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland, wie sie 1878 nach der Niederlage des Osmanischen Reiches gegen Russland von diesen gefordert, durch den Berliner Kongress jedoch verhindert wurde. Dabei forderten nicht nur muslimische, sondern auch christliche Albaner, vor allem katholische Nordalbaner, den Verbleib des albanischen Dorflungsgebietes beim Osmanischen Reich, um nicht an explizit nichtalbanische slawische Nationalstaaten angeschlossen zu werden.
"Die Katschak-Bewegung entstand in den 1910er Jahren als Reaktion auf die zunehmende Unterdrückung der Albaner durch die neu entstandenen Balkanstaaten nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches."
- Das Osmanische Reich ist 1912/1913 nicht "zerfallen", sondern hat den Ersten Balkankrieg gegen ein Bündnis aus Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland verloren und musste daraufhin seine Besitzungen auf dem Balkan bis auf Ostthrakien abtreten; dabei blieb es auch nach dem Zweiten Balkankrieg, der lediglich die Aufteilung zulasten Bulgariens veränderte. Die vier an der Aufteilung beteiligten Staaten existierten alle schon seit dem 19. Jahrhundert und waren somit nicht neu. Lediglich auf dem Gebiet des heutigen Albaniens wurde mit Unterstützung Österreich-Ungarns und Italiens gegen den Willen des ursprünglichen Bündnisses der vier Balkanstaaten ein neuer Staat Albanien gegründet. Der Widerstand der Albaner richtete sich folglich gegen die Annexion der Teile ihres Siedlungsgebietes, die nicht Teil Albaniens wurden, durch schon vorher existierende Nachbarstaaten.
"Besonders in der Region Kosovo und Teilen des heutigen Nordmazedonien, wo viele Albaner lebten, nahmen die Spannungen zu, als Serbien, Montenegro und später auch Griechenland diese Gebiete annektierten."
- Das heutige Kosovo wurde tatsächlich durch Serbien und Montenegro annektiert, Nordmazedonien nur durch Serbien, Griechenland annektierte lediglich das hier nicht genannte Siedlungsgebiet der Tschamen, wobei gleichzeitig eine etwa genauso große Gruppe von Griechen als Minderheit an Albanien kam.
"Widerstand gegen Unterdrückung: Die brutalen Maßnahmen der serbischen, montenegrinischen und griechischen Armeen gegen die albanische Bevölkerung, einschließlich Massakern, Vertreibungen und Zwangskonversionen, trugen erheblich zur Radikalisierung bei."
- "Serbische, montenegrinische und griechische Armeen" einfach miteinander gleichzusetzen, ohne zu sagen, welche Armee an welchem.Ort wodurch Widerstand ausgelöst hat, zeigt von mangelndem Differenzierungsvermögen.
"In den spaten 1920er und frühen 1930er Jahren begann die Katschak-Bewegung nachzulassen. Die verbesserten Kontrollmaßnahmen der serbischen, montenegrinischen und griechischen Behörden sowie die zunehmende internationale Anerkennung der neuen Grenzen auf dem Balkan schwächten die Basis der Bewegung."
- In den späten 1920er und 1930er Jahren gab es keine "serbischen" oder "montenegrinischen" Behörden, vielmehr hab es seit Ende 1918 nur Behörden des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, seit 1929 des Königreichs Jugoslawien. Hier wurde offenbar mechanisch die Aufzählung aus dem Jahre 1912 auf spätere Jahre übertragen. Die allgemeine internationale Anerkennung der neuen Grenzen erfolgte dauerhaft schon durch die Friedensverträge nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, also 10 Jahre vor dem hier genannten Zeitraum. Zumindest im Kosovo scheint das - wenn man dem übrigen Text des Artikels folgt - den Widerstand in den 1920er Jahren zunächst nicht geschwächt zu haben; ob das anderswo auch so war, wäre im einzelnen zu belegen.
"Die Aufstände der Katschak-Bewegung boten der Belgrader Führung eine Rechtfertigung für staatliches Durchgreifen in den ab 1912 von Serbien besetzten Gebieten, darunter eine gezielte Serbische Kolonisierung des Kosovo. Für dieses Kolonisationsprogramm wurden Ländereien vertriebener und enteigneter Katschaks konfisziert und miteinbezogen."
- Die serbische Kolonisierung des Kosovo begann massiv erst nach 1918 unter der Herrschaft des neugegründeten jugoslawischen Staates; zwischen 1912/1913 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914, der sodann zur österreichisch-ungarischen Besetzung Serbiens führte, hatte die serbische Regierung schlicht kaum Zeit, eine Kolonisierung in die Wege zu leiten. Die Kolonisierung in den zwanziger Jahren erfolgte nicht als Reaktion auf die Katschak-Bewegumg, sondern sollte explizit dazu dienen, den serbischen Bevölkerungsanteil im ehemaligen Kernland des mittelalterlichen Serbiens wieder zu erhöhen. Die Enteignung von Großgrundbesitzern war zu dieser Zeit Teil der im gesamten jugoslawischen Staat durchgeführten Landreform, durch die generell die Größe des privaten Landbesitzes beschränkt und das enteignete Land an landlose oder landarme Bauern verteilt wurde. Die Besonderheit im Kosovo bestand darin, dass bei der Landverteilung nicht wie anderswo ortsansässige Bauern, sondern vor allem serbische und montenegrinische Neusiedler aus anderen Landesteilen bevorzugt wurden, wobei sich aufgrund der grassierenden Korruption Personen mit guten politischen Verbindungen auch größeren Grundbesitz aneignen konnten. Die Enteignung von albanischen Großgrundbesitzern als solche war jedoch rechtlich Teil der Landreform und bedurfte keiner zusätzlichen Rechtfertigung. Eher dürfte es so sein, das die extreme antialbanische Willkür, mit der die Landreform im Kosovo im Gegensatz etwa zu den ehemals habsburgischen Landesteilen durchgeführt wurde, überhaupt erst zu Widerstand der Albaner in den 1920er Jahren beitrug.
- --2A02:3032:4:7491:5064:E229:CE33:38DD 04:48, 28. Dez. 2024 (CET)