Diskussion:Kommunitarismus
Kommunitarismus eine "kapitalismuskritische" Bewegung
[Quelltext bearbeiten]Ich glaub, ich spinne: Seit wann ist denn Kommunitarismus eine "kapitalismuskritische" Bewegung (und das dazu noch im ersten Satz des Artikels)?! Das Gegenteil ist doch eindeutig der Fall. Kommunitarismus bedeutet doch gerade, mit ein bißchen moralischer Gemeinschaftsideologie und "seid-fair-zueinander"-Propaganda von den systemischen Problemen der kapitalistischen Gesellschaft abzulenken und diese auf einzelne Subjekte zurückzubiegen, ohne die zugrunde liegende Struktur anzutasten oder auch nur zu benennen. Diese idealistische Denke ist offensichtlich auf dem Niveau des 18. Jahrhunderts stehengeblieben und hat nicht nur Hegel und Marx nicht einge- (geschweige denn über-)holt -- alles bloß europäische Denker der Totalität, raunt der postmoderne Idealist --, sondern nicht einmal die klassische politische Ökonomie. Schlimmer noch, heute ist sie die reaktionär-subjektivistische Heilsideologie par excellence. Ein bißchen mehr wissenschaftliche Redlichkeit und Seriosität (Objektivität!) darf man in einem Lexikon wohl erwarten, oder? Es geht eben nicht darum, für was die kommunitaristische Bewegung sich hält, sondern darum, a) was sie tatsächlich ist und b) welchen Interessen sie dient. Ansonsten können wir ja schonmal damit beginnen, auch die Artikel über Esoterik u.ä. auf eine den Protagonisten genehme Weise umzuschreiben ... - BK, 28.11.2006
"Die Ökonomische Nutzenmaximierung, die Selbstverwirklichung und eine Überbetonung des Individuellen, welches auf Kosten des Gemeinwohls geht, sind kennzeichnend für den Liberalismus."
Wer sich schon einmal mit der Idee der Nutzenfunktion auseinandergesetzt hat, weiß, dass Dinge wie Altruismus oder Gemeinwohl Teil einer jeden Nutzenfunktion sein können. Deshalb geht individuelles Nutzenmaximieren NICHT notwendigerweiße auf Kosten des Gemeinwohls, sondern nur bei solchen "asozialen" Menschen, die eben den Nutzen anderer nicht in ihrer eigenen Nutzenfunktion haben.
"Die Kommunitaristen sehen im Liberalismus und der damit verbundenen „atomisierten Gesellschaft“, die Gefahr, dass der Markt die Macht übernimmt und regiert."
Wieso wird Liberalismus immer nur auf Markwirtschaft reduziert? So eine Sichtweise ist einfach nur einseitig und undifferenziert und deshalb kann ich diesen Artikel nicht weiterempfehlen. Meines Wissen steht Kommunitarismus nicht dem Liberalismus entgegen, sondern ergänzt diesen um "Wertebündel", welches er als notwendig erachtet eine funktionierende Gesellschaft zu bilden, während Liberalismus dies nicht tut.
Die beiden Zitate in Rieger werden meiner Meinung nach hier um zwei undifferenzierte, nicht belegte Passagen erweitert, die Liberalismus einseitig falsch bewerten. - Shaeberle, 17.12.2006
In der Tat ist die Aussage, Kommunitarismus sei eine "kapitalismuskritische" Bewegung nicht mal ansatzweise vertretbar. Hintergrund des Missverständnisses ist wohl, dass im deutschen der Terminus "Liberalismus" mit "Kapitalismus" gleichgesetzt wird, während in den USA ein völlig anderes Begriffsverständnis vorherrscht. Ich habe den Einleitungssatz geändert und der englischsprachigen Wikipedia angepasst. Dannnyt 13:43, 12. Apr. 2011 (CEST) Die Einzelnachweise in diesem Artikel enthalten unvollständige Literaturhinweise! (nicht signierter Beitrag von 79.199.29.33 (Diskussion) 19:13, 4. Okt. 2012 (CEST))
- Beim Lesen beschlich mich das Gefühl, daß diese „Kommunitaristen“ eigentlich überhaupt nicht sonderlich links sein dürften und stattdessen gesellschaftspolitisch ausgesprochen konservativ (keine patriarchal orientierte Vater-Mutter-Kinder-Bilderbuchfamilie gründen zu wollen, ist ja schon wieder schrecklich individualistisch und egoistisch dann), und allgemein letztlich bloß Konservative, die einen oberflächlich „links“ oder „kapitalismuskritisch“ klingenden Gegenentwurf zu – von ihnen gefürchteten – tatsächlich radikal linken Ideologien wie Sozialismus/Kommunismus/Marxismus und Anarchismus bieten wollen und zum ach so zügellosen Liberalismus sowieso. Eine ganz ähnliche „Gegenideologie“ wie die kontinentaleuropäisch-katholische Christdemokratie übrigens. BKs Kommentar ganz oben paßt in dieses Bild, das bei mir da entstanden ist, genau, und der Kommentar in RationalWiki „A "communitarian" is sometimes described as radically centrist due to being right-wing on social issues and left-wing on economic issues“ bestätigt es ebenfalls. --Florian Blaschke (Diskussion) 01:57, 25. Jul. 2020 (CEST)
Kommunitarismus, - ein totalitäres Konzept oder nicht?
[Quelltext bearbeiten]Ist nach dem Konzept des Kommunitarismus dem Individuum der Wechsel der Gemeinschaft erlaubt, der er angehört? Besteht nach seinem Konzept eine staatliche Pflicht, mit den Mitteln des Strafrechts einzuschreiten, wenn Mitglieder bei dem Versuch eines solchen Wechsels behindert werden? - Das sind die -unbeantworteten aber ganz entscheidenden- Fragen zu diesem Begriff. --89.53.8.139 22:12, 14. Dez. 2008 (CET)
Klärung der Kritik
[Quelltext bearbeiten]http://www.wdr5.de/sendungen/philosophische-radio/s/d/12.11.2010-20.05/b/das-philosophische-radio-mit-michael-haus-ueber-kommunitarismus.html (nicht signierter Beitrag von 77.176.201.84 (Diskussion) 17:31, 13. Jul 2011 (CEST))
Abgrenzung zum Kollektivismus?
[Quelltext bearbeiten]Lassen sich Kommunitarismus und Kollektivismus voneinander abgrenzen und wenn ja, wie? Kann ein Kollektiv kommunitaristisch sein? Kann eine Kommune kollektivistisch sein? Werden die englischsprachigen Pendants im gleichen Sinn wie die deutschen Wörter verwendet? Und hat Michael Sandel den Begriff "Kommunitarismus" in den 1980ern "erfunden", oder gab's den Begriff schon im 19. Jh? --Klaus 10:51, 1. Aug. 2011 (CEST)
Quellendiskussion
[Quelltext bearbeiten]Zur Quellenangabe 'Kallscheuer, 1995, 261.' (13. Quellenangabe des Artikels) finde ich keine Literatur. Kann da jemand weiterhelfen? Ich wäre sehr verbunden. Hoerbarer - 23.07.2013, 19:30 (MEZ)