Diskussion:Kehlhof (Gebäude)

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Letzter Kommentar: vor 8 Monaten von 2003:EB:1738:8CE7:B96F:1638:EF79:5ED6 in Abschnitt Weiterer Kelnhof in Watterdingen
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Name des kehlhofbauern

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Unsere Familie saß auch mind. ca 200 Jahre auf einem Kehlhof. (Ich wohne da seit gestern wieder ;)) Da sie Mayer hießen, wurden sie auch 'Kellmayer' genannt (Oder Umgekehrt. sie wurden zuerst Kellmayer genannt, wovon dann noch Mayer übrigblieb?). Wenn ich recht sehe bedeutet 'Mayer' 'Bauer'? also: Kell/Kehlbauer. falls das auch anderswo so war, wäre, die Bezeichnungen Keller/Kellner zu ergänzen um 'Kellmayer'. In der Familienbibel mit Stammlinie werden die Namen immer doppelt aufgeführt, also z.B. "Alois Mayer Kellmayer" -- OliverGassner 19:37, 11. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Ich habe das bisher so verstanden: Der Kehlhof war ein Verwaltungsgebäude/Hofgut eines Klosters. Der Meier ein Amtsträger/Verwalter eines adligen oder geistlichen Grundherrn. "Kellmayer" könnte ein Meier eines Kehlhofes, also eines geistlichen Grundherrn, bedeuten. Der Keller oder Kellner war auch ein Amtsträger, der vermutlich über dem Meier stand und Verwalter eines geistlichen Grundherrn war. Vermutlich wurden die Begriffe auch unterschiedlich verwendet.Paebi 20:29, 11. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Franz Josef Mone hat 1857 folgendes geschrieben: Die großen Herrengüter im Mittelalter bestanden aus einem Haupthofe und aus kleineren Höfen oder Gütchen, die dazu gehörten. Der Haupthof hieß Kelnhof ... Keln kommt nicht von Colonia, sonst würde es Köln lauten und auch die Bedeutung von Colonia haben, sondern ist aus dem irischen ceilion contrahiert und heißt Aufbewahrungsort, von ceilim aufbewahren und ion Ort, Stätte. Denn im Kelnhof wurde der Ertrag des Gutes aufbewahrt, und aus dessen Vorräthen den daz gehörigen Häuslern im Nothfall Naturalvorschüsse gegeben. Von Keln wurden auch die Namen Keller oder Kellner gebildet, lat. cellarius und cellerarius, die bis auf das irische ceiloir ceilire, w. celwr zurückgehen, welche Wörter einen Aufbewahrungsmann, conservator, bedeuten, einen Verwalter der Naturalvorräte. Mone: Celtische Forschungen zur Geschichte Mitteleuropas, 1857. Ist im Netz als pdf zu finden. Dort auch zum Thema villicus und Maier, und vieles mehr. (nicht signierter Beitrag von 2003:75:8E03:3270:CCD4:919E:6367:275 (Diskussion | Beiträge) 16:25, 27. Mai 2015 (CEST))Beantworten

Mones keltische Ableitung des lat. cellarium / cella dürfte m.E. eher abwegig sein. Aktuellere Wörterbücher gehen darauf nicht mehr ein: Schweizerisches Idiotikon 1889 (und Keller: von lat. cellarium, dieses von cella, Vorratsraum). Ob's im Schwäbisches Wörterbuch Bd. 4 (1914), I. J. K. Q. L. M. N. und Badisches Wörterbuch Band 3, J – M (1997) steht, weiß ich nicht, die sind nicht online. --Quinbus Flestrin (Diskussion) 09:54, 10. Mär. 2022 (CET)Beantworten
Die im Artikel behauptete Ableitung von lat. colonus/Kolonat wird vom einzigen angeführten Beleg Grimm-Wörterbuch nur zitiert, und zwar ablehnend (beachte die Distanzierung: ward, sollte)! Danach führt Grimm die korrekte Herleitung von „Keller“ an:
„Der ursprung des wortes ward gewöhnlich an lat. colonus geknüpft, so von Goldast ... Frisch, die darum kölnhof schrieben; kelner, keller sollte aus kölner, colonarius (die aber beide so nicht vorkommen) verderbt sein... Die auffassung des namens ..., und zwar die amtliche, ... zeigt die lat. übers. im habsburger Urbar curia cellerarii (... der kelnhof). ... der cellerarius ist der keller,... und die doppelformen kelnhof (kellnhof) und kelhof, kelnmüli und kelmüli weisen bestimmt auf die doppelformen von kellner und keller als gutsverwalter. so heiszt es denn auch kelners hof. Der inhaber heiszt keller oder kelner, lat. cellerarius (cellenarius ...): dasz ein ieglicher keller des kellhofs ...“ (nicht signierter Beitrag von Quinbus Flestrin (Diskussion | Beiträge) 12:59, 10. Mär. 2022 (CET))Beantworten

Weiterer Kelnhof in Watterdingen

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Ein weiterer Kelnhof stand in Watterdingen (heute Stadtteil von Tengen):

1305 Januar 22: Bischof Heinrich II. von Konstanz bewilligt seinem Dienstmann Konrad von Blumberg, Ritter, den Nonnen zu Paradies den Kelnhof zu Watterdingen, den Eisenhut baut, zu verkaufen: H[ainricus], dei gracia Constantiensis episcopus, omnibus presentes litteras inspecturis salutem | et noticiam subscriptorum. Noverint universi, quibus nosce fuerit oportunum, | quod strenuus vir Conradus de Blumberg, miles, ecclesie nostre ministeri- | alis, curiam suam, sitam in Watertingen,* quam colit ... dictus Ysenhut, per manum et consensum nostrum, vendidit honorabilibus dominabus ... abbatisse et conventui monasterii de Paradyso, ordinis sancte Clare, pro certa quantitate pecunie ac vendicionis titulo transtulit in easdem, adhibitis ad hoc verborum et gestuum sollempnitatibus debitis et consuetis. In cuius rei testimonium has litteras conscribi fecimus et sigilli nostri robore conmuniti. Datum et actum Scafuse, anno domini M°CCC°’V’, xj kal. Februarii, indictione iij*. (Thurgauisches Urkundenbuch, Bd. 4, Nr. 1051, S. 123) --2003:EB:1738:8CE7:B96F:1638:EF79:5ED6 14:53, 1. Apr. 2024 (CEST)Beantworten